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#1
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Dirk1973,
Entschuldigung! All! Organspende muss von allen Seiten bedacht werden, ich glaube niemand sagt einfach nur ja oder nein, dennoch ! Verfechter der Organspende verweisen oftmals auf den Akt der Menschlichkeit, was vollkommen richtig ist. Nur eine Frage stelle ich mir? Wir werden alle einmal sterben, manche durch einen Unfall eher, wenn diesem Verunfallten Organe entnommen werden dürfen, fragt man dann nach seinem Status, den er im Leben inne hatte, oder nimmt man auch Organe von vernachlässigten, armen Menschen, die unserer Gesellschaft nicht mehr angehören, auf die verbal fast täglich eingeschlagen wird?. Wenn ja, weshalb erwarten man Menschlichkeit (Spende) von vielen Menschen, obwohl man ihm zu Lebzeiten diesen nicht zukommen ließ , wieso sind wir dann auf einmal gleich?? |
#2
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Hallo chaoskatze,
das Thema Sterbehilfe ist auch so ein heikles Thema. Und doch sollte man sich auch damit ganz bewusst und frühzeitig auseinandersetzen. Dazu wäre aber wohl eher ein eigener Thread sinnvoll. Was ich persönlich von Euthanasie halte? Nun grundsätzlich ist meine Meinung die, dass auch dies (wie mit der Organspende) jeder selbst und ganz persönlich entscheiden sollte, ob und wann er/sie seinem Leben ein Ende bereiten möchte und dass es den Ärzten (in wirklich aussichtlosen Lagen) nicht verboten sein sollte, den Betroffenen geeignete Mittel zur Verfügung zu stellen. Mit der Schweizer Lösung jedenfalls habe ich so meine gewissen Probleme, wenn ich das mal so pauschal sagen darf. LG eos |
#3
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@Dirk1973
zu Deiner Info hier das bestehende Transplantationsgesetz http://www.gesetze-im-internet.de/bu...tpg/gesamt.pdf und der Entwurf des neuen Transplatationsgesetzes http://www.aok-gesundheitspartner.de...ionsgesetz.pdf Danach bleibt § 3 Abs. 1 Nr. 1 TPG (Einwilligung des Betroffenen) und § 3 Abs. 2 Nr. 1 TPG (Widerspruch des Betroffenen) soweit erstmal unverändert. Aaaaber bitte ich z. B. folgende Änderungen zu beachten: § 9 TPG wird neu gefasst, sodass es dort nicht mehr nur heißt "...Zulässigkeit der Organübertragung..." sondern nun heißen wird "...Zulässigkeit der Organentnahme- und der Organübertragung..." In § 9 Abs.1 TPG waren bisher für die Organentnahme explizit allein Transplantationszentren vorgeschrieben, jetzt werden dies alle üblichen Krankenhäuser machen dürfen (sofern sie das vorgeschriebene Personal dafür bereithalten). Was jedoch m. E. ganz besondere Beachtung finden sollte, ist, dass ein neuer § 10a TPG eingefügt wird. Hier bitte ich, sich ganz besonders § 10a Abs. 4 Nr. 3 TPG (jederzeitige RechtsVO möglich) sowie § 10a letzter Satz(!!) zu Gemüte zu führen. Nun, ich jedenfalls sage da für künftig erwartbare Verfahrensweisen "Nachtigall, ick hör dir trapsen...". http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/090/1709030.pdf Im Übrigen soll ja die Neuregelung des Deutschen Transplantationsgesetzes ein erster Schritt dazu sein, das Transplantationsgesetz innerhalb der EU zu vereinheitlichen. Und in der EU haben meiner Kenntnis nach schon jetzt zahlreiche Länder die Widerspruchslösung. Auf www.bundesregierung.de zu lesen: 'Der Bundestag hat das "Gesetz zur Regelung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz" und das "Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes" beschlossen.' LG eos |
#4
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@Serpentine
Sorry, ganz ehrlich, ich kann deinem Gedankengang nicht folgen. Auch "vernachlässigten, armen Menschen" werden nur Organe entnommen wenn sie diesem zugestimmt haben oder wenn sie es versäumt haben sich zu entscheiden werden ihre Angehörigen gefragt. Ich habe noch NIE gehört dass einem z. B. Obdachlosen der keine Verwandten hatte hier in D einfach so Organe entnommen wurden. @Eos Du hast noch nicht gezeigt wo steht dass ALLe potenzielle Spender sind. Aus deinen Links oder Zitaten kann ich das nicht heraus lesen. Was in der Zukunft mal sein wird kann keiner wissen. Was ist denn auch so schwierig daran, Nein zu sagen und das zu dokumentieren? Geändert von gitti2002 (12.02.2017 um 21:16 Uhr) |
#5
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Wangi,
ich schrieb nie das armen Mensche einfach Organe entnommen werden, denn davon habe ich nie etwas gelesen, gehört, sondern das sie als Organspender wieder als wertvolle Tote angesehen werden, obwohl man ihnen zu Lebzeiten nicht einmal die Menschenwürde zukommen ließ! Diese Diskrepanz und Unüberlegtheit ist heuchlerisch, wenn man dann gleichzeitig von seinen Mitmenschen erwartet, dass sie sich mitmenschlich (Spenden)verhalten sollten! Aber das ist nur ein Aspekt, der dazu führen kann, ob man sich Pro-Organspende entscheidet, oder nicht! Geändert von gitti2002 (12.02.2017 um 21:16 Uhr) |
#6
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![]() Zitat:
Und das Motto "sterben muss jeder" greift da auch etwas kurz. Ich kenne Menschen, die mit der gespendeten Niere ein sehr glückliches und erfülltes Leben seit fast 20 Jahren führen. Als Krebskranker nimmt man harte Therapien auf sich, um ein bisschen länger zu leben. Wenn ich ein langes Leben jemand anderem mit meiner Niere geben kann, ist das wunderbar. Und dass Reflexe noch funktionieren: Wir können Dir hier nicht mehrere Jahre Biologie-Nachhilfe geben. Warst Du nie angeln? Hast Du nie einen offensichtlich toten Fisch stundenlang zappeln sehen? Glaubst Du wirklich, die Menschen schaffen es inzwischen nicht, einen Tod zweifelsfrei festzustellen? Irgendwie scheinst Du zu erwarten, dass wir Dich überzeugen. Warum sollten wir? Es ist Deine Entscheidung und es bleibt auch mit dem neuen Gesetz Deine Entscheidung. Sei kein Organspender und alles ist gut! Die Diskussion dreht sich im Kreis, da Informationen offenbar eh nicht ankommen. |
#7
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@gilda2007
Zitat:
Jeder der sagt Ich will keine Organe spenden, warum auch immer wird respektiert. Nur diese an den Haaren herbei gezogenen Begründungen verstehe ich nicht. Ich gehe kein Blut spenden (geht ja jetzt sowieso nicht mehr) weil ich panische Angst vor Nadeln habe, Punkt. Da muss ich mir nicht irgendwelche Argumente ausdenken. @Serpentine Wenn ich OHNE meinen Organspenderausweis dazu beitragen würde dass nur EIN Mensch dadurch ein menschenwürdiges Leben führen könnte, würde ich ihn sofort zerreißen! Aber genau DAS ist nicht der Fall. Dafür kann ich aber MIT dem Ausweis erreichen dass vielleicht ein paar Menschen wieder ein besseres Leben hätten. Was ist denn dann deiner Meinung nach Mitmenschlicher? Geändert von gitti2002 (12.02.2017 um 21:18 Uhr) |
#8
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![]() Zitat:
für die Feststellung des Hirntodes sind bisher von Land zu Land unterschiedliche Verfahrensweisen vorgeschrieben. In Deutschland ist zb. (nur) die "klinische Diagnostik" wie Reflextest, Atem-Stillstandtest, Wartezeit von bis zu 72 Stunden vorgesehen. Eine "apparative Zusatzdiagnostik" ist nicht zwingend, wird aber oft freiwillig angewandt, um eine evntl. Wartezeit zu verkürzen. Diese apparative Zusatzdiagnostik ist aber zb. in Skandinavien, Frankreich, Niederlande und Italien unbedingt erforderlich und zwingend. Die Bezeichnung Hirntod ist erstmalig 1968 durch die Harvard Medical School entstanden, nachdem es zu den ersten Herztransplantationen kam und die Mediziner sich in einer rechtlichen Grauzone befanden.Es wurde eine neue Todesdefinition festgelegt. Bis zum heutigen Tage hält eine teils konträre Diskussion unter Medizinern, Bioethikern,Theologen, Juristen und Philosophen an, ob die Diagnose "Hirntod" mit dem "Tod" des Menschen gleichzusetzen ist. Selbst die Amerikan Akademy of Neurology hat 2011 angemahnt, dass mehr wissenschaftliche Forschung notwendig sei, um die Diagnose "Hirntod" besser abzusichern. Es ist also meiner Meinung nach durchaus nicht so einfach, ein so komplexes Thema mit einbisschen Biologieunterricht und Angelerfahrung zu erklären. Zitat:
Mit freundlichen Grüßen Katharina
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#9
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@ Karatina
Es ist sicherlich alles richtig was du zum Hirntod mit Jahresangaben schreibst. Es bleibt doch aber auch Fakt das es in 99,9999% aller Fälle so ist dass man nach einem festgestellten Hirntod nicht mehr aufsteht und munter weiterlebt. Und ich rede hier nur von Deutschland, weil ich hier lebe und davon ausgehe auch hier zu sterben. Was wären dann Alternativen? Ich bleibe weiterhin jahrelang an die Maschinen angeschlossen und vegetiere vor mich hin? Oder Maschinen werden abgestellt und ich sterbe? Welche gäbe es noch?
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#10
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![]() Zitat:
![]() das möchte ich für mich persönlich durchaus nicht, und habe dieses auch schon schriftlich niedergelegt. Dass ich meine Organe gerne spenden würde, habe ich schon geschrieben. Meine Einstellung resultiert daraus, dass ich mir persönlich nichts aus einem eventuellen Sterbeprozess meinerseits und eines "biologischen" Todes mache. (Was ich aber nach wie vor nicht uneingeschränkt für meine Kinder sagen könnte.) Dies habe ich mittlerweile auch mit meinen Angehörigen besprochen, damit diese im Fall des Falles auch emotional damit zurecht kommen können. Meine Erklärung über den Hirntod bezieht sich darauf, dass sich die Feststellung des Hintodes, die ethischen, medizinischen und eventuell theologischen Aspekte durchaus nicht so einfach darstellen, wie ich es durch Gildas Aussage verstanden habe. Ich empfinde eine informierte, refektierte Entscheidung sei es pro oder contra für alle Beteiligten angenehmer. Liebe Grüße Katharina
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#11
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Mein "Fisch-Beispiel" bezog sich darauf, dass hier immer wieder gefordert wurde, es solle jemand erklären, wie es zu Muskelkontraktionen und damit verbunden zur Verabreichung von Sedativen kommen kann, wenn der Mensch doch als tot gilt. Dies haben wir im Biologie-Leistungskurs gelernt
![]() Alle Erklärungen wurden als nicht einleuchtend abgewiesen. Offenbar ist es nicht einleuchtend, dass für Muskelkontraktionen kein "lebendes" Gehirn notwendig ist. Nun ja, wie auch immer ... |
#12
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Ein Komapatient hat nichts mit einem Menschen bei dem Hirntod diagnostiziert wird zu tun!
Bei Komapatienten gibt es noch Hirnaktivitäten. Wenn man genau hinschaut sind die im Netz zu findenden Falschdiagnosen bei Hirntod mehr als 15-20 Jahre alt. In der Zeit hat sich die Medizin wie wir alle hier wissen sehr weiterentwickelt. Ich möchte aber nicht dass hier der Eindruck entsteht ich will hier jemanden überreden oder ein schlechtes Gewissen einreden oder zu einem Standpunkt zwingen. Wer nicht spenden will der macht es eben nicht. Ich finde es aber gut dass durch den vorgesehenen Brief an das Thema erinnert wird. Ich hatte schon sehr lange vor einen Organspendeausweis auszufüllen und aus lauter Bequemlichkeit mich mal darum zu kümmern hatte ich jahrelang keinen. Bis ich endlich mal beim Arzt danach gefragt habe. Ich habe das allerdings auch schon sehr früh mit meinen Angehörigen abgesprochen, ich finde es aber gut dass ich es mit dem Ausweis auch selber kund gebe und dass nicht meine Angehörigen gezwungen werden sich zu entscheiden. @Bifi65 Ich finde es gut dass du das es genau erklärt hast und anscheinend weißt du wovon du sprichst ![]() Geändert von gitti2002 (12.02.2017 um 21:21 Uhr) |
#13
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Genau eos, du hast das alles richtig aufgezählt. Dazu fällt mir noch ein, dass es auch üblich ist (so, wie ich das kenne), mit einem Patienten, der Verdacht auf Hirndruck hat, ins CT zu fahren und ggf. eine Hirndrucksonde legt. So hat man das ebenfalls unter Beobachtung.
Dass Patienten ungerechtfertigt "Leiden", habe ich ebenfalls nie mitbekommen. Stresssituationen zeigen sich oft an einem erhöhtem Puls und Blutdruck (bei Patienten unter Hirntoddiagnostik geht der Puls eher runter, da "will" quasi das Stammhirn seine Funktion einstellen). Ich kenne es auch so, dass nur bei ganz klarem Verdacht auf Hirntod diagnostiziert wird (siehe meinen Link). Ansonsten läuft die volle Intensivtherapie an. Hirndruck selbst kann man mit mehreren Möglichkeiten senken, nicht nur mit Sedierung. Ich finde die Diskussion übrigens sehr "angenehm", da sie sachlich und fair geführt wird und niemand seine Meinung "rechtfertigen" muss ![]() Liebe Grüße, Birgit |
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