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#1
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Liebe Denise,
auch ich habe die gleichen Erfahrungen wie dani gemacht. Eine Patientenverfügung gab es nicht, als meine Ma wegen ihrer Biopsie im KH war, sie hatte nur handschriftlich notiert daß, sollte etwas schief gehen, auf alle lebenserhaltenden Maßnahmen verzichtet werden soll und hat sich das von der behandelnden Ärztin gegenzeichnen lassen. Und sie hat alle Ärzte ihrer Schweigepflicht mir gegenüber entbunden und klar gesagt, das ich die Entscheidungen in ihrem Sinne treffen werde, wenn sie es nicht mehr können sollte. Die Ärzte haben das respektiert und waren mir gegenüber sehr offen. Und ich habe verdammt viele Fragen gestellt. Ein Notar mag sinnvoll sein, wen es innerhalb der Familie Streitigkeiten gibt und dort, aus welchen Gründen auch immer, gegeneinander gearbeitet wird. Aber bei dieser Diagnose wird kein Arzt der Welt sich querstellen, wenn es darum geht, jemanden schmerzfrei und in Würde gehen zu lassen. Ich würde ein vertrauliches Gespräch mit den Ärzten führen, und wenn das euren Erwartungen und Hoffnungen entspricht und du Vertrauen hast, deinen Dad nicht weiter mit diesem Thema belasten. Es ist alles schon schwer genug, für alle. Ihn nach Hause zu holen wenn es soweit ist geht auch nur, wenn ganz ganz viel vorbereitet ist. Spätestens da kommt ein ambulanter Hospizdienst oder eine palliative Pflege wieder ins Spiel - würde er sich darauf einlassen? das ist halt nur meine persönliche Sichtweise... Euren Weg müßt ihr selber finden, aber ich denke du wirst hier viele Menschen finden die dich auf deinem Weg begleiten, egal welcher das ist. Liebe Grüße und die besten Wünsche für Euch, Jule |
#2
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Mein Schwiegervater hat glücklicherweise relativ kurz nach der Diagnose eine Patientenverfügung unterschrieben. Aber genützt hat es nichts. Diese Verfügung greift ja erst, wenn der Patient nicht mehr selbst entscheiden kann. Und mein Schwiegervater war bis zum Ende immer wieder so klar, dass er selbst entscheiden konnte.
Auszehrung ist generell ein Problem bei Krebs, dann kann der Kranke einfach nicht mehr so viel essen, wie sein Körper verbraucht. Da wird häufig mit hochkonzentrierter Nahrung nachgeholfen. Das ist wie normales Essen, also ohne Schläuche. Bei BSDK-Patienten kommt noch dazu, dass Appetit und Verdauung immer schlechter werden, ganz häufig ist auch Magen und/oder Darm durch den Tumor verlegt, so dass eine Ernährung über Zufuhr von Flüssignahrung direkt in den Darm durchgeführt wird. Dazu ist eine OP nötig, in der ein Schlauch durch die Bauchdecke gelegt und innen "festgenäht" wird. Die Flüssignahrung wird dann an den Schlauch gehängt, zumindest zeitweise ist noch freie Bewegung möglich, da die Nahrung nicht den ganzen Tag laufen muss. Ist auch das nicht mehr möglich, geht es nur noch über intravenöse Ernährung via Port. Der wird meist mit lokaler Betäubung im Schulterbereich eingesetzt und die "Nahrung" geht via Schlauch direkt in die Blutbahn. Allerdings ist sehr zu überlegen, ob diese Maßnahmen Sinn machen. Wenn der Kranke eh schon in einem schlechten Zustand ist, dann verlängert insbesondere die intravenöse Ernährung nur das Sterben. Aber so lange Dein Vater Dich noch anbläst, wenn Du über eine Patientenverfügung redest, so lange ist er noch selbst entscheidungsfähig und die Ärzte müssen seine Einwilligung vor einem Eingriff (OP oder Port) einholen. |
#3
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Die Ärztin meinte gestern ja auch, das sie soweit da erstmal nichts machen. Ich sagte wenn solche Entscheidungen anstehen, Nahrungszufuhr ..., sollen sie meine Mutter auf jeden Fall mit einbeziehen.
Im Hospiz muß ich noch anrufen ob in nächster Zeit ein Platz frei wäre, das schiebe ich noch vor mir her. Dann hat man die Sicherheit, das er in liebevolle fachlich ausgebildete Hände seine letzte Reise antreten kann. Lg |
#4
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Hallo Denise
es tut mir sehr Leid das es bei Euch so schlechte Nachrichten im Moment gibt. Hier ist eine Adresse die Dich auch telefonisch beraten wenn du es möchtes zum Thema Patientenverfügung und Vollmachten. http://www.hvd-bb.de/ Bundeszentralstelle Patientenverfügung Beratung von Vorsorgewilligen, Hinterlegung und Aktualisierung von Patientenverfügungen, Unterstützung von Angehörigen bzw. Bevollmächtigten rund um die Themen Willenserklärungen für den Betreuungsfall und Humanes Sterben. Zu unseren Aufgaben gehören auch Vorträge, Fortbildungen, Diskussionsveranstaltungen und Fachbeiträge zu Selbstbestimmung am Lebensende. Projektleitung: Gita Neumann E-Mail: mail@patientenverfuegung.de Web: www.patientenverfuegung.de Bundeszentralstelle Patientenverfügung Wallstrasse 61-65 10179 Berlin Telefon: 030 613904-11 Karte anzeigen: Google Map Man kann hier auch online die Ausfertigung beantragen und dein Papa muss dann nur noch Unterschreiben. http://www.patientenverfuegung.de/te...ntenverfuegung Bei uns ging es sehr schnell und wir hatten sie in den Händen. Einen Notar braucht man seit ein paar Jahren nicht mehr wenn man sich an einige Formalitäten bei einer Handschriftlichen Ausfertigung hält. Wenn du noch fragen hast kannst du mich gerne auch per PN kontaktieren. LG Netty Geändert von Netty1967 (19.07.2012 um 14:14 Uhr) |
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