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Hallo ihr,
ich habe mich gerade erst registriert und schreibe gleich einen Beitrag, auf den ich mir ein großes Echo erhoffe, denn ich bin noch total geschockt. Heute ging es auf um meine Oma im Krankenhaus zu besuchen. Sie hatte einen Schlaganfall. Allerdings war ich guter Dinge, denn meine Oma hatte sich vollständig erholt, lief schon wieder herum und alles. Nur mit dem linken Auge hat sie seit dem Schlaganfall ein Problem, manchmal sah sie gar nichts darauf, manchmal doppelt oder dreifach und manchmal normal. Aber ansonsten geht es ihr gut und das war die Hauptsache. Ich war dort mit meiner Mutter (ihrer Schwiegertochter) und meinen beiden Tanten, ihren Töchtern. Alles lief ganz gut, sie hatte Bauchschmerzen und beklagte sich dauernd, was sonst nicht ihre Art war, da sie immer eine "starke Frau" war, die nie besonders wehleidig gewesen war. Aber es gab eigentlich nichts besonderes. Was dann passierte, als ich am Bettende stand, zwischen meiner Mom und einer meiner Tanten, werde ich nie vergessen. Hätte meine Tante sich nicht verquatscht, aus Unwissenheit, hätte ich es wohl nie erfahren: Sie redete etwas von "Leber punktieren", Magenspiegelung, das wird alles nicht mehr gemacht - da dachte ich mir noch: Na toll die klingt ja als ob Oma sterben würde. Und dann erzählt sie irgendwas von Chemo und dass sie das nicht möchte für Oma. Aus mir platzte nur noch "hä? was?" heraus. Und ich weiß nicht mehr wer von beiden, aber da wurde es mir gesagt, da es nicht mehr anders ging in diesem Moment "Die Oma hat Bauchspeicheldrüsenkrebs"...einfach so und während wir am Bettende standen. Ich war heute dorthin gegangen um meine Oma zu besuchen und dachte sie würde da bald wieder rauskommen...niemand hat mir irgendwas gesagt und hatte es anscheinend auch nicht vor. "Toll dass mir auch mal jemand was sagt" hab ich nur noch hervorgebracht und musste nach draußen. Ich wusste gar nicht auf was ich mich mehr konzentrieren sollte, was mich mehr fertig machte, der Gedanke dass meine Oma Krebs hatte, die Tatsache dass sie über ihren Kopf hinweg entschieden hatten, dass es für sie keine Chemo geben würde oder dass mir niemand etwas gesagt hatte. Ich muss dazu sagen: Sie hat Demenz. Allerdings ist es noch ziemlich am Anfang, aber man merkt es teilweise. Nur übertreiben meine Mom und meine Tanten, sie machen sie immer noch mehr fertig, indem sie ihr ständig widersprechen, sie ständig belehren und meinen das käme ja alles von ihrer Demenz, sie würde das sowieso alles nicht mehr verstehen. Dabei blickt sie noch ziemlich gut durch, sie hat ihre kleinen Aussetzer, ja, aber die beherrschen sie noch nicht. Wie gesagt sie war bis vor kurzem eine starke Frau, hat noch alles selbst gemacht und war fit wie eine 50-Jährige, obwohl sie 74 ist (was man ihr also absolut nicht anmerkt),war nie krank. Hat sich nach dem Schlaganfall prima erholt. Und die drei wollen jetzt Gott spielen, zusammen mit meinem Vater, weil sich alle einig sind, dass sie sich nicht quälen soll und deshalb keine Chemo gemacht werden soll. Einfach so. Oma hat niemand gefragt. Das hab ich allen vorgeworfen. Doch die meinen nur: Sie weiß dass sie Bauchspeicheldrüsenkrebs hat, aber sie versteht das nicht mehr, sie vergisst es auch immer wieder. Und meine Tante meinte: Vielleicht würde sie sagen sie will die Operation oder was es auch ist, aber sie wüsste nicht mal was das bedeuten würde. - Ich frage mich wirklich unter Tränen: Wie kann man so herzlos und unverschämt sein? Es ist ihr Leben und sie - nur sie - hat darüber zu entscheiden. Niemand macht sich die Mühe ihr das zu erklären. Nicht mal den Versuch. Selbst wenn sie sich für die Chemo entscheiden würde, könnte sie doch jederzeit sagen sie will nicht mehr. Aber sie wird einfach außen vorgelassen und ich kann nichts tun - sie auch nicht. Das kann doch nicht richtig sein? Sie ist doch noch fit, aber das will keiner sehen. Kann mir vielleicht jemand was raten? Jemand der selbst betroffen war/ist oder deren/dessen Angehörige? Denn im Moment bin ich total durcheinander, weiß nicht was ich denken und tun soll. Ich habe im Internet gelesen, dass bei Metastasen (sie hat wohl welche in der Leber) die Lebenserwartung +/- 12 Monate ab Diagnose beträgt. Ich weiß nicht wie lange die Diagnose schon steht, allzu lange aber noch nicht. Nur vorhin im Auto meinte meine Tante, dass sie zu meiner Oma schon auf der Kur meinte sie hätte da so einen Knubbel am Bauch. Die Ärzte meinten dann das käme nur vom spritzen (sie hat Diabetes), aber das hatte meine Tante (selbst Altenpflegerin) nicht geglaubt. Und die Kur - damals hatte sie einen Oberschenkelhalsbruch gehabt, von dem sie sich aber auch innerhalb kürzester Zeit wieder vollständig erholt hat - ist schon einge ganz Zeit her...also müsste sie das da schon gehabt haben und das war bestimmt schon über ein Jahr her. Wie kann das dann sein? Aber spricht ihr jeweils schnelle Heilung und Erholung nicht dafür, dass sie es auch diesmal schaffen könnte? Es tut mir leid dass der Text so unheimlich lang geworden ist, aber ich bin im Moment einfach so verzweifelt und weiß nicht an wen ich mich wenden soll, weil ich das Gefühl habe, dass ich die Einzigste bin die will dass Oma kämpft. Liebe Grüße. |
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