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Alt 23.04.2004, 18:14
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Standard Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich

Liebe Sunny,

ich lese gerade ein Buch, eine Autobiographie einer jungen Frau, die mit 18 Jahren an Lymphdrüsenkrebs erkrankt war. Immer wenn ich in dem Buch lese, muss ich an dich denken. Auch diese junge Frau kämpft über ein Jahr im Krankenhaus mit Chemotherapien und Bestrahlungen.
Die erste Chemotherapie schlug nicht an und die Ärzte hatten sie schon aufgegeben. Auch sie selber wollte sterben. Als ihr ihr Vater und ihre Psychologin deutlich ins Gewissen geredet hatten hatte sie wieder Lebensmut und zwar stätker als je zuvor. Sie wollte leben und wusste, sie würde es schaffen. Die nächste Chemo war erfolgreich und die darauffolgenden Bestrahlungen auch. Danach teilten ihr die Ärzte mit, dass sie jetzt operiert werden könnte, die Operation aber sehr schwer wäre und diese Operation ihr auch das Leben kosten könnte. Sie sollte sich das gut überlegen. Ihr Krebs war zu diesem Zeitpunkt verkapselt und sie könnte in diesem Stadium noch ein bis zwei Jahre gut zu Hause leben. Kein Mensch wollte ihr raten, was sie tun soll. Nur zwei Menschen, eine war ihre Psychologin, die sagte ihr, sie würde sich an ihrer Stelle operieren lassen und sich damit für die Taube auf dem Dach und nicht für den Spatz in der Hand entscheiden. Ein Stationsarzt, der sagte, er würde ihr von der Operation abraten, weil das Risiko einfach zu groß sei. Ihr Herz und ihr Kreislauf waren von der langen Chemo und den Bestrahlungen sehr angegriffen und man könnte ihr deshalb nach der OP keine Schmerzmittel geben. Das würde sie nicht aushalten, sagte der Stationsazt. Sie überlegte hin und her und entschied sich für die OP. Die Schmerzen nach der OP waren unerträglich und es stand sehr schlecht um sie, aber sie wollte leben und hat es geschafft. Das ganze war vor ca. 20 Jahren. Sie lebt heute in Essen.
Ich sehe in dem Buch so viele Prallelen zu dir.
Ich denke, mit deinem Willen zu leben, hast du dich innerlich schon für diese Operation entschieden. Ich glaube, du hast gar keine andere Wahl. Mit der Chemo kannst du die Lebermetas in Schach halten, aber was nützt das, wenn die Tumore in Becken und Darm "fröhlich" weiter wachsen und vielleicht auch noch weiter streuen. Die Dinger müssen raus. Du musst sowieso eine Chemopause einlegen, wenn ich das richtig gelesen habe. Nutze die Zeit für die OP, wenn das machbar ist. Du darfst jetzt keine Zeit verlieren. Die Lebermetas werden nicht so extrem wachsen in der Zeit. Nach der OP, wenn du dich davon erholt hast, wirst du wieder Chemo machen müssen, um weiter gegen die Lebermetas anzukämpfen. Vielleicht kannst du danach, wenn die Metas dann geschrumpft sind, diese mit Laser behandeln lassen. Die Forschung bleibt nicht stehen und es gibt immer mehr neue Therapiemöglichkeiten und immer neue Changsen.
Du hast noch einen langen und schweren Weg vor dir, aber du wirst das schaffen, weil du es willst, DU WILLST LEBEN !!! Du bist so stark.
Du musst wieder an dich glauben.
Ich bin fest davon überzeugt, dass du das schaffst. Ich habe dich noch nie gesehen und habe doch das Gefühl, dich schon lange zu kennen.
Durch deine emotionalen Einträge hier im Forum hast du dein Leidensweg so bildlich beschrieben, dass alle mit dir fiebern und leiden.

Mein Mann sagt immer, "wir Gesunden" könnten "euch Kranke" nicht verstehen, eben weil wir gesund sind und noch nie Todesangst und Hoffnungslosigkeit gespürt haben. Damit hat er sicher recht, aber "wir" können "euch" helfen an euch zu glauben und euch unsere Liebe geben.
Das tue ich jeden Tag bei meinem Mann und hoffe, dass ich damit was bewirken und ihm helfen kann.

Ich hoffe, ich konnte auch dir in deiner Entscheidung etwas helfen.

Ich wünsche dir die Taube auf dem Dach und nicht den Spatz in der Hand.

Ich drücke dich ganz fest und sage dir noch einmal, DU SCHAFFST DAS, DU WIRST LEBEN !!!

Biene
 

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