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  #1  
Alt 30.07.2007, 22:22
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Frage Wasser nach OP "normal"?+Asthma und Krebstherapie

Liebe Forum-"Bewohner",
ich bin neu hier und habe eine Frage:
meine Mutti (68) wurde vor ca. 6 Wochen wg. EK groß operiert, war nach drei Wochen KH auch schon wieder daheim zur weiteren Erholung, da hat sich dann aber immer mehr Wasser im Bauchraum und den Beinen angesammelt, so daß sie nicht mehr sehr viel essen konnte und wollte (Wasser hat gegen den Magen gedrückt- sie musste manches Essen wieder ausspucken). Eigentlich muss sie aber wieder zu Kräften kommen und war auch vorher schon nicht die Fitteste (sie hat chronisches Bronchialasthma und Osteoporose), denn auch die Chemo sollte jetzt dann losgehn....
Heute hat sie der Arzt dann wg. dem Wasser wieder ins KH kommen lassen, damit es wieder mittels Drainage rauskann und sie wieder essen.
Ich wollte nur mal wissen :
ist das mit soviel Wund(?)Wasser nach der OP "normal"?
außerdem: hat jemand Erfahrung mit EK-Therapie und Asthma?
Danke schonmal und tschuldigung für langen "Roman"
Manuela
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  #2  
Alt 29.08.2007, 17:56
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Standard Positive Nebenwirkungen

Hallo, all Ihr Lieben und Tapferen und gut-Informierten und Mut-machenden...und und und....(bin schon länger stille Mitleserin)
ich stell mich dann auch noch im entsprechenden Thread vor, hab nur grade gedacht, ich könnte was positives beitragen zum Thema Nebenwirkungen:
es geht ja nicht um mich selber sondern um meine Mutti- die vorher schon Bronchial-Asthma hatte und ständig Ärger mit Verschleimung und Husten, sowie ständig nachwachsenden Polypen an den Nasen-Schleimhäuten.
Jetzt hat sie also EK (Stadium etc. weiss ich immer noch nicht genau, sie hat einen ziemlich leergeräumten Bauch, aber Magen, Darm und so sind OK...)
Das is ja grad auch nicht das Thema, sondern:
Nach der grossen OP und 1. Chemo machte sich neben der Schlappheit, Haarausfall etc. auch eine positive Wirkung bemerkbar:
kein Schleim in den Bronchien so wie sonst, Inhalieren nur noch alle 3 Tage nötig (sonst täglich 2x) und: keine Polypen mehr! Kann es sein, daß die Chemo auch dagegen wirkt? (schnellteilende Zellen?). Wahrscheinlich liegts ja auch am Cortison (was ja leider auf der andren Seite die Osteoporose beschleunigt). Meine Mutti hat aber jetzt wenigstens mehr Ruhe vor den blöden Asthma-Beschwerden und kann sich ganz um ihre Genesung in Bezug auf den Krebs kümmern, was sie schon positiv stimmt....(und uns auch )
Gut, oder?
hat noch jemand schon diese oder eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Allen schönen Abend und auch viele positive Wirkungen!
-Manuela
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  #3  
Alt 29.08.2007, 18:06
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Positive Nebenwirkungen

Hallo Manuela,

erstmal: Herzlich willkommen hier im Forum!

Tja, ich habe auch während der Chemo 3 positive Dinge entdecken können, so blöde sich das anhört.

Also: ich habe seit vielen Jahren irgendeine Lebensmittelunverträglichkeit. Was es genau ist, weiß ich nicht, hab's noch nicht testen lassen. Auf jeden Fall hat dies zur Folge, daß ich weiße Beläge auf den Mundschleimhäuten habe und manchemal auch unter der Zunge und wenn es ganz schlimm ist, dann tut das ein paar Tage höllisch weh und ich kann kaum essen und trinken. Spülen, pinseln hilft kaum. Und dann ist es irgendwann wieder besser. Ich habe festgestellt, daß Zimt oder Senf sowas auslöst, aber mehr weiß ich nicht, ist jetzt auch egal.

Auf jeden Fall sind diese Probleme im Laufe der Behandlung verschwunden und seither auch fast gar nicht wieder aufgetaucht. Die letzte Chemo war vor einem Jahr. Zwar sind leichte Beläge auf den Innenseiten der Wangen vorhanden, aber längst nicht so schlimm wie vorher.

Zweitens: Ich hatte immer so viele kleine rote Flecken im Gesicht. Das hatte zur Folge, daß ich immer recht rote Wangen hatte. Dieses Problem hatte bestimmt auch mit der Lebensmittelunverträglichkeit zu tun. Manchmal waren die Wangen richtig heiß. Das ist seit der Behandlung komplett verschwunden.

Drittens: ich habe immerschon zu Sommersprossen geneigt und hatte auch solche Flecken auf den Armen und seit ein paar Jahren auch verstärkt auf den Händen, relativ großflächig. Meine Oma hatte das auch und nannte das "Altersflecken". Ich fand, daß meine Hände damit echt alt aussahen.
Nach der Behandlung waren die Flecken viel heller geworden und teilweise auch verschwunden. Meine Hände sehen viel besser aus.

So kann die Chemo auch gute Seiten haben!

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #4  
Alt 29.08.2007, 18:58
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tigimon tigimon ist offline
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Standard AW: Positive Nebenwirkungen

Hallo!

Ich kann auch über einen positiven Nebeneffekt von der Chemo berichten.
Hatte früher immer ziemlich starkt Heuschnupfen und seit der Chemo kaum noch etwas damit zu tun;-)

Viele Grüße
__________________
Leben ist, was geschieht,
wenn du gerade etwas ganz anderes vorhast!
John Lennon
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  #5  
Alt 29.08.2007, 22:59
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Standard AW: Positive Nebenwirkungen

Hallo, Mosi-Bär und Tati,
ja, schon blöd- natürlich hätte jeder wohl lieber ein Leben lang Heuschnupfen mit Dauertriefnase als Krebs....
aber doch muss man sich dann nicht auch noch mit solchen "Kleinigkeiten" rumplagen, oder?
toll finde ich, daß bei Euch diese positiven Effekte auch anhalten und nicht mit Ende der Therapien wiederkamen!
hab ich vorhin vergessen:
meine Mutti schmeckt seltsamerweise wieder besser -trotz Chemo! und ich dachte, da bekommt man eher Probleme mit den Geschmacksnerven...?
aber ich wills nicht verschrein, vorgestern war erst die 2.Gabe Chemo....
liebe Grüße und weiterhin nur die guten Erscheinungen!
Manuela
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  #6  
Alt 29.08.2007, 23:44
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Positive Nebenwirkungen

Hi,
da muss ich auch meinen Senf dazugeben
seit der 1.Chemo (Cisplatin) habe ich mich vom starken Raucher in einen NICHTraucher gewandelt - ohne jedes Problem.
Alles im Mund war "geschwollen" - nur der Gedanke an Zigarette liess mich schaudern !
Habe damals sogar mein Spaesschen mit gemacht : unter dem Motto, ein neues totsicheres Mittel, um das Rauchen zu lassen...
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #7  
Alt 08.12.2007, 19:03
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Frage Neuropathie-Behandlung vor Reha

Hallo, ihr Lieben,
mal wieder ein "rechtliches Problem", hab ich auch bei "Rechtliches" ins allgemeine Forum gestellt, aber hier sind ja auch paar super-Auskenner...
Meine Mutter hat als Nebenwirkung der Chemo ein ziemlich taubes Bein und überhaupt Schwierigkeiten beim Gehen und möchte das gerne behandeln lassen und zwar vor ihrer Reha, die sie erst im Frühjahr antreten will.
Nun hat ihr Hausarzt, bei dem sie da schonmal vorgefühlt hatte behauptet, "so eine Behandlung (z.B. Akupunktur oder Krankengymnastik oder was man halt so tun kann) führt dazu, das die evtl. Reha nicht genehmigt wird".
Kann doch nicht sein, oder? Soll sie drei Monate warten, bis man sich ihrer Beine annimmt und bis dahin nur noch krabbeln? Andre Nebenwirkungen werden doch auch gleich behandelt!
Hat jemand Erfahrung mit so einem Fall?
Meine Mutter ist übrigens natürlich Rentnerin und geht ausserdem erst im Frühjahr in Reha, weil sie sich zuerst zu Hause erholen will und man im Frühjahr besser draussen rumlaufen kann ......
Allen einen gemütlichen Abend!
wünscht Manuela
PS: es geht wohlgemerkt nicht um eine stationäre AHB, da wär schon klar, entweder AHB oder Reha....
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  #8  
Alt 08.12.2007, 23:59
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himmelblau himmelblau ist offline
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Standard AW: Neuropathie-Behandlung vor Reha

Hi Manuela.....ein allg Mediziner hat ein Budget pro Schein/Quartal 6,- €...ein Orthopäde 26,-€....der Internist/Gyn. irgendwo dazwischen....Anwendungen wie Massage/KG/Akupunktur wg. Beschwerden aufgrund der OP/Krebsbehandlung sind außerhalb des Budgets und belasten dieses Budget grundsätzlich nicht....dies gilt nur für einem bestimmten Zeitraum von glaube ich 1 Jahr....ich habe mittlerweile auch den Eindruck...dass manche Ärzte seit d. Gesundheitsreform nicht ausreichend darüber informiert sind...am besten fragst du die Krankenkasse nach...


liebe Grüße von himmelblau...die wiedermal fix und alle ist

Geändert von himmelblau (09.12.2007 um 00:38 Uhr)
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  #9  
Alt 09.12.2007, 11:25
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Standard AW: Neuropathie-Behandlung vor Reha

Guten Morgen, Himmelblau!
hoffentlich hast Du Dich über Nacht gut erholt..... !
Danke Dir auch für Deine Info! Genau, es kann ja sowieso nicht sein, dass diese ganzen Krebs-Spezial-Behandlungs-Massnahmen ins normale Budget passen...da hat meine Mutti bisher auch alles ohne irgendwelche Einschränkungen bekommen, sogar 2x die Zauber-Blut-Aufbauspritze!
naja, wie gesagt, der Hausarzt meiner Mutti is da nicht sooo fit und Vertrauen-erweckend, er ist auch nicht ihr Hausarzt, weil er so toll ist, sondern halt ein typischer Landarzt aufm Dorf, für alles zuständig von "Angina" bis "Zehennägel, eingewachsene" und die Überweisungen zu den Spezialisten, macht aber auch natürlich Hausbesuche, was wiederum unersetzlich ist, wenns mal "brennt"....
er ist zur Zeit auch ständig auf Fortbildungen (scheinbar nicht zu Thema "Budget") ....engagiert sich auch für Palliativ-Medizin im ländlichen Raum (sehr lobenswert!), aber für die andren Themen hat er dann wohl einfach keine Zeit mehr...
Meine Mutti wird sich dann an ihren Onkologen oder den Orthopäden wenden.
so, ich wünsch Dir und allen anderen hier einen gemütlichen 2. Advent- leider regnets ja, aber die Kerzen sehn trotzdem schön aus...
LG Manuela
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  #10  
Alt 09.12.2007, 17:30
bibest bibest ist offline
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Standard AW: Neuropathie-Behandlung vor Reha

Ihr Lieben,

ich bin leider keine Budget Expertin, aber mein Hausarzt ist auch Allgmeinmediziner und ich bin gesetzlich versichert. Ich habe seit dem ersten Chemotag Muskelschmerzen. Deswegen kann ich auch schlecht stehen. das wird nur langsam besser.
Zunächst war ich seit März zweimal wöchentlich, jetzt einmal wöchentlich zur Physiotherapie. Mittlerweile schreibt mein Doc Lymphdrainage auf, er sagt, das könne er bei Krebspatieneten unproblematisch tun.
Was dann in der Physiotherapiepraxis gemacht wird besprechen wir dann da.
Ich war im Januar 2007 zur AHB in Wyk/Föhr und fahre im März 2008 zur Reha nach St. Peter Ording, da besteht kein Zusammenhang mit meiner Therapie hier.
Und Rehasport, 50 mal in 18 Monaten hat er mir zusätzlich verordent und hat die Krankenkasse problemlos genehmigt.
Nun sind die Krankenkassenleute natürlich froh, daß ich arbeite, sonst müssten die den Krankengeldhöchstsatz zahlen (ich bin freiwillig versichert),
aber am Budget scheint es nicht zu liegen.

Vielleicht kann er Euch zu einem Facharzt überweisen? Ich bekomme sehr teure kapseln zusätzlich gegen die Muskelscherzen und die verschreibt eine Ärztin aus einem Krankenhaus, die würden das Budget vom hausarzt sonst arg strapazieren.

Liebe Grüße Birgit
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  #11  
Alt 09.12.2007, 18:05
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Standard AW: Neuropathie-Behandlung vor Reha

Liebe Birgit,
aha, das bestätigt ja, was Christine geschrieben hat-
dass man alles, was mit der Krebs-Erkrankung zu tun hat ohne Budget-Probleme vom jeweiligen Facharzt verschrieben bekommt...Interessant, dass das auch scheinbar so lange geht, wie mans halt braucht....bin ich ja froh!
Meine Mutter hat Anfang Januar einen Termin bei einem Onkologen, mit dem will sie das dann alles besprechen und jetzt vorher nix mehr andres veranlassen. Nächste Woche ist letzte Chemo, Abschluss-Untersuchung wohl auch so Anfang Januar, damit sich nicht alles überkreuzt, will sie eben bis dahin warten.
Ich hab ihr vorhin schonmal Eure Infos weitergegeben, das hat sie auf jeden Fall beruhigt, ist schon toll, dass man hier so viele wichtige Dinge erfährt!
Birgit, ich wünsch Dir aber auch, dass die Schmerzen dann schon mal verschwinden !- Du arbeitest ja sogar, meine Mutter kann sich als Rentnerin wenigstens die Arbeits- und Ruhephasen einteilen...
Bin dann noch gespannt, wie lange sie die REHA genehmigt kriegt und ob sie dann auch öfter mal in Kur darf, ich glaube nämlich da gibts schon einen Unterschied zwischen Berufstätigen und Rentnern.....aber das ist ja ein anderes Thema, jetzt muss erstmal die erste Behandlung gut zu Ende gehen!
Herzlichen Dank für die Infos
eine schmerzfreie Vorweihnachtszeit wünscht ALLEN
Manuela
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  #12  
Alt 30.12.2007, 13:30
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Standard VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um

Hallo, Ihr Lieben alle-
grade bin ich wieder dran erinnert worden im "Erfahrungsaustausch", was ich Euch alle schon lange mal alles fragen wollte....
Ich bin ja nicht selbst betroffen, sondern nur indirekt, da meine Mutter erkrankt ist, aber ich beobachte die ganze "Geschichte" natürlich genau, u. a. auch, was sich nun im Leben meiner Mutter (auch von uns Angehörigen, aber das soll hier nicht das Thema sein) verändert bzw. z.B. verändern sollte-
daher meine Fragen :
- Habt Ihr Euch nach der Diagnose irgendwie vorgenommen, etwas in Eurem Leben grundlegend zu verändern? Was wurde dann später daraus?
- Habt Ihr Euch Gedanken gemacht, was zur Erkrankung geführt haben könnte und je nach Ergebnis der Überlegungen entsprechend reagiert?
- Fällt es Euch schwer, Gewohnheiten, die vielleicht nicht so wohltuend sind, aufzugeben zugunsten Eurer Gesundheit?
- Wie konsequent ist man z.B. bei einer Ernährungsumstellung direkt nach der Behandlung und dann Monate oder Jahre später?
- Fiel es Euch schwer "loszulassen", d.h. zuzugeben, dass Ihr manches eben kräftemässig nicht mehr schafft, was ja auch nicht schlimm ist, aber eine Umstellung...?
- Teilt Ihr Eure Kräfte anders ein?
....
sieht jetzt aus wie ein Fragebogen zu so einer Umfrage, aber ich finde das einen interessanten Themenkomplex und ich bin draufgekommen, weil ich bei meiner Mutter z.B. beobachte, dass sie die wiederkommenden Kräfte doch wieder in Haushaltskram steckt, was natürlich mit ihrem Selbstverständnis zu tun hat und sie daran "messen" kann, wo sie kräftemässig im Vergleich zu "vorher" steht und es wichtig für sie ist, da nicht nachzulassen, wir anderen allerdings finden natürlich, sie sollte ihre Energie lieber mehr in Spaziergänge und andere "interessantere" Dinge stecken, wenn es entweder "Bad putzen" oder "Ausflug" zur Auswahl gibt, natürlich den Ausflug wählen sollte.....
Ich glaube auch, dass es um so schwieriger ist, sich da umzustellen, je länger man den alten Rhythmus gelebt hat, vollkommen klar, klar auch, dass man da nicht viel sagen kann, es ist jedes Menschen eigenes Leben...aber es fällt halt schwer, das so zu sehn.....es ist so schade, aber vielleicht müssen auch wir Angehörigen Geduld haben....
So, in Teilen wurde dieser Themenbereich ja schon immer wieder gestreift, aber ich dachte, es wäre ein extra-Fach wert....
Bin gespannt auf Eure Erfahrungen hierzu!
Liebe neugierige Grüsse von Manuela

Geändert von MM-Tiga (30.12.2007 um 13:33 Uhr)
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  #13  
Alt 30.12.2007, 17:17
Chrimage Chrimage ist offline
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Standard AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um

Liebe Manuela,
ich kenne die Gedanken zu den von dir angesprochenen Fragen als Angehörige (bei meinem Mann wurde vor fast genau 5 Jahren Prostatakrebs diagnostiziert, vor 1 1/2 Jahren Krebs im Mundbereich) und als Betroffene (EK-Diagnose genau vor einem Jahr).
Mein Mann hat ganz allmählich einige Dinge, z. B. beruflich verändert. Ich war dabei sehr ungeduldig und meinte, Veränderungen müssten viel schneller erfolgen. Mit mir selber konnte ich dann geduldiger sein und mein Mann (diesmal als Angehöriger) hatte dafür Verständnis!
Ich teile meine Kräfte anders ein (nach der OP und während der Chemo ging das auch nicht anders) und bin sensibler geworden, wenn ich mal wieder meine, ich könnte hunderttausend Dinge gleichzeitig machen, wenn es mir gut geht, und ziehe eher die "Notbremse". In guten Tagen während der Chemo wollte ich aber auch weniger "interessantere" Dinge tun - aus Freude daran, dass ich die überhaupt wieder tun konnte! Gleichzeitig war und ist es mein Bestreben, mir jeden Tag etwas Gutes zu tun (das können auch ganz kleine Dinge sein). Ich habe mir nicht vorgenommen, etwas in meinem "Leben grundlegend zu verändern", weil ich weiß, dass ich oft Vorsätze doch nicht umsetzten kann. Vieles hat sich aber verändert, auch ohne mein "Zutun", und manchmal habe ich überlegen können, ob das besser für mich ist oder nicht. Dadurch, dass ich meinen Beruf nicht mehr ausüben konnte/durfte, muss/kann ich lernen, andere Prioritäten zu setzen - diese Veränderung fiel mir am schwersten!
Mir fällt noch Vieles ein (z. B. Ernährung, rauchen, egoistisch sein....), für heute aber erst noch mal so viel:
Ich meine, Angehörige sollten versuchen, sich dem Rhythmus des Erkrankten anzupassen (s.o. ist mir selber sehr schwer gefallen), Erkrankte sollten Angehörigen gegenüber sich nicht rechtfertigen müssen, wenn Veränderungen auftreten - oder auch nicht. Ich hoffe, das ist jetzt nicht missverständlich?!
Lieben Gruß
Chris
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  #14  
Alt 30.12.2007, 17:50
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um

Hallo

ich hatte mir viele Gedanken gemacht und viel vorgenommen.
Doch muss ich feststellen, dass alle guten Vorsätze für die Katz waren - abgesehen, dass ich jeden Tag bewusst geniesse, bin ich froh, wenn ich den alten Trott wiederhabe ... So kann ich mir erfolgreich einreden, dass ich nie Krebs hatte, oder nicht mehr habe... und warum soll ich nur wegen dem Krebs in der Weltgeschichte rumreisen , in Konzerte rennen ..das Leben äusserlich mehr wahrnehmen ? Das Bad zu putzen, bedeutet Normalität.

Als ich damals die Diagnose bekommen hatte und in meiner Küche sass, dachte ich: hier werde ich bald nicht mehr sitzen , werde nicht mehr da sein, nie mehr...
Und nun sitze ich doch wieder in der Küche und schwinge den Putzlappen, sause durch die Wohnung , hier ein Stäubchen, da ein Fussel - ich habe das früher nie gern gemacht und nun mit Begeisterung. Wie gesagt, alles, was mir Normalität gibt, mache ich gern.

Ich esse auch genau, wie vorher - so ein richtiges saftiges Steak ist doch was feines - was solls, dass man Darmkrebs davon bekommen soll...
Sogar zu einer Diät hab ich mich durchgerungen , bin so fett durch die Therapie geworden - die Ernährungsberaterin wollte mir keine Tipss geben, unter dem Motto: Sie haben doch Krebs...
Und auf Arbeit mache ich meinen Job genauso, wie vor der Diagnose - Normalität über Alles

und ich ehemaliger Arztmuffel klappere nun brav alles ab, was mir geboten wird - Augenarzt, Blut zapfen, gyn.Untersuchungen - wat sein mut, mut sein...

Von meiner Familie verlange ich ebenfalls Normalität, zumal mein jüngerer Sohn Panikattacken hatte und in der Schule abgerutscht ist. Er hat sein Motorrad zu Weihnachten bekommen , der andere Sohn sitzt in Prag und studiert Medizin - das Leben geht weiter...
Man darf der Krankheit nicht zuviel Bedeutung beimessen.
Wenn dann ein Rezitiv kommt oder Metastasen - ist immer noch Zeit für Verzweiflung und Rücksichtnahme.

Alles, was ich im Grunde will - ist: mein altes Leben zurück !
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (30.12.2007 um 17:54 Uhr)
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  #15  
Alt 30.12.2007, 18:46
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um

Hallöle,

wollte auch ein bißchen zu diesem Thema beitragen:

also, eigentlich hat sich mein Leben nicht grundlegend verändert, aber es gibt ein paar Kleinigkeiten, die sich verändert haben und sich auch verändern mußten.

Mein Leben hatte sich ja bereits im April 2005 radikal geändert, weil ich zu dem Zeitpunkt arbeitslos wurde. Aber ich habe diese Veränderung positiv gesehen, habe mich sogar darauf gefreut, endlich mal mehr Zeit für mich und für den Haushalt zu haben und für Sport und Hobbys. Und das genieße ich heute noch.

Eigentlich wollte ich dann im Jahr 2006 als Tagesmutter voll einsteigen und 3 Kinder betreuen. Doch da kam die Diagnose dazwischen.

Nach Ende der Behandlung, als ich langsam wieder zu Kräften kam, da war mir schon klar, daß sich ein bißchen was ändern muß, aber ich wußte nicht so genau, wie ich das beginnen sollte.

Sehr geholfen hat mir da die Reha, die ich im März 2007 gemacht habe. Ich konnte ein paar Dinge in mein "neues" Leben integrieren.

Also: ernährungsmäßig achte ich nun sehr darauf, Tag für Tag viel Obst und Gemüse zu mir zu nehmen, ich verwende nur noch Natur- oder Wildreis und Vollkornnudeln, wir essen viel Vollkornbrot. Ich koche viel mehr mit frischen Zutaten. Früher haben wir sehr häufig Fertiggerichte gegessen, weil es einfach war und schnell ging, vor allem, als ich auch noch Vollzeit gerarbeitet habe.

So viel Obst und Gemüse wie jetzt habe ich früher nie gegessen und es gibt mir ein gutes Gefühl.

Ich versuche, jeden Tag Sport zu treiben. Bei gutem Wetter gehe ich mindestens 30 Minuten in den Park zum Walken, bei schlechtem Wetter mache ich mit einer Video-Cassette Zuhause Gymnastik und radel auf dem Heimtrainer. Ich fahre sehr häufig mit dem Rad durch die Gegend, auch zum Einkaufen und das tut mir verdammt gut.

In der Reha habe ich mir CDs mit Entspannungsübungen gekauft. Ich mache das zwar nicht so oft, wie ich mir das vorgestellt habe, aber vor allem in starken Streßzeiten tut es gut, mal eine halbe Stunde vollkommen abzuschalten.

Ich versuche, mich selber nicht mehr so unter Druck zu setzen (was gar nicht so einfach ist! ). Auf jeden Fall werde ich jetzt erstmal nur ein Tageskind und das auch noch nur einmal in der Woche nachmittags betreuen und ich glaube, das reicht mir erstmal völlig.

Mein Mann hatte sich das zunächst allerdings ein wenig anders vorgestellt, dachte, ich könnte ein Kind, aber dafür jeden Tag in der Woche nehmen und wenn es gut läuft, dann noch ein zweites Kind. Aber das setzt mich unter Druck und ich will es nicht. Bin echt froh, daß sich die jetzige Möglichkeit ergeben hat und ich durch die Erwerbsminderungsrente finanziell erstmal nicht auf die Arbeit als Tagesmutter angewiesen bin.

So, das war's erstmal. Vielleicht fällt mir ja in den nächsten Tagen noch was zu diesem Thema ein.

Übrigens Manuela, wird deine Mutter eine Reha machen? Für mich war es das Beste, was mir passieren konnte, ist aber nicht für jeden das Richtige.

Ich wünsche noch einen schönen Abend.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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