Hallo diegoshaft,
es tut mir sehr leid für Dich, dass es so schnell geht, aber das ist manchmal einfach so...
Was ist normal in einer solchen Situation? Ich glaube, es gibt da kein "normal".
Bei mir war es ähnlich, ich habe mir diese Fragen auch gestellt, als meine Mami im Sterben lag. Ich war noch nicht einmal zuhause, sondern im Urlaub. Aber das wollte Mami so. Als ich dann erfuhr, dass ihre Lebensuhr doch deutlich dem Ende zutickte, war ich am Strand. Ich saß an der WAsserkante und habe Tröppeltürme gemacht, dabei lässt man den nassen Sand durch die Hand rinnen und es entstehen Figuren. Sobald eine Welle kommt, die etwas größer ist, wird einiges oder manchmal auch alles weg gespült... Für mich hatte es in der Situation eine wunderbare, meditative Wirkung. Als ich mit den Tröppeltürmen fertig war, konnte ich innerlich sagen: Mami, Du kannst gehen. An dem Abend ist sie dann gestorben.
Geheult habe ich erst anlässlich des Trauergottesdienstes
Ich denke, es wird auch bei Dir der Punkt kommen, und glaub mir, es tut dann so sehr gut, an dem Du wirst weinen können. Mache Dir bitte jetzt keine Vorwürfe, über die Art und Weise, wie Du mit der aktuell sehr sehr belastenden Situation umgehst. Es gibt einfach kein "Richtig" und kein "Falsch"; es gibt nur Deins.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
ulphin