Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1332  
Alt 09.01.2011, 15:20
Faith Faith ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.01.2010
Ort: Homburg Saar
Beiträge: 91
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo Delphinchen,
habe eben die Geschichte von dir und deinem Onkel gelesen und hab mich an letztes Jahr erinnert.
November ging mein Mann ins Krankenhaus. Er hatte immer weniger Kraft und bei einer Blutuntersuchung wurde festgestellt, dass die Hälfte von seinem Blut fehlt. Nach zwei Wochen und diversen Untersuchungen hat man ihn heimgeschickt mit der Aussage er hätte zwei Polypen im Darm und nach Weihnachten will man das behandeln.
Unser Hausärztin hat ihn nachdem sie den Bericht gelesen hat gleich in ein anderes KH geschickt indem ein befeundeter Chirung arbeitet. Am 14.Dezember wurden meinem Mann zwei bösartige Tumore aus dem Dickdarm entfernt. Auch bei ihm hat der Arzt sich die Metastasen in der Leber angesehen und uns dann mitgeteilt, dass sie auf beide Leberlappen verteilt sind und auch schon sehr gross sind. Auch bei uns war eine Chemo die letzte Chance sein Leben zu verlängern. Heilung ausgeschlossen.
Er wurde dann am heiligen Abend entlassen. Über Silvester musste er dann aber wieder ins KH weil er immer noch so schwach war. Nach zwei ochen ist er wieder entlassen worden. Ich glaube er war dann zwei Wochen zuhause und dann kam es ganz dick. Unter der OP Narbe hatte sich Eiter gebildet und der Bauch ist regelrecht aufgeplazt. Mit Notarztwagen wieder ins KH wo er dann auch bis ende März war.
Entlassen wurde er mit einem Stoma das er ja schon bei der Darm OP bekommen hatte und mit einer offenen Dünndarmfistel.
Als wir Anfang Mai dann endlich mit der Chemo begonnen haben, hat der Onkologe uns erst mal angeschimpft, warum wir erst so spät kommen. Man hätte die Chemo machen sollen bevor man operiert. Toll wir haben ja nur darauf gehört was uns die Ärzte gesagt haben.
Wir hatten Glück bei meinem Mann sind die Werte von über 4000 auf 70 runter gegangen. Trotzdem hat ihm der Arzt gesagt, dass wenn die Chemo nicht angeschlagen hätte er nur noch drei Monate gehabt hätte. Zur Zeit nimmt er nur noch Tabletten.
Er hat sich bis heute nie richtig erholt. Er ist sehr schwach und kommt schnell ausser Puste. Liegt viel und schläft auch viel, aber er ist immer noch bei mir. Wir haben auch wieder sehr schöne Momente und ich hoffe, dass das noch lange so bleibt.
Als wir letztes Jahr die Diagnose bekommen haben dachte ich auch jetzt ist alles vorbei, aber wir kämpfen. Er bekommt auch Krankengymnastik und ich hoffe, dass es ihm bald auch wieder besser geht.
Also nie den Mut aufgeben.