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  #1  
Alt 23.10.2012, 10:17
El_Desparecido El_Desparecido ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

Zitat:
Zitat von Larimari Beitrag anzeigen
es klingt vielleicht komisch, aber wir muessen in der lage sein, zu sagen, es ist okay, wenn sie gehen. sonst schaffen wir das alles nicht.
Liebe Mari,

das klingt ganz und gar nicht komisch, sondern absolut richtig und folgerichtig. Man könnte diese Einsicht bestimmt sogar philosophisch betrachten und für wertvoll befinden.

Ich bin mir genau wie Miriam sicher, dass dein Dad zu dir sprach. Und das dich dieser innige, gegensätzliche Moment der Liebe und des Verlustes "zerbröselt" hat, kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Ich habe irgendwann vor 5 Wochen angefangen meinem Vater morgens und abends zu sagen, dass ich ihn lieb habe.
Es werden die Momente sein, an die ich mich später erinnern möchte und werde.

Ich bin im Gedanken bei dir, Mari.
Und wünsche dir Zuversicht, Stärke und Ausdauer für die kommende Zeit.
Was so viel heisst wie: mach einfach weiter so wie bisher!
Du machst das großartig!

Ich drück dich.
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  #2  
Alt 23.10.2012, 10:36
puppe88 puppe88 ist offline
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Beiträge: 205
Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

Liebe Mari,

ich habe meinen Vater vor 5 Jahren wegen dieser Krankheit gehen lassen müssen und kann ein wenig erahnen wie es dir gehen mag....

Doch du hast ja nicht nur die Sorge um deinen Vater, sondern gleichzeitig auch noch die Veränderungen, die deinen Bruder betreffen. Es ist schon wahnsinn, was deine Mutter und du im Moment alles "wuppen" müsst - und ihr macht das echt klasse!
Ich habe damals die Erfahrung gemacht, dass man in solch krassen Zeiten irgendwie über sich hinauswächst...von "irgendwoher" die Kraft bekommt, die man braucht.
Ich habe beim Heimfahren von meinen ELtern (sie haben woanders gewohnt) ganz oft meinen Frust beim "Mitsingen" von Radioliedern rausgeschrien - rausgeheult. Das war so ein kleines Ventil, was mir ganz gut getan hat. Ich hoffe, dass du auch eine Möglichkeit hast, deine Gefühle ein Stück weit "abzubauen". Soweit ich mitbekommen habe, lebt dein Freund ja nicht in deiner Nähe - aber ich hoffe, dass du liebe Menschen um dich herum hast, die dir (auch wenn im Moment kaum Zeit dafür ist), das Gefühl geben, sie begleiten und stützen dich auf diesem schweren Weg.

Ich kann mich Mirilena nur anschließen - versuche irgendwie, die "guten" Momente gaaanz fest zu verinnerlichen - sie werden dir noch lange Zeit ein innerliches Lächeln und ein gutes Gefühl verschaffen.
Ich wünsche euch von Herzen, dass es deinem Papa nochmal besser gehen möge - er wieder orientierter wird und ihr noch ganz viele "gute" Momente, wenn nicht sogar Tage davon haben werdet.
Wenn ich darf, drück ich dich ganz lieb in Gedanken....
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  #3  
Alt 24.10.2012, 08:17
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

guten morgen!

vielen dank fuer eure lieben worte!

leider war gestern ein bescheidener tag. der dad hat den ganzen tag geschlaffen. und wenn er mal fuer ein paar sekunden wach war, hat er nicht wirklich was registriert. das war traurig. wir haben aber gestern doch ein wenig gelacht, d.h., mein dad hat uns ein bisschen zum lachen gebracht. so aus dem versteckten heraus. er hat naemlich manchmal gedichte geschrieben. und meine mom hat eins gefunden, in dem er ueber seine haare reflektiert, und sich wundert, wie sie so schnell ausfallen konnten. und er muss wohl an dem tag irgendwas ueber das ploetzliche und abrupte ergrauen von frank-walter steinmeier gelesen haben, denn irgendwie bringt er es in verbindung, raeumlich... es klingt komisch, ist auch komisch, und ich hab nach dem lachen erstmal lange heulen muessen, weil die vorstellung, dass er keine gedichte mehr schreibt, zermuerbend ist.

mein bruder ist seit gestern bewohner einer kurzzeitpflegeeinrichtung. es war vor allem fuer meine mutter schlimm. das heim ist eigentlich auf alte leute ausgelegt, aber die damen und herren dort kuemmern sich sehr gut um ihn. er ist halt sehr pflegeintensiv, aber die machen das toll. meine mom ruft ab und zu an, um sich zu vergewissern, dass alles in ordnung ist.

heute haben mom und ich mal zuhause geschlafen. und das war wichtig. jetzt gehen wir zum papa.

liebe gruesse euch allen!
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  #4  
Alt 24.10.2012, 08:28
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

Guten Morgen Mari,

schön, dass ihr wenigstens mal für einen Moment auch lachen konntet! Auch wenn da die Wehmut durchkommt, ist es doch sehr wichtig, oder?

Schön zu lesen, dass dein Bruder einen Platz gefunden hat, wo man sich gut und liebevoll um ihn kümmert. So schwer es deiner Ma auch fällt, derzeit geht es einfach nicht anders.

Heute ist ein neuer Tag und vielleicht bringt er ein wenig mehr Licht in euer Dunkel! Ich wünsche es euch von Herzen!!! Übrigens, auch wenn dein Papa sehr viel schläft und dämmert, dann kannst du oder deine Mutter doch mit ihm sprechen. Es kommt ganz sicher bei ihm an und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass allein deine und ihre Gegenwart ihm gut tun.

Alles Liebe
Miri
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #5  
Alt 24.10.2012, 12:35
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

hi miri!

wir waren heute kurz beim dad, auf ne stunde in der frueh, fahren gleich wieder hin. er hat die ganze zeit geschlafen. aber manchmal, wenn man ihn was gefragt hat, hat er genickt. und die schwester meinte, er sei heute schon mal wach gewesen.

ich war jetzt grad mit meiner mom ein bisschen einkaufen. sie hat keine klamotten, um sich
"unter leute" zu begeben. sie hat nur schwarze sachen gekauft. um vorzusorgen. auf der einen seite verstaendlich, auf der anderen seite aber irgendwie makaber. ich hatte ein schlechtes gewissen.

ach gottchen, ich weiss auch nicht. hoffe, der nachmittag beim papa wird gut.

liebe gruesse,
m.
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  #6  
Alt 24.10.2012, 14:03
puppe88 puppe88 ist offline
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Beiträge: 205
Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

Hallo Mari,

das ist mir gerade beim Lesen deiner Zeilen auch wieder eingefallen....als ich damals schwarze Sachen gekauft habe, für die Zeit, nachdem mein Vater gestorben sein wird :-(

Ich kam mir auch ganz seltsam dabei vor, irgendwie ein bisschen wie ein "Verräter", weiß nicht, ob du verstehst was ich meine....

Ich hoffe immer noch sehr, dass es mit deinem Papa nochmal aufwärts geht!
Wieviel bekommt eigentlich dein Bruder von der ganzen Situation mit? Hast du das Gefühl, dass es schlimm für ihn ist, dass er nun in diesem Heim ist?

LG
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  #7  
Alt 24.10.2012, 15:52
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst...

Oh ja, man hat immer so ein rabenschwarzes Gewissen und macht sich schreckliche Vorwürfe, wenn man bereits vor dem Tag X an die Trauerfeier denkt, schwarze Klamotten besorgt oder mit jemanden über die Zeit "danach" spricht. Das fühlt sich geradezu so an, als würde man das ganze Unglück selbst heraufbeschwören. So ging es mir auch, aber heute denke ich, dass es völlig normal ist. So blöd und banal es klingen mag, es ist eine Art Vorbereitung auf den Abschied, auf den man sich eigentlich nicht vorbereiten kann und der Tod gehört nun einmal unweigerlich zu unserem Leben, das endlich ist.

Aber man muss sich gedanklich und auch seelisch bereits damit auseinandersetzen. Insofern, ist ganz okay, dass deine Ma sich mit schwarzer Kleidung eingedeckt hat.

Ich drücke ganz fest die Daumen, das dein Papa heute nachmittag, wenn du bei ihm bist, wach ist!!! Das würde mich sehr, sehr freuen!!!

Ich knuddel dich
Miri
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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