Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1486  
Alt 01.01.2009, 21:43
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.12.2006
Beiträge: 1.252
Standard AW: wir sind noch so jung...

Meine liebe Verena,

ach Mensch, lass dich drücken.
Ich denke mal, auch wenn man Erfahrung mit dem Sterbenden bereits gesammelt hat, könnte man es nicht sagen, in welcher Phase dein Schatz sich befindet. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass mein Pa und Jörg völlig unterschiedliche Verläufe und Verhaltensmuster aufwiesen. Mein Pa hatte sich 3 Wochen ohne Essen gequält, war nur noch Schatten seiner selbst. Bereits Monate vor seinem Ableben sagte mal ein Notarzt, der ihn ins KH mitnahm, zu meiner Mutter: "Der kommt nicht mehr lebend hier raus, das sehe ich, ich weiß, wie solche Leute aussehen". Super nett. Mein Pa hatte aber danach noch - wie gesagt - einige Monate. Bei Jörg war es nun wieder umgekehrt. Mehrmals dachten die Ärzte, dass es bald vorbei wäre, aber immer wieder hat er sich aufgerappelt. 5 Wochen vor seinem Tod war er auf der Intensiv - sämtliche Ärzte und Schwestern sahen mich total mitleidig an und gaben mir mit ihren Blicken etwas zu verstehen. Aber auch da ist er wieder weggekommen. Nur im entscheidenden Moment haben wir alle nicht damit gerechnet; ca. 12 h davor war überhaupt im KH noch nicht die Rede davon, erst ca. 4 h vorher sprach ein Arzt mit mir - da war aber Jörg schon gar nicht mehr ansprechbar.

Ich schreibe das so ausführlich, weil ich persönlich der Meinung bin, dass die Ärzte den Eintritt des endgültigen Sterbeprozesses erst höchstens bis 72 Stunden vorher feststellen können. Ich hatte mich vorher so viel - zuviel - mit den einzelnen Sterbephasen beschäftigt (nach Kübler-Ross), und konnte nur feststellen, dass nichts miteinander vergleichbar ist, außer in der absoluten Endphase. Aber in der befindet sich dein Schatz bestimmt noch nicht.
Und deshalb vermute ich, dass es dir niemand vorhersagen kann, wie es weitergehen wird. Es könnte auch nochmal ein großes "Auf" geben.

Mir bleibt einfach nur übrig, dir die nötige Kraft zu wünschen und dass dein Mann dankbar dafür ist, was für eine Superfrau er an seiner Seite hat.
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
Mit Zitat antworten
  #1487  
Alt 01.01.2009, 22:11
Marie-F Marie-F ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.04.2007
Beiträge: 46
Standard AW: wir sind noch so jung...

Oh, mein Text ist auf einmal weg. Schade. Ich kann zwar auch schnell schreiben, aber wie schnell Deine Antwort gekommen ist, bin ich da Niete.

Okay, ich versuch´s morgen wieder.

Verena, Du wirdst es schaffen. Ich glaube, man hat immer im richtigen Moment die richtige Kraft. Ich drücke Dich ganz fest und werde Dir morgen nochmal unsere Geschichte erzählen.

Versuch ein bißchen zu schlafen.

Stell Dir mal vor: ich war jetzt ein paar Tage in Südfrankreich (Termin für meinen Schatz). Dann haben wir vorgestern mittag in so einem kleinem Lokal gegessen. Zwei ältere Frauen (blond mit Schleife im Haar), doof aussehend aber supernett. Die eine hat mich dann gefragt, woher wir kommen (icke bin Französin aber schon lange in D) und dann sagte sie zu mir, es wäre ihr größte Traum in Wien Sylvester zu verbringen... Da war mir danach zu fragen, ob wir nicht alles tauschen könnten?

Bis morgen

Marie
Mit Zitat antworten
  #1488  
Alt 01.01.2009, 22:43
Benutzerbild von BirgitF
BirgitF BirgitF ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.09.2007
Ort: Rheinland
Beiträge: 197
Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

ich habe bisher nicht bei Dir geschrieben sondern nur still mitgelesen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, Dir von unseren Erfahrungen schreiben zu "müssen".

Erst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich es wohl kaum nachfühlen kann, in welch unglaublicher seelischen Verfassung Du Dich befinden musst... Es tut mir unglaublich Leid, was Du (was Ihr) durchmacht. Ich habe als Tochter diese Zeit durchlebt und fand das schon schlimm, aber als Partner muss es noch unglaublich schwieriger sein.

Weswegen ich Dir schreibe... Aufgrund Deiner bisherigen Postings gehe ich davon aus, dass Du trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) der aktuellen Situation, dennoch recht abgeklärt über alles sprechen kannst. Ich weiß, dass der Weg, wie wir ihn gegangen sind, nicht für alle gültig ist und dass es durchaus auch Themen gibt, die einfach tabu sind...

Dennoch möchte ich dir erzählen, welche Hilfe wir, eigentlich durch Zufall, gefunden haben.
Auf einer Informationsveranstaltung zum Thema Krebs lernten wir die Damen des ambulanten Hospizdienstes kennen. Anfangs wussten wir nicht,was das eigentlich ist, denn Hospiz als solches hatte einen sehr seltsamen, beängstigenden Beigeschmack (auch darüber denke ich nun ganz anders...). Wir sind ins Gespräch gekommen und ich bin nach wie vor überglücklich, dass es so gekommen ist! Uns wurde eine Dame "zugeteilt", die sich um uns (nicht nur um meinen Vater) kümmern sollte. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass mein Vater von den Gesprächen mit diesem Dienst zu dem Zeitpunkt noch gar nichts wusste. Im nachhinein hat er unsere Hospizdame sehr geschätzt.

Der ambulante Hospizdienst schickt Mitarbeiter zu den Patienten und Familien, die begleitet werden sollen. Am liebsten ist es ihnen, wenn sie ihre "Patienten" kennen lernen solange diese auch noch ansprechbar sind und sie ein Vertrauensverhältnis aufbauen können. Meist kommen sie aus pflegenden Berufen, haben Erfahrungen in der Begleitung und in allen Pflegestufen gemacht. Sie unterstützen die Patienten und die Angehörigen, pflegen aber nicht selbst. So kann z.B. dann auch ein pflegender Angehöriger mal ein paar Stunden Auszeit bekommen und einfach mal ausspannen (wie auch immer). Sie sprechen sowohl mit den Erkrankten als auch den Angehörigen. Das war sehr hilfreich, weil man bestimmte Themen ggf gar nicht mit seinen Lieben besprechen möchte, um sie nicht zusätzlich zu belasten oder Angst zu machen.
Was mir außerdem sehr geholfen hat, war die Tatsache, dass sie eng mit einem Schmerztherapeuten zusammen arbeiteten, der sogar nachts und am Wochenende zu uns gekommen ist, um direkt zu helfen und entsprechende Medikamente zu verabreichen. Die Dame vom Hospizdienst war übrigens auch jederzeit für uns erreichbar...

Was ich damit ausdrücken möchte, ist folgendes: uns ist durch den ambulanten Hospizdienst große Hilfe wiederfahren. Wenn es so etwas in eurer Nähe auch gibt und wenn du es für Euch für sinnvoll empfindest, ist es vll ein guter Tipp. Wenn Du magst, kannst Du Dich danach ja erkundigen. Sollte ich Dir allerdings mit meinem Posting zu Nahe getreten sein, möchte ich mich direkt entschuldigen. Das wäre nicht meine Absicht. Ich möchte einfach nur meine Erfahrungen an Dich weitergeben. Falls Du etwas davon nutzen kannst, wäre es schön, denn ich habe den Eindruck, dass Du Unterstützung gebrauchen kannst. (Und sei es "nur" virtuell von Menschen, die Du nicht einmal kennst... )

Liebe Grüße
Birgit

PS: falls Du Fragen haben solltest oder falls ich Dir anderweitig irgendwie helfen kann... melde Dich einfach. Manchmal hilft ein offenes Ohr
Mit Zitat antworten
  #1489  
Alt 01.01.2009, 22:55
Benutzerbild von heike_mike
heike_mike heike_mike ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.07.2008
Ort: Chemnitz
Beiträge: 2.359
Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

du schreibst immer das dein Schatzi schon seit Tagen nichts mehr essen kann.Sicher ist ihm deswegen auch so schlecht und schlapp. Trinkt er denn was?

Ich bin kein Arzt und will hier auch nichts weiter sagen in welcher Phase dein Mann ist.
Ich weiß nur das man es wohl wirklich nicht vorher sagen kann. Meiner Ma ging es eigentlich ganz gut(den Umständen entsprechend) und leider hat niemand zu diesem Zeitpunkt ausser sie selbst damit gerechnet das es nun so schnell gehen wird.
Ich wünsche dir von Herzen das du den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst dich zu verabschieden. Sage ihm alles was er noch wissen muß deiner Meinung nach.
Ruhig immer und immer wieder wie sehr du ihn liebst,denn du bleibst irgendwann zurück.
Doch wenn du dann weißt das du ihm alles gesagt hast,alles geklärt war und du dich verabschiedet hast wird der kommende Weg ein ganz klein wenig leichter sein.

Wünschen würde ich natürlich das ein Wunder geschieht und es deinem Mann nochmal besser geht.

LG Heike
__________________

gekämpft, gehofft und doch verloren

MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010
IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR
DEINE NULPE



Mit Zitat antworten
  #1490  
Alt 02.01.2009, 00:18
Benutzerbild von Neverend
Neverend Neverend ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.03.2008
Ort: Schweiz
Beiträge: 315
Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

Mir ist ganz und gar klar, dass Du im Moment Deinen Mann mit diesem Thema nur noch mehr verschliesst, verärgerst , und dass Du jetzt nicht mit ihm darüber sprechen kannst. bei mir war es ja ganz ähnlich.Es war nur dieser eine Termin, wo wir diese Verfügung ausgefüllt haben, danach fiel nie mehr ein Sterbenswörtchen vom Sterben

Was ich Dir mit meinen Beiträgen sagen will ist( das ist vielleicht nicht richtig rübergekommen ) , dass Du diese Thematik einmal mit einem behandelnden Arzt durchgehen solltest. du musst doch wissen was auch Dich zu kommt, es ist doch wichtig, zu wissen auf was Du Dich einstellen sollst. Immerhin bist Du ja berufstätig. Kannst Du Dich noch daran erinnern, als die liebe Lisa in dieser Situation war? Sie hat sich auch auf verschiedene Szenarien vorbereitet, hat berufliche Abklärungen getroffen etc...

es darf doch einfach nicht sein, dass Dir gesagt wird " eine Patientenverfügung braucht er nicht ..." Aber hallo? Da krieg ich doch gleich so eine riesengrosse Wut! Mit so einer Antwort ist Dir nicht geholfen und Du stehst wieder ganz alleine da

So eine Verfügung umfasst nämlich sehr viel mehr als nur lebensverlängernde Massnahmen, da kann man auch festlegen, wo man sterben möchte.

ca 80 % der Sterbenden möchten dies zu Hause tun, aber das setzt voraus, dass die Angehörigen dies auch tun möchten und können, und dass die medizinische Betreuung zuhause nicht abbricht.

Und genau das ist der Punkt, welcher mich so traurig stimmt, weil ich sehe wie Du ganz alleine bist mit ihm. Die ganze Verantwortung lastet auf Dir,
und das ist einfach zu viel auf Dauer. Das macht Dich kaputt. Du hast recht, wenn Du sagst, ich will einmal heil herauskommen. Das ist gesunder Egoismus. Das ist Dein Recht und irgendwie auch Deine Pflicht als junge starke Frau an Deine Zukunft denkend, das ist gut so!

Ich habe mehr als einmal erlebt, dass sich die Aerzte ums Thema Tod und sterben drücken, auch dort das grosse Tabu....Da hilft nur eines. Konfrontieren, packen, sagen dass Du Klarheit brauchst - das Gespräch mit Deinem Schatzi wird sich irgendeinmal ergeben, und es wird ein kurzes, aber gutes Gespräch sein- da bin ich mir einfach sicher!

Einen lieben Drücker und eine Kraftwolke Richtung Wien....

Neverend
__________________
"Du bist mein siebter Sinn, mein doppelter Boden,mein zweites Gesicht. Du bist eine meiner Farben, irgendwann find ich Dich wieder!"



mein Liebling 29.4.08

Copyright © keine Verwendung meiner Texte ohne mein Einverständtnis Powered by Neverend
Mit Zitat antworten
  #1491  
Alt 02.01.2009, 08:59
Benutzerbild von josie&josie
josie&josie josie&josie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.05.2008
Ort: wien
Beiträge: 725
Standard AW: wir sind noch so jung...

ihr lieben alle,

ich bin sprachlos vor lauter freude und rührung - ihr seid alle so unglaublich lieb und hilfsbereit.

ich danke euch von ganzem herzen.

vulcano - ich fahre heute ins herz jesu. das ist ein hospiz im 3ten. vielleicht können die helfen?

im moment versucht sein onkel, der extra um 8.15 gekommen ist, ihn zu überreden ins KH zu fahren.
schatzi hat nämlich 38° fieber.
er weigert sich immernoch, aber die ärzte haben mich angwiesen ihn zu bringen wenn er fieber hat
wir versuchen jetzt weiter ihn dazu zu bringen, ausserdem werd ich mich mit dem KH kurzschliessen...

ich halte euch auf dem laufenden und melde mich am nm wieder.

ich drück euch - danke nochmal für alles, ich wüsste nicht was ich ohne euch täte. ich bin so dankbar hier einen platz gefunden zu haben!!!!!!!!!!!!!!

verena
__________________
Ich habe dich sicher in meiner Seele -
ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden.
Mit Zitat antworten
  #1492  
Alt 02.01.2009, 09:12
Benutzerbild von petra48
petra48 petra48 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.01.2007
Ort: Nähe Wesel
Beiträge: 875
Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

es tut mir so Leid, dass es dir so ergehen muss.
Möchte dir trotzdem etwas Mut machen.
Die Aussage der Ärzte finde ich mal wieder unmöglich.
Es muss noch nicht das Ende sein.
Ich habe mich auch eine Zeit lang immer wieder gefragt, ob es jetzt schon los geht, das Ende?
Es kam alles ganz anders. Es sah schon mal alles danach aus - dann gab es wieder einen Aufschub von mehreren Monaten. Wieder mal - dann gab es wieder einen Aufschub von mehreren Wochen.
Am Schluss wollte es keiner sehen. Ich habe es dann gefühlt. Kann nicht sagen, warum.
Es muss auch nicht immer ganz schlimm kommen.
Bei meinem Mann kam zum Schluss das komplette Organversagen. Er wurde immer schwächer und ist dann einfach in meinen Armen eingeschlafen, ohne Schmerzen und ohne Angst. Es war eine Erlösung.

Das mit dem Thema Tod habe ich auch nicht hinbekommen. Mein Mann war der Verdränger in Person.
Am letzten Tag konnten wir ganz kurz das Thema ansprechen. Er hat alles mir überlassen, alles.
Er hat sich immer auf mich verlassen und auch verlassen können. Das hat ihn ruhig sein lassen.
So wird es deinem Mann auch gehen. Er verlässt sich auf dich und weiß, dass du genau das Richtige machen wirst wie immer.
Nimm ihn so, wie er im Moment ist und sein will. Damit zeigst du ihm deine Liebe.
Wenn er nicht ins Krankenhaus will, dann lass ihn. Er wird fühlen, wie es ihm geht. Er ist der Boss. Wenn du es aber nicht aushältst, dann ruf den Arzt. Es geht hier auch um dich und deine Angst. Du musst ja später auch damit klar kommen. Du kannst hier nichts !! falsch machen, ob so oder so.
Ich weiß, das ist verdammt schwer. Das ist das Schlimmste überhaupt, wenn man nicht helfen kann oder das Gefühl hat, man könnte etwas versäumen oder besser machen.
Glaube mir, du machst alles perfekt.
Manche Dinge muss man einfach aus dem Bauch heraus entscheiden. Die Vernunft bringt hier leider meistens nicht weiter.

Fange jetzt langsam wieder an, ein wenig Kraft zu tanken, zumindestens körperlich, das seelische Gleichgewicht fängt im Moment gerade erst richtig an zu schwanken. War bis jetzt durch den Umzug etwas abgelenkt.

Möchte dir von meiner Kraft ein dickes Stück abgeben und dir Mut und Zuversicht schicken für die nächste Zeit.

Wünsche dir, dass er nochmal Aufwind bekommt und ihr noch ein bischen schöne Zeit verbringen dürft.

Ganz, ganz liebe Grüße und fühle dich mal ganz doll gedrückt.

Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)

Geändert von petra48 (02.01.2009 um 09:16 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #1493  
Alt 02.01.2009, 09:24
Benutzerbild von josie&josie
josie&josie josie&josie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.05.2008
Ort: wien
Beiträge: 725
Standard AW: wir sind noch so jung...

ich habe eben mit dem behandelnden oberarzt gesprochen.
dieser hat mir gesagt dass es jetzt unbedingt notwendig ist, ihn stationär aufzunehmen. eine ambulante behandlung macht keinen sinn, auch das mobile team nicht weil er dringend medikamente braucht, antiobiotika. er hat eine infektion im blut, wiedermal. er hat fieber.
er weigert sich. ich bin fertig mit den nerven.
__________________
Ich habe dich sicher in meiner Seele -
ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden.
Mit Zitat antworten
  #1494  
Alt 02.01.2009, 10:22
Benutzerbild von stellina
stellina stellina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2008
Ort: münchen
Beiträge: 2.979
Standard AW: wir sind noch so jung...

liebe verena,
nur nicht schlapp machen!!! häng dir nicht eine verantwortung ans bein, die du nicht derschleppen kann. dein mann will nicht, du kannst ihn nur lassen. aber zeig ihm deine seite, zeig ihm, was das mit dir macht. und hol dir hilfe - du brauchst welche - woher auch immer. nimm dienste in anspruch, auch wenn dein mann das nicht will, es ist für dich sooo wichtig, unterstützung zu haben. du weißt, der prophet im eigenen lande gilt nichts, aber jemand außenstehender ihm sagt, was er zu tun hat, hilfts vllt. eher.
ich schick dir kraft, ganz viel und drück dich, tina.
__________________
Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
Mit Zitat antworten
  #1495  
Alt 02.01.2009, 10:39
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.12.2006
Beiträge: 1.252
Standard AW: wir sind noch so jung...

Meine liebe Verena,

bin eigentlich auf Arbeit, aber die Sorge treibt mich ab und an ins Forum.
Oh je, wie kann man dir noch helfen? Es ist das reinste Chaos, in dem du dich befindest.
Ich denke aber auch, wenn er nicht will, dann ist es wohl so. Ich vermute, dein Mann befindet sich in einem Zustand, wo er glaubt, dass jeder ihm Böses will, wo er erst so richtig mit seinem Schicksal hadert und möglicherweise auch sehr, sehr verwirrt ist. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, nur du brauchst ganz besonders jetzt einen Beistand. Ich hatte damals niemanden in Berlin, gar nix. Außer Jörgs damals minderj. Sohn, den man möglichst oft raushalten musste, hat sich keiner für meinen Mann interessiert oder uns unterstützt (außer der Arzt + die lieben Leute im Forum). Bitte hol dir Hilfe - und zwar für dich!!!!
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
Mit Zitat antworten
  #1496  
Alt 02.01.2009, 11:09
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 934
Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena!

Bei Euch überschlagen sich ja die Ereignisse seit ein paar Tagen - es ist ganz schwer für Dich in der Ohnmacht der Hilflosigkeit angelangt zu sein, zum einen möchtest Du Deinem Schatz alles so leicht wie möglich machen bzw. ertragbar machen, zum anderen verweigert er jegliche Hilfe , ein unzumutbarer Zustand für Dich, andererseits vielleicht "spürt" er einfach, daß es so für ihn am besten ist? Am besten ist es so ja nicht, weil er ja Schmerzen hat, weil es ihm ja einfach sooo mies geht - zudem schweigt er sich aus, was er möchte, außer zuhause zu bleiben!!! Er hat wahrscheinlich Angst, spürt selber wie schwach er ist und kann vielleicht keinen Glauben mehr darin finden, daß sie ihm im Kh helfen können .
Verena, wenn Du es irgendwie schaffst, dann erfülle ihm seinen Wunsch! Es müßten da halt auch die Ärzte mittun, so daß sie ihm wenigstens seine Schmerzen lindern/nehmen... Warum können sie ihm Antibiotika nicht zuhause geben? Vielleicht würde das der Hausarzt machen? (ist nur so ein Gedanke)
Vielleicht könntet Ihr gemeinsam, seine Eltern und Du, zusammen das schaffen? Wichtig ist sicher, daß Du Dich nicht allein gelassen fühlst...

Wenn es über Deine "Schmerzgrenze" hinausgeht, wenn Du denkst, daß Du das nicht packst, dann muß er ins Krankenhaus/Hospiz, denn wie Du selber schreibst, Du mußt ja damit klarkommen, Du mußt weiterleben mit dem Gedankengut... Aber ich finde, daß Du jetzt absolut, egal wie die Entscheidung ausfällt, nichts falsch machen kannst. Es ist für Euch beide grausam und sehr schwer zu ertragen...

Pass einfach gut auf Dich auf, trage alles soweit mit, wie es Deine Kraft zuläßt!!! (gesunder Egoismus)

Ich schicke Dir ein riesengroßes Kraftpaket nach Wien, bin in Gedanken bei Euch und hoffe, daß es eine für Euch beide akzeptable Entscheidung geben wird, wie es nun weitergehen soll...
Am liebsten wäre mir auch ein Wunder...

lg Chrisi
Mit Zitat antworten
  #1497  
Alt 02.01.2009, 11:45
Benutzerbild von tatin
tatin tatin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.06.2007
Beiträge: 717
Standard AW: wir sind noch so jung...

liebe verena,

es tut mir sehr leid, wie es sich bei euch im moment zuspitzt. wenn sich dein mann weiter weigert, würde ich nochmals versuchen mit ihm zu sprechen und wenn es nicht anderst gehen würde, würde ich ihn zur not auch mit einem krankenwagen abholen lassen. du mußt auch an dich denken!!! so kann es bei euch zu hause nicht weitergehen. du bist total überfordert! ich denke nicht, dass dein mann es mit absicht so verhält. er weiß genau um was es geht und was denkst du was er für ängste aussteht. auch wenn er nichts zu dir sagt. er wird sich selber jeden tag damit auseinander setzten, dass der tag x mal vor der türe steht. ich stelle es mir schrecklich vor, wenn man so jung ist und weiß in mir tickt eine bombe und an der werde ich bald sterben und bei will ich doch nur wie alle anderen jungen leute in meinem alter spaß am leben haben.
was das thema sterben angeht hat mein mann auch lange nicht geredet. immer nur.... ist mir egal wie ihr es macht. eines tages saß er auf dem sofa und meinte....ich will in dem ort beerdigt werden und vorallem will ich nicht verbrannt werden. damit war das thema wieder für ihn abgeschlossen. nur kurz bevor er das letzte mal ins kh kam, meinte er...schau mal süße, falls was mit mir sein sollte, benachrichtige bitte diese leute. heute denke ich immer. er hat es gespürt, dass er nicht mehr lebend nach hause kommt.
was das sterben zu hause angeht bin ich mir bis heute nicht einig was besser war. im kh zu sterben oder zu hause. mein süßer wollte auch nach hause. ich habe alles versucht. mobile pflegedienste, alles für die häusliche pflege bestellt usw usw. aber er war schon so schwach das er unter umständen nicht mal die fahrt nach hause überlebt hätte. im nachhinein, bin ich froh, dasss er nicht zu hause gestorben ist. ich wohne noch heute in unserer wohnung und fühle mich sehr wohl. wenn ich überlege das ich zum betreten seines arbeitszimmers nun schon 1 1/5 jahre gebraucht habe, wie hätte ich hier weiter wohnen können, wenn er im schlafzimmer oder wohnzimmer gestorben wäre. ich weiß es nicht!
verena, es kann dir keiner sagen wann der tag x da ist. du weißt aus meiner geschichte, dass die ärzte mir mal tagelang erzählt haben, dass mein mann jede minuten sterben wird. wir haben sogar schon eine beerdigung geplant. die ärzte meinten damals auch, wenn er es überleben sollte, wird er höchstens noch 3 monate leben. daraus hat mein kleiner spinner über 1 jahr gemacht und wie du weißt waren wir sogar noch in thailand. trotz der dialyse !
danach ging es dann auch bergab mit ihm. an manchen tage denke ich, dass war nochmal so ein aufbäumen. er wollte unbedingt unsere hochzeitsreise nachholen und vorallem die singapur und bangkok sehen.
an dem tag als mein mann starb, hat der arzt noch mit mir geredet, ob man ihn nicht vielleicht in das kh bei uns im nachbarort verlegen sollte, damit er näher an zu hause wäre. ok. ich hab ihn ja verstanden, dass thomas schon seit wochen ein bett belegt, auf das andere dringend warten. die nacht davor habe ich thomas innerlich schon losgelassen und ich denke das hat er auch gespürt und ist stunden nach dem gespräch mit dem arzt ganz leise und ohne quählen rüber in eine besser welt ohne schmerzen gegangen.
du siehst, auch anhand meiner geschichte, es kann und wird dir niemals einer sagen können, wann der tag x kommt.
ich hoffe und wünsche mir für euch, dass dein mann endlich die einsicht hat, in kh zu gehen und sich zumindest was den infekt angeht, sich helfen zu lassen. wobei ich die kämpfe nur zu gut kenne. war bei uns zu hause nicht anderst. eines tages meinte mein süßer...süße ich gehe für dich ins kh, damit du mal wieder schlafen kannst. ich habe ihm darauf gesagt, dass er nicht für mich sondern für sich gehen soll, damit man ihm helfen kann. es hat noch tage gedauert und erst als ein arzt hier angerufen hat und meinte, wenn er nicht bald kommt bei den blutwerten, dann kann es ganz schwere folgen haben, hat er sofort eingewillig ins kh zu gehen. mein kleiner sturrkopf

verena ich denke an euch!

liebe grüße
tatin
__________________
25.09.1976-12.06.2007
Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile.
Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen
Mit Zitat antworten
  #1498  
Alt 02.01.2009, 12:17
Benutzerbild von Neverend
Neverend Neverend ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.03.2008
Ort: Schweiz
Beiträge: 315
Standard AW: wir sind noch so jung...

Ach liebe Verena.....

Warum nur hat Dein Schatzi so eine Angst im KH zu bleiben...

Ich schliesse mich Tina s' und Conny s' Beiträgen voll und ganz an. Jetzt einfach durchhalten und Deinen Standpunkt vertreten, vor den Aerzten , vor der Familie und auch vor dem Schatzi.

Dein Schatzi sagt einfach "nein ich will nicht " ???
Hat er sich dazu geäussert wie er sich das ohne KH vorstellt?
Was wäre denn in den Augen des Arztes die Alternative dazu?

Du kannst eigentlich keine falsche Entscheidung treffen, aber entscheide nur das was Du ertragen kannst, denn Du bist auch wichtig!!!

***ein CH - Spezial - Kraftpaket für Dich ***

Neverend
__________________
"Du bist mein siebter Sinn, mein doppelter Boden,mein zweites Gesicht. Du bist eine meiner Farben, irgendwann find ich Dich wieder!"



mein Liebling 29.4.08

Copyright © keine Verwendung meiner Texte ohne mein Einverständtnis Powered by Neverend

Geändert von Neverend (02.01.2009 um 12:20 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #1499  
Alt 02.01.2009, 13:01
Ela4811 Ela4811 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.12.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 2.024
Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

ich bin eher die stille Leserin bei dir. Und eins muss ich als erstes sagen: Du machst das ganz toll auch wenn es dir noch so schwer fällt.

Dass dein Schatzi nicht über Tod reden will, kenne ich. Meine Mam wollte auch nicht darüber reden. Sie wollte erst mal selbst damit klar kommen. Die eine Schwester im Krankenhaus meinte, dass meine Mam sich eingeigelt hat und man da sehr schwer wieder raus kommt. Bis zum Schluss hat sie nicht darüber geredet, aber sie wußte, dass sie das jederzeit mit mir machen konnte.

Dass dein Schatzi nicht ins Krankenhaus will, kenne ich leider auch. Als es meiner Mam ganz schlecht ging, mussten wir einen Krankenwagen rufen. Sie hat sich dagegen gewehrt und ich werde ihre Augen niemals vergessen können. Aber da wurde mir bewußt, dass sie einfach Angst hat ins Krankenhaus zu gehen. Sie hat alles mitgemacht, Hauptsache sie ist zu Hause. Und ich glaube, sie hat da schon gespürt, dass es zu Ende geht und sie wollte immer zu Hause sterben.
Ich will damit nicht sagen, dass dein Mann jetzt stirbt. Aber vielleicht hat er einfach nur Angst und will aber darüber nicht reden. Er will dich vielleicht damit nicht belasten.

Ich schicke euch ganz viel Kraft

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
Mit Zitat antworten
  #1500  
Alt 02.01.2009, 15:01
Benutzerbild von rumpelinchen
rumpelinchen rumpelinchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.07.2008
Ort: Schwandorf-Bayern
Beiträge: 186
Standard AW: wir sind noch so jung...

Liebe Verena,

ich möchte dir nochmal ganz viel Kraft für die kommende Zeit wünschen.

Ich kann schon irgendwie verstehen, dass dein Schatzi solche Angst vorm Krankenhaus hat, ich denke, er sieht darin einfach nur noch eine Gefahr.

Wir kennen uns zwar nicht, aber ich muss sehr oft an euch beide denken, es tut mir so sehr leid, dass ihr das durchstehen müsst.

Gruß Christina!!!
__________________
UNVERGESSEN! 15.3.1956 - 2.7.2008
Du fehlst mir unendlich und wirst immer in meinem Herzen sein!!!
Du kannst darüber weinen, dass er gegangen ist,
oder Du kannst lächeln, dass er mit Dir gelebt hat.
Du kannst die Augen schließen und beten, dass er wiederkommt
oder Du kannst sie öffnen und sehen, was er zurück gelassen hat.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:53 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55