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Ja, das wirst du dir bestimmt oft anhören müssen, dass es a) niemand verdient hat, so behandelt zu werden und b) zum Krankheitsbild deines Mannes gehören kann, so zu reagieren. Ich kenne diese Phase von meinem lieben Papi... die Geduld und Aufrichtigkeit in Person. Als ich mitbekam, wie er manchmal meine Mama "ansprach", war ich entsetzt, aber ich wusste, warum er das tat. Meine Mama war total am Ende, wusste nicht mehr ein noch aus. Ich habe viel mit ihr geredet, weil ich las, dass es diese 5 Phasen im Leben eines Krebskranken geben kann (nicht muss). Natürlich hat der Mama das nicht groß geholfen, denn die Situation besserte sich durch ihr Wissen nicht. Aber nach einiger Zeit (viel zu lange, leider) war er wieder ruhiger. Ich sagte mal zu Mama: was glaubst du, wie man sich fühlt, wenn man die Hölle in sich hat und dann von anderen bevormundet wird, weil man früher alles selbst gemacht hat und heute nicht mehr viel tun kann? Mein Papa war 76, meine Mama 77. Da nimmt man solche Sachen nicht so auf. Vielleicht ist es auch total schwer, wenn man Tag und Nacht in Angst und Sorge um den geliebten Partner immer mehr verzweifelt. Aber ich habe mich immer gefragt: wie sonst soll so ein schwerstkranker Mensch SEINEN Kummer, SEINE Angst, SEINE Hilflosigkeit rauslassen?! Er ist derjenige, der Hilfe braucht von anderen - von Fremden oder seinem lieben Partner. Das zieht die Patienten nach unten, die am eigenen Leib erleben müssen, wie sie täglich Stück um Stück ihrer Selbstständigkeit aufgeben müssen. Ich schicke dir einen großen Sack mit vieeel neuem Mut, Elan für kleine Auszeiten und vieeeeel, vieeeel Kraft und Geduld weiterhin. Ich bin mir sicher, dass die meisten Patienten, die so reagieren, nicht "sie selbst" sind bzw. es nicht so meinen...
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 |
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