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#12
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Hallo liebe Sunny,
ich war vor einem halben Jahr in einer ähnlichen Situation wie Du. Ich war gerade 35 geworden als ich den Knoten selbst entdeckte: invasiv duktales Mammakarzinom, pT1c (1,8cm), G1, M0, N0, V0, L0, R0, stark hormonpositiv und HER2 neu negativ. In meiner Tumorkonferenz im Brustzentrum wurde mir tatsächlich von der Chemo abgeraten. Begründung war, daß bei mir alle Faktoren sehr günstig waren - einziger Riskikofaktor mein junges Alter. In den Leitlinien von St. Gallen (dies sind Leitlinien, wie Brustkrebs zu behandeln ist), steht drin, daß man bei unserern Faktoren ein niedriges Risiko hat und damit auf eine Chemo verzichtet werden kann. Die Altergrenze ist hier mit 35 angegeben, daß heißt, wenn man unter 35 ist, würde man eher zur Chemo raten. Ich habe mir dann noch eine zweite Meinung eingeholt und in dem Brustzentrum war man sich auch nicht sicher, sagte aber, daß man aufgrund des jungen Alters eher zur Chemo raten würden - na toll ![]() Ich war dann erst ziemlich überfordert mit der Entscheidung und hab dann herausgefunden, daß man einen s.g. Onkochip erstellen lassen kann. Der Femtelle-Test benötigt nämlich Frischzellen und der Drops war bei mir - und ich denke auch bei Dir - bereits gelutscht, es gab nur noch das Gewebe im Paraffinblock. Den Onkochip mußte ich selbst bezahlen, er ist auch noch nicht anerkannt, aber es gibt wohl positive Studienergebnisse. Dort hat man sich noch mehr Details der Zellen ageschaut und es kam heraus, daß mein Tumor ein Luminaltyp A war - lt. dem Professor könne man mir zu meinem Tumor gratuliern - na vielen Dank! ![]() Somit habe ich mich dann gegen die Chemo entschieden. Ich war anfangs so verunsichert, daß ich ALLES machen wollte, was irgendwie gegen die Arschlochzellen helfen könnte. Mit der Entscheidung gegen die Chemo fühlte ich mich nach langer Bedenkzeit aber sehr wohl und mittlerweile hat sich ein ziemlicher Sinneswandel vollzogen. Ich habe dann die Bestrahlung gemacht, bin in die AHB und habe mich - trotz einstimmiger Meinung ALLER Ärtze, mit denen ich gesprochen habe - gegen die Antihormonbehandlung entschieden. Es fühlt sich für mich so richtiger an. Ich habe meine Ernährung umgstellt, mache regelmässig Sport und lebe bewußter. Dies ist aber kein Rat, den ich Dir geben kann, diese Entscheidungen muß jeder für sich selber treffen. Aber Du machst das doch sehr richtig, informierst Dich und wirst ganz bestimmt auch Deinen Weg finden. Es ist eben eine schwere Zeit und ist auf einmal mit Themen konfrontiert, die bisher noch nie da waren. Ich drücke Dir alle Daumen, daß Du einen guten Weg für Dich findest. Laß Dir alles erklären und horche in Dich hinein, was Dein Bauch Dir sagt. Liebe Grüße, Pe PS: Du schreibst, daß Du den Gentest machen lassen willst - gibt es bereits BK oder Eierstockskrebs in Deiner Familie? Ich habe den Test auch machen lassen, weil es 2 BK-Fälle gab, allerdings weiter entfernt. Das Ergebnis dauerte 4 Monate, was wohl normal ist und war zum Glück negativ ![]() |
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