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  #1  
Alt 25.05.2011, 00:52
ulli65 ulli65 ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs, Mama Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

Mein Papa wurde gestern palliativ am oberschenkel operiert. das war die vierte op in den letzten fünf wochen. morgen bekommt er vorsorglich (lt. seiner auskunft) eine bluttransfusion.
nächste woche soll wieder ein Chemoversuch starten.
Seine Befunde werden immer schlechter.
wenn ich weinen könnte...
es ist so furchtbar ihn leiden zu sehen und es kam noch keine positive meldung während der krankheit, jeden tag neue tiefschläge.
wann wird er den mut verlieren? wie werden wir damit umgehen? ich muss mich immer so beherrschen wenn er mich anschaut und von mir bestätigt haben will, dass er es schaffen wird weiter bei uns zu bleiben.
Er hat "seine dinge" geregelt und trägt mir auf, was ich nicht vergessen soll, wenn doch "wider erwarten" der fall eintreten sollte...
mittlerweile ist es so, dass ich jeden tag zu ihm fahren soll. ich würde das auch gerne, aber ich wohne zu weit von ihm entfernt ( 1 Stunde Anfahrt). so fahre ich jeden zweiten tag, teilweise zu den unmöglichsten besuchszeiten, zu ihm.
letzte woche bat er ´mich, meinen hund mitzubringen. wir haben einen ziemlichen wirbel vor dem krankenhaus verursacht ;-)
die begrüßung der beiden wurde sehr wohlgefällig von anderen patienten und pflegepersonal beobachtet
papa hielt dann ihre leine, und madam zog den rollstuhl. auf nachfrage der schaulustigen erklärte mein papa, das sei eigentlcih ein schlittenhund, der jetzt ein bissl dämlich dreinblicke weil der schlitten rollen habe und die sonne zu warm abtrahle
er hat zumindest seinen humor noch nicht verloren.
@ Sabine liebe Grüße
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  #2  
Alt 25.05.2011, 01:23
Rheingoldcat Rheingoldcat ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs, Mama Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

Lieber Ulli,

ich bin im Gedanken bei Euch, wünsche Euch noch ganz viel schöne Zeit zusammen.
Die Hoffnung ist immer da und sollte Euch auch immer begleiten.
Das dein Papa den Humor nicht verloren hat ist ein gutes Zeichen, er wird Kämpfen das glaube ich.

Wie sieht es bei deiner Mama aus, wie geht es Ihr jetzt.

Danke für die Umarmung.

Ich kann nur immer wieder sagen passe auf dich

Lass dich auch von mir
Ich wünsche Dir eine erholsame Nacht

Sabine
__________________
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  #3  
Alt 02.06.2011, 23:33
ulli65 ulli65 ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Papa hat Lungenkrebs, Mama Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

@Sabine,

vielen Dank, dass Du meine Beiträge leist und mir Mut zusprichst. So fühle ich mich nicht ganz so ausgegrenzt

Ich wünsche Dir Kraft und Hoffnung auf Deinem schweren Weg.

Mein Papa hat nun zusätzlich eine Hodenentzündung bekommen, liegt immer noch in der Klinik und an eine Chemo ist derzeit wieder nicht zu denken. Die Zeit läuft ihm davon. Wegen all der Komplikationen konnte er bis jetzt nur zwei Chemozyklen bekommen, wobei der letzte nun schon 6 Wochen zurückliegt.
Nun streiten sich der Onkologe meines Papas und die Ärzte in der Klinik darum, ob und wenn ja, wohin er zur Reha soll. Der Onkologe sagt, er soll Chemos bekommen und vor Ort bleiben. Die Ärzte im KH raten zur Reha, damit er wieder zu kräften kommt um überhaupt nach Hause kommen zu können.
Nun sollte er zur orthopädischen Reha wegen der Oberschenkel - OP. Mittlerweile konnte ich die Ärzte davon überzeugen, dass er in einer onkologischen Rehaklinik besser aufgehoben ist.

Ja - und meine Mama liegt seit zwei Wochen in Oberstaufen in der Klinik. Wenn das Wundsekret endlich mal gestoppt werden kann und ihre Narbe geschlossen ist, soll sie dort in die Reha.

Das gibt es nun Neues von meinen Eltern, ich wünschte ich könnte Positiveres berichten.

Bei mir im Geschäft ist gerade Hochsaison - heiraten tut man im Sommer und irgendwer muss die Paare ja fotografieren also pendele ich immer noch viel ins KH zu Papa und schlängele mich so gut es geht durch den Alltag. Versuche aber mir Abends eine Stunde Ruhe zu gönnen. Aber Kinder, Eheschatz und Hundchen wollen ja auch noch ein bissl was von mir haben.

Nun hoffe ich, dass Papa vielleicht in die Klinik, in der meine Mama liegt, verlegt werden kann - ist 'ne onkologische Klinik.

Also warten auf morgen, wird ein spannender Tag, denke ich

Liebe Grüße

Ulli
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  #4  
Alt 02.06.2011, 23:36
ulli65 ulli65 ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs, Mama Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

Zitat:
Lieber Ulli,
@Sabine - ich bin übrigens ein Ulli-Mädchen
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  #5  
Alt 03.06.2011, 00:46
Rheingoldcat Rheingoldcat ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs, Mama Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

Oh Sorry Liebe Ulli, (Mädchen)

das ist ja alles nicht so gut was Du da berichten musst. Ich glaube auch das dein Papa in einer onkologischen Reha besser aufgehoben ist. Ich habe gehört, dass die Chemos lange nachwirken und es nicht gar so schlimm ist, wenn diese ein paar Wochen ausgesetzt werden müssen.
Es wäre natürlich toll für dich wenn es mit der Verlegung klappen würde, es ist dann einfacher allen beiden gerecht zu werden.
Aber denke auch an dich, nehme Dir Zeit für deine Familie und tanke Kraft bei Ihnen.

Ich kann mir gut vorstellen wie schwer es für dich ist. Den schon um ein Elternteil zu bangen ist schon sehr hart aber sich um beide zu sorgen ist fast nicht zu ertragen.

Ich wünsche Dir das für Morgen alles gute.

Lieben Gruß und eine Gute Nacht wünscht Dir

Sabine
__________________
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  #6  
Alt 03.06.2011, 01:11
undine undine ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs, Mama Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Ulli,

das ist eine schöne Geschichte mit deinem Papa und deinem Hund

Hunde sind einfach (für mich) mit die besten Seelentröster!

Es tut mir leid, wenn du dich ausgegrenzt fühlst. Es ist von vielen (so wie bei mir) sicherlich keine Absicht, dich ohne Antwort zu lassen.

Damit du verstehtst, warum das so ist, möchte ich dir ein Zitat schreiben. Ich habe es an anderer Stelle gesagt, warum ich oftmals einfach nicht schreiben kann:


Zitat:
Zitat von undine Beitrag anzeigen
Ich kann dir nur meine Perspektive sagen, warum ich nicht bei allen etwas schreibe und warum ich auch selektieren muss:

Es ist mir nicht egal. Es prallt nicht an mir ab. Es trifft mich ins Herz.

In den paar Monaten, die ich hier bin, habe ich schon erleben müssen, dass Menschen gestorben sind oder ihre Liebsten verloren haben. Für mich sind viele hier - trotz des anonymen Mediums - nicht fremd, auch wenn ich nur von ihnen lese. Es zerreißt mir das Herz bei dem Gedanken, einige Menschen hier zu verlieren. Und ich habe schon so viele Tränen mit anderen geweint, die ihre Väter verloren haben.
Mit am wichtigsten ist mir Reinhard, den du ja auch sehr schätzt. Wer weiß, ob wir uns in der Welt "da draußen" überhaupt gemocht hätten . Aber hier ist er mir dermaßen ans Herz gewachsen, dass es mir hundselend geht, wenn ich länger nicht von ihm lese, oder Angst habe, sein Gesundheitszustand hätte sich verschlechtert. Ähnlich geht es mir mit den Adeno-WGlerinnen, die in Christels (mouse') Thread schreiben und ein paar anderen Usern, die ihre Väter verloren haben und mit denen ich zuvor mitgebangt und mit gehofft habe.
Gleichzeitig trete ich gegen meine eigene Angst an, meine Ma zu verlieren und habe meine eigenen (gesundheitlichen) Gespenster.
Deshalb MUSS ich selektieren, lese manchmal gar nicht bei anderen, weil ich es nicht mehr ertragen kann. Denn sobald ich es tue, bin ich auch emotional dabei. Und manchmal habe ich hier auch heulend gesessen und gedacht, die Welt besteht nur aus Krebs.

Und auf der anderen Seite ist es aber auch ein gegenseitiges Nehmen und Geben: Zum Beispiel unterstützen sich die Adeno-WGlerinnen sehr gegenseitig, telefonieren ,tauschen sich aus, motivieren sich. Jede braucht ihre Kraft ja eigentlich für sich, aber durch den ständigen Flut an positiven Worten, hilft es auch gegenseitig.
Und es schafft natürlich Bindung. Wenn man meist nur liest und sich nicht aktiv einbringt, kann diese Bindung nicht entstehen und so intensiv werden.

Und eigentlich brauchen wir ja alle unsere Kraft für uns selbst. Es ist manchmal schwer zu entscheiden, ob man sich auf einen neuen Menschen einlässt, weil man ohnehin so viel tragen muss. Aber das ist nie böse gemeint, sondern hat einfach natürliche Grenzen. Deshalb solltest du dich nicht ausgeschlossen fühlen.

Liebe Ulli, deshalb fühle dich bitte nicht ausgegrenzt. Ich wette, viele haben bei dir mitgelesen und mit dir geweint und gehofft, haben aber vielleicht nicht die Kraft, zu schreiben.

Sei ganz lieb gegrüßt, Undine
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #7  
Alt 03.06.2011, 19:22
Tiina Tiina ist offline
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Registriert seit: 04.08.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 676
Standard AW: Papa hat Lungenkrebs, Mama Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Ulli,
das ist ja wirklich eine sehr harte Belastung!
Ich war mit Job und der Betreuung meiner lieben Mutter ziemlich an meinen Grenzen und Du hast 2 Eltern, um die Du Dich kümmern musst und noch weitere Wege dazwischen!
Ich hoffe, Du bekommst zu Hause wenigstens gute Unterstützung und musst da nicht auch noch "funktionieren"...

Diese Situation mit dem ständigen Hin und Her bei den Ärzten ist ja auch immer sehr nervig!

Ich wünsche Dir sehr, dass es klappt, dass Deine Eltern beide in die gleiche Klinik kommen und dort wieder gut hochgepäppelt werden!
Alles Liebe,
Anja
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