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#1
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Hallo Gesine,
ich mache auch eine Therapie, bei der Psychologin bei uns im Krankenhaus, die ich auch schon von den Aufenthalten dort kenne und ich kann nur sagen, dass sie mir sehr hilft. Manchmal ist es verdammt schmerzhaft und aufwühlend, aber letztlich auch hilfreich. Mir war wichtig, dass ich nicht nur rede und sie zuhört, sondern dass ich auch Tipps an die Hand bekomme, die sich in der Praxis, im Alltag anwenden lassen. Und das tut sie. Durch sie weiß ich mit meinen Panikattacken, die mich manchmal überkommen und mir den Atem rauben besser umzugehen und bei den depressiven Schüben nicht den Boden zu verlieren. Durch sie ist nicht gleich alles bella, aber doch besser als vorher. Ich gehe alle 2 Wochen zu ihr, wenn es ganz akut ist kann ich auch eher kommen. Wir haben von der Kasse 25 Stunden genehmigt bekommen, das ist fast ein Jahr, wenn es beim 2 wöchigen Treffen bleibt. Vorher war ich schon mehrfach da, das hat sie als Beratungsgespräche laufen lassen. Wichtig ist, dass die Chemie stimmt. Wenn Dir ihre/seine Nase nicht passt, such Dir jemand anderen. |
#2
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Hallo,
ich habe mal eine praktische Frage bezüglich Psychotherapie. Vielleicht kann da jemand einen Rat geben. Ich habe eine Überweisung zur Psychotherappie bekommen. Habe eine Stunde bei einer Therapeutin gehabt und gemerkt, dass dies nicht nicht die richtige Therapie für mich ist. .... Was nun? Es stehen einem ja 5 Stunden zum "Beschnuppern" zu. Muß ich mir nun eine neue Überweisung vom Arzt für eine neue Therapeutin holen? Und habe ich da wieder 5 Schnupperstunden, oder wird die erste angerechnet? LG, I.J. |
#3
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Hallo ihr Lieben,
zu erst einmal möchte ich euch allen danken, dass dieses Thema überhaupt öffentlich angesprochen und diskutiert wird (Gesine, das war mutig! ![]() Ich selbst erkrankte vor sieben Jahren an BK und fand damals leider noch nicht dieses Forum. Aber ich machte mich gleich nach der Entlassung aus dem Brustzentrum auf die Suche nach einer Psychoonkologin und kann nur sagen, ich bereue keine einzige Therapiestunde. Es hat mir so gut getan über meine Ängste, meine Trauer über den Verlust der Unversehrtheit meines Körpers, meine Durchschlafschwierigkeiten, meine verminderte Leistungs- und daraus folgende verminderte Erwerbsfähigkeit, meine unendlichen Erschöpfung und die bei mir massiven Nebenwirkungen von Tamoxifen und Zoladex zu sprechen. Und ich möchte Ingrids Aussage nochmals hervorheben, dass es für uns Tumorpatientinnen wirklich ein guter Weg ist, wenn die Therapie unterstützend, d.h. resourcenorientiert läuft. Davon habe ich sehr, sehr viel mitgenommen und komme mit meinen depressiven Schüben, die sich nach meiner zweiten Tumorerkrankung leider einstellten, viel besser zurecht. Und ich möchte alle dazu ermutigen, falls wirklich Depressionen vorliegen sollten, sie bei einem Facharzt mit Psychopharmaka behandeln zu lassen, denn Depressionen können tödlich sein. Ich musste leider miterleben, dass in meinem beruflichen Umfeld zwei liebe Menschen, die an Depressionen erkrankt waren und sich nicht fachärztlich behandeln ließen, Suizid begangen haben. Aus diesem Grund finde ich es ungemein wichtig, dass dieser Thread eröffnet wurde, denn Depressionen darf man /frau nicht "auf die leichte Schulter nehmen". Und da wir zwar alle Tumorpatientinnen sind, aber jede von uns individuell mit ihrer Erkrankung umgeht, stellt es meines Erachtens kein Problem für uns dar, dass die eine oder andere eben psychoonkologische Betreuung für sich in Anspruch nimmt. Im Gegenteil, ich merke, dass ich durch meine langjährige Therapie jetzt sehr gut mit meiner jetzigen Lebenssituation umgehen kann. Danke nochmals dafür, liebe Gesine, dass du uns diese Diskussion in deinem Thread ermöglichst. Und was meine Vorschreiberin I.J. betrifft, so ist es jederzeit möglich, nicht alle fünf "Schnupperstunden" wahrzunehmen und zu einer anderen Therapeutin zu wechseln. Entweder besprichst du das mit der Psychotherapeutin, bei der du die Therapie begonnen hast (das geht auch telefonisch) oder mit deiner Krankenkasse. Liebe Grüße an alle Angie Geändert von angie fuerst (21.11.2012 um 08:47 Uhr) Grund: Ergänzung |
#4
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Danke Angie, daß du das auch so auf den Punkt bringst, für mich ist eine Psychotherapie auf keinen Fall ein Tabu-Thema sondern eben genau das, was sie ist: eine Therapie.
Die nimmt man in Anspruch wenn sie Besserung/Heilung verspricht. Dazu kommt, daß ich mit der Unterstützung und Hilfe einer Psychotherapeutin in der Reha sehr gute Erfahrungen gemacht haben, daß es mir sehr geholfen hat und ich ungläubig war, wie gut etwas in so wenigen Stunden in den 3 Wochen Reha "anschlagen" kann. Leider konnte ich diesen Erfolg wohl nicht hinüberretten und habe mich wieder voll ins Verdrängen und wegbeißen von Gefühlen gestürzt - mit den bekannten Folgen.... Ich will aber alle Zeit, jede Zeit, egal wie lange, die noch kommt genießen können, ich will arbeiten können, mit meiner Familie Alltag leben können und meine Freunde treffen können und mich auf all das auch freuen können - schön langsam geht mir auf, daß mir die Freude darauf schon eine Weile abhanden gekommen ist. Freundinnen anrufen wurde zur Arbeit die auf einem Zettel abgehakt werden mußte, Unternehmungen mit den Kindern durften auch gern mal ohne mich stattfinden, es "reichte" ja, wenn mein Mann mit war....sms blieben unbeanwortet, Einladungen zum Kaffee oder Abendessen bei Freunden oder Kollegen wurden vorher mit nur ein paar Worten abgesagt und ich wußte oft selbst nicht, warum. Oh nein, ich bin nicht depressiv! Warum sollte ich Angst haben, die hat doch schließlich jede in meiner Situation, also habe ich auch nicht mehr und nicht weniger Angst als alle Frauen mit BK mit einer schlechten Prognose! Es kann doch nicht sein, daß ich erst lernen muß mich wieder als gesund und weiterhin in aller Form auch mit den Nebenwirkungen und Einschränkungen als lebensfähig zu betrachten! Es ist doch wieder alles, alles in Ordnung! Diese Gedanken drehen sich bei mir im Kreis, eigentlich schon seit Ende der Chemo, seit der OP, seit Ende der Bestrahlung. Warum nur verfehlen sie ihre Wirkung so total? Manchmal habe ich wieder und wieder die posts und pn von meiner lieben Sunschine ![]() ![]() Ich habe mich wiedererkannt, genauso kann ich das doch auch machen, kein Problem! Das es ganz genau gar nichts hilft zu wissen, daß es eben "der Kopf" ist, habe ich nun körperlich zu spüren bekommen - ich brauche einen Betablocker der meine Herzfrequenz wieder normalisiert ohne daß ich irgendeine Erkrankung habe die den Puls beschleunigt. Was denkt sich diese verdammte Psyche überhaupt dabei, so in meinen Körper einzugreifen??!?! ![]() Gesine
__________________
Einfach leben. |
#5
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Liebe Gesine,
ja, du hast Recht, wenn du schreibst, dass es verschiedene Wege gibt unsere Tumorerkrankungen „aufzuarbeiten“. Bei einigen klappt es durch viel Sport wieder ins Gleichgewicht zu kommen, denn dadurch werden ja auch die notwendigen Glückshormone ausgeschüttet. Ich habe das auch versucht, aber das Wiederfinden und Aufrechterhalten des ganz „normalen“ Lebens (Familie, Beruf, Haushalt, usw.) nach der BK Erkrankung haben so viel Kraft von mir gefordert, dass für den Sport keine Energie mehr übrig blieb. Ich denke, dass ich mich damals gerade in meinem Beruf gnadenlos überfordert habe in der Bemühung an die „alte Normalität“ und Leistungsfähigkeit wieder anzuknüpfen. Nach außen hin sah ich nach einer gewissen Zeit überhaupt nicht mehr „krank“ aus und so wurde von mir, trotz des auf fünf Jahre zugeschriebenen Schwerbehindertengrades, doch ziemlich schnell wieder erwartet, dass ich überall meine „Frau“ stehe. Die Angst kam zu diesem Zeitpunkt nachts in Form von Durchschlafschwierigkeiten. Und sie kam dann noch massiver nach der zweiten Tumorerkrankung. Heute bin ich froh, dass ich mithilfe der psychoonkologischen Betreuung gelernt habe, weniger von mir einzufordern, zu akzeptieren, dass vieles eben nur noch in meinem ganz persönlichen Rhythmus geht. Vielleicht hätte ich keine Depressionen bekommen, wenn ich mehr auf die Signale meines Körpers geachtet hätte. Und das tust du, liebe Gesine und deswegen sage ich, Hut ab! Ich wünsche dir, dass du die guten Erfahrungen, die du in, wie du schreibst, nur wenigen psychoonkologischen Sitzungen in deiner AHB machen konntest, mit deiner neuen Therapeutin wiederholen kannst. Dein Motto ist kurz und bündig formuliert, trifft aber genau ins "Schwarze": Einfach leben! Alles Liebe wünscht dir Angie |
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