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#1
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hallo Triangel, ich habe seit einiger Zeit euren Weg im Forum verfolgt. Ich finde es bewundernswert wie ihr eure Mutter begleitet. Ganz sicher konnte eure Mutter so getragen, daher die Kraft für die gute Zeit finden die ihr gemeinsam hattet. Ich wünsche euch weiterhin ganz viel Kraft und Optimismus.
Ich bin selbst am MM erkrankt und die Unterstützung meiner Familie gibt mir ganz viel Kraft und Mut. Allerdings muß ich mich auch oft sehr zusammenreißen wenn mich die Angst hin und wieder packt, weil ich genau weiß dass sich die anderen mitsorgen .Aber ich denke das ist auch gut so sonst würde ich sicher ab und zu absacken. Alles Liebe für euch. |
#2
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Hallo Michael und alle, die mitlesen,
bei dem Gespräch mit dem Hausarzt war meine Mutter gar nicht dabei und ich hatte ihn ganz ruhig und sachlich angesprochen. Vor einigen Jahren habe ich ja meinen Vater an BSDK verloren und ich mein, mir braucht doch keiner was vormachen, warum also immer dieses Rumgedruckse? Nur wenige Stunden nach meinem letzten Beitrag musste meine Mutter wieder ins KH wegen starken Atemstörungen. Sie wollte von sich aus ins KH. Der Arzt dort fragte nach Patientenverfügung (hat sie nicht), sonst müsse er sie auf Intensiv legen. Da meine Mutter aber noch klar bei Verstand war, hat sie ausdrücklich gesagt, keine Intensivstation, keine Reanimation. Sie wolle nur keine Schmerzen haben und nicht elendig ersticken müssen. Das hat der Arzt so in die Akte aufgenommen. Wir waren die Nacht da und haben ein gutes Gespräch mit meiner Mutter geführt, dass man ja immer traurig ist, sterben zu müssen, weil man dies und das nicht mehr erlebt, es aber immer so ist, selbst in zehn oder 15 Jahren, immer gibt es etwas, was man noch erleben möchte. Sie war sehr reflektiert, sagte auch, dass sie bereit ist, loszulassen. Zwar wäre sie bereit zu kämpfen, aber sie würde spüren, dass es nun nichts mehr gibt und da wolle sie ihre Kraft und Energie lieber dafür einsetzen, ihr baldiges Ende zu akzeptieren. Es war eine so friedliche, bereinigende Situation dieses Gespräch, wir alle fühlten uns wohl, es gab keine Unruhe, keine Angst. Am nächsten Morgen aber war sie wie verändert. Sie sprach davon, doch noch mal das ganze Wasser abpumpen lassen zu wollen (ihre eine Lungenhälfte ist bis oben voll) und die Ärzte fragen zu wollen, was man gegen den neuen Tumor tun kann. In nur zehn Tagen war unter ihrem einen Rippenbogen ein Tumor/Metastase gewachsen, von den Ausmaßen her ähnlich einem Fuß. Was ich sehr erschreckend finde, wo in der Natur sieht man sonst ein so schnelles Wachstum? Gestern nun lief sie wieder alleine rum, wir waren auch zwei Stunden in der Cafeteria, von ihr kein Gedanke mehr daran, dass es zu Ende gehen könnte, sie spricht von nächstem Jahr, was sie dann nächste Woche in der Wohnung tun will, wenn das Wasser aus der Lunge abgelassen ist und sie wieder nach Hause kann. Okay, dass sie hin- und hergerissen ist zwischen auf der einen Seite das Schicksal annehmen und loslassen und auf der anderen Seite, es dann doch wieder verdrängen zu wollen, das kann ich schon irgendwie verstehen und mitgehen. Was mir mehr zu schaffen macht ist, dass sie den einen Tag wirklich so da liegt, dass ich denke, es sind nur noch Stunden. Und am anderen Tag läuft sie rum, ist fidel und munter. Ich weiß, es geht hier nicht um mich, aber mir macht das trotzdem zu schaffen. Denn ich möchte sie nicht verlieren, sie ist ein so wertvoller Mensch, eine wirkliche Bereicherung, wir würden so gerne noch soviel mit ihr unternehmen und es kostet uns viel Kraft, jetzt dieses Loslassen akzeptieren zu müssen, damit wir sie in einem guten Gefühl gehen lassen können. Wenn sie aber munter ist, dann überflutet mich wieder die Hoffnung, dass es doch noch mal für wenige Wochen gut werden kann und ich fange an, mich gegen das Loslassen zu sperren. Hallo Tina, vielen Dank für deinen Beitrag, ich freue mich darüber, dass sich jemand meldet, der sonst nur still mitliest. Ganz lieben Dank auch für deine guten Wünsche. Du bist selber am MM erkrankt, ich schaue gleich mal, ob ich einen Thread von dir finde. Auch wenn ich selber nicht betroffen bin, so kann ich doch sehr gut nachempfinden, wie dich von Zeit zu Zeit die Angst packt und es ist gut, dass du dann liebe Menschen um dich herum hast. Es hilft auch - so wenigstens meine Erfahrung - hier im Forum zu schreiben, die Dinge auf den Punkt zu bringen, zu formulieren, dann an den Antworten zu merken, dass man nicht alleine ist. Denn ab und zu durchzusacken, ist, glaube ich, ganz normal und es gibt Kraft, sich aus diesem Tal auch wieder herauszuziehen. Ich verstehe aber, dass man seine Lieben damit nicht gerne belasten möchte und sich dann lieber zusammenreißt. Ich wünsche dir viel Kraft und Energie, trotz dieser Krankheit Lebensfreude und ganz überwiegend schöne Stunden zu haben. Von Herzen alles Liebe und Gute. Viele Grüße, Triangel |
#3
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Hallo Triangel,
wir sind gestern aus dem Urlaub zurück und ich bin nun beim Lesen im Trad. Es tut mir so unendlich Leid, dass es deine Mutti nicht mehr schaffen wird.Ich wollte dir viel tröstende Zeilen schreiben, habe sie wieder gelöscht weil ich mich nicht in Worten ausdrücken kann. Sei deshalb ganz lieb gedrückt von mir, vielleicht gibt es dir etwas Kraft den Schmerz auszuhalten. Vor 33 Jahren habe ich fast alles genauso wie du erlebt bei meiner Mutti, mir laufen die Tränen, es ist als wenn ich es eben nochmal erlebe. Ich wünsche euch für die verbleibenden gemeinsamen Tage oder Wochen alles,alles Gute. LG Roswitha |
#4
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Hallo Ihr lieben aktiven und stillen Mitleser,
bei meiner Mutter ist die Situation immer noch so, dass es ihr sehr unterschiedlich geht. Den einen Tag liegt sie nur im Bett, schläft viel, am nächsten Tag spazieren wir ins Einkaufszentrum. Insgesamt geht die Kurve aber doch merkbar nach unten. Nachdem sie erst zwei Krankenhausaufenthalte wegen erheblicher Pleuraergüsse hatte, sammelt sich nun immer mehr Wasser in den unteren Extremitäten. Sie hat kaum noch Appetit, obwohl sie an manchen Tagen dann doch wieder erstaunlich viel futtert. Es ist alles sehr schwer abzuschätzen. Ich versuche intensiv, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann nun der richtige Zeitpunkt für das Hospiz ist. Letztens hat mitten in der Nacht das Handy geklingelt, aber ich habe mich nicht erschrocken, weil ich kein Gefühl Richtung meiner Mutter hatte, dachte ich sofort, dann kann auch nichts Schlimmes sein. Und tatsächlich war ein älterer Herr dran, der sagte, Stromausfall gehabt zu haben und nun den Wecker am Handy stellen zu wollen... der hatte sich rettungslos vertippt ;-) Im Moment ist meine Mutter in Kurzzeitpflege, möchte aber nächste Woche nach Hause. Die Ärzte sehen das gar nicht gerne und ich denke ja auch, dass es keine wirklich gute Idee ist. Aber sie möchte es halt gerne, auch noch mal alleine Zuhause sein, ich glaube, sie möchte sich irgendwie von ihrem Zuhause verabschieden. Ich habe vor einiger Zeit im Angehörigen-Forum einen Thread eröffnet, dort werde ich nun auch weiterhin schreiben. Hier im Hautkrebs-Forum geht es doch in erster Linie um Diagnostik, Therapie, also um medizinische Dinge. Der Hautkrebs selber wird aber bei meiner Mutter nicht mehr behandelt. Ich sage also an dieser Stelle Tschüss und ganz lieben Dank an alle, die mitgelesen und teilgenommen haben und für die vielen hilfreichen und interessanten Informationen. Ganz lieben Dank auch für die vielen lieben, netten und aufbauenden PN. Herzliche Grüße Triangel |
#5
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Wie geht es denn heute ...?
Habe so gebannt gelesen und hoffe ... Günther |
#6
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Hallo Günther,
lieben Dank für deine Nachfrage und Anteilnahme. Ich hatte seit November 2013 im Angehörigen-Forum weitergeschrieben: http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=61344 Seit dem 6. Februar 2014 lebt meine Mutti nicht mehr. Viele Grüße Triangel |
#7
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Hallo Triangel, ich habe erst jetzt deine Berichte gelesen. Ich möchte dir mein Beileid aussprechen, ich habe euch etwas anderes gewünscht. Aber ihr habt das Beste aus eurem Schicksal gemacht, ihr habt die gemeinsame Zeit ganz tief und innig gelebt. Es ist gut dass du die Trauer rauslassen kannst, so wird es dir auch wieder Möglichkeit zur Freude geben die hineinkommt. Lass dir Zeit alles zu verarbeiten, versuche Dinge zu tun die dir gut tun.
Du hast mich mit deinen Erzählungen auch sehr nachdenklich gemacht, bisher sah ich mich mehr als die Betroffene in unserer Familie und wollte die anderen schonen. Aber die wollen gar nicht geschont werden die wollen teilhaben und mich begleiten. Danke an dich, so werde ich meine Familie nicht ausschließen. Liebe Triangel ich wünsche dir alles Gute und dass du die Freude im Leben wieder spürst. LG tina |
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