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Alt 31.10.2024, 23:01
Emilou Emilou ist offline
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Registriert seit: 26.10.2023
Beiträge: 4
Standard Wunder gibt es doch ... Gallengang/Gallenblasenkrebs

Hey Ihr Lieben,

ich weiß gar nicht so recht wie ich anfangen soll, seit Diagnose meines geliebten Stiefpapas ist jetzt 1 Jahr vergangen.
Am 14.10.2023 (dieser tag ist für uns alle heute sein 2. Geburtstag) ist er (61 Jahre alt) wegen heftiger Schmerzen auf der rechten Seite ( und jeder weiß wie Männer sein können, nein nein ich muss nicht zum arzt, das geht schon wieder weg) freiwillig in die Klinik gegangen an einem Samstag. Nur wenige Stunden später lag er im OP und ihm wurde die Gallenblase (völlig vereitert) entfernt. Nach 4 Tagen wurde er entlassen und alle dachten alles wieder gut. Am 23.10.2023 kam dann der Anruf aus der Klinik, er müsse am nächsten Tag sofort in die Kinik zum OP- Gespräch kommen, es wurde in der Pathologie was gefunden an der Galle.
Der befund lautete:
mittelgradig bis niedrig differenziertes Adenokarzinom/Cholangiokarzinom der Gallenblase mit Infiltration der Tunica muscularis.Das karzinom ist am Absetzungsrand des Dictus cysticus randbildend.Ein tumorfreier Lymphknoten.
Tumorstadium: pT1b L0 V0 R1 (Ductus cysticus) pN0 (0/1)
Malignitätsgrad:G3

Hörte sich für uns Laien erstmal ok an, wenn da das Wort Karzinom nicht gewesen wäre.
Stiefpapa war von Anfang an sehr positiv gestimmt, Kämpfer eben (selbst gemeldeter herzinfarkt 2012 etc)
Ich hatte leider einen völligen Nervenzusammenbruch

Am 2.11.2023 fand die große OP statt, ihm wurden ein Viertel der Leber entfernt und etwas vo Magen ( ich weiß bis heute nicht wieviel genau).
Er wachte noch aufm OP-Tisch schon wieder auf was die Ärzte sehr verwunderte. Auf der ITS war er laut Ärzte das beste Pferd im Stall, verließ die ITS schon nach 1 Tag, brauchte kaum Schmerzmittel.(Später bei Entlassung kam raus der Katheter im Rücken hat nie richtig gelegen)

Befund der des entnommenen Teils der Leber/Magen absolut tumorfrei!

Am Nachmittag konnte er mir schon eine whatsapp schreiben das es ihm gut geht!
Das Foto mit der 20 cm langen verklammerten Wunde quer über den bauch war allerdings weniger schön zu sehen.
Er war auf Station dann auch jeden Tag Forschungs/Lernprojekt ( er sagte immer Chefarzt und 10 Assistenzärzte besuchten ihn jeden Tag, Zimmer war dann voll)
Nach 1 Woche wurde er entlassen, Chefarzt meinte wortwörtlich zu ihm, er könne eine Flasche Sekt aufmachen da er höchstwahrscheinlich einer der wenigen ist der die 5 Jahres Prognose überleben wird, war am nächsten Tag aber schon wieder stationär weil die Wunde vom Wundabfluss total suppte. Aber auch das hat er überstanden.
Mitte Dezember startete dann die Chemo mit Tabletten (Capecitabin Accord 500mg 9 Tabletten pro Tag !!!) Chemo sollte eigentlich schon eine Woche früher starten, wurde aber aufgrund einer Erkältung verschoben)
Dazu bekam er Fortimel Energy verordnet da er inzwischen 10 kg verloren hatte und nur noch 65 kg wog bei 1,78 m.

Er hat die Chemo durchgezogen bis Ende Mai ohne große Nebenwirkungen. Er hatte die Hand/Fußkrankheit, woraufhin die Tagesdosis von 9 auf 7 Tabletten reduziert wurde,womit er noch heute etwas zu tun hat und viel cremen muss.

Am 22.4.2024 hatte er das erste Kontroll-CT was ohne Befund war,

Nach der Chemo ging er im Juni 2024 in die Reha und es geht ihm seitdem bestens. Arbeiten wird er nicht mehr, das Versprechen musste er mir abnehmen, davon abgesehen hatte er seine 45 Jahre auch schon voll.
Ab Januar 2025 ist er offiziell Rentner und hat vor wenigen Wochen eine Abfindung von seiner Firma bekommen, da er sich freiwillig gemeldet hat, da sie Leute entlassen mussten.

Es gibt sie doch noch die Wunder und zeigt das es nicht immer einTodesurteil sein muss diese Diagnose zu bekommen.
Die Gallenblase die sich gemeldet hat, hat ihm wohl das Leben gerettet, denn nur dadurch wurde es frühzeitig entdeckt.
Jetzt hoffen wir natürlich das es kein Rezidiv geben wird und er sein Leben wieder genießen kann. Er hat schon so viel in seinem Leben durchgemacht.

Ich habe dies als seine Stieftochter und auch als medizinischer Laie niedergeschrieben, wöfür ich jetzt 1 Jahr brauchte um es aufzuschreiben.

Ich möchte allen Betroffenen und Angehörigen ganz viel Kraft geben die diesen Krebs gerade durchmachen müssen und viel Glück wünschen.

Liebe Grüße Dani

Geändert von Emilou (01.11.2024 um 02:03 Uhr)
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  #2  
Alt 02.11.2024, 07:59
Dani W Dani W ist offline
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Registriert seit: 11.12.2023
Beiträge: 50
Standard AW: Wunder gibt es doch ... Gallengang/Gallenblasenkrebs

Hallo Dani,

da hat Dein Stiefvater aber bisher wirklich Glück gehabt. Wie gut, dass sich die Gallenblase entzündet und damit bemerkbar gemacht hat. Ich denke, Metastasen werden jetzt keine mehr kommen. Natürlich ist ein Rezidiv immer ein Risiko, aber ich könnte mir vorstellen, wenn der Herkunftsort, also die Gallenblase, weg ist, ist auch dieses Risiko kleiner. Wissen tu ich es allerdings nicht, aber ich drücke die Daumen.
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  #3  
Alt 24.09.2025, 22:19
Emilou Emilou ist offline
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Registriert seit: 26.10.2023
Beiträge: 4
Standard AW: Wunder gibt es doch ... Gallengang/Gallenblasenkrebs

Ja es geht ihm auch heute noch gut, bis auf das er jetzt Insulin spritzen muss weil sein Zuckerwert in die Höhe schoss, aber er hat schon Schlimmeres durchlebt.
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Stichworte
gallengangskarzinom, krebs


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