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  #1  
Alt 30.01.2013, 11:12
belluzza belluzza ist offline
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Standard AW: metastesierenden bronchialkazinom Stadium 4 - gestern epileptischer Anfall

wir wollen sie nicht gegen ihren willen da lassen. nein, das würden wir niemals tun. aber wir wissen nicht was nun gemacht wird? die patientenverfügung lag der klinik gestern nicht vor. nun wird sie beatmet usw. meine schwester ist nun mit der verfügung auf den weg in die klinik. stellen sie dann die maschinen ab oder wie? gestern wollte uns das niemand sagen. genau so, das man uns bat nicht vor 12 uhr heute in der klinik zu sein. meine schwester und ich sind hier mit unseren männern alleine...wobei wir auch paar km vor uns jedesmal haben. andere familienmitglieder wissen von gestern nur bruchteilhaft, da diese min 700-1400 km vor sich haben. indirekt habe ich eine kleine hoffnung das die ärzte sich irren und sie von sich aus wach wird. wie sagten uns das wir heute erst warten bis ärzte uns mehr sagen und dann werden wir der familie genaueres sagen. wir wünschen ihr eigentlich nur schmerzfreies und friedliches einschlafen. wir wollen auch in den letzten tagen und stunden für sie da sein, doch immer noch bin ich der meinung sie hat es nicht verdient so von uns zu gehen. sie wollte noch soviel mit uns machen und kämpfte auch die ganze zeit....
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  #2  
Alt 02.02.2013, 21:10
belluzza belluzza ist offline
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Standard AW: metastesierenden bronchialkazinom Stadium 4 - gestern epileptischer Anfall

Hallo,
heute ist Tag 5 seitdem Mamma den Anfall hatte. Wir haben die Patientenverfügung der Klinik im Original vorgelegt und das war alles andere als ein gutes Gefühl. Nun ist es so, das Sie nicht wach wird, Augen nicht reagieren, Sie also nichts fixiert und seit heute atmet Sie zwar teilweise selber, doch dafür hat Sie alle paar Minuten epileptische Anfälle. Sie krampft komplett im Gesicht usw. Wir wissen nicht weiter und vor allem meinen Ärzte sollte Sie wach werden, dann wird Sie vom Kopf wahrscheinlich nicht mehr da sein, Pflegefall und weitere Krebsbehandlungen wären auch nicht mehr möglich. Das eine Patientenverfügung vorliegt und Mamma all das nicht wollte interessiert die Klinik nicht im geringsten. Wir wollen Sie zwar keineswegs gehen lassen, doch Sie wollte niemals an Maschinen angeschlossen sein, künstlich ernährt werden oder noch schlimmer ein Pflegefall. Sie atmet zwar seit heute, doch nicht dauerhaft und im Kopf sei wohl schon viel kaputt. Irgendwie tut Sie uns so leid, das wir Ihren Wunsch auf erlösung herbei wünschen. Es klingt vielleicht grauenhaft, doch das hatten wir Ihr Versprochen all das was Sie jetzt mitmacht nie zu erleben und wir erleben es nun leider und sind irgendwie machtlos. Für Dienstag habe ich daher einen Termin mit der Klinikleitung ausmachen können, da ich langsam denke die machen das alles nur dem Geldes wegen.
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  #3  
Alt 03.02.2013, 09:57
belluzza belluzza ist offline
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Standard AW: metastesierenden bronchialkazinom Stadium 4 - gestern epileptischer Anfall

Danke Moni für deine Worte!!!!
Ich habe gestern noch per Email eine Beschwerde + Anhang der Patientenverfügung gemailt. Denn all das war ein Horror für Sie und daher hatte Sie damals diese Patientenverfügung gemacht um uns Töchter all das nicht zuzumuten mit Entscheidung für Sie zu treffen. Meine Mamma musste damals für unsere Oma entscheiden und das tat Ihr extrem weh und daher wollte Sie uns schützen, doch die Klinik sieht uns als die Bösen und kommt dann mit dem Satz: Ihre Mutter hat ja nun Chemo und Bestrahlung alles mitgemacht, da Sie leben wollte und solange es eine minimale Chance gibt das Sie erwacht müssen wir das akzeptieren. So, doch neurologisch heisst es sollte Sie irgendwann mal wach werden, dann kann Sie alleine nicht mehr am Leben teilnehmen und irgendwann wird der Krebs weiter metastisieren was dann Ihr Leben beenden würde. Wir sind einfach nur noch wütend auf die Klinik und daher gestern auch die Email an die Klinikleitung das seit Tagen alles gegen Mammas Willen geschieht und wir rechtlich vorgehen, wenn Mamma erwachen sollte und dann am Leben nicht teilhaben kann. Der Krebs ist eh schon seit Monaten das schlimmste was Ihr passieren konnte und das jetzt ist irgendwie ein Zeichen denke ich das Sie gehen möchte, doch man lässt Sie nicht und das ist unmöglich.
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  #4  
Alt 03.02.2013, 15:32
Freudenkind Freudenkind ist offline
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Standard AW: metastesierenden bronchialkazinom Stadium 4 - gestern epileptischer Anfall

Hallo,

ich staune immer wieder darüber lesen zu müssen was Menschen trotz unvermeidlichem Ende des Versuches Willen noch angetan wird.

Selbst habe ich erst meine Schwiegermutter an den Folgen des Lungenkrebs gehen lassen müssen und auch eine eigene Chemotherapie (wg. MH) hinter mich gebracht.

Ob ich es nun in all den Lektüren nachlesen konnte oder ob ich mich auf die Aussage "meines" Arztes war, es war immer der selbe Tenor " ... ab Stadium 4 gibt es nur noch eine palliative Therapie...". Meiner Meinung nach gehört eine Chemotherapie nicht dazu

Auch meiner Schwiegermutter wollte man in Stadium 4 (kleinz. BK. mit 7 Metastasen in Leber, Niere und Lymphsystem) eine Chemotherapie andrehen und versuchte Sie und uns als Angehörige mit dem Versprechen einer Genesung zu diesem Schritt zu motivieren. Obwohl hier noch eine Reihe weiterer nicht unwichtiger Erkrankungen (Demenz, Diabetes, Schlaganfall, usw. usw.) akut waren.

Wir waren darauf vorbereitet, schon bei Einlieferung ins Krankenhaus bzw. auch zu früheren Zeiten und Anlässen haben wir immer wieder auf eine auf unser Namen lautende Betreuungsvollmacht sowie Patientenverfügung verwiesen. Wir kannten den Unterschied zwischen vollmündig und entscheidungsfähig, den viele Ärzte stellen (dürfen) und danach Ihre Behandlung richten (können).

Im Wissen der Konsequenz(en) haben wir in Gegenwart und für unsere Schwiegermutter eine Chemotherapie abgelehnt sowie uns für eine reine schmerzlindernde Behandlung entschieden. Ab diesem Zeitpunkt haben wir auch die Behandlung aller anderen Erkrankungen aufgegeben und die Gabe an Medikamenten auf das notwendigste reduziert.

Unsere Schwiegermutter konnte die ihr verbliebene Zeit bis 2 Tage vor dem Tod bewusst erleben. Wir holten Sie zu uns nach Hause und hatten so Gelegenheit schon zu Lebzeiten Abschied zu nehmen. Sie war froh, zu Hause und im Kreis der Familie ihren Frieden finden zu können. Würdig und ohne Schmerzen. Es ist gut so, wie es geschah.

Ein menschenwürdigendes Ende, das ist sicher auch das was sich Deine Mutter wünscht. Meinst Du nicht?

Ich an Deiner Stelle würde mit dem Original der Patientenverfügung ins Krankenhaus fahren und mich um deren Umsetzung bemühen. Nur das Original ist bindend. Würde man mich abwimmeln wollen, würde ich die Durchsetzung durch rechtsanwaltliche Vertretung betreiben lassen.

Für das was kommt wünsche ich Dir und Deiner Familie viel Kraft.

LG
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  #5  
Alt 03.02.2013, 18:34
belluzza belluzza ist offline
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Standard AW: metastesierenden bronchialkazinom Stadium 4 - gestern epileptischer Anfall

Hallo,
ich danke Euch.
Das Original haben Sie gesehen und davon eine Kopie gemacht. Ich habe jetzt nochmal mit dem Stationsarzt gesprochen und er sagte mir unter 4 Augen, das die Entscheidung gegen Mamas Willen vom Oberarzt kam. Der Hinweis ist für uns nun sehr wichtig, da ich morgen die Klinikleitung diesbezüglich gleich informiere das der Oberarzt am Dienstag mit bei sein muss.
Also sollte Sie erwachen wäre Sie ein schwerer Pflegefall lt. Neurologe.
Jetzt seitdem ich weis das der Oberarzt die Patientenverfügung ignoriert bin ich eh auf keine guten Worte eingestellt was ich Dienstag loswerde. Ich habe mir eine Liste diesbezüglich gemacht die meine Schwester morgen nochmal durchgeht und dann auch zu Mamas Hausarzt mitnimmt ob er ggf Stellung im Notfall nehmen will, denn auch er weis von der Patientenverfügung.
Es ist menschenunwürdig und der Oberarzt wird es bereuhen, das er Mama das antut und wir sind nun schon soweit, wenn am Dienstag das Gespräch mit der Klinik nicht gut läuft das wir die Presse dazu einschalten werden. Wir wollen uns eigentlich nur auf Mama konzentrieren und bei Ihr zu sein, doch die Klinik macht es einen unmöglich. Es ist einfach nur traurig, das es solche Ärzte gibt und daher bin ich nur noch sprachlos.
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  #6  
Alt 04.02.2013, 12:59
belluzza belluzza ist offline
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Standard AW: metastesierenden bronchialkazinom Stadium 4 - gestern epileptischer Anfall

Ich bin gerade fix und fertig. Ich bin heute von 2 Oberärzten angerufen worden und dann von der Klinikleitung. Oberarzt Pneumo sagte, das weitere behandlungen ja nicht mehr möglich sind und es sich um wochen/wenige Monate handeln würde. Oberarzt Neuro wo Mama aktuell liegt und er auch die Patientenverfügung lt. seiner Aussage nicht ignorierte sondern seinen Standpunkt vertritt, das an dem Hämatom im Kopf Mama an sich nicht sterben würde, sondern Sie länger wegen der Kopfbestrahlung mit dem richtigen Aufwachen braucht. Lt. seiner Aussage können das 8 Wochen aufwärts sein, doch da der Pneumo Oberazt sich bei ihm meldete und sagte, das es es sein kann das solange meine Mama nichtmal hätte und auch er hinter der Patientenverfügung steht. Ausserdem sind im Kernspinn weitere metastasen im Kopf festgestellt worde, was den Neuro wenig interessiert aber dafür einen anderen Arzt. Sprich man würde Mamas Wunsch nachkommen und alles soweit es sein muss beenden. Aber.... Sie atmet teilweise selber, nicht immer und auch nicht genug...aber ab uns zu atmet sie flach und selbständig. Sprich der neuro Oberazt sagte nun sehr deutlich, das Mama beim Abschalten der Geräte "ersticken" würde. Wir sollen uns daher sehr im klaren sein ob das Mamas Wunsch wäre und wir uns das zumuten wollen? Ich heule nun die ganze Zeit, meine Schwester ist fix und fertig und was sollen wir denn jetzt tun? Mamas Wunsch ist das keine Lebenserhaltenden Maßnahmen stattfinden, doch wie er nun sagte das es Stunden oder auch 14 Tage dauern kann bin ich innerlich zerbrochen und weis nun nicht mehr weiter. Mama hatte die Verfügung gemacht, damit wir niemals eine Entscheidung treffen sollen und nun sind wir aber genau an den Punkt den der Neuro Oberarzt von uns hören will. Sie soll friedlich von uns gehen, doch das klingt alles nicht friedlich. Er meinte Sie würde dann nur noch Schmerzmittel erhalten und der Anblick kann für uns dann sehr schmerzhaft sein, da eine spontanatmung besteht. Ich bin gerade so ratlos und weis nicht weiter. Meine große Schwester weis ebenfalls nicht weiter. Das es schwer werden wird war uns klar, doch so wie der Oberarzt nun sprach würden wir Mama einen schmerzlichen Übergang geben....da Sie ersticken würde. Dieses Wort tut so verdammt weh und all das wünsche ich ihr nicht. Sie soll friedlich einschlafen, das war unser Wunsch/Gedanke
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  #7  
Alt 04.02.2013, 14:25
belluzza belluzza ist offline
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Standard AW: metastesierenden bronchialkazinom Stadium 4 - gestern epileptischer Anfall

Wir haben heute Abend schon das Gespräch mit der Klinikleitung, da wir es nicht mehr ertragen haben, das soviel Ärzte verschiedener Meinung sind.
Neurologe redet ausschliesslich vom Hämatom und ignoriert die Metastasen im Kopf, Neurochirurg redet das Wachkoma auch ein lebenswerter zustand sei und ggf in 8 oder 12 Wochen wach wird, dann aber mitten drinnen oder kurz danach dem Krebs erleidet, Pneumologe, Onkologe, Intensivarzt und Bestrahlungsarzt sehen es eher so, das man Ihr das Leid ersparen sollte, da Sie danach mehr Leid hätte und da Sie nun ggf Wochen braucht um überhaupt aus dem komatösen Zustand zu erwachen Sie jetzt bereits kein Leben mehr hat, wobei die letzten 4 Ärzte meinen Sie würde wohl nicht mehr erwachen, da heute Tag 7 und immernoch keinerlei Fixierung der Augen stattfand und nur Spontanatmung wäre. Desweiteren ohne 3 weitere Medikamente Sie nur noch am Krampfen ist. Heute Abend um 18 Uhr kommt die Klinikleitung und dann fragen wir genauer ob es denn nichts gibt das Sie friedlich einschläft, denn ersticken lassen würde ich mir niemals verzeihen. Hoffnung macht uns kein Arzt. Nur Neurologe und Neurochirurg das Sie irgendwann erwachen kann und der jetzige Zustand lebenswert wäre. Die Grenzen den Krebs aus, daher wurde die Patientenverfügung ignoriert. Allerdings das im Kopf neue Metastasen sind macht alles nicht besser, denn weitere Behandlung ist ausgeschlossen. Ich weis einfach nicht mehr was ich denken oder tun soll. Wir sind vollkommen neben uns und haben Angst das falsche zu tun. Ich weis nicht wozu es diese Patientenverfügung gibt wenn am Ende wir gefragt werden. Ich hab meiner Schwester vorhin gesagt das ich so Angst habe, da Mama ggf alles mitbekommt und einfach nur nicht in der Lage ist zu sagen, das Sie doch noch bleiben will. Das Hämatom ist weder größer noch kleiner geworden und die 4 letzten Ärzte meinen Sie hätte eigentlich schon längst mit den Augen fixieren sollen. Gestern hab ich sogar Fotos hingehangen, falls wir nicht da sind das sie was vertrautes sieht. Ihr Blick geht aber nur starr.
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