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  #1096  
Alt 26.11.2004, 23:29
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Standard Rippenfellkrebs

Phil
Fühl Dich gedrückt !
Ich finde es ganz toll, dass Du hier nun versuchen möchtest anderen zu helfen - Hut ab davor und Danke im Namen aller, die hier sind und noch kommen werden.

Hier bei uns ist die Lage unverändert, jedenfalls gesundheitlich betrachtet. Wilfried beginnt zu realisieren und wagt sich nun mit ersten unsicheren Schritten an das Thema sterben. Heute erzählte er meiner Mutter, er wisse nun, er habe nicht mehr viel Zeit, das habe er seiner schwester ansehen und anmerken können, sie habe wie ein Häufchen elend bei ihm gesessen und sie ist Krankenschwester, sie hat nichts gesagt, konnte aber ihre Gefühle nicht verbergen ... dann hat Wilfried angefangen von seiner Beerdigung zu reden ... niemand habe ihm widersprochen bei dem Thema sagte er. Dennoch ist es kein offenes Thema, im Gegenteil, aber keiner hat den Mut und ich verstehe das sogar, obwohl man es ihm schuldig wäre/ist. Ich selbst wüsste auch nicht, wie ich es anfangen sollte, würde aber gern ein offenes Gespräch mit ihm führen, nur bin ich nicht grad seine Hauptbezugsperson und solch ein Gespräch könnte wohl nicht stattfinden zwischen uns. Dabei würde ich es ihm wünschen, Offenheit, wenn er sie will und damit umgehen kann.

Ich glaub wir sind schon wieder ein wenig egoistisch und drücken uns vor dieser Verantwortung, weil es uns so enorm schwerfällt. Nicht jeder will darüber reden, aber manche eben doch, das ist "mein" Grund für die Palliativstation, ich denke dort könnte man ihm helfen sich vorzubereiten, die Menschen dort leisten soviel in diesem Bereich... feige irgendwie von mir/uns, aber wir sind auch nur Menschen und können nicht alles leisten, was richtig oder gut wäre, das sehe ich ein, dennoch bleibt ein schlechtes Gewissen zurück das nicht selbst leisten zu können.

Ist Ute eigentlich noch hin und wieder hier ? Oder weiss jemand wie es ihr nun geht ?

LG
nicole
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  #1097  
Alt 27.11.2004, 14:12
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Standard Rippenfellkrebs

Hallo Bianca... Wir wissen nocht nicht kenau warum er diesen Krampfanfall bekommen hat. Entweder wegen dem Luftmangel, Schlafmangel oder weil der Krebs gestreut hat. Das kann uns aber jetzt noch keiner sagen. Es geht ihm aber schon wieder viel besser und wir müssen jetzt einfach abwarten.

Meine Mama hat gestern zu mir gesagt, das sie ihn doch noch sooo sehr brauch. Mir tut das in der Seele weh, wenn ich Sie so traurig sehe. Und mein Dad will auch noch nicht weg, und solange er noch ohne Schmerzen ist, ist es auch gut so...

Liebe Nicole, ich weiß was du meinst. Am schwierigsten ist es den Menschen gehen zu lassen, weil man weiß dann ohne ihn auskommen zu müssen und ich weiß nicht ob ich damit fertig werde.. Eine freundin hat zu mir gesagt: Gott holt sich nur die Besten Menschen... Und wenn ich so darüber nachdenke, scheint was wahres dran zu sein. Ich glaube zwar nicht an Gott, aber ich glaube, dass danach irgendwas kommt... Trotzalledem werde ich meine Hoffnung das wir noch ein schöne Zeit mit meinem DAd verbringen dürfen nicht aufgeben...

Liebe Grüße

JUlia
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  #1098  
Alt 27.11.2004, 20:30
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Standard Rippenfellkrebs

Julia
Zitat"Trotzalledem werde ich meine Hoffnung das wir noch ein schöne Zeit mit meinem DAd verbringen dürfen nicht aufgeben... "
Nein das sollst Du auch nicht, das darfst Du auch nicht und das ist es was ich meine, sterben werden die Erkrankten irgendwann, aber die Zeit bis dahin ..., das wollte ich sagen mit dem Gedicht "Ich wünsche Dir Zeit..."
nutzt diese Zeit intensiv und mit allen Sinnen und wenn es dann soweit sein wird, dann ist der Abschied vielleicht ein klein wenig leichter, aber nur vielleicht.

Wilfried... es wird zunehmend schwerer, er ruft oft mitten in der Nacht an aus dem Krankenhaus, weiss nicht wo er ist und welcher Tag grad ist. Das sind die Schmerzmittel nehm ich mal an, gut für ihn, denn ich denke er würde die Realität kaum verkraften können ohne, so kann er immer mal wieder Ruhe finden und er ist relativ gelassen, weil es ihm einfach schwerfällt sich zu konzentrieren und zu erfassen was um ihn herum geschieht. Nun hoffe ich für ihn, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis er erlöst wird, inzwischen ist er oft zu schwach aufzustehen oder klar zu sprechen, nun ist er nicht mehr nur krank, er leidet und das hoffe ich ganz fest für ihn wird bald beendet sein

Traurige Grüße
nicole
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  #1099  
Alt 30.11.2004, 05:29
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Standard Rippenfellkrebs

leiter gibt es nicht gegen rippenfellkrebs,ein höffnung,meine frau hanni ist am 17 august gestorben,aber durch alimta therapie,wo ich jede empfohlen habe über 1 jahr ist sie gestorben ohne atem problemen wie sie sich gewunscht hat damals,das leben geht weiter vielleicht einfach oben als unten,egal c est la vie...
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  #1100  
Alt 30.11.2004, 11:26
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Standard Rippenfellkrebs

Hallo!

Bei meinem Dad wurde ein kleiner Punkt im Kopf gefunden, dieser ist aber so winzig und kann den krampf nicht ausgelöst haben. Wahrscheinlich wurde der Krampf durch die Spritze verursacht. Die Ärzte meinten, dass das im Kopf nicht schlimm ist und einfach beobachtet werden muss und man kann es sehr gut bestrahlen und dadurch auch vernichten. Also heißt es für uns erstmal aufatmen. Die Schlappheit kommt von dem höher dosierten Morphium-Pflaster, aber da wird sich sein Körper noch dran gewöhnen. Heute sind nochmal Gespräche mit den Spezialisten und da wird auch über das neue CT gesprochen. Der Tumor ist nicht gewachsen und auch nicht geschrumpft sondern zum Stillstand gekommen...

Liebe Grüße
Julia
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  #1101  
Alt 30.11.2004, 21:56
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Standard Rippenfellkrebs

Vor 6 Wochen wurde mein Vater,63, ehemaliger MA in Kernkraftwerken, nach einem Urlaub, ins KrHs eingeliefert.Starker Husten. Nachdem festgestellt wurde, das er eine Wasseransammlung in der Lunge hat. Forschungsklinik Borstel: Punktiert, weitere Untersuchungen, CT, Diagnose: Rippenfellkrebs. Ohnmacht! Ab nach Hause. Sauerstoffgerät. Hausarzt und behandelderer Lungenfacharzt. Herr B. damit können SIe alt werden. Es ist kein Krebs. Ein Geschwulst, die wie Gras wächst. T1. Bestrahlungen aber eilig, AK ST. Georg, HH. BG anerkannt. Antidepresiva! Krankheit wird verdrängt! Besonders von meiner Mutter. Angst! Allgemeinzustand gut. Wir kommen uns näher. Machen Dinge die wir noch nie gemacht haben. Ins Stadion zum HSV und so. Krankheitsgespräche werden ausgeklammert. Oberflächlichkeiten! Nein, irgendwie Nähe. Die Ärzte sind feige. Wo sind die Psychologen, Seelsorger, die Menschen an die Seite gestellt werden müßten!! Wo sind Ärzte, die Hoffnung geben, ohne den bequemsten Weg zu gehen.
Warum wird nur bestrahlt?
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  #1102  
Alt 30.11.2004, 22:30
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Standard Rippenfellkrebs

Jeant-Laurent
Vielleicht hast Du Recht und oben ist besser als unten. Ich wünsch dir alles Gute hier unten durchzuhalten !

Da mach ich mir Gedanken wann einer mit wilfried redet und wie ... da kommt ein Arzt daher heut morgen und sagt so ganz gefühlvoll, sie könnten eh nichts mehr für ihn tun und bis Freitag müsste er raus aus de Krankenhaus. Er war so vor den Kopf gestossen, völlig verstört und verwirrt, rief wieder meine Mutter an. Sie hat nun seinen Freund informiert, ein Anästhesist in einem anderen Krankenhaus mit einer guten Palliativstation. Nun wird versucht ihn dort unterzubringen...
Nun weiss er es, aber wie, war das nötig, hätte man nicht reden können vorher mit der Familie - ich bin fassungslos und traurig darüber. Der Arzt sagte ihm dort könne man ihn nicht betreuen, hätte nicht das Personal usw.. mag ja alles stimmen, aber doch nicht so um himmels willen...

Nun hatte seine Ex-Noch-Freu auch noch gesagt, sie mag die Besuche meiner Mutter nicht, aber da hat Wilfried reinen Tisch gemacht und klar gesagt wie wichtig sie nun sei für ihn, das hat sie geschockt, aber nun kann meine Mutter zu ihm wann sie möchte und kann versuchen ihm zu helfen diesen Weg zu gehen.

Ich denke gerade mit Schrecken daran, dass ich meinen Kindern erklären muss, was gerade passiert, sie werden ihn nicht mehr sehen, das wäre zu hart, es geht ihm sehr schlecht und ich selbst habe meinen vater sterben sehen mit 9 Jahren, also genauso alt wie meine große Tochter nun ist. Das war damals ohne ein Gespräch zu hart für mich... nun ist es hart für mich sie vorzubereiten auf den Tod eines Menschen, den sie lieben. Meine große ist sehr sensibel und wird schnell aus der Bahn geworfen von Dingen, die sie traurig machen. Ich weiss einfach nicht wie, will aber ehrlich sein zu ihnen und nicht vor ihnen stehen eines Tages und ihnen erzählen er sei gestorben, sie müssen das auch früh genug wissen was kommen wird denke ich. Habt ihr auch Kinder, denen ihr das erklären wollt ? Wie macht ihr das ?

Sorry, dass ich hier grad nicht über Therapiemöglichkeiten reden kann, nur übers sterben.Leider gehört das auch zu dieser Krankheit und das ist das, was wir derzeit intensiv erleben

LG
Nicole
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  #1103  
Alt 30.11.2004, 22:33
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Standard Rippenfellkrebs

Noch etwas für alle hier ...

Der blaue Luftballon

So oft schon hatte sie von ihm geträumt, von ihrem blauen Luftballon. Größer war er und schöner als alle Luftballons, die sie auf Jahrmärkten oder in Geschäften gesehen hatte.

Es war ihr Geheimnis, und sie träumte von ihm, nicht nur im Schlaf, auch oft am Tage, wenn sie Zeit hatte. Und sie hatte ziemlich viel Zeit, denn sie war klein, zart und nicht sehr kräftig. Sie konnte nicht so viel toben und spielen wie die anderen Kinder. Sie wurde immer schnell müde, oblgleich sie so gern mitspielen wollte, und sie war auch oft krank. Dann las sie viel, malte, erfand Kreuzworträtsel und löste sie. Am schönsten war es aber, wenn sie die Augen schloß und ihren blauen Ballon herbeiwünschte. Sie hatte ihn nie gemalt und niemanden von ihm erzählt, aber wenn sie die Augen zumachte und ihn herbeiwünschte, kam er angeflogen, ganz sacht. Sie ergriff die kleine, weiße Schnur, und schon schwebte sie mit ihm davon, leicht und frei wie eine kleine blaue Wolke.

Manchmal konnte sie zu ihrem Luftballon sagen:"Komm bring´ mich zu den Bergen, wo die weißen und blauen Blumen blühen, wo es keine Disteln oder Brennesseln gibt und keine Wespen, die stechen", und dann trug er sie dorthin. Sie band ihn an einem Baum fest und sagte: "Warte hier auf mich", und dann lief sie durch den Teppich aus Blumen und weichem Gras und warf sich der Länge nach in das Blütenmeer. Se ließ sich von der Sonne wärmen und vom Wind streicheln, und dann konnte sie auch die Sprache der der Tiere verstehen. Manchmal kam ein kleiner Vogel auf ihre Hand geflogen und erzählte ihr, wie er sein Nest gebaut hatte, und wie mühsam es war, immer wieder Futter für die Vogelkinder heranzuschleppen. Dann half sie ihm Samenkörner zu suchen. Er zeigte ihr sein Nest, und die Vogelkinder hatten gar keine Angst, sondern pickten ihr die Körnchen aus der Hand.

Auch mit dem Eichhörnchen konnte sie sprechen und bat sie doch nicht mehr die Eier aus den Vogelnestern zu stehlen. Die Eichhörnchen aber guckten sie traurig an und fragten: "Wie sollen wir dann unsere Jungen ernähren, wenn wir das nicht mehr dürfen?" Da versprch sie ihnen das nächste Mal Nüsse mitzubringen und Sonnenblumenkerne und ein bißchen altes Brot. Dann band sie schnell ihren Luftballon los und schwebte, leicht und schwerelos, über Berge und Täler, Wiesen und Bäche und hatte noch den Blumenduft in der Nase, wenn sie sich wieder in ihrem Bett fand.

Manchmal hatte sie auch gar keine Wünsche. Sie sagte dann einfach: "Ach, flieg wohin du willst!" Dann flog er mit ihr ans Meer, und die tausend kleinen Wellen murmelten: "Sieh uns an, wir haben schöne weiße Kronen auf, und wir sind immer neu, in jedem Augenblick. Wir tanzen und fließen und wandeln uns und sind immer in Bewegung. Wir spielen mit den Fischen und den Pflanzen, mit den Muscheln und dem Mondlicht. Manchmal, in ganz besonderen Nächten, leuchten wir und feiern unser großes Fest. Meeresleuchten nennen es die Menschen, und sie sind sehr glücklich, wenn sie es sehen dürfen. Wünsche dir nur immer, das dein Luftballon dich zu uns trägt, wenn wir unser Lichtfest feiern!" "O, seid ihr schön! Manchmal möchte ich auch eine kleine Welle sein! Aber nun lebt Wohl, auf bald", rief sie dann und schwebte nach Haus, ganz froh und glücklich.

Die Menschen wunderten sich oft, das sie so ein strahlendes Gesicht und so leuchtende Augen hatte, obgleich sie doch so oft krank und müde war, aber sie erzählte ihnen nicht von ihrem Geheimnis, von dem schönen, blauen Luftballon und den herrlichen Traumreisen, die sie mit ihm machen durfte. Sie hatte das Gefühl, daß sie ihn verlieren könnte, wenn sie auch nur einem Menschen davon erzählte ....

Eines Tages war Jahrmarkt in der kleinen Stadt, und sie ging auch dorthin. Schon von weitem sah sie die vielen kleinen, bunten Buden und die großen und kleinen Karussells. Sie roch den Duft von Schmalzgebackenem und von Bratwürstchen und war fast betäubt von der lauten Musik und den vielen Menschen. Ein wenig fürchtete sie sich vor dem Gedränge und wollte schon wieder unkehren. Aber sie ging doch weiter, und da sah sie ihn, ihren blauen Luftballon. Dort hinten, nahe bei dem Kettenkarussel mit den vielen kleinen Schaukeln, sah sie einen großen Busch bunter Luftballons leuchten und mitten unter ihnen, nein, über ihnen, den großen blauen Luftballon, den Luftballon aus ihren Träumen.

Ihr Luftballon! Sie mußte ihn haben, ehe ein anderer iihn kaufte! Fort war die Angst vor dem Gedränge; flink wie ein Eichhörnchen huschte sie durch die Menge, und schon stand sie, ganz außer Atem, vor dem alten Mann, der den Busch mit den vielen Luftballons zum Verkauf anbot. "Ich... den blauen... es ist meiner", brachte sie heraus, noch ganz atemlos. "ja, es ist deiner", sagte der alte Mann freundlich, "ich habe ihn für dich aufgehoben. Viele wollten ihn schon kaufen, aber er ist unverkäuflich, denn er gehört dir!"
"Hebst du ihn noch einen Augenblick für mich auf?" fragte sie, "ich möchte zu gern einmal mit dem Karussell hier fahren, nur einmal!" "Ja, geh nur, ich halte ihn für dich, bis du soweit bist", nickte der alte Mann. Und schon saß sie in einer der kleinen Schaukeln. Das Karussell begann sich zu drehen, erst langsam, dann immer schneller. "Herrlich, ich fliege", dachte sie, das ist fast so schön wie mit meinem Luftballon, aber nur fast ...´, und da sah sie ihn, er flog direkt auf sie zu. Hatte der Mann ihn losgelassen? Er konnte doch nicht wegfliegen ohne sie! Wie ein Blitz sausten die Gedanken ihr durch den Kopf, und da streckte sie beide Hände aus, ergriff die vertraute Schnur, und schon schwebte sie über dem Karussell, über dem Jahrmarkt und dem gazen bunten Gewimmel, selig und ganz erleichtert, das sie ihn erreicht hatte.

"Wolltest du etwa ohne mich fliegen", fragte sie ihn, "jetzt, wo ich dich endlich in Wahrheit gefunden habe und nicht nur immer im Traum?" "Aber nein", antwortete er, und sie wunderte sich nicht, daß er sprechen konnte. "Ich bin gekommen, um dich abzuholen und dir noch viel, viel Schöneres zu zeigen als bisher in deinen Träumen!" "Noch Schöneres, das gibt´s doch gar nicht!" rief sie und schaute nach unten auf den Jahrmarkt.

Aber was war da geschehen? Alle Karussells standen still, die Musik spielte nicht mehr, die Menschen standen wie erstarrt und sahen auf eine kleine Gestalt, die in ihrer Mitte am Boden lag und sich nicht mehr bewegte. "Die sieht ja aus wie ich", sagte das Mädchen verwundert, " sie hat ja mein Kleid an, aber wie ist das möglich? Ich bin doch hier!" "Ja, du bist wirklich hier", antwortete die ruhige Stimme aus dem blauen Luftballon, "und was da unten liegt, ist das, was auch immer nachts auf deinem Bett lag, wenn ich dich zu unseren Traumreisen abholte. Es ist nur eine Hülle, die du für das Leben da unten brauchtest. Aber jetzt brauchst du sie nicht mehr, denn du mußt nicht mehr dorthin zurückkehren, wo du so oft krank und müde warst". "muß ich nicht?" fragte sie erstaunt, "o, herrlich, mein Körper fühlte sich oft so schwer an, wenn ich nach unseren Reisen wieder in meinem Bett aufwachte. Aber ...", sie zögerte ein bißchen, "wenn ich nun gar nicht mehr zurückkomme, sehe ich ja meine Eltern, und meine Geschwister und all meine Freunde nicht mehr wieder. Das ist schwer, und sie werden auch sehr traurig sein. Sieh mal, sie weinen ... Können wir ihnen nicht schnell sagen, daß ich hier bin, ganz munter und gesund, und daß es so herrlich ist, mit dir zu fliegen?"

Sie winkte und rief, aber die Menschen sahen und hörten sie nicht. "Sie können dich jetzt nicht sehen", sagte die ruhige Stimme, "und sie sind sehr erschrocken und sehr traurig, weil sie nicht wissen und nicht glauben, was du und ich sehen und erleben. In Wahrheit aber hat jeder von ihnen einen blauen Luftballon, der sie in ihre Träume fortträgt und ihnen alles zeigt, was sie sehen möchten, genau so, wie ich es mit dir getan habe. Aber die meisten Menschen schlafen so fest, und wenn sie aufwachen, drehen sie sich sofort in ihrem Bett um, öffnen die Augen und denken an das, was sie am Tage tun wollen. Dann sind ihre Luftballons fort und mit ihnen die Träume und alles, was sie in der Nacht erlebt haben. So glauben sie nur an das, was sie sehen und hören, fühlen und schmecken können, wenn sie wach sind. Aber du mußt nicht traurig darüber sein, denn die Menschen, die dich ganz lieb haben, die darfst du von nun an in der Nacht besuchen und ihnen von dem schönen Land erzählen, zu dem wir jetzt gehören. Wenn sie dann aufwachen, werden sie sich an ihre Träume erinnern, und dann werden sie nicht mehr ganz so traurig darüber sein, daß sie dich am Tage nicht mehr sehen und haben können. So kannst du ihnen dabei helfen, daß sie nicht mehr traurig sind und auch - ganz allmählich - jede Nacht ein bißchen mehr - ihren eigenen blauen Luftballon zu finden. Wenn sie ihn schließlich gefunden haben, dann bekommen sie auch so leuchtende Augen und ein so strahlendes Gesicht wie du, über die sie sich immer gewundert haben. - Es ist sehr gut, daß du ihnen früher nichts von mir erzählt hast, denn sie hätten dich nicht verstanden. Jetzt aber, wo du von ihnen fortgegangen bist, erscheint ihnen ihr Tagesleben nicht mehr ganz so wichtig. Sie beginnen zu erkennen, daß es noch eine andere Welt gibt, was sage ich, viele andere Welten, die viel, viel schöner sind als alles was Menschen in ihrer Welt sehen und erleben."

"Ja, wenn das so ist", sagte das Mädchen, "komme ich gern mit dir und bin auch nicht mehr traurig. Dann bringe mich nur schnell zu dem Land, von dem du gesprochen hast, damit ich ihnen bald alles in ihren Träumen zeigen und erzählen kann. Ich mag es gar nicht, daß sie traurig sind, während ich mich doch so leicht und frei und glücklich fühle!"

Sanft trug der blaue Luftballon sie in das helle Land.



Zusatz: Eine wahre Traumgeschichte zwischen hier und dort - von Ingeborg Ziemann - ISBN 3-925 197-05-2 Alle Rechte bei:
Verlag partisch & röhling
23795 Bad Segeberg
Asternweg 4
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  #1104  
Alt 01.12.2004, 12:48
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Standard Rippenfellkrebs

Hallo Nicole,
ich habe auch zwei Kinder 4 und 3 Jahre alt. Sie haben den Opa noch im Krankenhaus besucht als es ihm schon sehr schlecht ging. Er wollte sie so gerne noch mal sehen. Ich habe ihnen vorher erklärt, dass der Opa sehr schlimm krank ist. Sie haben es dann ja auch selber gesehen. Ich habe aber vor seinem Tod nicht darüber mit den Kindern gesprochen, dass er sterben wird, sondern nur dass er sehr krank ist. Als er dann wenige Wochen später gestorben ist habe ich es ihnen auch sofort gesagt. Meine 4jährige Tochter hat noch 2 Tage lang immer wieder gefragt "Warum ist denn der Opa gestorben?". Ich habe es Ihr versucht so gut wie möglich altersgerecht zu erklären. Dann haben sie es einfach akzeptiert, wahrscheinlich viel besser als ich es bis heute akzeptieren kann.
Es ist nun 5 Monate her und ab und zu kommt noch mal so ein Satz wie neulich von meinem 3jährigen Sohn "Ich bin traurig dass der Opa gestorben ist, nun kann er nicht mehr mit mir im Ofen Feuer machen".
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft
Soni
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  #1105  
Alt 01.12.2004, 13:33
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Standard Rippenfellkrebs

Ich möchte Sie bitten mir keine Nachrichten mehr per email zu schicken. besten Dank vorab
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  #1106  
Alt 01.12.2004, 19:37
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Standard Rippenfellkrebs

Hallo Sonja
Danke. Weisst Du, ich war neun, also genauso alt wie meine Große jetzt als mein Opa an Krebs starb, auch er wollte uns noch einmal sehen. Wir waren dann auch dort, ich werde das nicht vergessen, leider hatte mir vorher niemand erzählt was mich erwartet. Ich hab ihn nicht mehr verstehen können, er sprach zu leise und undeutlich, war schon schlimm gezeichnet von dieser Krankheit. Damit war ich klar überfordert, sprach aber auch nicht mit meinen eltern darüber, dann kam die NAchricht, auch das hat mir keiner erzählt, nur merkte ich was los war, als abends Besuch kam, alle meinem Vater die Hand schüttelten und ihn tieftraurig ansahen. Ich ging in mein Bett und weinte, dann kam meine Mutter und erst dann kam ihre Aussage er sei gestorben und so sei es besser für ihn. Die Beerdigung danach habe ich ebenfalls nicht wirklich verkraftet. Das ist wohl alles der Grund für meine Sorge bei der Frage was ich meinen Kindern sagen soll. Meine jüngste ist sechs...
Ich hoffe Wilfried möchte die beiden nicht noch einmal sehen, ich weiss das klingt nicht nett, aber ich stünde zwischen seinem Wunsch und der Verantwortung den Kids gegenüber, weil ich ihnen das nicht zumuten möchte eigentlich.
Vielleicht ist das auch falsch und ich sollte es den Kindern freistellen zu ihm zu gehen oder nicht, aber ob sie wirklich wissen was das bedeutet ... ich denke sie würden sich auch einen für ihr Alter nicht freigegebenen Film ansehen wollen. Nein ich denke das muss ich entscheiden und dann damit leben.

LG
nicole
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  #1107  
Alt 02.12.2004, 09:53
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Standard Rippenfellkrebs

Hallo Nicole,
meine beiden sind ja nun etwas jünger und ich denke, dass in jedem Alter das Thema Tod wieder anders verarbeitet wird. Bei uns war der Krankenhausbesuch gar kein Problem, da ich sie vorher darauf vorbereitet habe, dass der Opa im Krankenhaus liegt, sehr schlimm krank ist und nicht mehr aufstehen kann. Da waren sie dann nicht überrumpelt davon und haben es einfach auch so akzeptiert.
Zur Beerdigung habe ich sie nicht mitgenommen, da ich Sorge hatte, dass sie diese Mengen an weinenden Erwachsenen nicht klar kriegen und ich mich dann die ganze Zeit um die Kinder kümmern darf und nicht Abschied nehmen kann. Ich werde mit Ihnen später dann zusammen auf den Friedhof gehen damit sie es realisieren.
Aber Deine Kinder sind schon älter, unterschätze nicht dass auch sie Abschied nehmen müssen. Deshalb würde ich es Ihnen, glaube ich, freistellen ob sie dabei sein wollen oder lieber mit Dir später das Grab besuchen.
Liebe Grüße und mein ganzes Mitgefühl
Soni
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  #1108  
Alt 02.12.2004, 20:09
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Standard Rippenfellkrebs

Hi Soni
Kann es sein, dass Du schon vor zwei Jahren hier im Forum warst ? 2002 gab es hier 2 Sonja's, die mitschrieben und hofften.

Du hast Recht, ist in jedem Alter anders und dann noch bei jedem Kind anders wahrscheinlich. Manchmal unterschätzen wir die Kinder und sie können viel besser damit umgehen, als wir dachten. Zur Beerdigung werde ich sie nicht mitnehmen, im Grunde werden wir alle dort nicht gern gesehen werden. Gertrud, Wilfrieds Ex-Frau und seine Söhne sind nicht begeistert davon. Sie versuchte sogar wilfried zu bedrängen, dass meine Mutter nicht mehr ins Krankenhaus kommen soll, da h ta wilfried etwas getan, was er früher nie getan hätte, er hat ihr klar gesagt meine Mutter sei wichtig für ihn, sei immer dagewesen für ihn und hätte ihm geben können, was sie ihm in der früheren Ehe nie geben konnte. Die beiden sind getrennt seit 20 Jahren, aber er hat sich nie scheiden lassen. Alles eine blöde Situation, aber ich bin froh, dass er es ihr nun doch mal klar gesagt hat, sie will das nicht wahrhaben, so wie seine Krankheit auch nicht.

Morgen kommt Wilfried auf die Palliativ in einem anderen Krankenhaus, er hat Angst das nicht zu schaffen, aber ich denke er schafft das und dann endlich vielleicht findet er die Ruhe, die er im Krankenhaus nicht finden kann. Er sagte zu meiner Mutter ihm wär zum heulen und sie sagte er kann weinen, wenn er möchte, aber er tat es dann doch nicht. Gestern bekam er neue Schmerz-Pflaster und brachte wieder kaum ein klares Wort heraus, er ist dann sehr durcheinander, den Tag vorher war er sehr klar und konzentriert.

LG
nicole
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  #1109  
Alt 03.12.2004, 10:02
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Standard Rippenfellkrebs

Hallo zusammen.

Bei uns sieht es leider nicht gut aus. Mein Papa ist gestern aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen und man kann nichts mehr machen. Er hat vielleicht noch ein paar Wochen bzw. Monate... Ich fühle mich so leer... Kann schon gar nicht mehr weinen. Der Krebs ist wie explodiert und ist in die Bronchen über gegangen.. Wie soll ich damit umgehen, ich habe solche Angst vor dem Tag und vor der Zeit danach... Wie habt ihr das Verkraftet? mein Papa ist 67 und er wollte doch noch sehen wenn ich heirate und wenn ich ein Baby bekomme... Glaubt ihr es gibt etwas danach und wir sehen ihn dann irgendwann wieder...

Das ist jetzt vielleicht eine blöde Frage, aber ich habe heute abend von der Firma aus Weihnachtsfeier... Soll ich da hin gehen.. Irgendwie hab ich angst hin zu gehen, andererseits denke ich das es vielleicht ganz gut für mich ist?? Ist das egoistisch...

eine unendlich traurige Julia
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  #1110  
Alt 03.12.2004, 10:20
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Standard Rippenfellkrebs

Liebe Julia, es tut mir unendlich Leid für Euch. Will Dir aber auch nichts vormachen. Bei meinem Vater wars auch so und dann hatte er noch nicht einmal 2 Monate, obwohl die Ärzte nicht so offen uns gegenüber umgegangen sind, indem sie sagten wir können nichts mehr machen. Ich habe das immer noch nicht alles verstanden, denn bei meinem Vater war der Tumor ja um 50% geschrumpft und ist dann zum Stillstand gekommen. Der Arzt hat uns dann danach erklärt, dass der Körper irgendwann nicht mehr mit der Tumormasse zurecht kommt. Ich kann so sehr nachempfinden wie Du Dich fühlst. Ich bin 28 Jahre alt und meine Tochter durfte er noch miterleben, auch wenns nur 16 MOnate waren aber meine Hochzeit wird auch er nicht mehr miterleben können, denn wir sind noch immer nicht verheiratet. Kurz vor seinem Tod, als mein Cousin heiratete, sagte er auch ganz traurig zu mir"Deine Hochzeit werde ich wohl nicht mehr erleben" Wie hab ich das verkraftet??? Ich glaube sowas verkraftet man nie. Besonders jetzt vor Weihnachten, denke ich ständig an ihn und lebe in Erinnerungen meiner Kindheit usw. Ich glaube nicht an Gott, hoffe aber das es ein danach in welcher Form auch immer gibt. Ich würde das mit der Weihnachtsfeier ganz spontan entscheiden, wie Du Dich fühlst. Ich denke an Dich/Euch. Nutzt die Zeit die Euch noch bleibt! Uns hat es ja im Mai ganz plötzlich überrollt und es war dann doch plötzlich...... Bianca
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