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#1
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Liebe Jäcky, liebe Sabine,
ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll. Habt vielen Dank dafür, dass Ihr so lieb an mich gedacht habt. Jede Umarmung, jedes Wort von Euch zeigt mir, dass ich hier nicht alleine bin. Mein Vati hat nun seine letzte Ruhestätte. Als wir zu Hause losgefahren sind, war es richtig schlimm. Am liebsten wäre ich gar nicht hingefahren. Wir haben ja so 30 min Weg, das war echt hart. Der Himmel grau, böiger Wind und richtig dunkle Wolkenberge. Mir ging so durch den Kopf, dass da jemand wohl nicht so ganz einverstanden ist mit dem, was da so passiert. Die Trauerfeier war ganz ruhig. Nur die Familie und ein befreundetes Ehepaar. Leise Musik, aber keine Rede. Von uns wollte keiner was sagen und einen fremden Redner wollten wir ja auch nicht. Dann wurde die Urne zu der Stehle getragen und dort beigesetzt. Jeder hatte eine weiße Rose, die er dazu gelegt hat. Ich habe eine extra für meinen älteren Sohn mitgenommen, weil er ja nicht mit dabei sein konnte. Das hatten wir so besprochen. In Gedanken war er mit da. Mein Bruder hat sich dann bei mir bedankt, weil ich unseren Vater auf seinem Weg so begleitet habe. Er meinte, dass er das nicht gekonnt hätte und Vati auch lieber mich an seiner Seite gehabt hat. Ich hatte Euch das ja schon erzählt, dass mein Vati zu Mutti und meinem Bruder mehrfach gesagt hat, dass sie ihn in Ruhe lassen sollen. Wer weiß, was für eine besondere Verbindung in diesen Tagen zwischen meinem Papi und mir bestanden hat. Das war mir vorher gar nicht so bewußt. Vielleicht war diese Verbindung schon immer da und ich habe sie nur nicht wahrgenommen. Ich werde diesen Friedhof jedenfalls nicht wieder betreten, außer mein großer Sohn möchte dort mal hin. Ich kann mit dieser Stehle nichts anfangen. Sie wirkt kalt und unpersönlich. Die Urne steht in einer Art Fach und verschlossen ist das mit einer Steinplatte. Name und Jahreszahlen drauf, mehr nicht. Nun steht sie da, ist Wind und Wetter ausgesetzt. Eine Beisetzung in der Erde hätte ich besser gefunden, weil man dann sozusagen in den Schoß der Erde zurückkehrt. Aber das läßt sich nun nicht mehr ändern, leider. Heute habe ich noch ganz liebe Post von einer befreundeten Kollegin bekommen. Das war alles sehr lieb geschrieben und es ist auch eine schöne Karte. Ein Weg in einen Wald hinein, mit so tollem Lichteinfall der Sonne. Die werde ich auf jeden Fall aufheben. genau wie die Uhr, die ich heute um hatte und die meine Papi noch die letzten beiden Tage getragen hat. Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
#2
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Liebe Carla,
Du hast es doppelt schwer gehabt, mit dem Verlust Deines Vaters insbesondere nach der intensiven letzten Zeit und gleichzeitig das zwiespältige Gefühl gegenüber Deinem Bruder und Deiner Mutter, - Kompromisse, die man aus Kraftlosigkeit schliesst. Ich finde Deinen Gedanken sehr schön, dass das besondere Band zu Deinem Vater vielleicht schon immer bestanden hat. Vielleicht ist auch ihm das erst in der letzten Zeit richtig bewusst geworden. Ich wünsche Dir nun, dass Du Wege für Dich findest, mit der Trauer und dem Verlust Deines Vaters klarzukommen. Du bist jemand, der sehr ehrlich sich selbst gegenüber ist und auch die Wirklichkeit ungeschminkt annehmen kann. Das wird Dir sicherlich in der Zeit, die jetzt kommt sehr helfen. Nun kannst Du zudem noch mehr Deinen eigenen Gefühlen und Wahrnehmungen folgen, da Du jetzt nicht mehr nur für andere dazusein brauchst, wie in den letzten Wochen, sondern nun kannst Du selbst wieder mehr Raum einnehmen, und das ist gut so. Sei ganz lieb gegrüsst vom Alpenveilchen |
#3
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Liebe Carla,
ich bin stolz auf Dich, dass du das heute so gut gemeistert hast. Du bist eben stärker als Du denkst. Und in Deinem Herz und Deinen Erinnerungen wird es ja immer da sein. Ich hab doll an Dich gedacht. Nun kannst Du erstmal ein bisschen zur Ruhe kommen und vielleicht auch wieder ein bisschen schlafen. Umarme Dich ![]() Liebe Grüße Jäcky |
#4
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Liebe Jäcky und liebes Alpenveilchen,
ich bin sprachlos. So viel Anerkennung wie hier von Euch habe ich lange nicht bekommen. Danke, danke und lasst Euch umarmen. Es tut so gut. Die Erinnerungen an meinen Vati und besonders an unsere letzten gemeinsamen Tage werde ich als etwas sehr Wertvolles bewahren. Ich bin froh, dass ich das so erleben durfte. So viele Gefühle, so viel Freude über so kleine Dinge und auch so viel Leid, ihn so hilflos zu sehen. Alles dicht beieinander. Über Vieles habe ich mir vorher keine Gedanken gemacht, einfach nur meinem Herzen folgend getan. Ich habe für ihn das Beste getan, damit er seinen letzten Weg in Frieden zu Ende gehen konnte. Er brauchte mich und ich war zum Glück da und konnte ihn begleiten. Es sollte wohl alles so sein. Carla
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#5
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Liebe Carla,
die Erinnerungen und guten Gefühle an deinen Papa werden immer in dir sein. Mein geliebter Mann sagte : jeder Mensch über dem nach seinem Tode noch gesprochen wird, ist nicht für immer gegangen, denn er Lebt in unseren Herzen weiter. Dein Papa wird in deinem Herzen immer weiter leben, er wird dich in deinem Alltag begleiten. Ich wünsche Dir eine erholsamem und gute Nacht. Damit du wider Kraft tanken kannst. Lieben Gruß Sabine Ps. ich habe Dir noch eine PN geschrieben
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#6
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Heute vor genau einer Woche saß ich am Bett meines Vati's und habe die Anzeichen gesehen, dass er schon auf seinem letzten Weg ist.
Ich wußte um diese Zeit schon genau, dass uns nur noch wenige Stunden bleiben werden. Es ist erst eine Woche her und doch schon so lange. Draußen ist es grau, es regnet und stürmt immerzu. Paßt gerade prima zu meiner Stimmung. Carla
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#7
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Liebe Carla,
wie ist es Dir denn heut ergangen. Konntest Du dir ein wenig Ruhe gönnen? Ich kenn das, wenn es draußen so oll ist, legt sich das immer auf meine Stimmung. Lass Deine Gefühle raus, schrei wenn du magst - es hilft. Ich hoffe du kannst jetzt ein wenig zur Ruhe kommen und auch an Dich denken. Hoffe Du kannst endlich ein bisschen schlafen? Umarme dich ![]() liebe Grüße Jäcky |
#8
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Liebe Jäcky,
ich habe gerade in Deinem thread gelesen, dass Du einen schönen Tag hattest. Ich finde das toll. Endlich mal was für Dich. Bei mir war es eher ruhig. Meine Stimmung ist schon sehr wechselhaft. Ich habe mit einer Freundin telefoniert, die mir die tolle Karte geschrieben hatte. Da konnte ich ganz ruhig über die letzten Stunden mit meinem Vati reden. Das fühlt sich immer so gut an, weil ich weiß, dass das für Vati so wichtig war und dass ich seinen Weg begleiten durfte, weil er es so wollte. Andererseits habe ich heute nachmittag ein bißchen auf der Couch gelegen und bin wohl ziemlich weggepennt. Dann bekam ich einen Traum, der mal wieder so real war, dass ich mich dann erst mal wieder sammeln mußte. In dem Traum hatte ich einen Anruf auf meinem AB. Als ich die Nachricht abgehört habe, sprachen meine Eltern miteinander, so als wenn sie im Auto saßen und versucht haben, mich anzurufen. Der AB hatte praktisch das Gespräch zwischen meinen Eltern aufgezeichnet, etwa so: na, da wollen wir sie mal erreichen und nun ist sie nicht da. Mein Vati sagte dann noch zu meiner Mutter, dass sie das dann später noch mal probieren müssen. Ich wußte schon im Traum, dass da was nicht stimmte, dass mein Vati gar nicht mehr bei mir anrufen kann. Aber seine Stimme war so deutlich, als ob er wirklich gesprochen hat. Später war da noch der Hund meiner Eltern, der ja nun auch schon 6 Wochen nicht mehr lebt. Zumindest hatte meine Mutter ein Tier besorgt, was genau so aussah. Ich bin wach geworden und war ziemlich durcheinander. Die Stimmen waren so real. Ich habe meinen Vati deutlich gehört und wußte doch gleichzeitig, dass er nicht mehr lebt. Die Gefühle kann ich gar nicht beschreiben. Es hat mich aber sehr aufgewühlt. Ich habe öfter so realistische Träume, dass ich hinterher erst mal sortieren muss, was echt ist und was Traum war. Bin schon wach geworden, weil ich von der Beerdigung meinem Opas geträumt habe (liegt 25 Jahre zurück) und im Schlaf mein ganzes Kissen nass geheult hatte. Vielleicht ist das meine Art, das zu verarbeiten. Im Schlaf, das Unterbewußtsein läßt sich eben nicht austricksen. Ist nur sehr schwierig, damit umzugehen. Wenn das Nachts passiert, brauche ich oft Stunden, bis ich mich beruhigt habe. Carla
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