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Alt 30.09.2013, 23:00
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Standard AW: Fehldiagnose "Lungensarkoidose" nach Nierenzellkarzinom?

Hallo Drulli,

weshalb wollen die Ärzte nichts mehr machen? Ist dein Vater in einer so schlechten gesundheitlichen Verfassung? Weshalb liegt er in einer Lungenfachklinik, hat er Beschwerden beim Atmen? Wie geht es ihm sonst, ist er mobil? Interessant wäre auch noch die pathologischen Angaben über G, N, M, und R; aber klarzelliges Nierenzellkarzinom pT3a reicht erst mal. Den aktuellen Befund haben wir ja.

Die größte Gefahr geht aktuell von der Hirnmetastase aus, die muss primär behandelt werden. Hirnmetastasen können sehr schnell zu Ausfallerscheinungen führen (Schwindel, Sprachschwierigkeiten, Lähmungserscheinungen, Verhaltensänderungen, Doppelsehen bis hin zum Verlust der Lebensfunktionen, je nach Lage im Gehirn). Eine einzelne Hirnmetastase kann man oft, für den Patienten recht einfach, mittels stereotaktischer Bestrahlung (Radichirurgie z.B. Cyber- oder Gammaknife) unschädlich machen. Hat bei Heino, mir und anderen hier im Forum gut geklappt.

Warum man keine Therapie mit den recht neuen Targetmedikamenten (Multityrosininhibitoren, mTor-Hemmern oder dem Antikörper Avastin ) macht, solltet ihr auch mal fragen. Dies sind die nach EAU Leitlinien zugelassenen Medikamente zur Behandlung des metastierenden Nierenzellkarzinom und sollten auch zur Anwendung kommen. Das sind keine Chemo's im herkömmlichen Sinn, diese Medikamente wirken auf verschiedene Rezeptoren der Tumorzelle und verhindern unter anderem die Anbindung der Metastasen an das Blutsystem (den Tumor "aushungern"). Chemotherapien wirken beim Nierenzellkarzinom nicht wirklich.

Bei den Knochenmetastasen kennt sich Sigrid am besten aus, lies da mal nach oder schreib ihr eine PN.

Ihr müsst bei einem Spezialistenteam in Behandlung, am besten in einer Uniklinik mit Expertise beim Nierenkrebs. In Eppendorf gibt es sowas. Wie sagt eine Mitpatientin immer so schön: "haste einen VW, gehst du in die VW-Werkstatt, gibt es an jeder Ecke; mit 'nem Porsche geht man in eine Porschewerkstatt, die muss man schon suchen; dein Vater hat aber einen Ferrari".

Der Umzug ist bestimmt kein Grund für die ungenügenden Kontrollen, Hamburg ist ja auch nicht gerade die hintere Walachei. Was war das für ein Arzt der die Nachsorge machte? Hausarzt? Dies ist aber nicht vorrangig zu klären. Es muss jetzt etwas geschehen, Befunde und CT-Bilder (am besten auf CD) zusammenpacken und eine Zweitmeinung bei einem Tumorzentrum einholen. Ihr müsst nicht auf die Ärzte in der Klinik warten, ihr habt das Recht selbst tätig zu werden. Für die Zweitmeinung muss dein Vater nicht unbedingt selbst vorstellig werden. Nierenzellkarzinome werden vorrangig von den Urologen behandelt, jedoch immer zusammen mit den jeweiligen Spezialisten für die Organe bei Schwierigkeiten (Interdisziplinär). In großen Kliniken gibt es dafür eine Tumorkonferenz.

Viele Grüße

Jan
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