Liebe Esmeralda,
ich kann dich auch sehr gut verstehen, denn meine Ma hat auch die allerschlechtesten Prognosen. Ich habe jetzt aufgehört in diesen Stationen zu denken, ("vielleicht die letzte Weihnacht, das letzte Silvester, vielleicht Ostern" oder doch noch hoffen?? )
Ich habe beschlossen ZU HOFFEN! Bei 1% laut Statistik liegt ihre 5-Jahres-Überlebensrate, und was soll ich sagen: das reicht doch! Hauptsache, sie wird zu den 1% gehören!
Meine Mutter plant wieder ein normales Leben zu führen, zwar mit Einschränkungen, aber sie hofft darauf, es wieder zu können. Wenn mein Vater jemanden sagt, sie sei schwerkrank, dann wird sie böse. Sie meint, innerlich wehrt sich alles dagegen, sich selbst so zu bezeichnen. Ihr größter Wunsch ist es (auch

) mit meinem Vater nochmal wieder mit dem Wohnwagen auf Reisen zu gehen. Ich stelle mir das gerne vor und rate es ihr auch. Ich denke, das gibt ihr viel Energie den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen.
Am Anfang hatte ich Angst vor diesen Plänen, jetzt denke ich, sie sind Energiereserven und wer weiß schon, was passieren wird. Vielleicht fällt morgen ein Komet auf unser Haus.
Es ist unsere Zeit, die wir jetzt haben, egal wie lange. Wir können sie mit weinen und Zähne knirschen verbringen, oder wir können sie nutzen, einander nah zu sein. Meine Eltern und ich haben uns für das Letztere entschieden.
Ich wünsche Euch wunderbare Weihnachten! Und dass Ihr eine schöne Zeit zusammen haben werdet.
Ach ja, und Positives ist hier immer sehr willkommen! Ich freue mich immer sehr, wenn es gute Nachrichten gibt und ich denke, viele andere auch!