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#32
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Langsam, viel zu langsam erschließen sich mir Wege und Straßen in unserer Stadt, fügen sich wie ein Puzzle zu einem Gesamtbild, das immer vertrauter wird – nun, da ich sie alleine befahren muss.
Ich verstehe endlich Abkürzungen und Schleichwege die Leo mit Übermut und Augenzwinkern nahm, und deren Sinnhaftigkeit mir lange ein Rätsel war. So wandele ich auf alten Spuren, die eine Bedeutung haben. Treffe eher zufällig als beabsichtigt wieder auf diesen und jenen Ort der uns lieb war. Ich erinnere mich – ich will mich erinnern, will nichts vergessen. Jedenfalls nicht jetzt und heute. Wie heißt es so schön: Es ist die Erinnerung die uns bleibt. Leo konnte viel zu den einzelnen Plätzen unserer Stadt erzählen, über historische, kulturelle und politische Hintergründe. Er schöpfte aus einem Wissensfundus, der beeindruckend war. Und er dozierte gern ![]() Danke, Lieber, dass du mir so viel erzählt hast, danke für deine Geduld. Noch überlasse ich es beim Fahren dem Zufall irgendwo anzukommen und wieder Heim zu kehren. Mein Navi hilft mir aus jeder Verirrung wieder nach Hause. Aber ich weiß, dass ich bald mit Absicht beginnen werde unsere Lieblingsplätze aufzusuchen, auch um jedem Ort noch einmal das Bedeutsame zu entlocken. Zum zweiten Mal in diesem Jahre fahre ich an den Elbstrand bei Wittenbergen, von dem Leo der Meinung war: Wir wohnen wie im Paradies. Und so ist es wirklich: Blauer Himmel, Sonnenschein, Wellen spülen auf feinen Sandstrand, es riecht nach großem Meer und Ferne. Ab und zu fährt ein Schiff Richtung Elbmündung in die weite Welt oder zum Beladen in den Hafen. Ich schließe die Augen und lausche den Wellen, wie sie an das Ufer spülen. Wie im Paradies? Ja – wenn man zulässt, dass das irdische Paradies nicht vollkommen sein kann, das Paradies ohne Adam. Geändert von gitti2002 (01.01.2015 um 01:41 Uhr) Grund: Abbildung nicht mehr sichtbar |
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