Erfahrungsaustausch, Teil 2
Hallo ihr Lieben,
nachdem ich monatelang nur passive Mitleserin war, möchte ich euch heute mal wieder nähere Einzelheiten zu meinem Krankheitsverlauf berichten.
Nach meiner Rezidiv-OP Ende letzten Jahres und der bis Ende April 03 durchgeführten drei regionalen Chemozyklen war mir es mir möglich, diesen wunderschönen Sommer ohne körperliche Probleme und Einschränkungen zu genießen. Zwar war ab Ende Juli klar, dass die Krankheit wieder aktiv ist, denn mein Tumormarker begann wieder leicht anzusteigen. Mitte Oktober lag der CA125 dann bei 57, zwei Wochen später wurde im Hammelburger Krankenhaus ein Wert von 108 ermittelt. Dieser rasche Anstieg hat mich dann sehr beunruhigt, zumal, wie bei mir üblich, auf den MRT-Bildern wieder mal nichts von Metastasen zu sehen war. Da ich einen großen Narbenbruch hatte (der mich aber nicht gestört hat), schlug man mir vor, diesen zu beheben und gleichzeitig "vor Ort" auf Suche zu gehen. Gefunden wurden dann zwei Knoten im Becken, einer davon ca. 4 cm groß, der andere ca. 1 cm. Beide wurden restlos entfernt und ich erholte mich von dieser OP erstaunlich schnell. Leider bekam ich am Vortag der geplanten KH-Entlassung starke Schmerzen und wurde am Tag darauf notoperiert. Es stellte sich heraus, dass es durch das Netz, welches mir zur Stabilisierung der Bauchwand wegen des Narbenbruchs eingesetzt worden war, zum Darmverschluss kam. Aufgewacht bin ich dann mit einem Dickdarm-Stoma und 8 Drainagen. Eigentlich sollte der künstliche Darmausgang noch vor Weihnachten zurückverlegt werden, aber es traten weitere Komplikationen in Form einer massiven Bauchwand-Entzündung und Wundheilungsstörungen am künstlichen Ausgang auf. Entsprechend langsam verläuft der Heilungsprozess. Seit Dienstag bin ich, nach über 6 Wochen Krankenhausaufenthalt, endlich wieder daheim. Nach wie vor machen mir die Komplikationen Probleme, aber daheim ist daheim! Trotz all der Schwierigkeiten würde ich mich aber immer wieder für eine OP entscheiden, solange diese Sinn macht!!
Ich habe mich über euere Grüße und Genesungswünsche riesig gefreut, es tut so gut zu wissen, dass es Betroffene und Angehörige gibt, die an mich denken! Ganz, ganz lieben Dank euch!
Leider gibt es hier im Forum überwiegend schlechte Nachrichten, das bedrückt mich sehr. Von Herzen wünsche ich allen viel Kraft im Kampf gegen diese Krankheit.
Viele liebe Grüsse
Anita
|