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#1
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Lieber Helmut,
vielen Dank für deine Zeilen. Natürlich hast du Recht. Man ist sehr dünnhäutig als Angehöriger, aber ich erwarte von Ärzten auch gewisse Eigenschaften, die man einfach mitbringen sollte, wenn man so einen Beruf für sich auswählt. Das das leider häufig nicht der Fall ist weiß ich, aber mich ärgert es trotzdem. Aber ich verstehe was du meinst und wie die Ärztin das eventuell auch gemeint hat. Sei lieb gegrüßt, Nadine Geändert von Jutta (11.02.2012 um 05:52 Uhr) Grund: Zitieren ist bei Anrede unnötig |
#2
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Hallo Nadine,
ich wollte diesen Ausspruch keineswegs entschuldigen. Vielleicht relativieren. Entschuldigen sollte sich die Ärztin, denn so was darf ihr eigentlich nicht passieren. Es geht mir auch um was anderes. Seit nun fast 4 Jahren bin ich Hinterbliebener, davor war ich knapp 2 Jahre Angehöriger. Vor 14 Jahren war ich Betroffener. Ich kenne also das Dreieck "betroffen/angehörig/hinterblieben" von allen Seiten und ein Sache trifft auf alle 3 gleichermaßen zu: die Isolation nach außen und auch untereinander. Schmerz, Angst, Wut, Trauer, Hass, Neid. All diesen Gefühlen ist man hilflos ausgeliefert. Das eigene Leben liegt in Trümmern und die Welt da draussen dreht sich trotzdem weiter. So, als ob nichts passiert wäre. Man stellt fest, dass man in seinem Innersten absolut alleine ist. Man kann nicht verstehen, dass Andere das Geschehen oft ganz anders sehen. Man glaubt, eigentlich im Mittelpunkt stehen zu müssen und stellt fest: die Welt schaut zum größten Teil gar nicht mal hin. Egal in welcher der drei Ecken o.a. Dreiecks man sich befindet: wenn man das mal verstanden hat, dann kann man nüchtern und überlegt agieren. Will heißen, man wird nicht mehr nur von Emotionen gesteuert. Das, was Andere da draußen denken und tun, wird plötzlich nicht mehr sooo wichtig. Das ist gut so. Außenstehende nicht so wichtig zu nehmen. Deinen Verstand, dein Bauchgefühl und dein Herz, das brauchst du jetzt für deine Mutter, deine Familie und nicht zuletzt auch für dich. Alles Liebe, Helmut PS: Ein mit lächelndem Gesicht gedachtes "Rutsch mir doch den Buckel runter!" oder auch mal "die Ohren auf Durchzug" stellen, das hilft ungemein ![]()
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#3
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Liebe Nadine,
das freut mich ungemein, dass deine Mama mit so viel Appetit isst und das ist auch gut so! Der Sch...tumor verschlingt nämlich seinerseits sehr viel Energie und deshalb ist es um so wichtiger, dass deine Mama auch mehr zu sich nimmt, damit ihr etwas "übrig" bleibt. Sobald sie Appetit hat, sollte sie all das essen, wonach ihr ist! So zumindest hat mir das mein Cousin, der Arzt an der Uniklinik in Hannover ist, erzählt. Frag mal den Hausarzt oder im Krankenhaus nach einem Atemübungsgerät. Das ist so ein Plastikteil, in dem sich drei Kugeln befinden. Deine Ma muss dann über ein Mundstück in einen kleinen Schlauch pusten und mit ihrer Atemluft diese Kugeln bewegen. Das hat mein VAter auch und er übt immer damit. Auch das hat mein Cousin empfohlen, damit das Lungenvolumen trainiert wird. Ansonsten kann ich nur sagen: genießt es, wenn es deiner Mama gut geht! Und wie gesagt, es würde mich sehr, sehr freuen, wenn die Chemo ihren Tumor verkleinern kann oder zumindest das Wachstum hemmt!!! Mein Vater ist seit Montag auf der Palliativstation und fühlt sich dort sehr wohl. Man sieht ihm geradezu an, dass es ihm dort psychisch sehr viel besser geht. Die Menschen dort sind feinfühliger und herzlicher. Sie haben ja auch weniger Patienten, um die sie sich kümmern müssen und werden von ehrenamtlichen Hospiz-Helferinnen unterstützt. Auch ich fühle mich somit insgesamt wohler, weil mein Papa dort besser betreut wird. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie persönlich es dort zugeht und auch, wenn das Pflegepersonal ebenfalls viel Stress hat und Überstunden schiebt, merkt man ihnen nichts davon an. Sie sind immer herzlich und haben ein offenes Ohr für die kleinen und großen Sorgen und Nöte. Ich bin mehr als dankbar!!! Kopf hoch und weiterhin viel Kraft! Und nutze das Forum, es hilft;-)))) Liebe Grüße Miriam |
#4
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Liebe Miriam,
ja, ich freu mich sehr das meine Mama so gut isst. Das ist auch immer noch so. Manchmal kann ich das gar nicht glauben was die so wegmuffelt ;-) Es freut mich sehr, dass es deinem Papa so gut gefällt auf der Palliativstation. Das ist doch das mindeste, dass unsere Eltern sich wenigsten wohl fühlen und die Zeit so gut wie es halt möglich ist genießen können und sich nicht noch mit unfreundlichem Personal rumschlagen müssen. Dir auch weiterhin viel Kraft, liebe Grüßé Nadine Geändert von Jutta (11.02.2012 um 05:53 Uhr) Grund: Zitieren ist bei Anrede unnötig |
#5
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Hallo Helmut,
nein nein, ich habe deinen Beitrag auch nicht so verstanden, dass du das von der Ärztin gesagte runterspielen wolltest. Ich glaube ich habe es so verstanden wie du meintest und du hast recht, man darf die Worte nicht auf die Goldwaage legen, das tue ich bei den Meisten auch nicht, aber bei Ärzten tue ich mich da manchmal schwer. Ich glaub ich hab ne Arzt-Allergie ;-) Es tut mir leid, dass du diese Krankheit aus jeder möglichen Perspektive miterleben musstest und immer noch musst, dass ist wirlich alles nicht fair. Ich wünsche dir alles Gute und schick dir liebe Grüße, Nadine Geändert von Jutta (11.02.2012 um 05:52 Uhr) Grund: Zitieren ist bei Anrede unnötig |
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