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#11
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Heute endlich, eine kleine Auszeit, das Haus ist leer, bin eben erst heimgekommen.
Liebe Anemone, wie gut kann ich dir nachfühlen. Ist es nicht das, was viele oftmals nicht verstehen? Er ist es, der fehlt, weswegen du dich trotz deiner lieben Kinder alleine und verlassen fühlst, kein anderer hätte dir so Mut machen können wie eben dein Mann. Ich bin froh, dass es offensichtlich nichts ernsteres zu sein scheint, ja klar hörst du jetzt besonders in dich, aber warum auch nicht liebe Anemone, kann ja sein, dass du das ICH ein wenig vernachlässigt hast bezüglich der Sorge darum.... Mir selbst geht es eigentlich ganz gut, hektisch aber zufrieden und dennoch auch diesmal hin und wieder die Frage: Ist das wirklich richtig? Einerseits ein eindeutiges JA aber andrerseits wird doch täglich erneut in der Wunde gerührt. Gestern ein Anruf von einer Frau, deren Mann den Tag zuvor verstorben ist. Hilflosigkeit am anderen Ende der Leitung und, ja auch auf meiner Seite. Welche Worte sind nun richtig? Was braucht sie? Sie klang recht gefasst aber auch da die Erinnerung: Ja, gefasst waren wir irgendwie alle äußerlich. Oder die Anrufe besorgter Töchter und Söhne, überrollt von der Diagnose, von der Endgültigkeit der verdammten Diagnose, auf der Suche nach Möglichkeiten, den letzten Weg für alle Beteiligten würdevoll zu gehen. Ja, in meiner Wunde wird tatsächlich täglich rumgerührt und doch, sinnvoll, nicht DUMMKUH-Stress sondern irgendwie doch die Möglichkeit nicht zu vergessen, eventuell beizutragen, aufzufangen, sich solidarisch zu erklären und auch Tipps geben, denen, die sich einbringen aber nicht unmittelbar betroffen waren, Kurse besucht, um andere aufzufangen. Kann man lernen, was ein Hinterbliebener fühlt? Ich hoffe, es geht euch allen erträglich. Neue Aufgaben, die glücklich machen, Dinge aussprechen, die zu klären sind, das alles macht das Leben aus, zurück ins Leben, ja verdammt nochmal, das Leben geht weiter, es wartet nicht auf uns, auch wenn das Tempo hin und wieder etwas zu schnell für uns ist, irgendwann und irgendwie finden wir unser eigenes Tempo wieder und springen auf auf den Zug, zurück ins Leben, raus aus dem Loch.... LG an alle Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
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