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#1
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Hallo Mausi,
und wieder ist eine Woche ohne dich vergangen. Es kommt mir immer noch so vor, als wärst du nur im Krankenhaus und gleich packe ich die Tasche, um dich zu besuchen. Und dann erwischt es mich schlagartig: Ich kann dich NIE WIEDER besuchen!!! Du wirst mich NIE WIEDER erwarten, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. NIE WIEDER wirst du mir ein: "Hallo Engelchen, schön dass du da bist." entgegenschmettern. NIE WIEDER wirst du für mich kochen. NIE WIEDER werde ich deine Stimme hören. NIE WIEDER werden wir beide spazieren gehen und uns irgendwo für ein Käffchen hinsetzen und "People watching" betreiben. Immer wieder "NIE WIEDER"... Meine Kollegin hat letzte Woche gesagt, ich würde mich "ja ganz gut halten"...wenn sie wüsste, wie es innen drin aussieht... Ja, ich halte mich - oberflächlich betrachtet - ganz gut. Ich lache auch mal auf der Arbeit. Ich erledige meine Arbeit. Aber eigentlich funktioniere ich nur. Sowohl beruflich als auch privat. Erinnerst du dich an Sven??? Er hat mich gefragt, ob ich denn langsam mal wieder runterkommen würde...Runterkommen??? Wovon??? Er meinte, ich müsse mich wieder dem Leben zuwenden...Du kennst mich ja. Erst war ich sprachlos, weil ich das für einen Scherz - wenn auch einen schlechten - gehalten habe. Aber es war sein Ernst. Er meinte, er wüsste GANZ GENAU, wie ich mich fühle. Da bin ich ausgetickt. Er weiß gar nichts. Weder von der Verbindung zwischen uns, geschweige denn von mir. Es ist schon schwer genug, sich mit solchen Dingen auseinander setzen zu müssen. Aber es ist noch schwerer nicht mehr mit dir darüber reden und lachen zu können. Ich weiß nicht wohin mit all meinen widersprüchlichen Gefühlen. Ich liebe dich!!! Du fehlst mir!!! Dein trauriges Engelchen...
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__________________________________________________ TOMMY *24.03.1977/ gest. 04.12.2011 - du fehlst mir so... |
#2
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Hallo Heidi
Auch ich habe meinen Mann verloren, ich bin 39 Jahre alt. Mein Mann und ich waren 19 Jahre verheiratet. Allerdings kann ich gerade nicht arbeiten. Ich bin Pflegekraft und fühle mich im Umgang mit kranken, besonders krebskranken Menschen gerade überfordert. Ich bin schwach und halte zur Zeit gar nichts aus. Schon das Aufstehen erscheint mir sinnlos. Wozu sollte ich mich schick anziehen, es gibt niemanden mehr für den ich mich schön machen sollte. Ja, und alle erwarten irgendwie von mir, daß ich wieder auf die Füße komme. Dabei ist mein Mann nicht mal 4 Wochen tot. Ich werde gefragt, was für Zukunftspläne ich habe.. Ich schaffe es nicht mal in unserem Schlafzimmer zu schlafen, alles erinnert mich an ihn. Ich kann Dich gut verstehen, und ich finde es toll, daß Du "stärker" bist.. Ich wünsche Dir alles Gute Nimm2
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Mike (großzelliger neuroendokriner Tumor ED 10.11.11 gestorben 23.12.11) Bin dankbar für jeden Tag mit Dir! Ich liebe Dich! |
#3
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@ nimm2,
wer sowas nach kaum 4 Wochen zu Dir sagt, den würd ich aus meinem Leben schmeissen. Auf die Idee wären meine Freunde damals nie gekommen, die waren immer für mich da und wenns nur zum trösten war und zugucken, wie ich weine. Nach 4 Wochen kommt doch der Schmerz erst richig hoch, da beginnt ja die echte Trauerphase. Die Leute die jetzt nach Zukunftsplänen fragen, die ticken ja nicht richtig. Ich bin heute noch sehr empfindlich, wenn man mich wegen nen neuen Partner anspricht, der Kontakt wird gekappt und Ruhe ist. Weiterhin viel Kraft und....wenn Du traurig bist dann ist es so, egal was andere sagen. |
#4
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leider kann ich meine Eltern nicht so einfach aus dem Leben schmeissen..
Meine Arbeitsstelle will von mir wissen, wann ich wieder arbeiten komme .. dabei kriege ich gar nichts auf die Kette Ansonsten gehe ich gerad nicht ans Telefon. Aber ich habe einen sehr guten Freund bei dem ich zur Zeit die meiste Zeit bin.. Er war der beste Freund meines Mannes und er gibt mir die Schulter zum Ausweinen
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Mike (großzelliger neuroendokriner Tumor ED 10.11.11 gestorben 23.12.11) Bin dankbar für jeden Tag mit Dir! Ich liebe Dich! |
#5
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Ich würde den Eltern klar sagen, was ich von der Druckmacherei halte. Die sollen das selbst erstmal erleben wie man sich fühlt.
Und wenn Du krankgeschrieben bist, dann ist das so....hilft ja nix wenn es nicht geht. Aber vielleicht würde Dir die Arbeit und Ablenkung wirklich gut tun. Hast Du mal drüber nachgedacht ne Trauertherapie zu machen? Mir hat sie damals geholfen mit jemanden zu reden, der Aussenstehender ist und trotzdem ein Ohr hat |
#6
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irgendwann gehe ich auch wieder arbeiten, aber gerade würde mich die Arbeit mit Patienten überfordern. Da kommt zuviel "hoch". Die Arbeit war mir immer extrem wichtig, aber zur zeit bin ich noch viel zu unkonzentriert, das würde meinen Patienten mehr schaden als nützen.
Und meine Eltern wohnen weiter weg, mit ihnen habe ich weniger Kontakt Sorry, wollte eigentlich nicht heidis Thread kapern .. Verzeih mir
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Mike (großzelliger neuroendokriner Tumor ED 10.11.11 gestorben 23.12.11) Bin dankbar für jeden Tag mit Dir! Ich liebe Dich! |
#7
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@nimm2:
Mach dir darüber keine Gedanken! ![]() @mel: Das ist so eine Sache mit den Eltern. Wie mein Mann immer sagte: "Freunde sucht man sich selbst aus, Verwandte nicht." Deswegen kann man sie auch nicht so einfach aus dem Leben verbannen... Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Ich habe meine Eltern wirklich gerne! Aber momentan ertrage ich ihre Nähe nicht, vielleicht weil sie sich gegenseitig haben?! Und ihre Sorge lässt mich eher dazu neigen Telefonate zu meiden, um den Kontakt so begrenzt wie möglich zu halten. Es ist schon schizophren. Sie machen sich um ihr Kind Sorgen, aber ihr Kind stößt sie weg, weil es diese Sorge einfach nicht erträgt...vielleicht weil der wichtigste Mensch, um den man sich gesorgt hat, plötzlich nicht mehr da ist. @nimm2: Ich bin nicht stärker als du!!! Ich habe nur während der Krankheit gelernt meine Gefühle hintenan zu stellen. Und jetzt habe ich keinen Grund mehr...und bin mit all den Gefühlen völlig überfordert. Ich glaube, es liegt nur in meiner Natur nach außen hin stark zu erscheinen. Nur wenige durchschauen das auf Anhieb. Mein Mann war so ein Mensch. Er brauchte mich nur anschauen und wusste sofort, dass das was brodelt unter der Oberfläche. Siehste, jetzt kullern schon wieder die Tränen... ![]() Lieben Gruß, Heidi
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__________________________________________________ TOMMY *24.03.1977/ gest. 04.12.2011 - du fehlst mir so... |
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