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Alt 29.10.2014, 16:35
Grisu62 Grisu62 ist offline
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Registriert seit: 21.04.2013
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 220
Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Ihr Lieben,

zurück in Deutschland, will ich mich doch auch wieder mal melden. Ich hatte ja - dank hessischer Herbstferien war das möglich - ganz kurzfristig für mich und meine Tochter eine Woche Türkei gebucht. Auch wenn das mit der Sonne nicht so wirklich geklappt hat, war die Auszeit sehr erholsam. Zumindest körperlich konnte ich Kraft tanken... Als ich heute morgen wach wurde, ging mir durch den Kopf, dass jetzt - nach 31 Jahren mit meinem Mann - die zweite "Hälfte" meines Lebens beginnt.

Die Tatsache, dass wir nur noch zu zweit sind, ist allerdings noch nicht wirklich so richtig in meinem Kopf angekommen. Da habe ich noch einiges aufzuholen. Da kann es passieren, dass ich mein Handy in der Hand halte und ihm eine Whatsapp schicken will oder im Supermarkt nach Sachen greife, die er besonders gern mochte...ich stehe dann echt neben mir. Immer, wenn es dann wieder "durchsickert", gehe ich richtig in die Knie. Da konnte es mir schon mal passieren, dass ich mitten im Speisesaal stand und die Tränen kullerten los.

Ab Montag gehe ich wieder arbeiten - ich bin mal gespannt, wie es mir damit geht. Ich war ja jetzt immerhin zwei Monate nicht mehr im Büro, dabei waren die letzten beiden Wochen Urlaub. Meine Ärztin hat aber klar signalisiert, wenn ich merke, dass es nicht geht - warum auch immer - schreibt sie mich wieder krank. Ich glaube aber, dass es mir guttun wird, auf meinem Weg zurück in die "Wirklichkeit", wie ich es immer nenne.

Ich habe übrigens auch die meisten Sachen meines Mannes schon ausgeräumt und weggegeben. Wir hatten hier einen Hilfsgütertransport in die Ukraine, den ich seit Jahren aktiv unterstütze, und da passte es, dass ich seine Sachen dort hin geben konnte, wo sie dringend gebraucht werden. Um es mal ganz "platt" zu sagen: ich brauche nicht seine Jeans oder Socken, um mich an ihn zu erinnern...

@schmibi, ich glaube, du hast es derzeit am nötigsten, deshalb ein dickes Kraftpaket für dich. Ich hoffe, du hast dich in der Zwischenzeit krankschreiben lassen. Ich wünsche dir von Herzen, dass euch ein ähnlich friedvolles, inniges Abschiednehmen geschenkt wird. Ich merke bei mir, wie wichtig es für mich war und ist, dass wir diese gemeinsame Zeit hatten und ich bis zum letzten Moment an seiner Seite sein konnte.

Aber natürlich auch allen anderen eine Schippe Sand und liebe Grüße
Grisu
__________________
"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Vaclav Havel)
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