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#1
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Liebe Yogi,
der 365. Tag ohne... die Erinnerungen an diesen ganz besonderen Tag sind neben den Tagen, die zu diesem geführt haben immer besonders präsent, wir selbst besonders empfindsam. Ich empfinde diese Empfindsamkeit mittlerweile als ein Geschenk, möchte es pflegen, es täglich in die Welt tragen, indem ich menschlichen Begegnungen mehr Aufmerksamkeit schenke, indem ich nicht bewerte, indem ich meins aber auch nicht verschlucke, unterdrücke.. Du hast es geschafft... und es tut unendlich weh, wenn Menschen nicht für einen Moment anhalten können, die eigenen Erlebnisse, Widrigkeiten mehr Platz einnehmen als die Erinnerungen an diesen wunderbaren Menschen, der fehlt und immer fehlen wird, uns ganz besonders, weil wir durch diesen Menschen so tief in unserer Seele berührt wurden, er nicht nur Bruder oder Sohn war, es einfach für uns keine Selbstverständlichkeit war und ist, wir diesen Menschen nicht als zufällig erfahren haben, mehr als glücklichen Zufall, Bestimmung, Ergänzung, Weiterentwicklung, als All-eins-sein. Und genauso werden sie uns weiterbegleiten. Es gibt soviele Momente, da spür ich meinen Liebsten so dicht bei mir, fast tastbar und es zaubert, wie in vergangenen, leibhaftigen Zeiten, ein Lächeln auf mein Gesicht, ein entspanntes Wissen, das nichts in diesem Unversum verloren geht... und die Liebe wächst, Grenzen überschreitet... und trägt, öffnet. Ich wünsch dir sehr in deiner Verbundenheit bleiben und eine klitzekleine Öffnung in die Aussenwelt zulassen zu können. Aus deinen posts spricht soviel Liebe, erhalte dir diese Liebesfähigkeit, unbedingt. Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe. Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012 |
#2
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Hallo sjarissa,
Ich habe alle deine Beiträge gelesen und konnte immer nachempfinden wie sehr du deinen Mann geschätzt und geliebt hast. Menschen wie du können nachvollziehen wie es momentan in mir aussieht. Ich bin schon seit Tagen depremiert und heule viel. Es fällt mir schwer mich so anzunehmen wie ich gerade bin.... Diese Phase wird vorüber gehen und ich werde wieder mehr inneren Frieden finden. Deine Worte berühren und tun mir gut. Dafür danke ich dir. Herzliche Grüße Jutta |
#3
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Liebe Jutta,
ja, so ist es, manchmal kann man sich selbst kaum aushalten, möchte so gerne in eine annehmbare Haltung kommen, strampelt, rudert, ist vollkommen erschöpft und erreicht doch nichts oder gerade VIEL, weil man sich nicht verstellt, nicht krampfhaft versucht sich dem "NUN MUSS MAL GUT SEIN" ergibt, vielmehr der Trauer Raum gibt. Ich kann dich und deine Empfindungen zu 100% verstehen... weiß aber aus eigener Erfahrung, das es sich ändern wird, unmerklich, nicht gewollt, gepusht, einfach so... da ist der plötzlich wie aus dem Nichts auftretende Regenbogen, der sicherlich schon zig Mal in noch schöneren Farben geschillert hat, die Rose, die blüht und verschwenderisch ihren Duft versprüht, der Mensch, der freundlich Guten Tag sagt, etc., und ich hab das Alles nicht mit meinen Sinnen wahrnehmen können. Und als es dann passierte, dieses Wahrnehmen, war ich so überwältigt, es flossen Tränen von GLÜCK und die schmecken ganz anders (du verstehst, was ich meine). Und es ist nicht so, das mich die Trauer verlassen hat, sie hat ihren Platz, weiterhin, inmitten all der anderen Emotionen und daraus schöpf ich Kraft, das sie sein darf, mit einem zugegebenermassen zeitlichem Ungleichgewicht.... und schlechte Tage hat es vorher auch gegeben, ich möchte sie nicht mehr reduzieren auf Trauer, sie sind mein Lebenslernprozess, mit Guido im Rücken, auch inzwischen mehr und mehr annehmbar. Das Leben ist eine Lernschule und wenn ich es verständlich ausdrücken sollte, bin ich vom Kindergartenkind zum Grundschuljahrkind evoluiert, ich dachte nicht, das ich je schreiben und lesen lernen würde, aber irgendwie ist es geglückt, keine schweren Texte, aber das kommt noch... Ich wünsche dir aus ganzem Herzen eine dich selbst annehmende Haltung, mit allen Vor- und Rückschritten, du wirst wachsen, wie ein Kind, das auch nicht drüber nachdenkt, es geschieht einfach so. Lieben Gruß Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe. Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012 |
#4
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Hallo Sjarissa,
Zitat:
Es ist hilfreich, das du die Erfahrungen aus denen du gelernt hast hier weitergibst, um mir und anderen Menschen die noch nicht so weit sind Mut zu machen. Momentan befinde ich mich in einer schwierigen Zeit, nichts will richtig gelingen. Ich habe gehofft, dass es mit dem Stress "meine Mitte zu finden" bald vorbei ist, doch irgendwie klappt es mit dem Anpassungsprozess nicht. Es muss in Ruhe geschehen, ohne hohe Erwartungen, die nur Druck erzeugen und das Gegenteil von dem bewirken was jetzt heilsam wäre. Es gibt nicht nur Dunkelheit und Leid, alles hat einen Gegenpol, den ich noch nicht wahrnehmen kann/ will. Dennoch passieren momentan Dinge die ich nicht nur alleine zu entscheiden habe. Menschen treten in mein Leben, kommen nicht zur vereinbarten Verabredung, oder sie denken sie haben den Anspruch auf größeren Schmerz nach dem Verlust eines geliebten Menschen ( Schwiegermutter: Ein Kind geht vom Herzen, ein Mann/Frau von der Seite ) oder einige die Glück hatten und bisher wenig Niederlagen in ihrem Leben einstecken mussten reagieren mit Ignoranz und Oberflächlichkeit ........ Wozu ist das alles jetzt gut es erbittert mich ja nur, ändert nichts an der Situation. Ich vertraue darauf dass es wieder besser wird und diese "Rückschritte" mich nicht daran hindern- mein Herz zu öffnen- damit ich Raum für Heilung finden kann..... Ich wünsche allen Betroffenen und Hinterbliebenen Geduld, inneren Frieden und positive Änderungen in ihrem Leben. Liebe Grüße Jutta Geändert von gitti2002 (03.09.2015 um 00:18 Uhr) Grund: Zitat gekürzt |
#5
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Hallo Jutta,
Sicher ist es für eine Mutter oder einen Vater schwer, ein Kind zu verlieren. Aber der Spruch Deiner Schwiegermutter ist Unsinn. Vielleicht empfindet sie das So, dass der Verlust des Partner weniger schlimm ist. Das ist ja auch abhängig von der Ehebeziehung vorher. Für mich war Tanja nicht nur jemand, der an meiner Seite gegangen ist. Das Herz ist hier ein Symbol für Liebe. auch ich habe meine Frau geliebt Vielleicht mehr als ihre eigene Mutter sie geliebt hat. aber das will ich damit ja gar nicht behaupten. Liebe Grüße Hermann |
#6
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Hallo Hermann,
danke für deine Antwort. Das kann ich genauso unterschreiben wie du es geschildert hast. Ich habe es der Schwiegermutter auch so ähnlich erklärt, aber es gibt Menschen, die nur in ihrer eigenen Fantasie leben, an denen andere Erfahrungen oder Meinungen abperlen. Da ich aus einer nicht immer gut funktionierenden Familie stamme, bin ich mir ziemlich sicher, dass mein Mann der einzige Mensch war, der mich wirklich geliebt hat. Er hat mich mit meinen Ecken und Kanten so akzeptiert wie ich bin und umgekehrt war es genauso. Das war allerdings ein längerer Lernprozess, der uns manchmal an unsere Grenzen brachte, letztlich aber noch fester zusammen schweißte. Liebe Grüße Jutta Geändert von gitti2002 (03.09.2015 um 00:19 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt |
#7
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Lieber Ingo,
so vieles hat sich während deiner Abwesenheit hier schon verändert. Manches gewollt, häufig gab es auch unfreiwillige Veränderungen. Du hattest mein Fahrrad während deiner Krankheit im letzten Jahr noch repariert und einige Teile erneuert. Es stand im Hinterhof und ist gestohlen worden. Die Versicherung übernahm die Kosten für ein neues Rad. Dieses ist jetzt zwar viel schöner, aber das alte Fahrrad hatte einen unbezahlbaren Wert, weil du es mit deinen Händen instandgesetzt hast. Ich habe jetzt alle Bilder auf denen du gut getroffen bist eingerahmt und in der Wohnung verteilt,so viele waren es ja nicht. Mittlerweile kann ich sie anschauen ohne sofort dabei zu weinen. Ich denke an die Zeit als es noch selbstverständlich war, dass du an meiner Seite warst und wir für unser Wohlergehen gesorgt haben. Zukunft und Zeit haben nicht mehr so einen hohen Stellenwert wie damals, sind nicht mehr so wichtig- ohne dich.- Ich bin dankbar dafür, das ich momentan keine Gefühle der Verbitterung spüre, fühle mich herzlich und liebevoll mit dir verbunden. Du bist jetzt frei von Leid, die Verzweiflung ist dem ewigen Frieden gewichen. Sehnsucht und vermissen bleiben.... Jutta |
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