Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 18.07.2011, 22:38
Petsi1 Petsi1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.03.2007
Beiträge: 128
Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sunny,

ich kann Dich nur zu gut verstehen......es tut mir sehr leid.

5 Monate bevor meine Mama krank wurde hatte ich eine Fehlgeburt.

Als meine Mama die Diagnose Brustkrebs bekam war ich gerade im 2. Monat schwanger mit meiner Tochter. Habe dann - was ich natürlich gerne getan habe - mit dickem Bauch am Krankenbett gesessen und sie bei den Chemos usw. unterstützt.

Als ich dann mit meinem Sohn schwanger war bekam mein Papa die Diagnose Darmkrebs. Und alles wiederholte sich.....

Bei meinem 2. Sohn hatte ich die komplette Schwangerschaft Angst es passiert etwas. Ich konnte alle 3 Schwangerschaften nicht geniessen, aber was anderes ist viel wichter....

Meinen Eltern geht es heute noch gut!!!! Bei meiner Mama war die Diagnose im August 2000 und bei meinem Papa im November 2003.

Das soll Dir ein wenig Mut machen.

Ich wünsche Dir und Deiner Mama alles erdenklich Gute.

Petsi
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.07.2011, 11:06
Tiina Tiina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.08.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 676
Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sunny,
ich antworte auch nochmal in Deinen neuen Thread.

Es tut mir so leid, dass Deine Mutter jetzt auch noch an Krebs erkrankt ist!
Ihr habt in den letzten Jahren doch schon so viel mitmachen müssen.

Es ist leider richtig, dass das Vorhandensein von Metastasen die Prognosen verschlechtert. Trotzdem gibt es eine Reihe von Menschen (z.B. auch hier im Lungenkrebs-Forum), die damit noch einige Zeit leben und auch eine halbwegs gute Lebensqualität haben.
Wie es bei Deiner Mutter konkret aussehen wird, kann niemand vorher sagen. Den Zeitprognosen der Ärzte würde ich nicht glauben - ich kenne sehr viele Fälle, wo die ärztlichen Prognosen völlig daneben lagen!!

Ich gebe mal den Rat weiter, der mir immer gegeben wurden und den ich versucht habe umzusetzen: Versuche, nicht zu weit in die Zukunft zu denken, sondern Dich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Das zu genießen, was noch geht, zu schauen, was aktuell für Deine Mutter und Dich positiv sein könnte. Ich weiß, dass das sehr schwer ist (war es zumindest für mich...), aber es ging mir immer am besten, wenn ich das irgendwie geschafft habe. Ich für mich würde sagen, es war für mich leichter dadurch, dass ich noch Zeit hatte mit meiner Mutter, intensive Zeit zusammen und die Chance, ihr noch zu sagen, was ich ihr sagen wollte. Aber es ist natürlich schon auch grauenvoll, dem Leiden des geliebten Menschen hilflos zu zu sehen...

Für Dich ist das sicher noch schwerer, weil bei Dir natürlich auch immer noch die schlimmen Erinnerungen an die Krankheit Deines Vaters mit durchkommen...

Viel Kraft in dieser furchtbaren Zeit,
Anja
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.07.2011, 13:49
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.07.2011
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 50
Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Hallo Ihr Lieben,
ich freue mich über Eure Worte, fühle ich mich dann mit dem ganzen nicht so allein (auch wenn ich nen tollen Mann habe - haben heute 4. Hochzeitstag - und zwei süße Kinder, sowie andere viele Menschen um mich herum, die für mich da sind). Trotz der Nähe ist ein Gefühl der Einsamkeit da, es geht um meine Wurzeln, die ich verliere. Daneben die Angst, was kommen wird, wie schlimm es sein wird - mein Vater musste sehr, sehr kämpfen, um gehen zu können.

@Petsi: Oh man, du bist genauso gebeutelt, dass ist ja sehr ähnlich wie bei mir. Mit dickem Bauch auf der Onko, ich kenne das, mal fühlt es sich gut an, das Leben in sich zu spüren, mal so absurd. Ich bin so froh, dass meine Tochter (9) geboren wurde, als alles noch in Ordnung war, sie gesunde Groß- wie auch Urgroßeltern hatte. Davon sind inzwischen einige gestorben. Als ich meiner großen von der Diagnose meiner Ma erzählt habe, antwortete sie mir: "Das habe ich mir gedacht, Du bist genauso trautig wie bei Opa". Da kamen mir die Tränen, es bringt nix, damit komplett hinterm Berg zu halten. Als ich ihr sagte, ich hoffe, dass es bei Oma anders wird als bei Opa, dass es aber sein könne, dass sie stirbt und wie trautig dass für meine Motte sei, antwortete sie:" Ja, darüber bin ich total traurig. Aber viel schimmer ist es für MAthi (mein Sohn), der hat Opa kaum und Oma auch ncith so richtig kennengerlernt. Ich kann mich an so vieles erinnern, und schwups ist Opa wieder bei mir". Das waren ihre Worte. Schön!
Für uns ist der Kinderwunsch weit, weit nach hinten gerückt, ich muss erstmal genügend Kraft für meine Ma und meine Familie aufbringen.
Ich freue mich für Dich, dass Deine Eltern gesund sind und hoffe, das bleibt so. Wenn nach so einer Erkrankung (en) Kinder auf die Welt kommen, sind sie die beste Medizin, um die Vergangenheit bewältigen zu können.

@Tiina/Anja: deine Worte haben mir unheimlich gut getan, mich mal selbst zu entschleunigen und ein paar Schritte zurück zu gehen, um hier und jetzt zu gucken. Das ist leider immer schon mein Problem gewesen, noch verstärkt durch meinen Job. Ich muss einfach das Gefühl bekommen, dass ich mich treiben lassen darf, ohne nen Plan B im Hinterkopf zu haben. Meine Kollegin hatte die Idee, nen Fallschirm-Tandemsprung zu machen - sie wie auch ich können nur schwer Verantwortung abgeben und unterstützung annehmen.Auch wenn ich Angst vor einem Sprung hätte, denke ich doch, dass es gut sein kann. Mal gucken. Wie geht es Dir nun, einige Monate nach dem Tod Deiner Ma?

Seid gegrüsst, Sunny
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 19.07.2011, 17:48
Tiina Tiina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.08.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 676
Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sunny,
ich kann das absolut nachvollziehen, was Du schreibst - ich habe auch immer ein starkes Bedürfnis gehabt, alles unter Kontrolle zu haben, voraus zu planen... Während der Krankheit meiner Mutter wurde mir dann so klar, dass ich die wesentlichen Dinge (z.B. Gesundheit) eh nicht unter Kontrolle habe, so dass ich da langsam etwas nachlassen konnte. Und wir haben wirklich noch schöne Momente gehabt, haben sehr viel miteinander unternommen - immer angepasst an das, was noch ging...

Jetzt - gut 7 Monate nach dem Tod meiner lieben Mutter - geht es mir durchwachsen, würde ich sagen. Ich führe ein "normales" Leben, kann mich auch an Dingen freuen, aber die Tränen sind eigentlich immer unter der Oberfläche. Soviel erinnert mich an meine Mutter, ich denke sehr viel an das letzte Jahr, es kommen immer wieder so blöde Gedanken "Warum haben wir das nicht ausprobiert, vielleicht hätte das geholfen...". Aber insgesamt geht es besser, als ich mir das vorher hätte vorstellen können...

Ich wünsche Euch ganz viel gute Zeit
Anja
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 20.07.2011, 15:09
Jaecky Jaecky ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.06.2011
Ort: Land Brandenburg
Beiträge: 453
Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sunny,

es tut mir schrecklich leid, was bei dir passiert bzw. passiert ist. Ich kann gut verstehen, wie es dir geht. Mein Paps hat seit 6 jahren Krebs. Manchmal liegen auch die Ärzte mit ihren Prognosen total daneben. Vielleicht bleibt euch auch mehr Zeit. Mein Papa ist bereits älter als er laut Prognosen hätte sein dürfen.

Als ich gelesen hab, was deine Tochter sagte, kamen mir echt die Tränen. Es ist bewundernswert, wie deine Tochter in dem Alter reagiert hat.

Ich wünsch Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüße Jäcky
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 03.08.2011, 21:44
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.07.2011
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 50
Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Hallo an Alle,

nach gut zwei Wochen melde ich mich wieder zu Wort. Ich habe täglich mitgelesen (LK- und Angehörigenforum), konnte aber nicht schreiben, weil ich das GAnze erstmal setzen lassen wollte. Ein wenig habe ich das Gefühl, wir alle arrangieren und mit dem Krebs. Das Wissen darum ist latent da, rückt aber in den Hintergrund, da meine Ma Normalität lebt. Stand der Dinge: immer noch kein Haupttumor ausmachbar, verschiedene Arztbriefe, mal lauten sie Kleinzelliges, mal NKZ Lungen CA, mal Carcinom in Situ, mal infiltrierend wachsend. Fakt ist: im Kopf sind 8 RAumforderungen, "Stellen" an Becken, Oberschenkeln und beiden Schultern. Knochenbiopsieergebnisse stehen noch aus. Mein Ma will nicht anrufen beim HA. Ich habe es heute - allerdings ohne ihr Wissen - getan. Ergebnis liegt ihm vor, ich kann es persönlich mit ihm besprechen (habe Vorsorgevollmacht und Schweigepflichtsentbindung meiner Ma). Ich bin total hin- und hergerissen: soll ich mit dem Doc reden? Habe "Wissensdurst", aber andererseits, was soll es bringen, wenn ich weiss, wo in welchem Knochen Metas sind, aber meine Ma es nicht wissen möchte

Ich habe das Gefühl, dass seit Beginn der Bestrahlung (Kopf, Schulter) was passiert und irgendwie ein friedvolles Gefühl eintritt. Meine Ma hatte nun 11 Sitzungen (täglich), dreimal wird Schulter noch bestrahlt. Ihr geht es sehr gut, ist immer mit dem Bus zur Bestrahlung und auch zurück und hat hinterher immer zwei Eis gegessen - eins am Ostausgang der UNiklinik, eins am HauptausgangSo viel Eis hat sie glaub ich im Leben nicht verputzt.

Chemo soll irgendwann in 2 Wochen beginnen. Meine Ma ist die letzen Tage viel unterwegs gewesen (Shoppingflash - LG an UNdine), hat unendlich viel gekocht und probiert (sie ist begnadete Köchin) und Reisen für Herbst ausgesucht. Ist auch gut so, solange sie Kraft hat, soll sie aus dem vollen Schöpfen.

Ja, ihr geht es gut, besser als in den letzten Monaten, da keine Schmerzen in den Schultern mehr (weswegen sie überhaupt zum Arzt ist). Sie lebt auf, und ich hätte das ganze wirklich fast verdrängt...wenn sie sich nicht heute, als wir da waren, ins Haar gefasst hatte und ein kompletter Büschel danach in ihrer HAnd war. Nun geht es los, und es hat mich heute abend, in Ruhe zu Hause, vollkommen umgehauen. Nu ists da, das Bewusstsein, dass sie den Kampf antreten wird. Und damit kommen die Ängste um sie. Und die Angst, wie die Chemo wird - die sie ambulant machen möchte. Sie lebt allein, wir sind nciht weit weg (nicht mal n KM), aber sie möchte, dass wir unser Leben so weit wie möglich weiterleben. Muss ja auch, habe zwei Kinder und arbeite. Ich habe Angst, wie es ihr unter der Chemo gehen wird, wie sehr sie gezeichnet sein wird. Ich hoffe, ich finde den Weg, dass ich es als ihre Kampfansage auffasse (mit den leider üblichen NW), und dass ich aus dem Mitleidsgfühl rauskomme.

Ich habe noch ein paar Bitten/Wünsche an Euch:
kann mir jemand schöne Mützen empfehlen, die meine Ma tragen kann, wenn Haare nun ausgehen (alternativ zum Haarteil, dass sie Freitag abholen kann)?
Wie ist es mit Pflege der Kopfhaut, die langsam gereizt zu sein scheint durch die Bestrahlung?
Was ist ergänzend zur Schulmedizin gut, womit habt ihr Erfahrungen bei Euren Lieben gemacht? Mistel? Homöpathie? Ernährung? Würde mich über alles freuen.

Euch nen schönen Abend, Liebe Grüße, Sunny
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 05.08.2011, 21:26
Benutzerbild von Billchen
Billchen Billchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.10.2006
Ort: bei Kaiserslautern-Pfalz
Beiträge: 338
Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

he du...
erstmal einen dicken Knuddeler für dich ......viel Kraft für dich und deine Mama und alles Liebe....
Ich möchte auf deine Frage wegen Mützchen und Pflege eingehen....ich hatte Bestrahlung der Brust ... als die rot geworden ist habe ich einfach Quark drauf getan hat mir gut geholfen...müsste ja auf dem Kopf auch möglich sein...ihr könnt aber auch die Strahlendocs fragen die haben auch immer Tipps für die Patienten....
Ich habe mir damals in der Sportabteilung einige Head-Tücher gekauft..die kann mann dann einfach drüberstrippen und es sieht auch ganz flott aus...für die Nacht habe ich mir in der Kinderabteilung dünne so ne Art Zipfelmütze gekauft ....den Bommel hab ich dann abgeschnitten....ich hab immer gefroren nachts aber mit der Mütze klappte das dann prima.....
ansonsten habe ich mit bunte Tücher besorgt..etwas grösser als Kopftuch und habe im Internet geforscht wie man die binden kann....wenn es bei euch in der Nähe eine Krebsgesellschaft gibt kannst du da mal anrufen die haben spezielle Schminktippsgegen Blässe und fass die Wimpern und Augenbrauen ausgehen und auch Bindetechniken für die Tücher
Ich hoffe ich konnte dir ein paar Anregungen geben. Ach noch was wegen dem Essen----Alles was rot ist ist sehr gesund für Krebspatienten...Tomaten rote Beete auch der Saft davon rote Paprika überhaupt viel Gemüse und Obst Ich wünsche dir und deiner Mama alles Gute.
__________________
Ganz liebe Grüße
Billchen

Geändert von Billchen (05.08.2011 um 21:29 Uhr) Grund: noch was hinzugefügt
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:15 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55