![]() |
![]() |
|
#1
|
||||
|
||||
![]()
Liebe Kristina,
ich wünsche deiner Mutter für die heutige Chemo alles Gute. Daumen sind gedrückt, dass sie sie gut verträgt. Hadere ruhig noch ein bisschen mit dem Gedanken an die Krankheit. Mir geht es auch so, ich versuche mir vieles "schönzureden" und ganz schreckliche Gedanken zu verdrängen. Das ist völlig normal, aber eigentlich - tief in uns drinnen wissen wir doch was los ist. Liebe Grüße Anette |
#2
|
|||
|
|||
![]()
Liebe Kristina!
So wie dir ging es mir zum Anfang der Diagnose meiner Mama auch! Sie war zum Anfang noch recht gut drauf, konnte vieles noch selbst. In der Zeit habe ich verdrängt das sie Tod krank ist. Im weiteren Verlauf der Krankheit ging es ihr immer schlechter und auch da habe ich oft ausgeblendet das sie an dieser Krankheit sterben wird! Tief in mir drin wusste ich das ich mir aus selbstschutz was vormache. In ruhigen Momenten war ich sehr traurig wusste nicht wie es weitergehen sollte. In der Zeit habe ich angefangen mit meiner Mama über den Tod zu reden und es war gut so. Bei diesen Gesprächen sagte sie mir auch das sie keine Angst vor dem sterben hat nur vor dem wie! Ich wünsche dir noch ganz ganz viel Zeit mit deiner Mama!!! Lg mausi
__________________
Meine Mama BSDK ED 05.02.2014 28.07.1949 - 22.06.2014 Du warst es wert so sehr geliebt zu werden! Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist! http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514 |
#3
|
|||
|
|||
![]()
Liebe Berlinette, liebe Mausi,
ja, man versucht es zu verdrängen und das macht man sicherlich auch, um sich selbst zu schützen und sein eigenes Leben bewältigen zu können. Ich habe morgen das erste Mal einen Termin bei einer Selbsthilfegruppe hier im Ort. Die ist für Betroffene und für Angehörige und ich bin mal gespannt, ob die dort meine dramatische Geschichte hören wollen... Und ob ich mir gute Krankheitsverläufe anhören kann... Ich selbst war auch mittlerweile bei meiner Ärztin und habe mir etwas verschreiben lassen, damit ich den Tag zumindest ruhiger verbringen kann... Es könnte ein so schöner Sommer sein! Ich hoffe nur inständig, dass die Chemo anschlägt und die Metastasen in der Leber kleiner werden und der Tumor aufhört zu wachsen. ![]() Heute ist die nächste Runde zu Ende gegangen und meine Mutter hat mir vorhin erzählt, dass beim Nadel rausziehen viel Blut nachkam, es aber Gott sei Dank wieder aufgehört hat. Sie kriegt ja Heparin für die Thrombose und da war man in der Ambulanz schon kurzzeitig in Sorge. Und ich merke, dass ich regelrecht Sehnsucht nach meiner Mutter habe - am liebsten würde ich sie den ganzen Tag am Telefon haben (sehen geht ja nicht so einfach und dauernd wegen der Entfernung). Aber man merkt, dass man noch dankbarer und demütiger dem eigenen Leben gegenüber wird, oder? Man kann sich doch eigentlich wirklich über jeden Tag freuen, den man auf der Erde hat! Alles Liebe Kristina |
#4
|
|||
|
|||
![]()
Liebe Kristina,
es ist noch viel zu früh, um seine Eltern zu verlieren. Ich fühle mich um ganz viele Jahre betrogen und damit werde ich immer kämpfen müssen. Mein Papa war Anfang 70 und meine Mama Mitte 60. Meine Mama hatte nach dem Tod meines Papas alles ganz gut im Griff. Sie war aber, obwohl sie wirklich für meinen Papa und uns gelebt hat, total selbstständig und patent! ![]() Psychologische Hilfe hatten wir nicht. Meine Mama wollte keine, weil sie immer sagte, dass sie gar nicht weiß, worüber sie mit demjenigen reden soll. Meine Schwester und ich hatten auch keine. Nach dem Tod meines Papas hat meine SChwester allerdings eine Trauerbegleitung gemacht. ICh war in der Zeit so viel mit meiner Mama zusammen, dass wir das gemeinsam gemeistert haben. Nach dem Tod meiner Mama war ich dann auch einmal bei der Trauerbegleitung, hat mir aber nichts gebracht. Ich rede mit meiner SChwester, das tut mir am meisten gut. Meine Mama hatte noch eine Reise gebucht, die sie sehr gerne wahrgenommen hätte. Und sie hat immer gefragt, ob sie diese wohl noch machen kann....das hat mir immer das Herz gebrochen, weil ich es mir so sehr gewünscht habe, aber auch wusste, dass es wohl nicht mehr klappen wird. Auch wollte sie noch so gern die Geburt meines kleinsten Neffens erleben. Auch das hat sie nicht mehr geschafft. Die Zeit ist endlich...furchtbar!!! meine SChwester wollte es auch bis kurz vor dem Tod meiner Mama nicht wahr haben, dass sie sterben wird. Sie ist so eben so besser mit der Situation klar gekommen. Sie wollte auch nciht hören, dass Mama bald sterben wird...aber als es dann so weit war, hat sie die Situation besser gemeistert als ich. Und ja, man muss für jeden Tag dankbar sein, den man hier sein darf. Das habe ich auch gelernt. Alles kann ganz schnell vorbei sein und man muss das Leben einfach genießen! Jetzt geht das vielleicht noch nicht so gut, weil ich noch so sehr traurig bin, aber ich fange an mir meine Inseln zu schaffen... LG! Tina |
#5
|
|||
|
|||
![]()
Liebe Tina,
es gibt wirklich sehr viele Parallelen - meine Schwester scheint das alles auch nicht wahr haben zu wollen und geht im Moment besser damit um als ich. Sie ist allerdings auch näher dran, sieht meine Mutter täglich. Da mag es leichter sein, jeden Tag als Alltag zu erleben als ich. Ich komme ja im Moment 1x in der Woche zu meiner Mutter und das ist schon anstrengend genug - für mich ist das dann aber auch immer mit Angst verbunden, wie wird sie drauf sein, hat sie sicher verändert etc... Nach dem Tod meines Vaters habe ich auch sehr viel Zeit mit meiner Mutter verbracht und sie wieder aufgebaut und ins Leben zurückgeholfen. Das hat sehr zusammen geschweißt. Ich habe von meiner Hausärztin ein Medikament bekommen, das mir hilft, am Tag ruhiger zu sein und mich besser zu konzentrieren - in den ersten Wochen nach der Diagnose habe ich durchgeweint und immerhin geht es mir im Moment ein bisschen besser. Ich hoffe sehr auf Unterstützung durch eine Therapeutin, ich habe nächste Woche einen Termin. Auch eine Trauerbegleitung fänd` ich nicht schlecht, ich muss mal schauen, ob es hier so etwas gibt. Und all die Dinge, die meine Mutter nicht mehr erleben wird - das macht mir schon sehr zu schaffen. Ich plane, mit ihr wegzufahren, sie hat gesagt, dass sie "noch mal ans Meer will". Ich habe dann direkt auch gesagt, dass ein "noch mal, also ein letztes Mal" nicht gibt, sondern wir zwischen zwei Chemos an die See fahren und dann zwischen den nächsten Chemos wieder ans Meer. Es soll nicht den Klang von nie wieder haben, dann ist es vielleicht für sie auch leichter. Und das Haus - da darf ich gar nicht dran denken - all die Erinnerungen und ich will auch vieles nicht entsorgen, aber wohin damit? Alles nicht einfach und wenn ich erst mal richtig im Grübeln bin, dann mache ich mir auch wirklich über so was Sorgen. Ich bin eben die Ältere und habe so das Gefühl, dass ich mich auch um das Organisatorische kümmern muss. Da gehören auch so Sachen wie irgendwann Pflegedienst, palliative care, Hospiz usw. dazu - meine Schwester hält sich da im Moment noch sehr raus und ich bin mir nicht sicher, ob sie in diese Situation noch hineinwachsen wird. Alles Liebe Kristina |
#6
|
|||
|
|||
![]()
Hallo ihr Lieben,
heute ist für mich irgendwie kein guter Tag - war es auch schon am Wochenende nicht. Ich war am Wochenende nicht bei meiner Mutter, sie hatte Besuch von ihrer Schwester und das hat mich doch ein bisschen entlastet. Ich bin aber leider - und muss das hier mal loswerden - ein wenig genervt von meiner Schwester, die sich nämlich überhaupt nicht kümmert, wie mir scheint. Meine Schwester wohnt bei meiner Mutter, da sie sich vor nicht allzu langer Zeit von ihrem Freund getrennt hat und man meint, sie ist zu einem Entwicklungsstand von 18 Jahren zurückgekehrt - und dabei ist sie 30!! Sie ist ständig unterwegs, nimmt meiner Mutter nicht wirklich was im Haushalt ab, verbringt nicht mehr Zeit mir ihr als sonst und wenn sie z.B. einen Kuchen für die Arbeit backen will (Geburtstag), dann könnt ihr 3x raten, wer den backt... Jedenfalls nicht meine Schwester, das überlässt sie schön meiner Mutter. Es geht meiner Mutter ja im Moment noch ganz gut, auch wenn die Chemo sie sehr anstrengt. Ich finde aber, dass das so nicht sein sollte und denke, meine Schwester könnte ihre Zeit mit meiner Mutter doch auskosten?! Ich bin ganz neidisch, wohne ja 300 km entfernt und wäre am liebsten jeden Tag bei ihr, sozusagen, um die Jahre, die ich nicht mit ihr haben kann, "vorzuholen"... Wenn ich an die Verteilung von Haus und Wohnung und die Organisation von allem denke, wird mir ganz schlecht - am Ende bin ich doch alleine, weil sich meine Schwester zurückzieht... Außerdem habe ich heute mal wieder gelesen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei 1 Jahr liegt und ich sehe nur den Sand durch die Uhr rinnen. Was ist denn, wenn sie noch länger hat? Oder schlimmer, was ist, wenn sie weniger Zeit hat? Ich bin beruflich im Moment so sehr eingespannt, vor Ende Februar kann ich gar nicht mehr machen als derzeit und ich könnte auch nicht wochenlang ausfallen. Wenn mir das bewusst wird, dann ist es mit meiner Fassung jedenfalls vorbei und ich will nur endlich aus diesem bösen Traum erwachen. Ich wünsche Euch trotzdem einen schönen Tag! Kristina |
#7
|
||||
|
||||
![]()
Liebe Kristina,
auch wenn ich Dir damit jetzt auf den Schlips trete Zitat:
Glaub mir, auch wenn Du morgen am Tag tot umfallen würdest, würde die Welt sich weiterdrehen. Die Arbeit würde nicht liegenbleiben, wenn sie so wichtig ist. Gesetzt den Fall, DU selber würdest schwer erkranken. Kein Mensch ist unersetzlich. Und wenn DU gerne Zeit mit deiner Mama verbringen möchtest, auf was willst Du denn noch warten ? Sie stirbt.... und das in absehbarer Zeit. Du musst auf jeden Fall einen Plan B haben, damit Du Dich wenigstens gelegentlich mal von der Arbeit loseisen kannst. Glaub mir, danken tut es Dir sowieso keiner, und Du wirst lange Zeit haben zu bedauern dass Deine Verpflichtungen auf der Arbeit wichtiger waren als das was Dein Herz Dir sagte.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL) Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.) Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca) Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie) Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015 |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|