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  #151  
Alt 07.10.2010, 22:24
Leben28 Leben28 ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

vielen dank an alle!!

von heute auf morgen nix mehr ist so wie es mal wahr.
unser leben hat doch erst angefangen.sie ist das beste was mir in meinen leben passieren konnt. jetzt soll das alles vorbei sein. wieso und warum wir.

jetzt soll ich mich dem tod meiner frau auseinandersetzen. nein....ich schaff das nicht.ich will's auch garnicht.
ich hab mir meine zukunft/ leben anders vorgestellt.
ich liebe meine frau so sehr.
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  #152  
Alt 08.10.2010, 08:24
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blueblue blueblue ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Lieber Leben28,

nur wer liebt hat auch die Kraft durch zu stehen, was da auf euch zu kommt.

Deine Frau hat sich ihr Leben und ihre Zukunft sicher auch anders vorgestellt. Wichtig ist in eurer Situation, dass du für sie und die Kinder da bist. Wenn du ihnen das Gefühl gibst, dass du sie hältst, wird dir von den Kindern ganz sicher sehr viel zurück gegeben.

Als Betroffene weiß ich, dass es für Angehörige sehr sehr schwer ist, sich mit diesem Thema auseinander setzen zu müssen. Ich habe meine Angehörigen auch sehr ohnmächtig erlebt und habe oftmals erlebt, dass ich sie mehr trösten mußte als sie mich hätten trösten können. Liest sich vielleicht komisch, ist aber so.

Es ist kein leichter Weg, den ihr zu gehen habt, trotzdem werdet ihn gehen. Zeig deiner Frau, dass du sie und eure Kinder liebt, dann schafft ihr das auch.

Schreib dir deinen Frust, deine Wut hier ruhig aus dem Bauch. ABER stelle nicht die Frage: "Warum gerade wir?" Diese Frage ist nämlich nicht zu beantworten, von niemandem.

Ich habe den alten Mann da oben auch schon öfter als einmal verflucht, weil er nicht aufgepasst hat und mich immer wieder mit dem Krebs bestraft - ich bin damit seit 1985 in Gange und lebe immer noch. Er konnte mir auch keine Antwort auf diese Frage geben. Dafür hat meine Großmutter das mal ganz pragmatisch beantwortet. Sie sagte, selbst an Krebs erkrankt, "der Teufel scheißt immer auf den gleichen Haufen". Darüber kann man nun auch anderer Meinung sein, für mich steht fest, dass sie Recht hatte.

Ich wünsche dir sehr viel Kraft und Stärke und noch viel mehr Liebe.

blueblue
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  #153  
Alt 08.10.2010, 09:05
Benutzerbild von Asi
Asi Asi ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Hallo Leben 28,

ich kann Blueblue nur zustimmen. Mein Mann kam mit der Situation, dass ich an Krebs erkrankt bin, auch nicht klar. Bei mir ist es das 2. Mal. Insofern hat
Blueblue's Großmutter mit dem Teufel schon recht gehabt.

Leider musste ich meinen Mann auch mehr trösten, als das ich Trost erhalten habe. Ich habe es manchmal nicht ganz verstanden und hätte mir einen ganz starken Partner gewünscht, weil man den auch in dieser Therapiezeit unbedingt benötigt.

Vielleicht, Leben 28, bringt Dich das ein wenig zum Nachdenken und Du verfällst nicht ganz in Angst und Selbstmitleid, so wie viel Partner hier im Forum. Deine Kinder und Deine Frau brauchen Dich jetzt mehr als je zuvor.
Schenke Deiner Familiem so lange es geht, Deine Stärke.

Du schaffst das, da bin ich mir sicher.

LG Asi
__________________
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  #154  
Alt 08.10.2010, 10:33
Hedi Hedi ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Hallo Leben 28,

ich glaube es gibt keinen Trost für die schwere Situation in der du bist.
Deine Frau und du - ihr seid sicher noch jung und da sind 3 Kinder, die du eines Tages allein versorgen musst. Du verlierst die Liebe deines Lebens und ich kann sehr gut verstehen, daß du sehr, sehr verzweifelt bist.

Verständlich, daß man als Angehöriger nicht Trost spenden kann. Man hat ja selbst Trost sehr nötig.
Du kannst höchstens deiner Frau Beistand leisten und dafür sorgen, daß sie ihren Weg in Würde gehen kann. Daß sie dabei so schmerzlos wie möglich ist dafür sollten die Ärzte sorgen.
Damit du aber unter dieser schweren Last nicht selbst zusammenbrichst brauchst auch du Hilfe. Du solltest dafür sorgen, sonst wirst du eines nicht so fernen Tages ausfallen und deine Frau und deine Kinder brauchen dich. Bitte sorge für dich!

Gibt es jemanden, bei dem du reden und weinen und klagen ( das darfst du, denn du hast Grund genug) und der das aushält?
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, daß das am besten ein professioneller Begleiter kann.

Erzählst du uns ein wenig mehr von deiner Frau? Natürlich nur wenn du magst. Wie geht es ihr zur Zeit?
Ist sie im Krankenhaus? Wer versorgt die Kinder und wie nehmen sie es auf?

viel Kraft wünscht dir

Hedi
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  #155  
Alt 09.10.2010, 09:34
Leben28 Leben28 ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

sorry wenn ich mich gerade nicht so oft melde.
meine süße ist gerade zuhause.
ich könnte mich in ihre arme legen und schlafen.
einfach nur schlafen.
es tut gut wenn ich sie da habe.
maximilian der kleinste hat heute nacht auch nach langen mal wieder komplett durch geschlafen.
meine frau ist total stark wahr sie aber schon immer.
sie kämpft und ich werde mit kämpfen.
habe kontakt aufgenommen für eine zweite meinung.
ich werde nie aufgeben niemals.werde alles versuchen.

haben jetzt auch jemand der für unsren haushalt da ist (8 Std.)macht vieles leichter.
brauch keine wäsche mehr machen....und kein bügel.

kinder werden gleich abgeholt fürs wochenende.
telefon aus alles aus. nur für meine süße da sein.

Vielen DANK an alle die mir geschrieben haben hier
Kommt vom Herzen!

Ich melde mich wieder.
Alles alles gute für euch.
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  #156  
Alt 10.10.2010, 14:12
Chrissi 68 Chrissi 68 ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Hallo Leben 28,

habe Deine Zeilen gelesen und ich bin hin und her gerissen, es tut mir aufrichtig leid für Dich und Deine Frau.
Aber genieße jede Stunde Minute mit Deiner Frau und gebe die Hoffnung nie auf, manchmal passieren Dinge in unserem Leben die man nicht versteht und die doch geschehen. Du weißt die Hoffnung stirbt zuletzt.

Alles liebe Chrissi
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  #157  
Alt 12.10.2010, 20:41
Leben28 Leben28 ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

hallo,
brauch mal wieder Hilfe!

vielleicht kann mir jemand einen Rat geben? Meine Frau hat überhaupt kein Appetit mehr. Schlaft nur noch und wird immer schwächer. Sie bekommt gegen die Schmerzen auch Morphin.Was könnte man ihr an appetitanregenden Essen zubereiten und verabreichen? Oder ist das normal bei*Chemos?
Freue mich schon auf eure antworten.

Danke!!

Geändert von Leben28 (12.10.2010 um 20:48 Uhr) Grund: Satz falsch!!
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  #158  
Alt 12.10.2010, 22:12
Chrissi 68 Chrissi 68 ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Hallo Leben,

bei jedem ist das anders, aber bei den meisten und auch bei mir war es genauso. Bei Chemo kein Appetit.
Versuche es einfach mal mit Negerküssen, hört sich irgentwie komisch an, hat mir und meiner Mutter geholfen (Mama erkrankte vor 5 Jahren an Darmkrebs)
Habe in dieser Zeit auch viel Säfte getrunken und habe mich mit Süssigkeiten über Wasser gehalten. Wie gesagt, jeder versucht auf seine Weise fertig zu werden.
Ich wünsche Dir und Deiner lieben Frau alles Liebe und viel Kraft für den schweren Weg. Und gebe bitte nicht auf, manchmal hilft ein kleines Licht.
Chrissi
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  #159  
Alt 13.10.2010, 18:36
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blueblue blueblue ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Hallo Leben,

ich verfolge ja auch eure Geschichte und hatte auch während der Chemo absolut keine Lust auf Essen. Es schmeckte alles irgendwie nach Metall. Ich habe für mich dann aber doch noch etwas gefunden, was schmeckte. Bei mir war es Säuglingsnahrung Apfelzwiebackbrei und Apfel-Banane-Brei waren meine Favoriten beide Breie sind für ganz junge Babies. Vielleicht probierst du das mal? Kaufst erst nur ein Gläschen, dann ist es nicht so schlimm, wenn deine liebe Frau es nicht mag. Oder machst es selbst fertig mit frischer Banane und frischem Apfel.

Und während der Chemo habe ich auch die meiste Zeit verschlafen. Ich habe auch nur wenig Erinnerung an diese Zeit, allerdings habe ich aber mitbekommen, dass es mir so richtig sch.... ging.

Ich wünsche dir viel Kraft und denk auch daran, dass du bei Kräften bleibst. Ein wenig gesunder Egoismus ist in deiner Situation nämlich nichts Schlimmes.

Lieben Gruß

blueblue
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  #160  
Alt 15.10.2010, 18:43
Leben28 Leben28 ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Hallo zusammen,

Hoffnung ein fünkchen Hoffnung....
Hab meine Frau heute in einer neuen Klink vorgestellt.
In einer Gnykologischen - Abteilung und jetzt ist der Professor auch noch ein Top Speztiallist.
Er sagte " wir denken nicht ans Sterben wir krempeln jetzt mal die Ärmel HOCH"
Er hat mich in den Arm genommen, und ich konnte meine Tränen nicht zurück halten.

Vielen vielen DANK Mimmi54

Es tut so unendlich gut.Fünkchen Hoffnung.....
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  #161  
Alt 14.11.2010, 15:58
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skye1603 skye1603 ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

hat jemand mal was von shocked gehört?????
__________________
nach winter kommt sommer
immer
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  #162  
Alt 18.11.2010, 10:08
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Asi Asi ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Nö, leider nicht. Ich hoffe, es geht ihr super gut.

Shocked gib mal ein Lebenszeichen von Dir!
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  #163  
Alt 18.11.2010, 17:16
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Lieber Leben28,

ich freue mich für euch. Das ist doch eine gute Nachricht und damit aus dem Funken Hoffnung ein richtiges Feuer wird, schicke ich dir mal ganz viele positive Gedanken als Brennmaterial.

Liebe Grüße

blueblue
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  #164  
Alt 26.01.2012, 01:14
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shocked shocked ist offline
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Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Ich war lange nicht mehr aktiv hier … obwohl ich es mir fest vorgenommen hatte.
Nach der Radiochemo wollte ich erstmal wieder gesund werden und konnte/wollte nichts von dem ganzen Thema lesen. Ich genoss die Zeit, wieder normal am Alltag teilnehmen zu können und wollte irgendwie auch alles nachholen, was ich “verpasst” hatte. Mein Kopf musste wieder frei werden.

Nun möchte ich aber doch “meine Geschichte” weiterschreiben … zum Mutmachen für andere und auch für mich selber, vielleicht eine Art der Verarbeitung des Ganzen?!

Im Sommer 2010 hatte ich also meine Radiochemo mit den Afterloadings abgeschlossen. Körperlich ging es mir eigentlich ganz gut. Nur meine Konzentration ließ sehr zu wünschen übrig. Die “Wechseljahrsbeschwerden” kamen dann auch dazu, Intervalle von Hitze, die aber nach ein paar Wochen so plötzlich wieder aufhörten, wie sie angefangen hatten.
Bis Winter hatte ich mich dann sehr gut erholt und sogar meine im Krankenhaus verlorenen Kilos plus ein paar mehr, dank des regen Appetits, aufgeholt. Das erste Mal seit vielen Jahren genoss ich den Winter wieder und dabei war ich nie ein Winterfan, aber ich denke, ich war auch dankbar, die Zeit genießen zu dürfen. Ich wusste ja schließlich schon, wie ernst die Sache bei mir war.
Im Frühjahr 2011 fingen dann plötzlich wieder Beschwerden an. Ich hatte teils massive Probleme mit der Verdauung. Bekam Bauchschmerzen und konnte aber nicht auf Toilette oder aber, ich musste tagelang nur auf die selbige. Schlaflosigkeit kam auch noch dazu, ich konnte nicht richtig einschlafen und wenn ich es dann doch mal geschafft hatte, wurde ich nach kurzer Zeit wieder wach und das mehrmals die Nacht.
Ich war natürlich immer regelmäßig bei den Nachsorgeterminen, bei denen ich auch diese Probleme schilderte. Von den Untersuchungen her war immer alles i.O. und daher nahm man an, das meine Probleme auf die Bestrahlung zurückzuführen sind. Klar, man las ja auch immer von “Strahlenschäden” am Darm und den daraus resultierenden Beschwerden.
Im Mai/Juni hatte ich dann mein erstes Kontroll MRT und das fiel dann leider weniger positiv aus. Verdacht auf Rezidiv im Becken. Schock! - ich wusste ja natürlich auch was dies bedeutet. Da ich ja schon mit der Höchstdosis bestrahlt wurde, fiel diese Möglichkeit natürlich aus. Aber erst einmal sollte eine Narkoseuntersuchung Klarheit bringen.
Das Gespräch nach der Untersuchung war erschütternd … Rezidiv bestätigt und der Tumor wäre zu groß und läge zu ungünstig um operieren zu können.
Man sagte mir nur, ich sollte mir einen Psychoonkologen suchen.
Das schlimmste war, dass dieses Gespräch mit mir allein und ohne “Vorwarnung” geführt wurde und ich danach erst einmal total auf mich allein gestellt im Krankenhaus saß und meine Familie erst am Nachmittag zum Abholen kommen sollte.
Dieses Vorgehen versteh ich bis heute nicht und bin froh, dass ich nicht so labil war, um nicht etwas zu tun, was man im Nachhinein bereuen hätte können.
Da mir diese Klinik also nicht mehr helfen “konnte” und ich mich aber mit meiner Situation nicht abfinden wollte, ging das Recherchieren im www los. Allerdings war das, was ich da finden konnte, sehr wenig und auch nicht gerade positiv.
Meine Darmprobleme und meine Schlaflosigkeit gaben mir natürlich auch noch den “Rest”. Wirklich schwer, da noch positiv zu denken … auch wenn man so eine wahnsinnig tolle Unterstützung und Zuspruch durch die Familie hat.
Eine Woche vor unserem geplanten Sommerurlaub (der erste seit vielen Jahren) kam der “Supergau”. Ich bekam “Ausfluss”, ziemlich starken und auch irgendwie komisch riechenden (wie Stuhlgang). Da ich aber unbedingt mit meiner Familie in den Urlaub wollte, erzählte ich niemanden davon. Dachte, es geht schon …
Die Woche Urlaub war eine Woche voller Schmerzen und Schmerzmitteln. Wieder zu hause angekommen bin ich gleich zu meiner FÄ. Die schob den “Ausfluss” aber auf das Rezidiv und verschrieb mir nur Zäpfchen. Ich ging darauf noch zu einem anderen FA, da ich durch´s I-net schon einen Verdacht hatte. Dieser bestätigte auch meinen Verdacht … rekto-vaginale Fistel. Schöne Scheixxx … im wahrsten Sinne …
In “meine” Klinik wollte ich nicht mehr, also ließ ich mir einen Termin in der Uniklinik meiner Stadt geben. Dort meine Krankengeschichte erzählt und auch von meinem Problem mit der Fistel. Habe meine Unterlagen aus der anderen Klinik angefordert und einen Narkoseuntersuchungstermin bekommen.
Das Gespräch danach war wieder aufbauend. Die Fistel war zwar jetzt bestätigt, aber man sagte mir auch, dass man versuchen könnte, meinen Tumor zu operieren.
Um´s etwas abzukürzen …
Mir wurde erstmal ein vorübergehendes Stoma (künstlicher Darmausgang) gelegt um die Fistel “ruhen” zu lassen und eine Woche später hatte ich den Termin für die Tumor-OP.
Die Risiken wurden mir ausführlich erläutert und auch, dass man wahrscheinlich meine Blase mit entfernen müsste. Auch, dass die OP sehr schwierig wäre und lange dauern würde und man mir aus meinem Oberschenkel einen Nerv (oder Blutgefäß) entfernen müsste, da man dies im Becken bräuchte und dass das Risiko bestünde, das die Funktion des Beines beeinträchtigt wäre und vielleicht auch bliebe. Aber welche Wahl hat man denn?
Die OP dauerte dann ganze 11 Stunden … aufgewacht mit einem endständigem Kolostoma (künstlicher Darmausgang) und einem Urostoma (künstlicher Blasenausgang) … also gehöre ich jetzt zu den “Beuteltieren” und das auch noch doppelt … danach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt in dem ich nur liegen konnte. Entlassung nach den 3 Wochen (habe fleißig genervt) im Rollstuhl auf die heimische Couch. An Laufen war nicht zu denken, mein Bein wollte wirklich keinen Schritt mehr machen.
Dauerte noch Wochen zu hause, brauchte 24 Stunden Betreuung da nichts alleine ging, und hatte massive Probleme zu essen, so dass ich sehr abgemagert bin.
Aber nun zum Schluss … Habe schon wieder ein paar Kilo zugenommen (bin aber trotzdem noch untergewichtig) und ich laufe! Zwar auf Krücken (manchmal auch nur mit einer) und nehme nur noch bei langen Strecken den Rolli. Schmerzfrei bin ich auch und mir geht’s so gut, wie die letzten Monate schon lange nicht mehr.

Sorry, es ist ein langer Text geworden, aber vielleicht “erkennt” sich der eine oder andere in meiner Krankengeschichte wieder und kann mit meinem geschriebenen was anfangen?!
Ich werde nun wohl auch wieder aktiver hier sein … ich denke, ich bin nun auch wieder vom “Kopf” her soweit?!
__________________
Liebe Grüße
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  #165  
Alt 26.01.2012, 02:10
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nikita1 nikita1 ist offline
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Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.726
Standard AW: Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Liebe shocked,
ich habe gerade deinen Bericht gelesen und musste tief durchatmen. Was mich am meisten beeindruckt ist deine Nervenstärke: du hast den Kopf in so einer schwierigen Situation nicht ganz verloren und dir Ärzte gesucht, die mehr als psychologische Betreuung bieten konnten.

Als ich damals von meinem Rezidiv nach dem Figo 3b erfuhr (auch aus heiterem Himmel und völlig unvorbereitet) war das ebenfalls sehr sehr schlimm für mich. Ich kann deine Gedanken perfekt nachvollziehen.....Inzwischen kennt man ja die Krankheit und die "Feinheiten" der Therapiemöglichkeiten. Lass dich mal virtuell drücken.

Vor meinem Rezidiv hatte ich mich auch hier im KK ausgeklinkt, wollte Normalität, als würde "nix Böses geschehen", wenn man sich nur den Kopf freihält, aber weit gefehlt. Seitdem geistere ich hier also wieder rum, aber es tut mir gut. Sei also wieder willkommen hier, auf das du fleissig Mutmachbeiträge schreibst und nur positives von dir selbst.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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