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#1
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Hallo ihr Lieben hier,
ich hatte vor knapp 3 Wochen eine ablatio rechts mit 52 befallenen Lymphknoten (aber der Chirurg meint, er hätte mit ziemlicher Sicherheit auch alle erwischt), G3, T3, M0, Her2-neu pos.. Leider habe ich in den vergangenen Wochen seit dieser Sch...-Diagnose von einigen Leuten sehr merkwürdige Reaktionen erfahren, u.a. von jemandem, die ich bis vor kurzem für eine sehr gute Freundin gehalten habe. Mein (supertoller!) Mann und ich sitzen seit eh für ein Stündchen in der Kneipe, wenn er von der Arbeit kommt, das ist so unsere Zeit nur für uns, und das machen wir jetzt eben immer noch so. Selbst meine Ärzte sagen, o.k., auch Rauchen ist zwar nicht gerade toll, aber gerade jetzt ist es auch gut, was der Seele gut tut. Diese "Freundin" nun ist der Meinung, ich hätte gefälligst nichts mehr davon zu tun, und wieso ich denn überhaupt grundsätzlich positiv drauf bin, ich würde schon sehen, was ich davon habe, ich würde noch so richtig leiden, u.s.w.. Das war nicht das einzige Mal, es gibt Leute, die es am liebsten sehen würden, wenn ich mich wie eine Heilige schwerst depressiv in meine Wohnung zurückziehen würde, schon mal vorsorglich, und das ist irgendwie genau das Gegenteil von dem, was ich gerade brauche! Natürlich habe ich mir schon überlegt, wie ich meinen Lebensstil gesünder gestalten kann, und das habe ich auch vor (die Chemo wird mich da sicher nochmal drin bestärken...), aber das muss doch wohl jeder für sich entscheiden. Auf der anderen Seite erleben ich aber auch von unerwarteter Seite Mitgefühl und Unterstützung, aber kennt ihr das auch, dass sich auf einmal eine vermeindliche Freundschaft als etwas ganz anderes herausstellt (da war noch einiges mehr, auch sehr hässlich, aber das würde jetzt zu weit führen)? Ich bin fest entschlossen, optimistisch zu bleiben, auch wenn es mit Sicherheit noch viele schwierige Zeiten geben wird (die Chemo geht nächsten Donnerstag los), aber meine Lebensfreude lasse ich mir doch nicht wegnehmen oder ausreden! Der Kampf ist angenommen, und ich werde ihn gewinnen, und solche selbstgerechten Leute werden aussortiert! Danke fürs Zuhören, das musste ich jetzt einfach mal loswerden, viele liebe Grüße und Kraft an alle Leidensgenossinen, Ulrike ![]() Geändert von UlrikeQ (17.05.2010 um 15:34 Uhr) |
#2
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Hallo Ulrike,
du hast die vollkommen richtige Einstellung! Denke an dich und mache das was dir Spass macht. Ich habe meinen Humor und Optimismus auch behalten und dabei geht es mir gut! Sicher meinen viele, auch Freunde, dass sie uns belehren müssten. Doch sowas braucht man schon mal garnicht. Du wirst sicher merken, wer dir gut tut und wer nicht. Ich denke auch dein Freundeskreis wird sich ändern. Bleib wie du bist! ![]() Alles Gute für dich! reni ![]() |
#3
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Hallo Ulrike,
du scheinst erstmal über die Reaktion deiner Freundin "sauer" zu sein. Vielleicht ist das ihre Art oder ihre Angst um dich......das tut dir doch nicht gut, wo du so krank bist.....glaube nicht, dass sie das richtig böse meint. Es gibt - und das wirst du noch alles erleben - jedoch einige, die kein Verständnis haben, das eine Krebskranke raucht. Deine Einstellung damit umzugehen und dein Leben so normal wie es geht weiter zu führen ist richtig. Dein Körper wird dir schon sagen, was er braucht und was er nicht will (Zigaretten während der Chemo ohje.....wird dir nicht schmecken).. Auch wirst du während der Chemo den Geruch in der Kneipe als eklig empfinden, weil sich der Geruchssinn sehr stark ausprägt und du sensibel auf die Gerüche wirst.....du siehst oder wirst sehen das regelt sich alles von selbst. Auch der Freundeskreis wird sich verändern, na und du wirst neue finden. Behalte deinen Optimismus, den Humor und schaue immer nach vorne, sortiere wichtiges von unwichtigem und dir gehts noch besser damit. toi, toi für deine Therapie LG Heike1 ![]() |
#4
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Hallo Ulrike,
mit der Ausführung deiner Einstellung ist doch alles genau auf den Punkt gebracht. Ich habe (und tue es immernoch) als sehr unangenehm empfunden, wenn Menschen ungefragt ihre Ratschläge erteilen und dabei sehr dogmatisch sind. In dieser Situation stellen sie sich über dich und geben ihre eigene Überzeugung (die in ihren Augen natürlich auch die einzig Richtige ist) zum Besten - mit der Absicht, dass man dies dankbar annimmt und auch unmittelbar befolgt. Um nicht falsch verstanden zu werden: wenn mich eine Meinung interessiert, frage ich danach und kann sehr wohl damit umgehen, wenn es eine kritische Auseinandersetzung ist. Aber gerade in einer solchen Extremsituation konnte ich ungefragte Tipps und Ratschläge (die übrigens ein breites Spektrum abdeckten - von "du musst etwas ändern" bis hin zu "es geht weiter wie bisher") nicht brauchen. Du machst das ganz richtig, denn jeder erwachsene Mensch ist für sich selbst und seine Entscheidungen schließlich auch alleine verantwortlich. Und das ist gut so. Liebe Grüße Tanja |
#5
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Hallo Ulrike,
ich war bei Diagnose Kettenraucherin (50 St. tägl) und mein Onkologe fand das auch nicht gerade toll. Er riet mir, unbedingt mit dem Rauchen aufzuhören aber erst nach den Therapien. Was man jetzt am wenigsten gebrauchen kann, ist ein Entzug. Also lass es Dir weiter schmecken und denke mal scharf nach, wenn Du mit allem fertig bist. ![]() Diese Freundschaftsgeschichte ist wahrscheinlich so alt wie der Krebs selbst. Das haben wir fast alle erlebt. Jede kann da ihr Liedchen singen. Nimm es so wie es ist. Definiere das Wort Freundschaft für Dich neu und fange an, Telefonnummern aus Deinem Büchlein zu streichen. Es ist der Zeitpunkt der Änderung. Du verlässt Dein altes Leben und betrittst ein ganz neues mit ganz neuen Wertvorstellungen. Da kannst Du schon mal aufräumen ![]() Ich will Deine Bekannte nicht entschuldigen aber es wird Dir noch sehr viel öfter passieren, dass Dir Menschen begegnen, die seltsame Sachen sagen. Sie sind unsicher. Deshalb nimm nicht so viel übel. Wer weiß, was Du selbst von Dir gegeben hättest an deren Stelle, ohne genaue Kenntnis dieser Mistkrankheit. Ansonsten mach alles so, wie es Dir jetzt am besten gefällt. Fang nicht an, Dich zu einer veränderten Lebensweise zu zwingen. Dein Körper wird Dir sowieso diktieren, was er möchte und deshalb komm gar nicht erst auf die Idee, ihn mit Tomaten zu füttern, wenn er Schokolade will. Lieber Gruß |
#6
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liebe ulrike,
ja, ich glaube, so ziemlich jede hat etwas in der art erlebt. tut schon weh, muss ich sagen. mein psychoonkologe hat mir dazu etwas gesagt, was mir geholfen hat. nämlich, dass es freunde für gute und freunde für schlechte zeiten gibt. man solle nicht sofort jemanden über bord werfen, nur, weil er sich seltsam verhält. das sei oft die angst, die sie so handeln lässt. das sei menschlich. hm. schwer, aber nicht unwahr. es hilft zumindest, keine mördergrube aus seinem herzen zu machen. mein freundeskreis hat sich auch ziemlich reduziert und die, die mir beistehen, sind großartig. die, die sich verdrückt haben, hm, habe ich nicht mehr so viele aktien drin, ist aber auch befreiend, müllentsorgung sozusagen ![]() liebe grüße und ich wünsche dir viel kraft für das, was jetzt auf dich zukommt, katerina ![]() |
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