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  #1  
Alt 25.12.2013, 23:14
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos

Hallo Claudia,

Rudolf meint, die Symptome, an denen deine Mutter jetzt leidet, müssen nicht unbedingt vom Nierenkrebs herrühren. Sie sollte in einer Schmerzabteilung und Gastroenterologie behandelt werden. Die Ursache muss gefunden werden, deine Mutter von den Schmerzen befreit werden. Dies hat Vorrang vor jeder wie auch immer gearteten Krebstherapie.

Bei Nierenkrebs ist nur eine Operation die Möglichkeit zum heilen. Chemo's und Bestrahlungen funktionieren nicht. Es gibt Medikamente, welche Nierenkrebs in eine chronische Erkrankung überführen sollen. Das sind aber auch keine Hustenbonbons, ich glaube nicht das deine Mutter z.Z. für eine solche Therapie in der Lage ist. Zumal der Krebs noch gar nicht nachgewiesen ist, ohne genaue Bestimmung ist keine gezielte Therapie möglich. Nierenkrebs wird in erster Linie von den Urologen behandelt.

Kanntest du den Wunsch deiner Mutter nach dem Erstverdacht auf Nierenkrebs? Wenn sie sich nicht operieren lassen wollte, konnte deine Schwester auch nichts daran ändern. Zumal es die Option bei älteren Menschen der aktiven Überwachung gibt. Was jetzt deine Mutter mit ihrem Arzt ausgemacht hat, wird nur sie selbst wissen.

Gruß Jan
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  #2  
Alt 25.12.2013, 23:41
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Schafschubser Schafschubser ist offline
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Standard AW: Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos

Hallo Jan,

Ihr habt absout Recht. Die Schmerzen müssen nicht vom Krebs kommen. Meine Mutter hat auch starken Verschleiss in den Knien, HWS / LWS.

Warum meine Mutter zu keiner Schmerztherapie geht, weiss ich jetzt auch nicht. Der damalige Hausarzt ist nie auf die Idee gekommen, sie dahin zu überweisen. Wie gesagt - meine Schwester hätte das mal in die Hand nehmen sollen - und nicht nur das Geld.

Den Wunsch meiner Mutter nach dem Erstverdacht kannte ich nicht. Meine Mutter ist psychisch labil und nicht mehr die jüngste. Mit so einer Entscheidung ob OP oder nicht, war sie voll überfordert. Hört sie was von Krebs, gibt sie jeden Mut auf. Und wenn die Nicht-Onkologen den Erstverdacht meiner Mutter so mitgeteilt haben, wie sie mit mir gesprochen haben, sage ich nur DANKE DANKE DANKE. Bei denen hätte ich mir schon das Leben genommen, wenn sie nur einen Schnupfen diagnostiziert hätten.

Und da kommt meine Schwester ins Spiel. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, mit den Ärzten und meiner Mutter zusammen in Ruhe zu reden. Und nicht vom Telefon aus. Ich weiss auch nicht, was für Mist sie meiner Mutter über diese OP erzählt hat. Ich weiss nur, dass meine Mutter, nach einem langen Gespräch, jetzt die OP möchte. Das zeigt mir, dass meine Schwester versagt hat. Sie hat meine Mutter mit der Entscheidung alleine gelassen.

Es ist doch so: Die meisten Ärzte nehmen sich kaum Zeit für einen. Haben sie dann mal ein paar Minuten, werfen sie mit Fachwörtern umher. Wie soll eine 84-jährige da ohne Unterstützung mitkommen? Man muss sich da schon etwas Zeit nehmen.

Und lieber Jan, wenn man eine Situation nicht versteht, dann zieht man sich eher zurück oder? Ganz ehrlich: Wenn man mir heute sagt: bla bla bla sie haben bla bla krebs bla bla....??!!! bin ich mit der Situation auch überfordert und will nur meine Ruhe haben. Kommt aber dann jemand, der mich "an die Hand nimmt" und mir die Situation in Ruhe erklärt, sieht das für mich schon wieder anders aus.

Ich sende Dir viele Grüße
Claudia
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  #3  
Alt 26.12.2013, 00:37
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos

Hallo Claudia,

deine Schwester oder du können nur das in die Hand nehmen was deine Mutter zulässt. Deiner Schwester und dir dürfen vom Arzt nur die Dinge weitergegeben werden was deine Mutter zulässt. Vielleicht wollte deine Mutter deine Schwester und dich nicht mit ihrer Krankheit belasten? Eltern möchten ihre Kinder dadurch oft nicht behelligen.

Was die Diagnose Krebs bedeutet kann ich nachvollziehen. Einem Menschen solch eine Nachricht zu eröffnen ist nicht einfach. Es gibt da kein Patentrezept. Die Ärzte müssen nun mal bei der Wahrheit bleiben. Ich bin froh nicht in deren Lage zu sein.

Ihr müsst mit eurer Mutter abklären in wie weit ihr in die Behandlung mit einbezogen werden könnt. Die letzte Entscheidung wird immer bei eurer Mutter liegen, solange sie noch in der Lage ist selbst zu entscheiden.

Eure Mutter sollte jetzt erst wieder auf die Beine kommen, in ihrer derzeitigen Lage wird sie schwer ein OP durchstehen. Erst wenn sie wieder einigermaßen fit ist, kann man an die Diagnose der evtl. vorhandenen Krebserkrankung und die evtl. Maßnahmen dagegen angehen.

Gruß Jan
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  #4  
Alt 26.12.2013, 17:03
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos

Hallo Clauda,

"Vor 2 Jahren Diagnose Nierenkrebs. . . .
Sie kam nach Hause und war sehr fidel. . . .
O-Ton vom Arzt: Naja, von dem Krebs (oder dem Krebs?) wird sie nicht sterben bei dem Alter. . . .

Vor einigen Wochen: Durchfall ohne Ende . . .
Sie war im Krankenhaus, Nachuntersuchungen mit dem Ergebnis: Metastasen in der Blase, Lunge und Lymphsystem. . . . "

Da paßt einiges nicht so ganz zum Nierenkrebs. Möglicherweise hat/hatte deine Mutter ein Urothelkarzinom, das normalerweise in der Blase wächst, manchmal auch im Nierenbecken, also innerhalb der Niere.

Vor jeder Behandlung steht die Diagnose.
Gastroenterologie und Schmerzabteilung sollten die Ursache der Beschwerden abklären. Dabei könnte den Ärzten der Hinweis auf eine frühere Krebsdiagnose (oder Verdacht?) nützlich sein.
Und die KH-Ärzte werden dann vielleicht den Bericht des ersten Arztes von damals (vor 2 Jahren) anfordern.

Auf jeden Fall hat auch deine Mutter das Recht, den Bericht von damals anzufordern. Er betrifft ihre Gesundheit.
(Oder hat deine Schwester eurer Mutter auch den Krebs angedichtet?)
Rudolf

Geändert von Rudolf (26.12.2013 um 17:06 Uhr)
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  #5  
Alt 27.12.2013, 19:11
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Schafschubser Schafschubser ist offline
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Hallo Rudolf,

danke für Deine so kompetenten Berichte. Mittlerweile ist mir Deine Meinung wichtiger, als die jeden Arztes. Danke

Am Montag wird bei meiner Mutter ein CT mit Kontrastmittel gemacht. Wenn man sieht, dass in der Lunge / Blase ect. Metastasen sind, dann wird mit Hilfe von Tabletten weiterbehandelt.

Die Ärzte haben vorgeschlagen, eine Gewebeprobe mit einer dickeren Spritze zu nehmen - unter dem CT. Das wäre aber erst der 2. Schritt, wenn wir einen Befund des CT's haben.

Ob man meiner Mutter die OP mit der Nierenentfernung noch zumutet / zumuten sollte, weiss ich nicht / wissen wir noch nicht.

Also, nein, meine Schwester hat meiner Mutter nichts angedichtet. Meine Schwester hat sich nicht gekümmert und hat auch nie das Gespräch mit meiner Mutter gesucht.

Heute habe ich mich lange mit dem Arzt unterhalten und dann sind wir zu meiner Mutter gegangen. Sie hat alles verstanden. Sie braucht halt etwas länger

Montag kann ich schon wieder mehr sagen....

Viele liebe Grüße und Dankeee

Claudia
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  #6  
Alt 29.12.2013, 12:29
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Schafschubser Schafschubser ist offline
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Hey liebe Foris,

gerade komme ich aus dem Krankenhaus. Meiner Mutter geht es nicht richtig wirklich klasse. Valoron schlägt nicht an, die Mittel gegen Übelkeit und Durchfall ebenfalls nicht.

Sie hat Husten - röchelt wie ein alter Blasebalg, aber keinem ist es bisher aufgefallen. ? !

Dann sprach ich mit der Ärztin:

Sie würde sie nach Hause holen. Ein CT wäre in dem Fall unsinnig, weil man ja eh nichts mehr machen kann. Für eine Chemo ist sie zu schwach, für eine Tabletten-Gabe ist sie ebenfalls zu schwach. OP kommt schon mal gar nicht in Frage.

Jetzt sagte ich, dass es doch besser wäre, zu wissen, wo der Krebs überall sitzt. Dann weiss man, was los ist und kann entsprechende Palliativ-massnahmen einleiten, vielleicht erfährt man dann noch, wie lange sie noch hat.

Mal eine Frage: Muss man nicht wissen, was man da behandelt? Z. B. das schwere Atmen von meiner Mutter - das könnte Wasser in der Lunge sein oder auch eine Erkältung. Aber um das richtig zu behandeln, muss man doch wissen, wie es in meiner Mutter aussieht. D. h. das CT ist doch nicht unsinnig, wie es die Ärztin sagt...

Ich meinte, ob man meine Mutter palliativ einstellen kann. Da sagte die Ärztin: Ihre Mutter hat ja keinen Leidensdruck. Hä? Durchfall wie Wasser 20 x am Tag, Übelkeit, dass man schon mehrere Tage nichts gegessen hat und Schmerzen am ganzen Körper? Ok im Verhältnis zu anderen wahrscheinlich eine Kleinigkeit. Nur, man kann doch einen Menschen nicht einfach so zu Hause liegen lassen, wie es die Ärztin machen würde.

Oh man, die machen es sich alle einfach.

Viele liebe Grüße an Alle
Claudia
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  #7  
Alt 29.12.2013, 23:40
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Rudolf Rudolf ist offline
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Hallo Claudia,

natürlich hast du recht,
vor jeder Behandlung steht die Diagnose!
Man muß doch wissen, was man behandelt oder evtl. nicht behandeln kann oder nicht behandeln darf!
Was steckt hinter dem Husten? Eine Erkältung oder Lungenmetastasen?
Vielleicht versucht man’s ja erstmal mit Hustensaft. Und wenn deine Mutter gestorben ist, weiß man, daß es kein Husten war. Makaber.

Auch bei einer Palliativbehandlung wollen und müssen Ärzte und Pfleger genau wissen, was sie behandeln müssen.

Laß Dir alle bisherigen Befunde geben. Sie sind Eigentum Deiner Mutter, denn es geht um ihre Gesundheit.

Und frag mal die Ärztin, ob sie ihre Mutter auch so behandeln würde. Diagnosefrei. Oder mit einer 2 Jahre alten Diagnose.
Ja, nicht jeder Arzt ist ein Arzt. Leider.
Und leider merken das manche Patienten zu spät.

Wo in NS lebt ihr denn?
Doch wohl nicht am Rübenberge in der Pampa?
Ist vielleicht doch eines der großen, guten Häuser oben in der Liste in eurer Nähe?

Viel Glück!
Rudolf
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