Kleinzeller mit Fernmetastasen

[yagosaga]

Hallo zusammen,

bei mir sind Beandlungstermine wegen Witterung, Überlassdtung der Krankenhäuser etc. völlig unberechenbar geworden. Bestrahlung nachmittags angesetzt, dann kurzfristig auf vormittag gelegt. Dann mehrere Stunden Wartezeiten, vor allem auf Krankentransporte. Immer öfter bricht die Kommunikation zusammen, ständig funken schwere Notfälle (Witterung und Überlastung im Krkshs-Betrieb überall) dazwischen. Auch Internetzugang zickt hier herum... Kurzum, ich kann nichts mehr verlässlich planen und mein eigener Lotse sein.

Am schlimmten war es am Mittwoch. Die Chemo sollte eine Stunde dauern. Vier Infusionen, drei verschiedene Zytostatika. Nur "umstöpseln"... Haha, mein Arzt klärte mich auf: die Infusion muss absolut sicher in die Blutlaufbahn gelangen, nichts darf daneben kommen. Sowie die Infusion daneben läuft, frisst sie pflaumengroße Löcher in die Hand, so giftig, so ätzend ist sie. Und wenn es irgendwo brennt um den Einstich herum, muss ich sofort Alarm schlagen.

Die therapeutische Breite ist bei diesen ätzenden Giften sehr gering und wird für jeden Menschen exakt ausgerechnet. Dass es mir nach dieser Vergiftung "schlecht" geht, liegt auf der Hand. Aber da gibt es heute auch Linderung (freilich hauptsäch gegen Krebs verursachte Schmerzen): sehr unkompliziert die Segnungen des Schlafmohns... da hat sich in den letzten Jahren durch die moderne Palliativmedizin viel zum Besseren gewandelt!

Was das alles bedeutet, kann sich eigentlich nur jemand ausmalen, der selbst so etwas erlebt hat. Aber auch wenn es hart und fremd klingt, diesen "schweren Kelch des Bittren" nahm ich diesmal wirklich "dankbar ohne Zittern aus seiner guten und geliebten Hand" Dietrich Bonhoeffer). Und auch, wenn ich mir früher vorstellte, solch einer Tortur nie gewachsen zu sein, so erlebe ich jetzt, dass ich von Gott die Kraft dazu bekomme, denn "seine Kraft ist in dem Schwachen mächtig"!

Ich tröste und finde Kraft in den Worten Martin Luthers:

... und wenn die Welt voll Teufel wär' und wollt uns gar verschlingen /
so fürchten wir uns nicht zu sehr, es soll uns doch gelingen /
Der Fürst dieser Welt / so saur er sich stellt,
tut er uns doch nicht, das macht, er ist gericht
ein Wörtlein kann ihn fällen!

PS.: Manche fragen, wie kann dieser Wahnsinnige so offen und direkt über einen sicher dunkelsten Abschnitt seines Lebens hier berichten?
Neben den Bwedürfnis, das Erlebte mitzuteilen tue ich es auch - für Euch! Damit das alles nicht völliges Neuland ist, falls es Euch einmal betreffen könnte, was Gott verhindern möge!
Damit Ihr mit mehr Wissen im Hintergrund für Euch besser entscheiden könnt, wie EUER Weg dann aussehen soll. Und damit Ihr auch wisst, mit Jesu Beistand und Gottes Hilfe nlassen sich auch solche Zeiten durchleben. Dabei bin ich ja weiß Gott kein Einzelfall. Viele andere erleben und durchleben das auch so. Aber vielleicht gehöre ich zu den nWenigeren, denen hier noch nicht die Worte ausgehen "durch den, der mich stark macht".

Mit herzlichen Grüßen
Ecki