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  #1  
Alt 12.04.2012, 17:53
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard genetische Testung in der Verwandtschaft

Hallo miteinander, meine Frage ist eher Kleinkram, aber mich regt es -etwas- auf. mein Schwesterchen möchte sich gerne genetisch testen lassen. Nun gut, soll sie mal. Aber aus irgendeinem Grund wollen die im UK Kiel dazu eine "Entbindung von der Schweigepflicht" von meinen behandelnden Ärzten ! Finde ich unmöglich !
Ich habe denen jetzt gestern gemailt, was sie denn wissen wollen, weil ich alle Unterlagen zu Hause habe, daraufhin rufen sie heute meine Schwester an, und sagen "Wir brauchen das aber unbedingt."
Ja spinne ich denn, bin ich überempfindlich oder was ?
Ich dachte, die nehmen meinem Schwesterchen Blut ab und gut ist's ?

Ich habe mich selbst nicht testen lassen und es auch nicht vor, und es ist eh hinreichend unwahrscheinlich, dass überhaupt etwas Genetisches vorliegt.

Hat hier irgendwer eine Erklärung für dieses seltsame Gebaren ?

Geändert von NicoleZ (12.04.2012 um 17:54 Uhr) Grund: Rechtschreibung
  #2  
Alt 12.04.2012, 18:14
holiday1978 holiday1978 ist offline
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Beiträge: 1.026
Standard AW: genetische Testung in der Verwandtschaft

Zitat:
Zitat von NicoleZ Beitrag anzeigen
Ja spinne ich denn, bin ich überempfindlich oder was ?
Ja, bist Du

Ist Deine Schwester erkrankt? Wenn nein, dann wird ein Indexpatient gebraucht, denn man kann sich nicht einfach nur so testen lassen (oder zumindest nur in bestimmten Fällen).
Jeder muss es selbst entscheiden, ob er sich testen lässt oder nicht. Du bist dagegen, deine Schwester hat sich dafür entschieden, was durchaus vernünftig ist. Aber das muss jeder selbst wissen.

Als meine Mutter und meine Tanten sich testen lassen wollten, habe ich auch erlaubt, dass deren Ärzte auf meine Unterlagen vom Gentest zugreifen dürfen. Somit hat das Ergebnis nur ca. 2 Wochen auf sich warten lassen. Bei mir (bin die Indexpatientin) hat es fast 6 Monate gedauert.
Warum bist Du so dagegen? Es geht doch um deine Schwester und nicht um irgendeine fremde Person? Deine Daten werden vertraulich behandelt. Man kann aber anhand der Unterlagen bereits "ausrechnen", wie hoch das Risiko für einen Gendefekt überhaupt ist. Erst danach wird entschieden, ob man einen Test durchführen wird oder nicht.

Erst informieren...dann losschimpfen


Hier findest Du jede Menge Infos:
http://mammamia-online.de/MMSpezialBuch.pdf

Holiday
__________________



Geändert von holiday1978 (12.04.2012 um 18:26 Uhr)
  #3  
Alt 12.04.2012, 18:21
Ingrid Ingrid ist offline
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Standard AW: genetische Testung in der Verwandtschaft

Ich habe selbst einen Test machen lassen, da ich der 3. BK-Fall in der Verwandtschaft meiner Mutter war (war aber negativ, was für mich natürlich positiv war ).

Mir wurde gesagt, dass ich so viel Unterlagen wie möglich nicht nur von mir, sondern auch über die Erkrankungen meiner beiden bereits verstorbenen Tanten mitbringen sollte. Die der einen Tante habe ich bekommen, die der anderen nicht. Da meine eine Cousine (Tochter) bereits alles "entsorgt" hatte, habe ich versucht, vom behandelnden Krankenhaus Unterlagen zu bekommen, was sich als unmöglich herausgestellt hat. Die wollten damals nur Einsicht in die Unterlagen gewähren und das auch nur an meine Cousine, nicht an mich. Und auch nur dann, wenn meine Cousine zum Krankenhaus kommt und sich dort mit Personalausweis und durch Erbschein als nächste Verwandte der Verstorbenen ausweist. Das war dann alles etwas viel, deshalb haben die bei der genetischen Beratung halt und die Infos bekommen, die ich über den Krebs meiner Tante wusste. Das ging dann auch!

Ich kann mir nur vorstellen, dass die genetische Beratung die Infos über Deinen Krebs selbst einholen will. Bist Du im UK Kiel behandelt worden?

Wie dem auch sei - Entbindung von der Schweigepflicht für Deine Ärzte würde ich nicht unterschreiben. Aber ich verstehe die Sorge Deiner Schwester, dafür solltest Du auch Verständnis haben. Schlag doch vor, dass Du an dem Termin teilnimmst, Du kannst Deine wichtigsten Unterlagen mitnehmen und sicherlich alle Fragen beantworten.
  #4  
Alt 12.04.2012, 18:33
Gledi Gledi ist offline
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Standard AW: genetische Testung in der Verwandtschaft

Zitat:
Zitat von Ingrid Beitrag anzeigen
...Entbindung von der Schweigepflicht für Deine Ärzte würde ich nicht unterschreiben...
Du unterschreibst damit, dass du den Test- durchführenden Ärzten/Genetikern erlaubst, mit deinen behandelnden Ärzten zu kommunizieren. Das UK Kiel bzw. die betroffenen Mitarbeiter dort unterliegen wiederum der Schweigepflicht. Es geht also rein um die Kommunikation Arzt zu Arzt (bzw. evtl. Genetiker/Biologe). Keine Information darf dadurch an deine Schwester oder sonst wohin nach außen gegeben werden.
Ich persönlich würde das als Mithilfe zur optimalen Vorsorge bzw. Behandlung meiner Schwester sehen.
__________________
Gib mir Sonne, gib mir Wärme, gib mir Licht, all die Farben wieder zurück, verbrenn den Schnee. Das Grau muß weg, schenk mir'n bisschen Glück...Rosenstolz-Wann kommt die Sonne?
  #5  
Alt 13.04.2012, 10:24
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: genetische Testung in der Verwandtschaft

Zitat:
Zitat von Ingrid Beitrag anzeigen
I
Wie dem auch sei - Entbindung von der Schweigepflicht für Deine Ärzte würde ich nicht unterschreiben. Aber ich verstehe die Sorge Deiner Schwester, dafür solltest Du auch Verständnis haben. Schlag doch vor, dass Du an dem Termin teilnimmst, Du kannst Deine wichtigsten Unterlagen mitnehmen und sicherlich alle Fragen beantworten.
Na das ist leider nicht so einfach, weil ich etwa 700 km entfernt wohne. Aber gut, ich warte jetzt erstmal ab. Die haben
- meine Em,ail
- meine Telefonnummer

und ich finde, die sollen sich erstmal bei mir melden und mir sagen, was sie überhaupt wissen wollen, bevor ich irgendwas unterschreibe.

Zumal die halt auch auf asserviertes Tumormaterial zugreifen wollen laut dem Schrieb, und das gibt es definitiv nicht mehr. Dafür hätte ich 90 Euro im Jahr bezahlen sollen und das war mir zu viel Geld. Der ganze "Spaß" war auch so schon kostspielig genug.

Und ich weiß nicht, warum die generell etwas vom Krankenhaus wissen wollen (das steht da nämlich so), wo ich doch seit 2 Jahren nicht mehr in dem Krankenhaus war. Da wäre doch der behandelnde Arzt der bessere Ansprechpartner. Macht alles so wenig Sinn für mich.

Und wie gesagt, vermutlich haben wir eh kein Krebsgen. Auch wenn meine nähere Verwandtschaft stark ausgedünnt ist - meine Oma (die Brustkrebs hatte und nach ihrer Amputation ohne jegliche weitere Behandlung noch 20 Jahre fröhlich gelebt hat) hatte eine Zwillingsschwester. Weder hatte diese noch ihre Heerschar an Nachkommen (Dutzende) irgendein Vorkommen von Brustkrebs, also sogar weniger als die wahrscheinlichen 10 %.
  #6  
Alt 13.04.2012, 14:58
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: genetische Testung in der Verwandtschaft

hallo nicole,
meines wissens lassen bestimmte tumormerkmale an genetischen Bk denken. etwa triple-negativität. aber auch junges erkrankungsalter wäre ein "verdachtsmoment".
das argument "zwillingsschwester" ist nur dann aussagekräftig, wenn es eineiige zwillinge wären, andere zwillinge sind ja quasi wie "normale" geschwister, mit nicht identem genetischem "material". also könnte durhaus sein, dass deine oma genträgerin war, deren schwester aber nicht.

der test wird meines wissens nur vorgschlagen, wenn irgendein hinweis darauf besteht, dass es sich um eine genträgerfamilie handelt. denke also, dass man es deiner schwester wohl gewiss nicht ganz ohne grund vorgeschlagen hat.

ich selbst bin in meiner familie mit Bk die erste, wir sind trotzdem eine BRCA 1 trägerfamilie (indexpatientin hatte eierstockkrebs).

ganz kann ich deine besorgnis wegen deiner daten nicht nachvollziehen - grundsätzlich finde ich es wichtig, auf datenschutz zu achten, aber in diesem fall, im zusammenhang mit deiner schwester, sehe ich nicht ganz, vor wem du die daten schützen willst?

wie auch immer - alles gute für euch!
suzie
__________________
seit 2005 bin ich ein angsthase
  #7  
Alt 13.04.2012, 15:37
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: genetische Testung in der Verwandtschaft

Zitat:
Zitat von suze2 Beitrag anzeigen
meines wissens lassen bestimmte tumormerkmale an genetischen Bk denken. etwa triple-negativität. aber auch junges erkrankungsalter wäre ein "verdachtsmoment".
Hallo Suze, nuja, so jung war ich mit 39 nun eigentlich nicht, finde ich.
Zitat:
Zitat von suze2 Beitrag anzeigen
das argument "zwillingsschwester" ist nur dann aussagekräftig, wenn es eineiige zwillinge wären, andere zwillinge sind ja quasi wie "normale" geschwister, mit nicht identem genetischem "material". also könnte durhaus sein, dass deine oma genträgerin war, deren schwester aber nicht.
Die waren ganz bestimmt eineiig .

Zitat:
Zitat von suze2 Beitrag anzeigen
der test wird meines wissens nur vorgschlagen, wenn irgendein hinweis darauf besteht, dass es sich um eine genträgerfamilie handelt. denke also, dass man es deiner schwester wohl gewiss nicht ganz ohne grund vorgeschlagen hat.
Meine Schwester ist angstkrank. Und als vorletztes Jahr ihre gesamte restrliche Familie an (unterschiedlichen) Krebsen erkrankte, war das absolut nicht hilfreich für sie.
Zitat:
Zitat von suze2 Beitrag anzeigen
ich selbst bin in meiner familie mit Bk die erste, wir sind trotzdem eine BRCA 1 trägerfamilie (indexpatientin hatte eierstockkrebs).
ganz kann ich deine besorgnis wegen deiner daten nicht nachvollziehen - grundsätzlich finde ich es wichtig, auf datenschutz zu achten, aber in diesem fall, im zusammenhang mit deiner schwester, sehe ich nicht ganz, vor wem du die daten schützen willst?
Wie gesagt : solange die mir keine Begründung liefern, wofür sie diese Befreiung von der Schweigepflicht haben wollen, bekommen sie sie nicht.
Ich scanne gerne meinen Ordner ein und maile die Sachen meiner Schwester, aber einen Grund wüsste ich schon gerne.

Zugegebenermaßen gefällt mir die ganze Idee der Testung nicht, meine Schwester ist glatt imstande und tut sich was an, wenn die so ein Gen finden. (Sie hat sich schon mal was angetan, weil, aufgepasst, ihr Drucker kaputt war.) Trotzdem würde ich kooperieren, aber nur, wenn die mir sagen, was sie überhaupt wissen wollen.

LG Nicole

Geändert von gitti2002 (14.04.2012 um 17:24 Uhr) Grund: Bitte nur auszugsweise zitieren
  #8  
Alt 13.04.2012, 17:47
Tanja1968 Tanja1968 ist offline
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Standard AW: genetische Testung in der Verwandtschaft

Hallo Nicole,

Zitat:
Weder hatte diese noch ihre Heerschar an Nachkommen (Dutzende) irgendein Vorkommen von Brustkrebs, also sogar weniger als die wahrscheinlichen 10 %.
Wie errechnest du diese Zahl? Bei meinem Gentest wurde erst einmal eine statistische Wahrscheinlichkeit von 78% errechnet - und das obwohl es nur 2x konkret Brustkrebs bei uns gab.
Zitat:
Und als vorletztes Jahr ihre gesamte restrliche Familie an (unterschiedlichen) Krebsen erkrankte, war das absolut nicht hilfreich für sie.
Ist das nicht ein Widerspruch zu deiner oberen Aussage? Der Gendefekt wird ja nicht ausschließlich auf den BK bezogen - auch Eierstockkrebs- und Darmkrebserkrankungen spielen eine erhebliche Rolle.
Zitat:
solange die mir keine Begründung liefern, wofür sie diese Befreiung von der Schweigepflicht haben wollen, bekommen sie sie nicht.
Ich glaube kaum, dass das Uniklinikum sich von sich aus bei dir meldet und ihr Vorgehen begründet. Wie Holiday und Gledi schon geschrieben haben, wird dadurch die Kommunikation unter Ärzten gewährleistet und du bist eben die erkrankte Person. Um einen Gentest machen zu lassen bedarf es eben einiger "Voraussetzungen".
Die Frage ist doch eher, weswegen du dich dagegen so sträubst? Wenn du das nicht wissen möchtest, ist das dein gutes Recht. Wenn es deine Schwester wissen möchte, finde ich das aber auch verständlich - aus welchen Gründen auch immer. Wenn der Test negativ ausfällt, ist das eine Beruhigung für deine Schwester. Wenn nicht, erhält sie die Möglichkeit, sich (und ihre weiblichen Nachkommen) lebenslang intensiver untersuchen zu lassen, um eine mögliche Erkrankung rechtzeitig zu entdecken. Für mich persönlich war das eine win-win-Situation.
Natürlich kenne ich deine Beziehung zu deiner Schwester nicht, aber vielleicht schafft du es, deine Emotionen (die hier augenscheinlich eine nicht unerhebliche Rolle spielen) etwas zurück zu schrauben und alles aus einer sachlichen Perspektive zu sehen?
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