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#1
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Hallo Heidenauerin,
ja es ist schlimm was wir alle durchmachen müssen. Auch ich möchte es oft nicht wahr haben, daß mein Mann nie wieder kommt. Der Schmerz um den Verlust wird nie vergehen, er wird nur anders. Ich kann dich gut verstehen. Vielleicht ist es dir ein Trost, wenn du jetzt weißt das es deinem Mann jetzt besser geht? Wir die zurückbleiben erleben ein Trauma und manche von uns finden hier in diesem Forum Trost.Wenn wir lesen , wir sind nicht allein mit unserem Schmerz. All dies kann dir im Moment kein Trost sein-ich weiß! Aber du bist hier wirklich nicht allein! Es gibt soooo viele von uns! Frauen , die ihrem Liebsten verloren haben. Kinder, die ihren Vater vermissen; die ihn nicht mal kennenlernen durften. Lies ihre Geschichten-mir hat es sehr geholfen! LG sunny |
#2
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Liebe Heidenauerin,
fühl Dich erstmal in den Arm genommen. ![]() Ich selber habe zwar nicht meinen Mann sondern meinen Papa vor 6 Wochen verloren; allerdings sehe ich, wie sehr meine Mutter leidet. Die beiden waren 40 Jahre verheiratet, und selbst gestern sagte sie noch "Ich kann das immer noch nicht glauben". Kurz nach dem Verlust ist man ungemein abgelenkt und muss soooo viele Dinge erledigen, daß man kaum zur Ruhe kommt. Ich bin Abends immer zu mir in meine Wohnung gefahren...Tür zu und fertig. Meine Mutter stolpert natürlich ständig über Dinge, die sie an meinen Vater erinnern. Und das tut unendlich weh. Das Schlimmste ist dieses "Endgültige", daß man diesen lieben Menschen nie, nie mehr wiedersieht. Es bleiben so viele "Abdrücke", so nenne ich es mal; sei es der Abdruck im Fernsehsessel oder die geschriebene Einkaufsliste mit seiner Handschrift. Meine Mutter hat sich ein Fotoalbum gemacht. Damit ist sie beschäftigt, sortiert ständig um und ergänzt es mit weiteren Bildern, die sie findet/bekommt. Wichtig ist, daß Du mit der Situation nicht alleine bist. Und es ist gut, daß Du den Weg hierher gefunden hast. Schreibe uns, was Dich bewegt oder welche Sorgen Du hast. Hast Du eine gute Freundin oder andere Menschen, die sich jetzt um Dich kümmern? Dass Du im Moment Dinge vergisst, ist nicht schlimm. Du bist in einer Ausnahmesituation für die jeder Verständnis haben sollte. Es dauert zwar alles seine Zeit, aber irgendwann wird es auch wieder "hell". Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst und melde Dich hier wieder, ja. Alles Liebe Aqui
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Man sieht die Sonne langsam untergehen; und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist. Papa: *31.01.1948 +19.05.2012 |
#3
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Hallo Heidenauerin,
Mein Beileid zu Deinem Verlust. Ich weiß dass es keine Worte gibt die Trösten... leider musst Du da jetzt durch. Am Anfang, wenn alles so frisch ist, da tuts einfach nur unheimlich weh. Die Toten Hosen haben ein tolles Lied gesungen. Es heißt "Du fehlst". Das Lied trifft es wohl genau. "Man sieht sich um und weiß nicht weiter, Die Zeit scheint gerad' zu steh'n. Und könnte man sie so zurückdreh'n, Ich schwöre ich würd rückwärts geh'n. Ich bin nur da und sitz ganz still und finde keine Ruh. Komm mir die ganze Zeit zu einzeln vor, schaffs von alleine nicht mehr hoch." So ging es mir viele viele Wochen. Aber das Leid hat noch mehr zu bieten, nämlich die letzte Strophe: "Ich werd versuchen nur nach Vorn zusehen, Vor mir seh ich nichts. Doch ich muss lernen, dass dieses Nichts, Immer noch besser als gar nichts ist!" Es wird irgendwann anders. Die TRauer geht nicht weg - aber sie verändert sich. Und dann wirst Du mit einem Lächeln an Deinen lieben Mann zurückdenken. Ich wünsch Dir ganz viele liebe Menschen die Dich jetzt stützen. Alles Gute für Dich. Liebe Grüße Michaela
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Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Semper Fi, Papa. *13.10.1952 - +25.04.2012 |
#4
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vielen Dank für eure liebe Anteilnahme.
Nächste Woche ist nun die Trauerfeier. Mein Mann wollte anonym beerdigt werden. Er wird wohl gewusst haben warum. Er hat zwei Töchter aus einer früheren Beziehung. Ich habe immer gedacht, das ich mich zumindest mit seiner älteren Tochter gut verstehe und wir auch gemeinsam trauern könnten. Dem ist aber nicht so. Vielleicht bin ich mit meinen 54 Jahren schon etwas verkalkt, aber nächste Woche kommt wohl Besuch und da hätte man nicht so viel Zeit für mich. Es ist die Woche, wo die Trauerfeier statt findet und man jeden Trost gebrauchen könnte. Gott sei Dank gibt es den Hospizdienst, der Hinterbliebenen bei der Trauerfeier die Hand hält, wenn es schon nicht die eigene Familie tut. Mein Gott, wie tut das weh. Man bekommt gesagt, das man anrufen soll, wenn man Hilfe braucht. Die bekommt man dann oder auch nicht. Vielleicht bin ich im Moment auch nur sehr dünnhäutig. Trotz Beruhigungsmittel schlafe ich kaum und essen.... naja wenns mir mal einfällt. Ich werde die Familie nicht anrufen, das habe ich mir geschworen. Mir laufen wieder nur noch die Tränen. Ich kann das alles nicht fassen. Man hat mit allen Ernstes geraten ich solle mal zum Psychater gehen. Hilft der mir dann beim trauern? |
#5
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Liebes ich wünsche Dir viel Stärke für die nächsten Tage und mein Beileid.
Vor 2 Jahren starb mein Mann, auch an Lungenkrebs und ich weiss aus eigener Erfahrung wie weh es tut plötzlich alleine zu sein. Den Satz: Melde dich, wenn du mich brauchst..... nun ja ob ernst oder daher gesagt, ich weiss es nicht. Auch mein Sohn sagte diesen Satz.... er wohnt jetzt 4 Häuser weiter....., bloss wenn ich mal jemand gebraucht habe zum Reden, dann war halt der Zeitpunkt sehr ungünstig. Egal wer es ist und wie immer ist der Zeitpunkt ungünstig, das tut weh. Auch mir wurde damals angeraten einen Psychiater aufzusuchen. Eine Chefin von mir ist Psychiaterin, sie meinte auch ich soll mir Hilfe holen, aber bist du den richtigen Psychiater findest und einen Termin bekommst, vergehen Monate........, was man braucht ist jetzt Hilfe. Ich habe dann versucht mir selbst zu helfen, mal klappt es, mal nicht. Ganz viel Zuspruch habe ich hier bekommen und das tat sehr, sehr gut. Wenn Du magst schreibe mir oder hier. Hier ist immer jemand der Dir "zuhört".... ![]() Ilonka |
#6
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hallo Kamuffel, du sprichst mir regelrecht aus dem Herzen. Für die Töchter meines Mannes ist einfach nie der richtige Zeitpunkt. Bei der jüngeren verstehe ich es: sie ist Spastikerin, hat selbst zwei noch kleine Kinder und geht arbeiten. Die Ältere fährt fast jeden Tag sprichwörtlich fast an meiner Haustür vorbei. Der kleine Schwenk, eine Tasse Kaffee und ein drücken sind aber zuviel. Muß ja nicht jeden Tag sein, aber das wissen, das ja jemand ist, der einen auch mal drückt. Das fehlt so sehr. Ich werde nicht betteln gehen. Heute nachmittag kommt die nette Dame vom Hospizdienst. Sie wird auf der Trauerfeier dabei sein und mir die Hand halten. Dies wollen wir vorbereiten.
Ich habe seit dem Tod meines Mannes vieles erlebt bzw. auch schon als er schwer krank war. In unseren Schrebergartenverein werde ich teilweise gemieden und manche kennen mich nicht mehr. Ich werde hier im Forum schreiben und euch auf dem laufenden halten. Auch wie es heute nachmittag war. LG Heidenauerin |
#7
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Liebe Heidenauerin,
auch von mir herzliches Beileid zum Tod Deines Mannes. Ich habe Deine Zeilen gelesen...Deinen Schmerz, Deine Verzweiflung...das kenne ich noch gut. Es ist noch alles furchtbar frisch und die Trauerfeier macht Dir Angst, das kann ich gut verstehen. Es ist die "Endgültigkeit", die da bevor steht. Dennoch: Du wirst es aushalten...für Deinen Mann, der ausgelitten hat und für Dich mit aller Liebe, die auch der Tod nicht zerstören kann. Ein Abschied in Liebe wird Dir...später mal...gut...im Gedächtnis erscheinen. Die schlimmen Bilder vom Sterben Deines Mannes werden blasser werden, die Bilder von guten Zeiten tauchen auf...und Du wirst irgendwann dankbar lächeln. Glaubst Du nicht...jetzt, im Elend...hast Du Recht! Doch ich darf Dir Mut machen: Trauer ist keine Krankheit sondern ein schmerzhafter Weg, der gegangen werden muß...jeden Tag einen Schritt...und dann wieder zwei Schritte zurück. Gerade jetzt wäre es schön, einen Menschen zu haben, der ein Stück mit Dir geht auf diesem harten Weg - wie Du es gerade erlebst...da "drücken" sie sich...die Mädels...gehen zum Alltag über. Das ist bitter....doch "überlebbar" - denn...es hat sich so viel in Deinem Leben verändert, da darfst Du straucheln, wüten, weinen...und...Schritt für Schritt in Dein neues Leben taumeln. Hier im Forum findest Du Menschen, die Ähnliches erlebt haben, mit denen Du Dich austauschen kannst, die Dir manchen Tipp geben können...um wieder einen neuen Tag zu überstehen. ![]() Auch die Hospizbegleitung kann Dir zur Seite stehen, gerade auch nach der Trauerfeier, wo die Leere besonders stark wirkt, wenn "anderswo"...Alltag abläuft. Vielleicht bieten sie auch Trauergruppen an? Da, wo Du merkst, dass gesundheitliche Beschwerden auftauchen, geh zu Deinem Hausarzt, der kennt Dich und Deine Situation. Nichts gegen Psychiater....Psychologen...sie können in manchen besonderen Krisen der richtige Ansprechpartner sein...doch das ist nicht der "erste" Weg. Trauer ist ein Ausnahmezustand! Weine Dir die Seele aus dem Leib...es werden noch Wasserfälle übrig bleiben...für Zeiten...wo mal wieder Tränen benötigt werden. Empfindlich? Nein, Du bist in Trauer! Da dürfen die "anderen" einfach mal Dich "aushalten". Verkalkt? Nein, mit Sicherheit nicht. Du bist mitten in einem ganz schmerzhaften Zustand, den man Trauer nennt. Du kannst nicht schlafen? Jaa...doch vielleicht werden es bald mal ganze 2 Stunden am Stück...zu wenig? Nein: Es braucht Zeit, sehr viel Zeit...bis Du Dich wirklich "echt" erschöpft in den Schlaf gleiten lassen kannst. Bevor Du nun meinst: "Die hat gut Reden" ![]() Ich bin 54 Jahre alt und mein Mann ist vor fast 4 Jahren an den Folgen einer Sarkom-OP gestorben....ich habe mit 33 Jahren meinen Lebensgefährten an Lungenkrebs verloren. Liebe Heidenauerin, ich wünsche Dir alle Kraft, die in Dir steckt um (erstmal) die Trauerfeier zu überstehen. Vielleicht...gibt sie Dir noch Kraft zusätzlich, weil es der letzte Liebesdienst für Deinen Mann ist. Zukunft...spielt jetzt keine Rolle...morgen ist schon ein neuer Tag, der gelebt/überlebt werden will - die Kraft reicht immer für einen Tag und das reicht. Mein Mann ist auch anonym bestattet (Rasengrab) und ich mag diesen Rasen sehr...vermisse kein "Grab"....ist alles Natur rundherum und einfach schön zu wissen, dass er dort seine letzte Ruhe gefunden hat. LG Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten. [Indianische Weisheit] |
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trauer angst |
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