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#1
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Ihr lieben,
ich denke ihr habt recht. Die Kraft sollte man positiv fuer sich und die lieben um sich herum verwenden, die es auch interessiert. Obwohl man das nicht immer so einfach realisieren kann, vielleicht kommt das mit der Zeit. Daran sollten wir arbeiten! ![]() Lieben gruss |
#2
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Hallo Bittersweet,
ein interessantes Thema hast du da eröffnet. Hier gibt es natürlich weit auseinander klaffende Erfahrungen. Meine Frau erhielt die Diagnose BK einen Tag vor Eröffnung unseres Schützenfestes im Ort. Meine Frau und ich betreuen eine Jugendgruppe das sind ca. 20 Jungs im Alter von 6 - 13 Jahren. Mittags die Diagnose und Abend's ging's los. Wir standen völlig unter Schock und die erste Reaktion war, alles abblasen. Wir haben uns dann erstmal irgendwo hingesetzt, ich weiß gar nicht mehr wo und über alles gesprochen. Wie sagen wir es unseren Kindern, zu dem Zeitpunkt 5 und 10, Familie usw. Wie überbrücken wir die nächsten Tage bis alle Untersuchungen anlaufen. Dann sagte meine Frau so und ich werde Schützenfest feiern bis es kracht. Ich rede mit den Leuten im Verein was soll mir passieren? Und was soll ich sagen sie hatte recht, wir sind auf sehr große Anteilnahme gestoßen von Menschen wo wir das nie gedacht hätten und wir hatten die Ablenkung für die kommenden Tage. Das war jetzt das positive, aber wie auch schon von anderen hier geschrieben ist das natürlich nur die eine Seite. Im "Freundeskreis" sind nur ganz wenige übergeblieben, fast keiner. Unser ehemals bester Freund sagte nach einem Gespräch "ach ihr hättet aktive Hilfe gebraucht" ich weiß bis heute nicht was er damit gemeint hat, Aktive Hilfe ? wir hätten Hilfe gebraucht ! Meine Halbschwester Patentante beider Kinder weg ![]() Heute kommen einige wieder an, so nach dem Motto alles wieder gut, aber von wegen die Türen sind und bleiben zu. Ich als Angehöriger einer Erkrankten Frau die ich über alles liebe, hatte dann aber noch ein weiteres Problem, wenn ich mich denn dann doch mal mit Leuten getroffen habe um zu quatschen oder um auf andere Gedanken zu kommen, hatte ich immer ein schlechtes Gewissen. Wie kann ich spaß haben während es meiner Frau nicht gut geht ? Sie sagte zwar Schatz geh doch mal raus triff Dich mit Deinen Leuten, aber im inneren wollte sie das ich bleibe. Heute nach 3 Jahren und fast Trennung verstehen wir uns Gott sei dank wieder sehr gut, aber es war ganz schön knapp. lg Thomas |
#3
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@GabrielaV
![]() ich gehe mal davon aus, dass euer Bekanntenkreis den IQ nicht grundsätzlich daran festmacht, ob man organisch gesund oder krank ist ![]() Vorurteile wachsen wie Pilze - sind weltweit vorhanden und nicht auszurotten ![]() Das heißt für uns Alle, dass wir Schützenfestparolen und Stammtischgehabe, Getuschel und scheinheilige Anteilnahme nicht grundsätzlich aus dem Weg gehen können ![]() Das heißt aber sicher auch: Entweder als Betroffene/r rein in's Gewühle (wie beisp. Tomas' Frau) oder sich auf einen kleinen Kreis der eigenen Lieben ![]() ![]() Dass natürlich im engsten Freundes- Verwandten- und Kollegenkreis - den man bisher vertrauensvoll als ehrlich und treu erachtet hatte - auch linke Typen lauern können, werden hier sicher eine Menge lebenserfahrene User bestätigen können ![]() Herzlichen Gruß ![]()
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Ilse Geändert von Ilse Racek (30.06.2011 um 08:04 Uhr) Grund: vertippt |
#4
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@madritista
![]() An dieser Stelle möchte ich Deinen letzten Satz dick unterstreichen - er liest sich so selbstverständlich, ist aber eigentlich die kurze klare Antwort auf den Titel dieses Threads ![]() mit herzlichen Grüßen ![]()
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Ilse Geändert von Ilse Racek (01.07.2011 um 08:15 Uhr) Grund: vertippt |
#5
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Hallo ,
dieses ist wirklich ein häufiges Thema, wo es wahrscheinlich auch keine Patentlösung gibt. Jedoch auch viele unterschiedliche Erfahrungen: Meine Erlebnisse mit der Offenheit zu meiner Krebserkrankung. Ich bin seit 4 Jahren Betroffene mit Dauerprognose- Krebs – bleibt einfach da – ist nur z.Z. relativ artig. Jetzt finde ich, es ist leichter geworden, da ja die äußerlichen Merkmale verschwunden sind. Davor wussten es natürlich viele, ohne dass ich es gesagt hätte. Ist ja auch noch ein Unterschied. Auf Arbeit - da kam ich in die nette Schublade mit – Erst viel Mitleid – wird schon – doch hintendrein - die fällt bestimmt viel aus oder stirbt bestimmt - sorry - recht hart aber passiert. Also Mitleid- toll - doch als Mitarbeiterin - bloß nicht- braucht kein Chef! Raus!! Eigentlich braucht man ja auch auf Arbeit keine Diagnosen nennen und somit würde ich es nicht tun, sondern besser wäre gewesen – ich wäre nicht in der Therapie persönlich erschienen. Weil in jedem Chef ja auch ein Betriebswirt steckt und der darf ja kein Mitleid haben – lernt er ja auch so – die Ausnahmen, welche Unterstützung anbieten und einem eine Chance geben, sind bestimmt nur noch selten zu finden. Bei Freunden & Verwandten – notwendig & richtig gewesen, denn hier wollte ich keine Heimlichkeiten , jeder muss ja auch einen Bereich haben, wo er auch einfach nur er selber ist – mit Hoch´s & Tief´s – bei manchen habe ich nur nicht bis ins Detail erklärt, was genau los ist, wenn nicht weiter gefragt wird. Auch hier hat es sich bei mir sortiert - wie viele es kennen - die Spreu vom Weizen - tut weh - ist aber meiner Meinung nach auch gut. Es bleiben die Richtigen und die braucht man doch auch sehr. Fremde/ Öffentlichkeit – schwierig – ich möchte nicht nur Anschluss aus Mitleid!!! Mein Mann hat es als Angehöriger auch schwer, er hat es erzählt, um für mich auch mal schnell frei zu bekommen- doch er wird auch leider oft über mich definiert – also – das ist der Mann, wo die Frau so krank ist – ist also auch nicht toll!! Genauso mit seinen Freunden – dasselbe in Grün – da ist es auch zu oft ein Gesprächsthema – würden wir also lieber zurückdrehen können. Nun kann ich es bei neuen Kontakten halten wie mit anderen Geschichten auch – ich erzähle ja nicht jedem gleich alles aus meinem Leben, sondern erst wenn ich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut habe. Dann entscheide ich, was ich noch so preisgebe und so werde ich es mit meiner Erkrankung auch halten, es ist ein Teil meines Lebens, welchen ich nicht mit jedem mitteile. Hoffe hierbei natürlich auf möglichst langer, therapiefreier Zeit! Wünsche allen Betroffenen, dass Sie möglichst wenig negative Erfahrungen machen müssen und viele liebevolle Angehörige & die „richtige Freude“ zur Unterstützung haben! Speedy
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NHL MALT-Lymphom Typ E II 2 , ED im Mai 2007 lange partielle Remission 08 (watch & wait) 2 Ballonerweiterungen Magenausgang 08 Ab September 2009 endlich Vollremission - Juhu!! ![]() 2011 - neue ganz kleine Herde - Vollremision weg ![]() ![]() Die berühmte "Schaufel", für mein Mundwerk habe ich, vorsichtshalber, gut versteckt! ![]() |
#6
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vielleicht sollte man von anderen auch nicht zu viel erwarten - niemand kann sich genau vorstellen, wie es ist, eine bestimmte Krankheit zu haben, wenn er/sie sie nicht selbst hat.
Abgesehen davon, wird jede(r) Dritte irgendwann im Laufe seines lebens zum/zur Krebspatient/in. Eine gute Gelegenheit für manchen - wenn ihn diese Krankheit später selbst erwischt - seine Einstellung generell zu Krebspatienten zu überdenken, oder speziell seine Einstellung zum Bsp zur Arbeitskollegin, die er damals im Büro herausgemobbt und -intrigiert hat, als sich zur Zeit ihrer Krebserkrankung die Gelegenheit bot. wobei es allerdings für die Karriere ein Unterschied ist, ob man ein Krebspatient im höheren Alter mit gesichertem Renteneinkommen ist, oder ein Krebspatient als Berufsanfänger ist, nicht abgesichert und voll im Erwerbskampf. |
#7
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Hallo :-)
Meine Mom hatte ein kleinzelliges Bronchialkarzinom. Heute ist ihr zweiter Todestag. Meine Tochter und ich waren gerade vor 6 Monaten nach USA gezogen als meine Mom ihre Diagnose bekam. So zogen wir alle wieder zurück und blieben 9 Monate in D bis meine Mama starb. Die Reaktionen ihrer "Freunde" waren teilweise übelst. Ihre beiden "besten Freundinnen" haben den Vogel abgeschossen. Die eine hat meiner Mom versprochen ihre Hunde zu nehmen, hat sie aber hinter unserem Rücken ins Tierheim gegeben... allerdings so getan als wären sie noch bei ihr... hat auch weiter Geld von meiner Mom genommen. Die andere sagte, sie habe nach der künstlichen Hüfte meiner Mom keine Lust sich das auch noch "reinzuziehen"... Ich habe beiden dasselbe gewünscht mit ebenso guten Freunden wie sie es sind,... ich konnte irgendwann nicht mehr. Ihre anderen "Freundinnen" haben sonst vielleicht mal angerufen (1x alle 2 Monate?)... mehr nicht. Ich hätte mir so sehr gewünscht dass sie ein schöneres Lebensende gehabt hätte. So waren "nur" meine Familie und ich da... eine Freundin von ihr... und meine Freunde. Aber wir haben es geschafft dass sie bis zum Schluss zuhause war... sie wollte es so, und das konnten wir ihr ermöglichen. Liebe Grüße Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae) 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen... |
#8
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@Jasmin
Was Du beschreibst ist ja wirklich übel. Wie gut, dass Deine Mom Dich, Deine Familie und ein paar Freunde hatte. Manche Betroffene würde nun sagen "Das ist doch mehr, als viele Andere haben" aber ich verstehe schon, dass Du sehr getroffen bist von der ausbeuterischen und schnoddrigen Art der Freundinnen Deiner Mutter. Dir und Deiner Familie ist es zu danken, dass sie im Kreise ihrer Lieben gehen konnte. Das ist sehr viel. @Eda ![]() Du hast natürlich Recht - es ist ein Riesenunterschied, ob Betroffene mitten im Erwerbskampf stehen, oder keinen beruflichen Druck haben. Bei Vielen kommen ja auch verantwortungsvoller Beruf, Kinder und Haushalt bei all den Belastungen der Krankheit und Therapie hinzu. Mir wurde die SchwerbehindertenAltersRente empfohlen und ich habe gut daran getan, das anzunehmen. Das wäre natürlich s o nicht möglich gewesen, wenn ich jünger gewesen oder mein Arbeitgeber und einige Ärzte mit mir darüber fair beraten hätten. Allen alles Gute ![]() mit herzlichen Grüßen ![]()
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Ilse |
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