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#1
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Hallo,
nachdem ich eigentlich nur noch selten im Forum unterwegs bin, möchte ich dennoch mal wieder einen kleinen Mutmacher hier abladen. Während der Chemo habe ich vor 2 Jahren als selbständige Unternehmensberaterin einen Auftrag angenommen, um eine Abteilung aufzubauen. Nach einem halben Jahr wurde ich vom Arbeitgeber (auf seinen Wunsch hin) in ein Angestelltenverhältnis übernommen. Nachdem ich nun aktuell wieder im Bewerbungsverfahren war, kam mir zwischendurch der Gedanke, ob die vorangegange Erkrankung ein Hinderungsgrund bei einer Einstellung sein könnte. Ob ich sie überhaupt erwähnen sollte, weil: es ist ja schon zwei Jahre her ? Ich habe beschlossen, dass ich mich ebenso verhalten werde, wie ich es mir von meinem zukünftigen Arbeitgeber erwarte: ich werde offen mit dem Thema umgehen..... Was soll ich sagen - es hat funktioniert. Mein erstes Bewerbungsverfahren war ein Treffer, obwohl es sehr viele Bewerber gab (eine strategisch sehr interessante Stelle, Anzeigenveröffentlichung in der FAZ und Frankfurter Rundschau). Obwohl ich eine für das Unternehmen strategisch absolut wichtige Position begleiten werde, gab es keinen Ansatz, in irgendeiner Form mir weniger zuzutrauen oder darüber nachzudenken, ob es zu riskant sein könnte, mich einzustellen. Ich möchte damit all denjenigen Mut machen, die daran zweifeln, ob sie beruflich wieder Fuß fassen können oder glauben, keine neuen Perspektiven mehr erwarten zu können. Haut rein Mädels, und have fun storming the castle ![]() Nicole
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Träume, was du träumen möchtest. Gehe, wohin du gehen möchtest. Sei, wer du sein möchtest, denn du hast nur ein Leben und eine Chance, die Dinge zu tun, die du tun möchtest. (Unbekannt) Meine im Krebskompass verfassten Beiträge und eingestellten Bilder dürfen nicht ohne meine Zustimmung kopiert, veröffentlicht oder anderen zugänglich gemacht werden. Geändert von NTH (18.07.2011 um 21:23 Uhr) |
#2
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Hallo Nicole
![]() das finde ich Klasse. Da könnte man glatt auf den Gedanken kommen, dass Dein neuer Arbeitgeber GERADE WEIL DU DICH NACH DIESER ÄTZENDEN KRANKHEIT stark machst Deine Einstellung betrieben hat. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute dafür - natürlich auch für "die private Seite" ![]() Lieben Gruß ![]()
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Ilse |
#3
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Hallo!
Das ist ja super ![]() Ich war vor der Erkrankung auch selbstständig. Ich war gerade mal 4 Monate dabei als die Diagnose kam. Dann hab ich erst mal alles auf Eis gelegt und überlege jetzt, da endlich ein Ende der Therapien in Sicht ist, ob ich wieder Selbstständig arbeiten soll, oder mich doch lieber für eine Anstellung entscheiden soll (falls mich noch jemand will ![]() Selbstständigkeit hat halt seine Vor- und Nachteile... Falls ich mich für einen Teilzeitjob entscheide möchte ich eigentlich auch offen mit dem Thema umgehen, aber ich schätze mal, dass das nicht bei allen Arbeitgebern so gut ankommt. Naja mal sehen. Liebe Grüße Seerose |
#4
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Ilse,
ich glaube zumindest, das diese Erkrankung irgend etwas mit jedem einzelnen von uns macht. Und ich denke, das, wie ich nun bin, war der Grund meiner Einstellung. Die Abteilungsleiter haben mir gespiegelt, ich habe unheimlich souverän gewirkt (davon hab ich wie üblich nichts mitgeschnitten ![]() Ich denke, man wird wohl souverän, wenn man so etwas in seinem Leben überstanden hat. Ich habe ebenso wie maduscha das Thema Krebs forciert. Sicherlich steigt dann vermutlich der ein oder andere Arbeitgeber aus - aber das war dann eben nicht der richtige ;-)
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#5
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Genau das glaube ich auch. Wenn man es verheimlichen muss, um die Stelle zu kriegen, dann ist es nicht der richtige Arbeitgeber!
Meiner ist da übrigens auch super (mit Ausnahme meines direkten Chefs, aber der ist eh ....), ich bin von Anfang an offen gewesen. Warum auch nicht, es geht ja nicht darum, hier zu jammern. Aber wenns mir mal einen Tag nicht so gut geht, muss ich nix erfinden. Und das "glotzen" auf meine Einseitigkeit war mit einer einzigen Ausnahme praktisch nicht vorhanden. Ich fühle mich jedenfalls besser so. Und eigentlich kann es nur gut sein, denn dadurch sieht mein AG auch, dass Krebs nicht gleich mit Siechtum und Kranksein zu tun hat. Ich habe weniger Krankheitstage als so mancher andere hier. |
#6
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Calypso,
das finde ich auch einen wichtigen Aspekt. Ich habe ja zwischen der ersten und zweiten Chemo die Projektarbeit als selbständige Unternehmensberaterin aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich darauf bestanden, dass niemand im Unternehmen erfährt, dass ich Krebs habe. Direkt nach der letzten Chemo habe ich mich im Kreis der zweiten Führungsriege "geoutet", weil ich endlich wieder ohne Perücke losziehen wollte. Da ich auch recht viel in der Öffentlichkeit sein musste, habe ich die megakurzen (ich fand sie damals seeeeehr lang, aber wenn ich im Nachhinein die Fotos ansehe - oh jeh) Haare und auch meine Bestrahlungseinzeichnungen mit extra tiefem Ausschnitt stolz getragen. Es war völlig normal, dass ich bei jeder Sitzung um 11.10 Uhr aufgestanden bin und eine Stunde später wieder da war (Bestrahlung). Viele Kollegen haben sich hinterher bedankt, dass ich ihnen damit den Umgang mit dem Thema leichter gemacht habe. Sprüche wie: "Sag mal - leuchtest du eigentlich jetzt auch nachts?" haben mich in dieser Zeit begleitet und aufgeheitert. Ich finde überhaupt einen gewissen Humor - soweit man den aufbringen kann, geht auch nicht immer, sehr entspannend. Beim ersten Gespräch mit meinem künftigen AG fragte man mich dann, ob man aufgrund der Erkrankung irgendetwas in Bezug auf meinen Arbeitsplatz beachten müsse. Was natürlich übersetzt hieß: "wie ist gerade dein gesundheitlicher Zustand?" Ich habe fröhlich geantwortet, dass ich wohl gerade die einzige am Tisch bin, die definitiv sagen kann, dass sie gerade keinen Krebs hat, weil ich gerade frisch aus der Nachsorge kommen würde ;-) Viele Grüße Nicole
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#7
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![]() Zitat:
![]() ![]() ![]() ![]() Ich finde es toll, wie und was du erzählst. Das macht mir mut ![]() LG
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Selbst wenn du stolperst und hinfällst, bist du ein Stück weiter. Baujahr: 1977 |
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