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Alt 18.08.2009, 14:39
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.250
Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko, gerade habe ich Deine Zeilen von der vergangenen Nacht angeschaut, denn ich wollte wissen wie es Dir geht. Du kannst nicht schlafen, lebst in einem Gefühlschaos, hast Sehnsucht nach Micha und stellst Dir viele Fragen.
Ich glaube, dies ist ganz normal für die Trauerzeit. Ihr habt die vielen Monate gemeinsam gekämpft und nun hat Micha Dich allein gelassen. Jetzt sind die Akkus bei Dir leer und Du musst sie wieder aufladen. Liebe Iko, bitte tue jeden Tag etwas, dass für Deinen Körper und die Seele gut ist. Das neue Leben kann nur Schritt für Schritt aufgebaut werden. Schreibe Dir doch jeden Abend auf, was Du an dem Tag geschafft hast, es ist garnicht so wenig,wie Du immer denkst! Klar werden Arbeiten liegen bleiben! Aber war dies nicht auch vor Michas Krankheit so?

Micha und seine Krankheit bestimmten Dein Leben, Du hast für ihn gelebt. Jeder von uns tut dies für seinen Partner, seine Eltern oder einen andren lieben Menschen.
Die Trauerzeit mit allen ihren Schmerzen und Problemen ist wichtig, um den Verlust zu verarbeiten. Klar musst Du jetzt für verschiedene Dinge allein die Entscheidungen treffen, das habt Ihr früher immer zu zweit getan. Liebe Iko, bitte höre auf Deine innere Stimme und tue das, was Du für richtig hältst. Manche Dinge müssen ja nicht sofort erledigt werden, die lassen sich auch auf später verlegen.
Du hattest einmal erwähnt, dass Du zu einem Psychologen, der Dich schon einmal begleitete, erneut Kontakt hergestellt hast. Kann er Dich nicht wieder betreuen? Er kennt Deine konkrete Lebenssituation und ist Dir vielleicht eine Stütze in der schweren Zeit. Ich meine keine Therapie, sondern Beratung und Gespräch.

Als mein Vater starb, habe ich mir die Fragen auch gestellt, hatte damals sehr viele Schuldgefühle, besonders um einen Mittwoch in seiner letzten Woche drehten sich meine Gedanken. Er lag ja nicht in dem Krankenhaus, wo ich damals arbeitete, sondern in unserer Nachbarstadt. Dies hatte ich mit der Hausärztin so abgesprochen, sie verstand meine Gründe. An diesem Mittwoch war ich zu einem Kurs in der Volkshochschule und bin hinterher nicht nochmal zu ihm gefahren, sondern gleich nach Hause.Am nächsten Tag hatte ich Nachtschicht und wollte zeitig schlafen gehen. Die Abläufe an diesem Tag sind mir später immer wieder durch den Kopf gegangen.
Meine Mutti hat sich auch sehr oft einsam gefühlt, als mein Vater nicht mehr da war. Sie benötigte das Trauerjahr, um den Tod zu verarbeiten. Halt fand sie dabei in ihrem Glauben.

Liebe Iko, sei still umarmt von

Elisabethh.

Geändert von Elisabethh.1900 (18.08.2009 um 14:45 Uhr)
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