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#1
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Danke Rudolf für Deine Antwort!
Welche Art von Nierenzellkrebs muß ich noch erfragen. Fakt ist leider, daß sie immer schwächer wird, selbst das Reden fällt ihr meist schwer, es geht ihr gar nicht gut. Auch ihre Beine sind stark mit Wasser gefüllt. Es wurde mehrfach versucht, sie zu überreden, einen Arzt kommen zu lassen, als sie noch bei sich daheim wohnte, aber sie hat sich immer geweigert. Da konnte man machen, was man wollte. Letztendlich kam sie ins Krankenhaus, weil sie zum wiederholten Male gestürzt ist und sich dabei einen Arm gebrochen hat. Und durch ein CT des Bauchraumes sind die vielen Geschwüre/Metastasen aufgefallen... Morgen wollen die Ärzte sich zusammensetzen, aber bei dem Befund (Metastasen in der Leber usw.) wird man wohl nicht mehr viel machen können, die verschlechterte Funktion der Leber macht sich auch bemerkbar, sie will ständig schlafen, redet anders, hat Gedächtnisstörungen usw., habe mir mal bei Wikipedia was zum "Leberkoma" durchgelesen und das 2. Stadium würde exakt passen. Meine Mutter meinte auch, daß unsere Oma schon etwas gelb sei, der Blutdruck übrigens bei 70/50... Geändert von herbst123 (02.09.2012 um 09:51 Uhr) |
#2
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Liebe(r) Herbst123,
nach dem, was Du schreibst, sieht es nicht so aus, als würde Eure Oma noch lange bei Euch bleiben. Leberkoma (falls Deine Deutung richtig ist, und es fällt mir schwer, Dir zu widersprechen), Wasser in den Beinen, vermutlich durch nachlassende Nierentätigkeit, der niedrige Blutdruck . . . da fällt mir nichts ein, was die Ärzte noch tun könnten, außer Schmerzbehandlung, falls nötig, und Atmungserleichterung, falls nötig. Sei bei ihr, begleitet sie, so gut es geht, und erlaubt ihr zu gehen, wenn und wann sie gehen will. Ich hätte Dir so gerne etwas schöneres geschrieben. Was ist Hoffnung? Hoffnung auf ein langes Leben, egal wie? Oder Hoffnung auf einen friedlichen Übergang in die andere Welt nach einem langen und intensiven Leben? Ich bin ja nur ein Jahr jünger als Eure Oma, ich wünsche mir das zweite. Ich wünsche mir, daß meine ganze Familie dann bei mir ist und ich in Frieden, Ruhe und Dankbarkeit von allen Abschied nehmen kann. Ich denke an Euch, Rudolf Geändert von Rudolf (02.09.2012 um 23:07 Uhr) |
#3
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Danke, da hast Du Recht.
Ich war vorhin bei ihr, sie sah mich kurz an und schlief dann wieder ein. Sie wurde zwar wieder wach, hat aber kaum geredet. Sie schläft eben immer wieder ein, ist sehr schwach. Morgen ist das Gespräch der Ärzte, aber wenn nix mehr gemacht werden kann, hat meine Mutter über ein Hospiz nachgedacht, was ich auch richtig und vernünftig finde... |
#4
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herbst123,
laß dir bitte von niemanden einreden, einen Menschen aufzugeben. Totgesagte leben (oft) länger. |
#5
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Tja Alfonso,
hast du einen Vorschlag für eine gute Therapie, die erfolgreich ist und keine Quälerei? Wäre denn Sterben eine Katastrophe? Ist Sterben ein Versagen der ärztlichen Kunst? Ich verlasse mich da lieber auf das Ärztekonsilium morgen. Und liebevolle Begleitung eines Patienten, egal in welcher Situation, und Hören auf seine Bedürfnisse halte ich immer für richtig. Die Zeichen der Zeit erkennen ist wichtiger als ein blindwütiger Aktionismus um jeden Preis. Der Mensch soll Mensch bleiben dürfen und kein Auto werden, das vor dem Verschrotten gerettet werden muß. Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund! (Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt) Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben. Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe! Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen. Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele. Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . . Geändert von Rudolf (02.09.2012 um 23:04 Uhr) |
#6
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@Alfonso: Dankeschön. Ist sicher lieb gemeint, aber meine Oma leidet sehr. Die Funktionseinschränkung der Organe macht sich bemerkbar und das ist alles andere als schön für sie.
@Rudolf: Ich finde, Du hast eine sehr gesunde Einstellung. Auch wenn es furchtbar schwierig ist für uns als Angehörige, für meine Oma ist es momentan Quälerei. Ich glaube kaum, daß sie noch Kraft hätte für irgendwelche Therapien, der Körper schaltet sich nach und nach immer mehr ab. Es ist so gruselig und für uns nahestehende Angehörige extrem schmerzhaft, dabei zuzusehen, aber leider ist es so. Ich habe vorher so ziemlich jeden Tag mit meiner Oma telefoniert, wir haben uns auch gerne getroffen, hatten viel Kontakt miteinander und nun gehts so rapide bergab...es wird wohl noch ein wenig dauern, bis man so etwas verdaut hat. ![]() |
#7
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Tja Herbst123,
. . . eine gesunde Einstellung. Tod und Sterben gehören nun mal zum Leben, genau wie die Geburt. Willkommenheißen und Abschiednehmen. Freude und Schmerz. "Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden." Dieser Satz aus der Bibel ist eine Lebensweisheit, die überall gilt, unabhängig von jeder Religion. Es ist töricht, Bereiche des Lebens einfach auszuklammern, wie nichtexistent zu behandeln. Auch das Thema Krebs wird vielfach verdrängt, als nichtexistent behandelt. Aber gerade das Verdrängte macht Angst, es arbeitet im Untergrund um so heftiger. Und diese Angst wird offenbar von der Medizin geteilt, jedenfalls scheint sie nicht in der Lage, eine lebensbejahende Einstellung zu fördern. Dazu gehört einfach ein selbstverständlicher Umgang mit dem Tod. Aus meiner Signatur kannst du ersehen, daß ich selbst seit fast 12 Jahren Krebs habe, ja 'habe' und nicht: an Krebs 'leide'. Ich leide nicht und habe nie gelitten! Und ich hatte nie diese absurde Angst, die den Krebs ja eher fördert als ihn bremst. Die Menschen scheinen eher an der Angst zu leiden als am Krebs selbst. Manchmal allerdings an der Behandlung. Ob ich ohne Krebs zu dieser "gesunden" Einstellung gekommen wäre, weiß ich nicht. Viele, viele Gedanken hätte ich sicher ohne meinen Krebs niemals gehabt. Und nun endlich: wie geht es deiner Oma? Am Montag wollten die Ärzte beraten. Liebe besteht auch darin, daß man das menschenmögliche für einen Menschen tut, das, was den Menschen möglich ist. Und dazu gehört, daß man seine Wünsche erfüllt, soweit das möglich ist, daß man ihn unterstützt, soweit man das kann. Dazu gehört, daß man auf ihn hört, daß ihm jede Therapie ausführlich mit Für und Wider erläutert wird. Und daß niemand ihm eine Therapie aufzwingt. Und: daß man seine Leiden bestmöglich lindert. In diesem Sinne wünsche ich Eurer Oma den "gesündesten" Weg, Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund! (Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt) Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben. Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe! Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen. Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele. Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . . Geändert von Rudolf (06.09.2012 um 13:27 Uhr) |
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