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  #1  
Alt 07.06.2012, 21:48
Pommesfritze Pommesfritze ist offline
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Registriert seit: 10.05.2012
Beiträge: 2
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Lieber Skydog,

es tut mir leid, dass deine Frau an Krebs erkrankt ist.
Ich weiß dieses Mitleid hilft nicht.

Ich hab ein paar Fragen an dich:

Zeigte deine Frau folgende Symptome:
- Übeligkeit
- Ständiges Würgen beim Essen
- Kein Hunger
- Ständiges Erbrechen
- Zittern über einen längeren Zeitraum
?????
Ich hoffe nicht...


Ich kenne dieses Loch in das man fällt, wenn ein Familien oder ein guter Freund an Krebs erkrankt.
Ich bin jetzt 15.
Mein Vater wurde am 11.04.2012 in die Kreiskrankenhaus Biberach eingewiesen mit den oben genannten Symptome und Wasser um die Leber.
Schon ein Tag nach der Einlieferung wurde eine diffuse Lebermetasierung festgestellt.
Am 16.04.2012 kam die Diagnose Darmkrebs. Stadium: Ungewiss.
Am 18.04.2012 wurde er dann operiert. "Der Darmkrebs wurde erfolgreich entfernt". Eine Woche später... kam der Arzt, der mein Vater operiert hat, und sagte... die Lebermetasierung sei zu fortgeschritten... man könne nichts mehr machen. Er wird sterben
Am 04.05.2012 kam er auf eignen Wunsch nach hause. Ich freute mich, jedoch war ich auch traurig. Doch die Freude dämpfte sich innerhalb einer Woche:
Er fing an im Schlaf zu stöhnen. Pressatmung.
Die nächste Woche:
Der Zustand verschlimmert sich dramatisch:
Er stöhnt nun auch so. Er kann nicht mehr deutlich reden.
Montag, der 21.05.2012:
Zustand verschlimmert sich immer weiter:
Mein Vater konnte gar nicht mehr reden.
Der Arzt sagt, dass nun die letzten 48 Stunden beginnen.
Er stimmte auch...
Am 23.05.2012 um 0:30 ist mein Vater friedlich eingeschlafen.



Skydog...
Ich hoffe deiner Frau nicht das selbe Schicksal !!!!!!!!!!!
  #2  
Alt 08.06.2012, 00:04
Skydog Skydog ist offline
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Registriert seit: 07.06.2012
Beiträge: 5
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo Hope, hallo Pommesfritze,

vielen Dank für Eure warmen Worte.

Die aufgeführten Symptome zeigt meine Frau nicht, im Gegenteil, sie hat einen Bärenhunger, ißt angeblich auch alle Portionen im Krankenhaus auf (kann ich nicht kontrollieren, da ich zur Essenzeit noch nicht da war).

Habe heute mit dem Chefarzt und der Stationsärztin ein Gespräch geführt. Dabei wurde mir mitgeteilt, dass nun ein Port an der rechten Schulter gelegt wird für die Chemo. das Gespräch mit dem Onkologen findet morgen statt.

Der Chefarzt teilte mir mit, dass die Möglichkeit einer erfolgreichen Heilung um ein Vielfaches geringer ist als einer nicht erfolgreichen Heilung und dass das weitere Leben meiner Frau von der Leber abhängig ist. Dies alles natürlich schöner umschrieben.

Bei diesen Worten war ich so down, dass ich meine aufgeschriebenen Fragen nicht mehr stellen konnte (wollte?).

Ich werde aber dem Onkologen noch ein paar Fragen stellen.

Vielen Dank für Eure seelische Unterstützung.

Skydog
  #3  
Alt 08.06.2012, 12:38
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hope38 hope38 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2006
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Beiträge: 2.071
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo Skydog,
tut mir echt leid
Der Port ist sehr nützlich, damit nicht immer in die Venen gestochen werden muß für die Chemotherapie. Es kann sein, dass Deine Frau erst noch Bewegungseinschränkungen im Arm hat, das legt sich aber bald wieder.

Dass Du angesichts der erhaltenen Informationen Deine Fragen nicht mehr stellen konntest, ist verständlich. Sicherlich hast Du bald dazu einen besseren Zeitpunkt!

Alles Gute für Euch,
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
  #4  
Alt 09.06.2012, 07:24
Skydog Skydog ist offline
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Registriert seit: 07.06.2012
Beiträge: 5
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo Hope, hallo Ihr Lieben,

wir hatten gestern das Gespräch mit dem Onkologen.

Nachdem er uns ausführlich die Chemo erklärt hatte, meinte er jedoch, dass eine vollständige Beseitigung der Metastasen nicht möglich wäre, sondern nur eine Verkleinerung der Metastasengröße. Weshalb diese von der Chemo nur verkleinert und nicht vollkommen beseitigt werden, ist mir zurzeit nicht klar. Da bei dem Gespräch auch meine Frau mit anwesend war, wollte ich erst mal nicht nachfragen. Ich habe aber vor, den Onkologen alleine zu sprechen.

Darüber hinaus erklärte er, dass durch die Chemo der Tumor im Darm verkleinert wird und dieser zu einem späteren Zeitpunkt operativ entfernt wird.

Die ganze Aktion so wörtlich "zielt darauf ab, die Lebenszeit Ihrer Frau zu verlängern und die Lebensqualität zu steigern." Ich gehe davon aus, dass es sich um eine paliative Chemo handelt.

Was mir ebenfalls noch nicht klar ist, ob die Metastasen in der Leber nach entferntem Darmtumor von selber wieder wachsen bzw. sich auch ohne Tumor von alleine vermehren.

Da versuche ich auch noch eine Antwort zu bekommen.

Meine Frau kommt heute erstmal nach Hause, die erste Chemo ist für Montag geplant.

Das Hauptproblem besteht aber im Augenblick an der Untergewichtigkeit meiner Frau. Sie war nie dick und hat durch die Krankheit weiter an Gewicht verloren (augenblicklicher BMI von 19 (57 kg bei 173 cm)). Die Ärzte sagen, sie soll essen, essen, und nochmals essen.

Gibt es eigentlich Speisen, Obst oder Gemüse, dass Sie bei der Krankheit nicht essen darf. Die Stationsärztin sprach von Grapefruit, dies wäre nicht so gut. Bevor ich meine Frau jetzt "mäste", möchte ich schon wissen, was sie nicht essen sollte. Hat da jemand Erfahrung?

Abschließend möchte ich mich nochmals bedanken, dass es hier im Forum die Möglichkeit gibt, sich die Angst, den Frust und vielleicht auch manchmal die Wut über die Krankheit loszuwerden.

Bis später

Skydog
  #5  
Alt 09.06.2012, 08:24
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hope38 hope38 ist offline
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Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.071
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo Skydog,
nun habt Ihr eine Richtung und ich denke, das tut der Seele ein wenig besser, als so haltlos zu warten.
Die Lebermetastasen werden wahrscheinlich auf die Chemo so reagieren, dass sie nicht weiterwachsen während der Chemo. Sie sind ja die kleinen Töchter des Tumors aus dem Darm und wenn man ihm eins auf die Mütze geben kann, dann nimmt es die Metas auch mit.
Das Vorgehen, erst einmal den Tumor zu schrumpüfen, ist auch ganz üblich. Wenn er nämlich kleiner ist, kann man ihn besser und gewebeschonender entfernen. Wahrscheinlich bekommt Deine Frau eine Kombi-Chemo FOLFOX? Ich kann dazu den Rat geben, Salbeitee zu trinken, denn der verhindert relativ gut, dass die Mundschleimhaut kaputt geht!
Zur Ernährung: Mir hatte man damals gesagt, ich solle darauf achten, keine Verstopfung zu bekommen, solange der Tumor noch im Darm ist, weil es sonst zu einem Verschluß kommen kann (allerdings hängt das ja auch von den jeweiligen Faktoren ab; bei mir war der Tumor recht groß und hat vor allem schon 2/3 des Darmumfangs verschlossen, wahrscheinlich deswegen der Rat?). Ich habe eigentlich alles gegessen, aber schon auf säurehaltiges geachtet, das habe ich eher vermieden. Der Körper zeigt einem aber schon, was er braucht.
Eine gute Alternative ist gerade auch bei Appetitlosigkeit die Ernährung mit Babygläschen, denn die haben alles, was man braucht.
Ansonsten fällt mir gerade nichts ein. Sollte ich noch einen Tipp haben, melde ich mich!
Eine sehr gute Inet-Adresse ist übrigens der www.krebsinformationsdienst.de, da gibt es ganz viele Informationen und man kann sich auch mit Fragen an die Menschen dort wenden. Ich habe bisher immer sehr kompetente Antworten bekommen.
Alles Gute weiterhin und viele Grüße
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

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  #6  
Alt 09.06.2012, 08:41
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Lieber Skydog,

der Arzt ist sehr ehrlich mit Euch. Tatsache ist einfach, dass es heutzutage noch nirgends auf der Welt ein Mittel gibt, dass Metastasen tötet. Sonst hätten wir den Krebs schon besiegt.

Metastasen bestehen aus einer Art "Stammzellen" und aus "Ernährungszellen". Bei einer Chemotherapie werden die Ernährungszellen, die um die Stammzellen herum angesiedelt sind, hart angegriffen, weshalb die Metastasen schrumpfen. Kleinere Metastasen erleichtern oft eine Operation und können natürlich auch nicht so schnell wachsen. Man hat ihnen ja sozusagen das Wasser abgegraben. Leider lernen die Metastasen mit der Zeit, mit den Zellgiften umzugehen und werden wieder stark. Dann schlägt die Chemotherapie nicht mehr an, und man muss zu einer anderen wechseln, die die Metastasen noch nicht kennen. Zwischenzeitlich geht es Deiner Frau dann jedoch besser und wir wissen nie, was die Medizin vielleicht bis dahin an neuen Mitteln bereithält. Zur Zeit wird z.B. auch daran geforscht, wie man das körpereigene Immunsystem dazu bekommen kann, gegen die Metastasen vorzugehen.

Die Metastasen in der Leber wachsen unabhängig vom Primärtumor. Das heisst, auch wenn der Primärtumor im Darm entfernt wurde, werden die Lebermetastasen weiter wachsen. Da die Metastasen jedoch vom Primärtumor kommen, ist es immer gut, diesen so schnell wie möglich entfernen zu lassen. Darauf würde ich an Eurer Stelle drängen.

Es gibt auch Theorien, die besagen, dass Metastasen sich selbst nicht vermehren können, sondern nur vom Primärtumor aus geschickt werden können. Das hiesse dann, dass nach der Entfernung des Primärtumors keine neuen Metastasen mehr gestreut werden können. Wenn der Primärtumor jedoch einmal angefangen hat, zu streuen, sind die Mikrometastasen oft so zahlreich und weit verteilt, dass sie, wenn sie nach und nach beginnen zu wachsen, schliesslich zu stark für den Organismus werden. Das Erwachen der Mikrometastasen kann sich über Jahre hinziehen.

Ich würde also an Eurer Stelle im Wesentlichen darauf drängen, dass der Primärtumor so schnell wie irgendmöglich gründlichst entfernt wird.

Ich wünsche Dir und Deiner Frau Stärke und Zuversicht für den Kampf, den Ihr nun begonnen habt.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
  #7  
Alt 09.06.2012, 12:51
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Wow, liebes Alpenveilchen, jetzt hab ich das mit den Mistdingern auch endlich mal verstanden :-) Danke für die Erklärung :-)

Lieber Skydog,
ich lese schon seit Beginn deine Beiträge mit und drücke euch ganz fest die Daumen. Meine Ma hatte damals auch stark abgenommen und schlussendlich aus der Apotheke Aufbaunahrung und Astonautenkost geholt, da dies echte Kalorienbomben sind. Es gibt zB Pulver, welches man über das Essen streuen kann. Es st geschmacklos und erhöht so nur die Kalorienzahl, ohne dass deine Frau etwas anderes essen muss, als du und die Kinder (ihr sollt ja nicht dick werden ;-))
__________________
Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU
25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas)
16.06.2011: Jetzt doch OP?
11.07.2011 : friedlich voraus gegangen
  #8  
Alt 09.06.2012, 14:45
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2006
Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.071
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo Alpenveilchen
aber kann man denn immer die Lebermetastasen entfernen? Manchmal sind sie doch leider so zahlreich, dass das nicht geht. Kann nicht auch die Chemo evtl in so einem Fall eine OP möglich machen, eben weil die Dinger schrumpfen?

Viele Grüße
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

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