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#1
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Irgendwie befinde ich mich im Moment in einer sehr merkwürdigen Stimmung.
Gestern Abend habe ich mir ein Glas Rotwein gegönnt obwohl ich Wein eigentlich nicht gerne trinke. Romy hat ihn gerne getrunken und so habe ich es auch einmal versucht. *lach* Die Tage sind im Moment so dunkel für mich sogar wenn die Sonne scheint. Dennoch bin ich dabei langsam und Zimmer für Zimmer die Wohnung so einzurichten wie wir es immer vorgehabt haben. Mit ein paar kleinen Änderungen, da ich ja nun alleine bin. Wenn man erst einmal irgendwo angefangen hat geht es auch voran, manchmal kann ich mich dazu aber nicht motivieren. Und morgen... morgen am Montag ist es genau ein halbes Jahr her das mein Schatz eingeschlafen ist. Ich habe Angst vor diesem Tag. Ich bin im Moment alleine hier und versuche das Beste daraus zu machen. Ich hatte irgendwie das Gefühl ich sollte etwas Besonderes machen für diesen morgigen Tag. Es ist so ein Bauchgefühl auf das man hören sollte. Also habe ich überlegt was ich tun kann... letztendlich habe ich mich tatsächlich dazu durchgerungen eine kleine Gedenkseite zu erstellen. Ich bin nicht gut darin einen Nachruf zu verfassen, eigentlich weiß ich gar nicht wie man so etwas macht. Habe einfach drauflos geschrieben und... naja sie ist noch nicht fertig. Aber es tut irgendwie gut. Nochmal wirklich inne zu halten, zurück zu denken. Nicht nur an uns sondern auch an die lieben Menschen die uns durch die Krankheit begleitet haben, auch an die Menschen die mich jetzt begleiten, jetzt für mich da sind. Ich glaube das hätte Romy wirklich gefallen.
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Ich werde dich/euch immer lieben und so in Erinnerung behalten, wie du/ihr war(s)t. Romy, mein Schatz 27.04.1981 - 26.04.2015 Gedenkseite Meine Mama 23.10.1952 - 23.05.2005 Mein Papa 14.04.1946 - 20.02.1984 Geändert von gitti2002 (25.10.2015 um 14:00 Uhr) Grund: zweifachen Link entfernt |
#2
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Guten Morgen Servela,
ich wollte dir noch einen kleinen Gruß senden. Ich überlege was soll ich dir schreiben und wünschen. Schwierig, nicht wahr. Irischer Segen Vergiß die Träume nicht, wenn die Nacht wieder über dich hereinbricht und die Dunkelheit dich wieder gefangen zu nehmen droht. Noch ist nicht alles verloren. Deine Träume und deine Sehnsüchte tragen Bilder der Hoffnung in sich. Deine Seele weiß, daß in der Tiefe Heilung schlummert und bald in dir ein neuer Tag erwacht. Ich wünsche dir, daß du die Zeiten der Einsamkeit nicht als versäumtes Leben erfährst, sondern daß du beim Hineinhorchen in dich selbst noch Unerschlossenes entdeckst. Ich wünsche dir, daß dich all das Unerfüllte in deinem Leben nicht erdrückt, sondern daß du dankbar sein kannst für das, was dir an Schönem gelingt. Ich wünsche dir, daß all deine Traurigkeit nicht vergeblich sind, sondern daß du aus der Berührung mit deinen Tiefen auch Freude wieder neu erleben kannst Viele Grüße und eine dicke, fette Umarmung Carolin
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Dieser Tag - ein Leben |
#3
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liebe servela,
ich möchte dir sagen, dass du das mit der gedenkseite total gut hinbekommen hast (u da kommt ja bestimmt noch mehr), der nachruf ist wahnsinnig schön geschrieben, leidenschaftlich, mit soviel gefühl, eure geschichte berührt mich sehr! du bist ein sehr sensibler mensch, glaub ich, hast aber auch viel mut u kraft, wahrscheinlich sogar mehr als du selber denkst ![]() carolins irischer segen ist auch hilfreich, find ich - hallo carolin ![]() alles liebe für deinen weiteren weg ![]() wünscht dir von herzen heidilara |
#4
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Hallo carlchen, hallo heidilara
![]() Vielen Dank für eure lieben Worte. Der Segen ist wirklich sehr schön. ![]() Hm wie schreibe ich das jetzt ohne das es sich merkwürdig anhört. Ich habe den 26.10. einigermaßen glücklich überstanden. Der Tag an dem es nun ein halbes Jahr her war. Komischerweise schien hier den ganzen Tag die Sonne, davor war das Wetter die ganze Zeit nur düster, regnerisch. Ich muss zugeben, das ich natürlich auch keinen Wetterbericht gesehen hatte. Innerlich war ich auf einen sehr schlimmen Tag für mich gefasst gewesen. Aber... er war okay, fast gut möchte ich sagen. Natürlich habe ich auch getrauert, aber es war nicht diese richtig schmerzhafte Trauer, die auch nach stundenlangem Weinen nicht vergeht. Ich hatte ja angefangen eine Gedenkseite zu erstellen und dort noch einmal zusammen gefasst, wie ich die Zeit mit Romy erlebt habe. Das hat ganz gut geholfen. Auch wenn ich die Worte die ich dort geschrieben habe im Nachhinein nur noch schwer lesen kann. Es tut einfach so weh. Und ich fürchte langsam, das dieser Schmerz nicht abklingen wird, nicht erträglicher wird. Gerade jetzt in dieser Zeit. Und ich bin mit der Gedenkseite irgendwie nicht zufrieden. Vielleicht fällt noch etwas ein das eher meinen Vorstellungen entspricht. Es war nur die erste Seite über die ich gestolpert bin.
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Ich werde dich/euch immer lieben und so in Erinnerung behalten, wie du/ihr war(s)t. Romy, mein Schatz 27.04.1981 - 26.04.2015 Gedenkseite Meine Mama 23.10.1952 - 23.05.2005 Mein Papa 14.04.1946 - 20.02.1984 |
#5
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Geht es euch eigentlich auch so, das viele eurer Freunde die vorher gesagt haben: Ich bin da wenn was ist, plötzlich weder vorbei kommen, anrufen oder sich per SMS melden?
Es ist nicht so das ich mich nicht melde, aber ich glaube irgendwie bringt das nichts. Wenn man dann auch noch zu hören bekommt: Ja wir kommen demnächst mal rum und nichts passiert... das hat mich ziemlich runter gezogen. Auf der anderen Seite hört man immer wieder das viele Menschen nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Weiß das denn überhaupt einer von uns? Eigentlich reagieren wir doch in Zeiten der Trauer nur oder sehe ich das falsch? Sicher, manchmal gelingt es tatsächlich aktiv zu sein und sich abzulenken, aber dennoch funktioniert man nicht so gut wie vorher. Ist es das, was vielen Menschen Angst macht? Mich hat das nur ein wenig nachdenklich gestimmt... denn ich bin noch auf Facebook in einer Trauergruppe aktiv und dort liest man auch immer mal wieder das scheinbar sehr gute Freunde im Trauerfall plötzlich nicht mehr gesehen werden. Wie geht ihr mit so etwas um? Ich habe für mich entschieden, da nicht mehr hinterher zu laufen. Es macht mich nur unnötig traurig und wenigstens ich habe ja noch eine Hand voll liebe Menschen, die sich von sich aus melden und immer für mich da sind. Ich weiß natürlich auch das Menschen kommen und gehen im Leben, nur finde ich dieses stille verschwinden einfach nur unfair, insbesondere dann, wenn es wichtig wäre für jemanden da zu sein. *seufz*
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#6
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Ach ja gestern war so ein schöner Tag und es hat mich irgendwie nach draußen gezogen. Ein bisschen frische Luft schnappen, den Kopf frei bekommen.
Ich habe mir einfach mein Fahrrad geschnappt und bin losgefahren. Es war angenehm warm und richtig herbstlich. Endlich muss ich dazu sagen. Davor gab es einige wirklich graue Tage und ich merke immer, wie an diesen Tagen die Stimmung von vorne herein schlechter ist. Irgendwann bin ich dann bei uns an der Domänenburg gelandet. Dieser Ort ist für mich etwas besonderes. Dort in der Nähe befinden sich der Kindergarten den ich besucht habe, die Grundschule und die Realschule. Der Ententeich zu dem ich mit meiner Oma immer gegangen bin um Enten zu füttern oder im Winter um auf dem Eis zu laufen *lach* Heute darf man den Teich natürlich nicht mehr betreten. Dort befindet sich auch der Treffpunkt, den wir als jugendliche immer genutzt haben. Eigentlich hat sich dort meine gesamte Kindheit abgespielt. Und ich habe ein paar schlimme Erinnerungen daran, die Zeit in der mein Vater gestorben war und ich Angst davor hatte im Kindergarten alleine bleiben zu müssen. Und wirklich schöne Erinnerungen wie die Laternenumzüge, oder lange Sommernächte in den Ferien an denen man sich getroffen hat um gemeinsam die "Freiheit" von der Schule zu genießen. Den Ort mochte Romy auch sehr gerne, obwohl sie natürlich nicht dieselben Erinnerungen damit verbunden hat wie ich. Ich habe mich einfach auf eine Bank oben vor der Burg gesetzt und die Gegend beobachtet. Es war so wunderbar still, bis auf einige Spaziergänger und die Fontäne im Teich war eigentlich nur der leichte Wind zu hören, die raschelnden Blätter. Ganz spontan habe ich natürlich auch ein Foto gemacht, es ist bearbeitet, weil meine Handycamera immer ziemlich blasse Fotos macht. Irgendwie gefällt es mir aber trotzdem. ![]() Es wäre so schön gewesen, diesen Tag gemeinsam mit meinem Schatz verbringen zu können. Wir haben solche Spaziergänge immer geliebt. Einfach raus gehen und die Seele ein wenig baumeln lassen, den Tag genießen. ![]()
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#7
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Ach ja.
Ich habe Romy versprochen, mich um ihre Mutter zu kümmern. Vor einigen Tagen hat meine Schwiegermama dann gefragt was mit Weihnachten ist und ob wir nicht zusammen feiern wollen. Bis zu diesem Tag hatte ich mir noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, wie ich Weihnachten eigentlich verbringen möchte. Da ich auch noch einen Kater hier habe und nicht einfach mal so eben in den Zug steigen und 600 km weit fahren kann habe ich gesagt, das ich da gerne nochmal drüber schlafen würde. Es war halt die Frage, wer von uns wohin fährt ^^ Ich bin dann zu dem Entschluss gelangt, das gemeinsam Weihnachten feiern wirklich schön wäre. Also habe ich wieder angerufen und ihr gesagt das ich wirklich gern zusammen feiern würde. Das war genau einen Tag später... habe ihr sogar noch angeboten ihr die Fahrt zu bezahlen (sie hatte durchblicken lassen, das sie auch gerne her kommt, aber viel Geld hat sie halt auch nicht). Ja was soll ich sagen... sie meinte jetzt hat sie schon was vor. Ich sollte nicht enttäuscht sein... natürlich bin ich enttäuscht. Sehr sogar. Ich fühlte mich ein wenig verar**** wenn ich das so sagen darf. Nun ja, habe mich damit abgefunden alleine zu sein über die Feiertage. Aber das hat mir irgendwie so richtig den Boden unter den Füßen weg gezogen. ![]()
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