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Alt 17.02.2008, 16:27
Katinka 59 Katinka 59 ist offline
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Registriert seit: 18.01.2008
Beiträge: 364
Lächeln AW: Morgen in die Röhre

Liebe Linnea, liebe Beate,
möchte Euch kurz eine Episode zum verspäteten Verarbeiten berichten.

1980 verstarb meine Schwester, die unter einer speziellen Fornm der Katatonie litt.
Sie hatte schon eineige Selbstmordversuche hinter sich und wir waren "froh", dass Sie eines natürlichen Todes starb und nicht mit diesen Schuldkomplexen.
Ich fand immer, dass sie zu gut war für diese Welt und die Ruhe für Ihre Seele fand ich wichtiger als meine Trauer.
In dieser Zeit wurde ich gerade bestrahlt wegen des Hodgkins und mein Mutter brauchte in Ihrer Trauer auch viel Unterstützung, denn meine Eltern hatte sich getrennt.
Nach mehreren Krebsschüben verstarb dann auch mein Ma und danach kamen dann meine Kinder und da war auch keine Zeit für Trauer.

Als ich dann 1995 zu einer 12 wöchigen psychosomatischen Kur war, begann ich nach einer herzlichen Verabschiedung einen Kurfreundin zu weinen und konnte 2 Tage mich nicht beruhigen. In mehreren Einzelgesprächen wurde mir dann klar, dass dies eine symbolische Verabschiedung von meiner Schwester war und ich meine Trauerarbeit dann nachholte, denn es wurde mir dann erst bewusst, wie sehr sie doch fehlte.
Einige meiner somatischen Störungen waren nach einiger Zeit verschwunden.

Weil ich ein sehr gläubiger Mensch bin, bin ich überzeugt, dass diese Begnung kein Zufall, sondern Bestimmung war.
Als mein Pa vor zwei Jahren seine Augen schloss, wieder dieser Krebs, habe ich viele Bücher über das Sterben gelesen und viel geweint und getrauert. Zum Glück hatte ich meine Stiefma, die nach einiger Zeit von einigen Lauten "gedrängt" wurde, ins normale Leben zurückzukehren. So sind wir uns gegenseitig eine Stütze und lassen in unserer Zweisamkeit auch nach zwei Jahren noch die tiefe Trauer leben. Es hilft !!!

Ich glaube, dass auch die Verarbeitung solcher Krebsdiagnosen durchtrauert werden müssen, damit genügend Kraft für den Kampf schöpfen kann.
So gehe ich an meine beide neuen Krebse heran.
Zum Glück muss ich nicht arbeiten und kann mich der Trauer hingeben.
Da kann mir auch keiner helfen, dass muss ich allein durchleben.

Zum Glück ist ja der graue November vorbei und die Sonne strahlt häufig in Herz und Seele.

Ich wünsche Euch einen sonnigen Wochenendabschluss und viel Kraft für Eure Wege.
Herzlich grüßt Katinka
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