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  #1  
Alt 25.10.2012, 16:23
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Cellkeeper Cellkeeper ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Ich habe zZ ein Ähnliches Problem mit meinem Papa, er lässt sich auch perdu nicht helfen von Außen und es ist sehr schwierig an ihn heranzukommen. Ich hab einige kleine Zwischenlösungen:

1. Ihn beschäftigen: Ich gebe ihm Aufgaben zB Boden verlegen, Tür machen, Klamotten von Mama aussortieren, etc das hält ihn auf Trap und lässt ihn die Trauer in den Hintergrund rücken.
2. So gut es geht mit ihm reden bis er sich öffnet - also nicht locker lassen und ihm zB auch sagen: "Mama hätte bestimmt nicht gewollt, dass du dich so hängen lässt"
3. ihm zeigen, dass man auch so traurig ist und das Leben aber weitergehen muss und er nicht allein ist und er auch mit Tochter/ und oder Sohn etc was unternehmen kann.

Wenn du seine Freunde kennst könntest du auch diese bitten dass sie ein wenig auf ihn einreden oder etwas planen um ihn aus der Reserve zu locken, dass hab ich zB mit Gartennachbarn versucht. Diese haben ihn dann zB auch Aufgaben gegeben wie zB beim Umzug eines Freunde zu helfen oder mit ihm gemeinsam in eine Therme zu fahren
__________________
Zweifle nie ohne Hoffnung, hoffe nie ohne Zweifel

Mama (BK, Lungen- und Bauchfellmetastasen)
12.12.1955 - 06.07.2012 - Love u 4-ever
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  #2  
Alt 25.10.2012, 18:39
lyra lyra ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Hallo Sabbi,
ich habe das Gefühl, Dein Vater will einfach nicht mehr ohne Deine Mutter.
Ich weiß nicht, wie eng deren Beziehung war- aber sicher sehr eng- Du schreibst "unzertrennlich".
Seelenverwandte? Wie die Papageien, die man nur als Pärchen halten kann? Ja, kann ich mir vorstellen.
Wer will ihm nun vorschreiben, wie er sich zu fühlen bzw. zu verhalten hat?
Wer sagt eigentlich, dass man gern leben muss und einfach "weiter im Text" machen sollte, besonders nach solch einem Schicksalsschlag?

Wenn mir jemand käme, der mir erzählte: "Das Leben muss weiter gehen"
und mir mit Beschäftigungstherapie und Erpressung a la: der/ die Verstorbene hätte es auch nicht so gewollt...
auf die Pelle rücken würde-
ich würde ihn achtkantig raus werfen.

Trauer verläuft ganz unterschiedlich, für viele wird es nach 2,5 Jahren erträglicher, es gibt aber auch Menschen, für die es immer unerträglicher wird.
Daher gibt es kein Patentrezept.

Ich würde Dir, Sabbi, nur raten, für Deinen Vater da zu sein, Dich ganz regelmäßig blicken zu lassen, auch mal mit dem Hausarzt zu reden oder jemandem vom Hospizverein/ Abt. Trauerbegleitung, die haben Erfahrung-
aber bitte bevormunde ihn keinesfalls-
und ohne der lieben und hilfreichen Community zu nahe treten zu wollen-
ich empfinde alle gut gemeinten Ratschläge hier als Bevormundung.
Liebe Grüße
Lyra

Geändert von lyra (25.10.2012 um 18:43 Uhr)
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  #3  
Alt 25.10.2012, 19:19
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Guten Abend,

DANKE Lyra, DANKE - für deinen Mut das mal so auszusprechen. Mir geht es ähnlich, ich frage mich oft warum die Welt so erpicht darauf ist, dass man immer "weiter machen muss"....?! Natürlich dreht sich die Welt weiter, aber vielleicht geht sie für einen einzelnen Menschen unter... seine/ ihre Welt...
"Man darf das doch nicht an einer Person festmachen - das Leben kann trotzdem schööön sein!!!" - Ja "KANN", aber "MUSS" sie das??? Keiner kann in einen anderen Menschen hineinsehen, keiner sollte bestimmen wollen oder manipulieren, dass der andere sich verpflichtet fühlt weiter leben zu "müssen".

Wie Lyra sagt, DA SEIN - vielleicht helfen dass die finanziellen "Überlebensmöglichkeiten" da sind. Warum wird man nicht gefragt - auch die "verbotenen Fragen", wie "Hast du gar keine Kraft und Lust mehr ohne Mama zu leben?", "Du möchtest sicher lieber bei ihr sein, da wo sie jetzt ist...?!" ? Immer soll alles "wieder gut werden"... Warum sind die Menschen drum herum so wild darauf? Was würde passieren, wenn man die Möglichkeit in Betracht zieht, dass es nicht "wieder gut" werden könnte?

Ich weiß, dass mein Lebensgefährte nicht ohne mich hätte weiter leben wollen. Er hätte sich nicht selbst das Leben genommen, sich aber völlig von der Welt zurückgezogen, zu müde vom ewigen Kampf... zu viele schon verloren, zu viel Leid erlebt und immer wieder aufgestanden.... Wir haben oft darüber gesprochen. WER weiß schon wann eines anderen Menschen Lebenswillen erschöpft ist? Sicher, wenn man den Menschen wirklich braucht, es ihn in Liebe wissen lässt... aber "Beschäftigungstherapie" ist für mich schon etwas beleidigendes.... Ich weiß - alle meinen es "nur gut" - aber WAS ist "GUT" und für wen und woher wissen das andere? Was wenn das Leben nur noch eine Quälerei ist? Kann nicht sein, weil die Blumen so schön blühen??? Weil es anders nicht sein darf???

Nachdenkliche Grüße
Petra
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  #4  
Alt 25.10.2012, 23:34
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Ja, Petra - Du hast in all dem recht ...

Aber was soll man machen?
Einfach zusehen?
Man kann aus dieser tiefen Depression auch wieder rauskommen ...
aber oftmals muss man erstmal wieder in einen "Zustand" kommen, wo man
empfänglich dafür ist, dass das eigene Leben nicht zuende sein muss.
Und DAS sollte man wenigstens versuchen - auch als Angehörige.

Wir haben das grad auch ähnlich durch:
am 24.5.2010 starb Heike,
am 4.8.2011 erhängte sich Uwe, weil er mit
ihrem Tod usw nicht zurecht kam.

Sicher hat jeder Mensch ein Recht auf Selbsttötung,
sein Selbstbestimmungsrecht - denn die Würde des Menschen ist
unantastbar oder sollte es zumindest sein.

Man KANN als Kind und auch als Freund nicht einfach zusehen, wie jemand
sich selbst "aufgibt" - wie soll man auch selbst dann weitermachen, wenn
man in einem solchen Fall nichts tut?

Macht man sich nicht auch mitschuldig, wenn man sieht, dass der Mensch
nicht mehr kann ... und irgendwann den Weg geht, den er vielleicht nicht gehen
würde, wenn er Hilfe hätte, die auch greift?

Offen reden ist oft gut, aber auch nicht immer.

Man darf aber sicher sagen: Ich habe Angst dass ich dich auch noch verliere.
Zitat:
"Hast du gar keine Kraft und Lust mehr ohne Mama zu leben?",
unterschreibe ich sofort, aber:
Zitat:
Du möchtest sicher lieber bei ihr sein, da wo sie jetzt ist...?!"
halte ich persönlich bei jedem für zu gefährlich ... ich würde nicht noch jemanden
auf den Gedanken bringen, dass es vielleicht schön sein könnte ...

Es gibt auch eine Phase im Leben, da ist nur ATMEN eine größte Anstrengung -
den Tag "überleben" - ganz passiv.

Eine tiefe Depression mit Suizidalität im 2007 hat mich das spüren lassen.
Ich wäre ohne Hilfe da nie mehr rausgekommen ... der sozialpsychiatrische Dienst, den es
in jeder Stadt gibt hat nach Anruf einer Freundin
von mir alles geregelt (nicht FÜR mich, aber MIT mir!)

HEUTE bin ich froh, noch da zu sein und lebe wieder gerne,
was ich mir damals überhaupt nicht vorstellen konnte.

Ich war einfach nur des Lebens müde, völlig emotionslos und leer ...
wie ein Nichts und gar nicht da.

Selbst der Gedanke dass meine Kinder mich noch brauchen bedeutete mir
damals so gar nichts - es war mir alles gleichgültig.

Was ich sagen will:
ich denke, der Mann braucht dringendst Hilfe!

Und wenn er dann irgendwann immer noch entscheidet nicht mehr zu wollen,
dann wird er eh seinen Weg gehen, so wie er ihn für sich entscheidet.

Und JETZT ist er nach meinem Eindruck nicht mehr in einem Zustand realistisch
zu entscheiden, was dran ist oder nicht oder richtig oder falsch ...

Mit lieben und auch nachdenklichen Grüßen,
Angie
(nach langer Zeit Antidepressiva und 3 monatigem Reha-Aufenthalt wieder topfit)
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!

Geändert von HeikesFreundin (25.10.2012 um 23:36 Uhr)
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  #5  
Alt 26.10.2012, 09:31
Benutzerbild von Petra_S
Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Liebe Angie und alle anderen,

erst einmal viiiiielen Dank, dass du so ruhig geblieben bist und nicht auf mich losgegangen bist! Mir war bewusst, dass ich ein heisses Eisen anfasse. Allerdings ist jetzt ist genau das passiert, was passiert, wenn man in der „man“ Form versucht zu schreiben… es verallgemeinert sich. Dadurch, dass ich nicht direkt den Vater ins „Visier“ nehmen wollte, habe ich eine allgemeine Aussage getroffen, die eben doch ggf. nicht in der Konsequenz bei jungen Leuten so ohne weiteres anwendbar ist. Gerade wenn hilfsbedürftige andere Menschen zu Schaden kommen, dann ist das sicher mit Vorsicht zu behandeln. Kinder, die abhängig sind von ihren Eltern, die dann auch seelischen Schaden nehmen…

Trotzdem sehe ich das Problem etwas anders. Ich habe mit der „professionellen Hilfe“ nur bedingt gute Erfahrungen machen können. Erst einmal ist es fast immer (wohl gemerkt das sind nur MEINE Erfahrungswerte!) so, dass man kaum das Problem unter Tränen beschrieben hat, wird sofort das Rezept ausgeschrieben. Ich habe das Gefühl…“nur schnell WAS MACHEN, dass sie aufhört zu heulen…“ – selbst in der ambulanten Psychotherapie wird oft drauf hingewiesen, dass man dies ohne Antidepressiva „NICHT SCHAFFEN KANN!“ – oh Gott was für eine Bankroterklärung der Gesellschaft…. Meine Mutter als Vierjährige, auf der Flucht an der Hand ihrer Mutter, im Handwagen die sterbende Oma, wurde an Leichen vorbei geführt … Den Geruch - dement wie sie ist - hat sie heute noch in der Nase…, nichts hat man sich von ihr erzählen lassen – nichts hat man ihr erklärt - damals nicht und heute auch nicht. Psychopharmaka und die Alpträume über Monate wurden ins unerträgliche gesteigert… Dosis erhöht, Pille gewechselt…was soll man sonst machen? „Dann geben sie sie doch ins Heim!“ das war der letzte Tipp der Psychologin, bevor ich wütend die Tür zu schmiss… Bei mir lief es nicht sooo viel anders, über das Erlebte wurde kaum gesprochen, es hieß „Immer nur nach vorn sehen, mit "positiven Dingen" ablenken(zudecken?), mit Pillen dämpfen, das Leben ist trotzdem lebenswert – das wird schon wieder!“ Auf Biegen und Brechen – das Leben IST schön! (Hat schön zu sein verdammt!) Mit den Pillen habe ich wieder funktioniert, mich teilweise nicht mehr gefühlt, es hat den Start in den Alltag wieder möglich gemacht, aber ich war ein braver Soldat. Ich bin Morgens aufgestanden „Startknopf“ an und los…machen was die Gesellschaft erwartet. „Oh, DUUU siehst aber guuuut aus! Schön, dass es dir wieder besser geht!“ (Neiiiin, es geht mir nicht besser – ich tu nur so, zeige euch das Bild was euch beruhigt, funktioniere wieder!) Nicht viele wollten/ wollen wissen wie es wirklich aussieht. „Das können sie niiie ohne Pillen schaffen!“ – doch ich kann… ich habe noch in der Klinik aufgehört sie zu nehmen. Ich stehe nicht mehr neben mir und wundere mich wer da warum lacht…, ich funktioniere nur noch bedingt wie man es gern hätte… ich bemühe mich mit allen psychologischen Tricks das Leben schön zu finden. Jooo, es geht, es gibt ganz schöne Momente, aber im Verhältnis zu dem täglichen Kampf… und dem Vermissen meines geliebten Weggefährten und UNSERER Zukunft....
…und wenn ich dann lese „ich gebe ihm Aufgaben, die die Trauer in den Hintergrund treten lassen“ … „Mamas Klamotten aussortieren“ … tut mir leid, da könnte ich den Schreikrampf kriegen… Beschäftigungen, die die Trauer in den Hintergrund treten lassen… wie lange muss man darüber nachdenken um diese Beschäftigung als gute Therapie zu empfinden?
Zitat:
Klamotten von Mama aussortieren, etc das hält ihn auf Trap und lässt ihn die Trauer in den Hintergrund rücken.
Wenn das schon „gut“ für den Trauernden sein soll, wie gut kann dann eine aufgezwungene Therapie, usw. sein? Ja, es gibt Leute, die bringen sich um… und sicher muss man sich in gewisser Weise kümmern. Doch da kommen wir zur nächsten “heissen Sache“. WAS IST KÜMMERN? Und die Frage ist, kümmert man sich wirklich weil man glaubt, dass das Leben noch lebenswert sein kann? Oder geht es darum, dass man selbst es nicht ertragen würde hilflos zusehen zu müssen und damit weiterleben zu müssen? Aber beruhigt es schon das Gewissen, wenn man “Fachleute“ ruft? Geht es um das eigene Gewissen? Glaubst du wirklich der Mann, der nur noch „dahinvegetiert“, sich gehen lässt, ist tatsächlich noch nicht auf die Idee gekommen, wo er lieber wäre??? Du meinst wirklich, die Frage dürfte man lieber nicht stellen um ihn nicht auf „dumme Ideen“ zu bringen? (werden unsere Kinder nicht süchtig nach irgendwas, schwanger… wenn wir nicht mit ihnen drüber sprechen?) Oder ist das Gespräch für den Frager unangenehm? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass über Selbstmord reden oder nur erst mal über den legitimen Wunsch nicht mehr leben zu müssen, dem Problem schon mal den Druck nimmt. Es NICHT aussprechen zu dürfen, aus Angst, dass man dem Angehörigen damit Probleme bereitet und dass man gleich „in die Psychatrie gesteckt und mit Tabletten unfähig zum denken und fühlen“ gemacht wird, diese Angst und die Einsamkeit in diesem Schweigen verstärkt den Druck viel mehr, als das Reden darüber. Jedoch ist es für den Gesprächspartner viel „gefährlicher“, denn er übernimmt Verantwortung, weil er „es ja gewusst hat“ – WENN dann doch was passiert! Wenn wir uns einreden den Menschen nicht durch solche Gespräche „auf die Idee“ gebracht zu haben, dann haben wir auch keine Schuld. Ich bin der Meinung diese Gespräche während eines Spazierganges, sind wesentlich erleichternder für beide Seiten. Nur Spaziergänge mit den erwachsenen Kindern, Besuche oder Rasen mähen beim Nachbarn sind nette Begebenheiten, aber ein „Papagei „ der allein ist, der das Liebste und Wichtigste – das was sein Leben ausgemacht hat, die BEZIEHUNG verloren hat – das ist ein mühsamer Versuch… Es geht nicht um Beschäftigung, es geht um BEZIEHUNG, die alle Lebensbereiche infiltriert, die DAS LEBEN in der Form überhaupt ausmacht. Da sind Haushalt, Pflichten und was man sonst so treibt am Tag doch nur Nebensache. So traurig das für die Angehörigen ist, was sind 60 „schön gemachte“ Minuten am Tag gegen die lange Zeit der Unsinnigkeit. Kennt ihr die Geschichte von dem Bauern und den Glücksbohnen? (wer sich so lange mit dem Thema wirklich beschäftigen möchte kann es googeln) Das versuche ich zur Zeit, sicher - es klappt um über den Tag, die Woche, vielleicht mein restliches Leben zu kommen. Und doch, was glaubt ihr wie viele Bohnen ein Trauernder tauschen müsste/ wollte wenn er dafür sein Leben wieder bekommen würde…??? Es gibt wahrscheinlich nicht DIE Lösung, AUCH MEINE GEDANKENGÄNGE ERHEBEN NICHT DEN ANSPRUCH AUF DIE ABSOLUTE WAHRHEIT; DENNOCH halte es für falsch, die Verantwortung immer auf „Fachleute“ und „Pillen“ zu verschieben… EHRLICHKEIT - auch unangenehme Dingen aussprechen, sich überwinden und sich auch anhören was einem selbst Angst macht, es stehen lassen können ohne in hektische Aktivität zu verfallen = BEZIEHUNG und Zeit füreinander, das ist für mich das was am ehesten heilt… doch eine GARANTIE ist das auch nicht! Aber was glaubst du wie viele den Text bis hier her gelesen haben? So wichtig war das Thema dann vielleicht doch nicht…
[QUOTE]Ich denke der Mann braucht dringenst Hilfe[/QUOTE …ja, das glaube ich auch.

...auch mal hilflose Grüße
Petra
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  #6  
Alt 26.10.2012, 09:40
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Liebe Angie,

diesen kleinen Satz von dir, den hab ich fast überlesen, dennoch denke ich er könnte die Antwort sein:

Zitat:
von mir alles geregelt (nicht FÜR mich, aber MIT mir!)
Kann es für den Betroffenen noch ein "MIT" geben?
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  #7  
Alt 26.10.2012, 16:38
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Hallo Petra,


bin in Eile, daher nur kurz:

Du hast grundsätzlich in allem recht, was Du schreibst - absolut.

Auch die Ängste offen ansprechen kann sinnvoll sein -> Betonung liegt auf "kann".
Aber weder Du noch ich kennen diesen Menschen, über den wir hier lesen, schreiben und uns Gedanken machen.
Daher denke ich, das die es abwägen müssen, die den Mann wirklich kennen.

Es gibt so viele "teure Parkuhren" unter den professionellen Psychologen
(habe ich auch kennengelernt), aber auch viele Hobbypsychologen unter den Unausgebildeten -
beides ist gefährlich und fahrlässig.

so offene Gespräche zu führen liegt leider nicht jedem und nicht jeder hat jemanden ...
Ich kann offen ÜBER ALLES sprechen, Du scheinbar auch, aber es gibt eben leider nicht so viele die das können.
Dennoch muss man nun ja irgendwo einen Ansatz finden - Du würdest doch sicher auch nicht
tatenlos zusehen, wie Dein Vater - sich selbst aufgebend -
auf sein Lebensende wartet, hm?

Ich habe auch schon schlechte Erfahrungen mit Psychologie gemacht,
aber danach - als ich fast nicht mehr am Leben war - dann doch GUTE und genau das hat die Wende gebracht.

Und nein: meine Gefühle waren durch die Medikation nicht abgeschaltet, ich kam dadurch erst
wieder in einen Zustand in dem ich erkennen konnte, wie es mir überhaupt geht - und DASS es mir überhaupt "irgendwie" geht.

P.S. ... geht auch alles OHNE "Psychiatrische Klinik" - da war ich noch nie drin.

Zitat:
Kann es für den Betroffenen noch ein "MIT" geben?
Ich glaube schon, aber nicht, wenn er da so liegen bleibt (liegengelassen wird), wie er da eben in
der obigen Beschreibung liegt ... und verstorben ist.
Und vor allem nicht, wenn man es nicht wenigstens VERSUCHT!

Jeder Mensch ist ein Individuum und da kann es keine Allgemeingültigkeit geben.

Aber vielleicht Anlauf-Tipps für den Fragensteller, der dann eh allein entscheiden muss, was er für den
Vater für richtig hält, was er tut oder unterläßt.



Liebe Grüße,
Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

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