Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1795  
Alt 27.04.2004, 20:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Malignes Melanom

Hallo Christine K.

Nein, Du nervst nicht. Ist doch klar, dass Du so viel wie möglich an Informationen brauchst. Ging / geht uns doch allen so.
Bei mir wurde auf der Suche nach dem Primärherd (bei mir war Meta operiert worden) auch ein CT von der Lunge gemacht worden. Dabei wurden Flecken auf den Lungenflügeln festgestellt. Um Lungen-Metas auszuschließen, bzw. festzustellen, ob das welche sind, wurde eine Bronchoskopie gemacht. Ich kann Dir jetzt nur die Beschreibung geben, die mir der Arzt gesagt hat, ich war unter Betäubung. Man bekommt eine Inhalation für 15-30 Minuten (weiß nicht mehr genau) damit sich die Lungenbläschen erweitern. Dann bekommt man noch ein Narkotikum in den Rachen gesprüht damit dieser betäubt ist. Ich habe mir auch eine "KO-Spritze" geben lassen, so dass ich von der Untersuchung gar nichts mitbekommen habe. Man ist dann zwar wach, aber geistig total weggetreten. Dieser Zustand gibt sich aber schnell nach der Untersuchung wieder. Ich kannte die Spritze schon von der Magen- und der Darmspiegelung. Kann ich nur empfehlen. Das letzte was ich bewußt mitbekommen habe war, dass der Doc zum Schlauch griff und ich gedacht habe, wenn Du mir das jetzt in den Hals stopfst, bring ich Dich um. Habe das aber gar nicht mehr mitbekommen, ich war, wie gesagt, total weggetreten.
Die Lungenentzündung bei mir steht nach meiner Ansicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem ersten Zyklus der Chemo-Therapie. Ich hatte den ersten Zyklus im Juli. Anfang August wäre der zweite fällig gewesen. Hatte aber ab Dienstag davor Schmerzen auf der rechten Seite. Ich bin zunächst von einem eingeklemmten Nerv ausgegangen. Auch mein Arzt, der mich abgehört hat, konnte nichts feststellen. Ich muß hier erwähnen, dass ich für die Nebenwirkungen von Interferon Paracetamol einnahm. Auch für die Schmerzen an der Seite, so dass ich kein Fieber hatte. Sonntags wurden die Schmerzen so schlimm, dass ich ins hiesige Krankenhaus bin, die dann die Lungenentzündung diagnostizierten und mich mit einer Tablette Antbiotika heimschickten und sagten, ich solle morgen in der behandelnden Klinik (Chemo) vorsprechen oder zum Hausarzt gehen. Am nächsten Morgen war dann sehr viel Wasser in der Lunge, die die Internisten in Stuttgart durch Punktieren nicht entfernen konnten. Ich wurde also schnellsten in die Schillerhöhe verlegt und dort noch am gleichen Tag notoperiert. Sie haben mit Videotechnik meine Lunge, die mittelerweile total verklebt war, ausgekratzt. Danach hatte ich dann 2 Wochen lang 3 Drainageschläuche im Brustkorb und einen Aktionsradios von knapp 1 Meter.
Das Personal war dort immer sehr nett und zuvorkommend. Das Pflegepersonal auf der Station waren hauptsächlich junge Osteuropäerinnen, die sehr hilfsbereit waren und nie genervt (was mich wundert, wenn Du meine Bettnachbarin gekannt hättest, so eine dumme K....). Ob die Bronchoskopie bei Dir in jedem Fall gemacht wird - keine Ahnung - könnte mir das aber schon vorstellen. Man kann ja durch den Schlauch einen Teil eines Knubbels abzwicken und schon mal voruntersuchen. Mir sind von der OP 3 Narben, die alle ca 2 cm lang sind, geblieben. Außerdem zwicken mich beide Seiten hin und wieder mal sehr heftig (tut gemein weh, weil es oft so unverhoft sticht). Das sind, so mein Therapeut, innere Vernarbungen durch das Aufpumpen während der OP, weil die ein freies Sichtfeld brauchen. Hält sich aber in Grenzen und ist nicht ständig da.
Übrigens seit dieser Zeit rauche ich nicht mehr. Vorher waren es 2 Schachteln am Tag.
Liebe Christine, ich hoffe, dass ich Dir alles beantwortet habe. Falls Du noch Fragen hast - nur zu. Gerne auch an meine private eMail-Adresse.
Ich wünsche Dir alles Gute.

Lieben Gruß von
Sybille
Mit Zitat antworten