![]() |
![]() |
|
#1
|
|||
|
|||
![]()
Hallo,
es ist ja sehr ruhig hier bei dem Thema. Deshalb oute ich mich jetzt mal. Vielleicht meldet sich jemand, der in ähnlicher Lage steckt. Ich freue mich über jede Antwort und Austausch. Ich bin 48 und habe vor 3,5 Monaten meine Diagnose Gallenblasenkrebs bekommen. Zuerst kam die Gallenblase raus, wegen Steinen und einem undefinierbaren Polypen. Danach dann die Diagnose Krebs. Also sagen tun sie einem das anders: "Wir haben da leider ein paar Krebszellen gefunden". Zum Glück erstmal nur so. Dauert dann eine Weile, bis einem klar wird, was gerade abgeht. 10 Tage später direkt Leberresektion hinterher und Entfernung von Lymphknoten. Zwei befallen. Oh mann...... Jetzt nehme ich seit 2 Monaten Capecitabin, also Tabletten-Chemotherapie. Ich vertrage es zum Glück wirklich gut. Hatte mir das ganz anders vorgestellt. Dachte ich würde dann nur noch mit Spucktüte auf der Couch liegen. Aber so ist es nicht. Ich fühle mich körperlich ziemlich normal. Habe ab und zu Durchfall, bin etwas müder als sonst. Das war es fast schon alles. Die Haare fallen einem bei Capecitabin ja eh eher nicht aus, zumindest nicht ganz. Ein paar verliere ich schon, aber nicht dramatisch. Ich schreib das hier alles so sachlich, aber Panikschübe hab ich schon auch zwischendurch. Ist nicht geil, zu wissen, dass es vielleicht bald zu Ende geht. Ich bin Stadium 3, also noch nicht Palliativ. Trotzdem fühle ich mich selbst wie Palliativ. Ich glaube nicht an eine wirkliche Heilungs-Chance. Ich bereite mich vor auf alles, was da wahrscheinlich kommen wird. Letztendlich ist die Kunst in meinen Augen wirklich, sich auf das "Leben mit Krebs" einzulassen. Der Krebs ist da und vielleicht nie wieder ganz weg. Trotzdem kann ich mein Leben (oder zumindest Phasen oder Momente) genießen. Und ich kriege vor allem weiter mit, wie meine Kinder sich entwickeln. Ich habe drei Kinder im Teenager-Alter. Und das ist wohl für mich das härteste: Zu akzeptieren, dass ich an Ihrem Leben vielleicht nur noch 1, 2, 3 Jahre teilhaben kann. *tiefdurchschnauf* Ich rechne mit 2. Mit 2 Jahren. Ab Diagnose. Also ab Okt. 2024. Mir fällt es leichter, mich auf etwas konkretes einzustellen, als mich an eine Hoffnung zu klammern, die sehr labil ist. Aber da ist anscheinend ja echt jeder Mensch anders. So, das wars mal fürs erste. Allen, die das lesen liebe Grüße. Und ganz viel Kraft. In welcher Situation auch immer ihr gerade steckt. Babs |
#2
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Babs
Ich drück dir mal die Daumen, dass sich die ganze Situation verbessert. Gruß Ralf |
#3
|
|||
|
|||
![]()
Hi Ralf,
Herzlichen Dank. Kann ich brauchen. Du kämpfst ja anscheinend mit dem gleichen Scheiß. Dir drücke ich auch die Daumen!! ✊🍀 Babs |
#4
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Babs, ich kan dich gut verstehen. Meine Mutter hatte auch diese Krebsart und wir haben uns intensiv damit befasst.
Die Lebenserwartung bei dieser Krebsart ist bei jedem anders. Leider ist Gallenkrebs nicht durch Medikamente heilbar. Ob Stadium 3 noch operativ zu entfernen ist, weiß ich nicht. Wenn du die Chemo verträgst ist das okay. Unser Arzt meinte damals, das es keine Studie gibt, ob man bei Chemo den Verlauf rauszögern kann. Leider ist auch diese Krebsart resistent gegen Chemo. Ich drücke dir die Daumen das du noch lange mit deine Familie zusammen sein darfst. Liebe Grüße Sven Geändert von Sven68 (03.02.2025 um 18:56 Uhr) |
#5
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Sven,
tut mir sehr leid, dass der Krebs bei Deiner Mutter nicht mehr geheilt werden konnte. Da habt ihr bestimmt auch einen sehr schweren Weg hinter Euch. Finde ich auch rührend, dass Du weiterhin hier im Forum vorhanden bist. Dass Stadium 3 grundsätzlich nicht mehr operativ entfernt werden kann, ist mir neu. Das kann man, denke ich, nicht so pauschal sagen. Denn bei mir wurde alles Krebsgewebe entfernt, das man gefunden hat. Das war die Gallenblase und ein Teil der Leber sowie die in der Nähe befindlichen Lymphbahnen. Klinisch gelte ich als R0. Bei einem anderen Patienten mag der Tumor so liegen, dass er nicht mehr oparabel ist. Das kann ich nicht beurteilen. Dass die Chance, in 5 Jahren noch zu leben, quasi Null ist, weiß ich trotzdem. Denn irgendwo im Körper sind wahrscheinlich Krebszellen unterwegs. Und irgendwann, wenn man vielleicht schon nicht mehr damit rechnet, geht der Scheiß wieder los. Ja. Ich bin mir dessen bewusst und versuche, mich emotional darauf einzustellen. So gut man das eben kann. Mein Onkologe besteht aber darauf, dass ich aktuell nicht als Palliativ-Patient gelte. Meine Chemo ist eine adjuvante Chemo, keine Palliative. Und die Chemo vertrage ich wirklich gut, ja. Würde sie gerne noch länger als die 6 Monate nehmen, aber das macht man anscheinend nicht, da der Wirkstoff irgendwann nicht mehr wirkt. Die Krebszellen passen sich anscheinend an den Wirkstoff an. Kann man das so sagen? Vermutlich ähnlich wie man es vom Corona Virus und den Impfstoffen gehört hat. Ich füge mich meinem Schicksal. Ich vertraue den Ärzten. Sie werden alles machen, was meine Lebenserwartung erhöht. Und ich bin dankbar für jeden Monat, den sie mir "schenken". So ist aktuell die Lage bei mir. Ich sende Dir auch liebe Grüße, Sven. Und herzlichen Dank für deine Antwort. Babs |
#6
|
|||
|
|||
![]()
Bei dieser Krebsart wird eine Whipple-Operation gemacht.
(Wenn der Krebs also noch operabel ist) Es wird großräumig alles entfernt also auch gesundes Gewebe. Ob diese Op bei befallene Lymphknoten gemacht wird, weiß ich nicht. Ich bin kein Arzt. Google mal danach. Umso so früher der Krebs erkannt wird, stehen die Chancen sehr gut. Aus dem eigenen Bekanntenkreis wurde es auch bei dieser Krebsart gemacht und das ist jetzt 14 Jahre her. Er ist 2 Jahre nach der OP wieder arbeiten gegangen und ist noch Kerngesund. Man kann diese Krebsart überleben aber nur durch erfolgreiche OP. Dann heißt es hoffen. Professor Dr. Peter Neuhaus aus Berlin war einer der Spezialisten der vielen das Leben gerettet hat. Er ist schon lange in Rente. Heidelberg ist eine gute Adresse, wenn man sich unsicher mit der Behandlung ist. Geändert von Sven68 (03.02.2025 um 18:58 Uhr) |
![]() |
Lesezeichen |
Stichworte |
capecitabin, gallenblasenkrebs, kinder, leberresektion |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|