![]() |
![]() |
|
#1
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Thomas!
Herzlichen Dank für Deine ausführliche Darstellung, die mich ein Stück weiterbringt. Wenn ich Deine Angaben richtig verstehe, hat Deine Frau die Monotherapie mit Rituximab als Erhaltungstherapie nach einer aufwändigen, vorhergehenden Therapiekaskade gemacht. Dies veranlasst mich zur Nachfrage: Ist das Therapieschema bei Primärtherapie vergleichbar? Sind die NW in den Therapiepausen (2 Monate) gleichbleibend oder treten sie nur kurz nach der Anwendung auf? Danke für eine nochmalige Antwort und alles Gute für Deine Frau. Freundliche Grüße Helmut |
#2
|
||||
|
||||
![]()
hallo helmut!
nach meinem kenntnisstand ist das therapieschema gleich. die - falls sie überhaupt auftreten (meine frau hatte keine) - nebenwirkungen treten nicht zwingend auf. die erste gabe wird sehr, sehr langsam gegeben. wenn du nicht gerade einen allergischen schock erleidest (sehr selten), flutschen die weiteren gaben immer schneller durch ![]() die langzeit nebenwirkungen sind vor allem eine stärkere infektanfälligkeit. lass es dir gut gehen, thomas p.s.: dein alter ist (zumindest in hamburg) kein grund, auf die chemo zu verzichten. ist evtl. interessant für dich: Geändert von gitti2002 (20.01.2016 um 23:14 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt |
#3
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Thomas!
Nochmals herzlichen Dank für Deine klaren Antworten. Zur Verweigerung einer Chemo in meinem Alter darf ich ergänzend erwähnen, dass es natürlich nicht nur um das kalendarische Alter, sondern um den Allgemeinszustand geht. Durch langjährige Polyneuropathie, 15 Jahre Prostatkrebs und Sarkopenie bin ich bereits so geschwächt, dass ich mich zeitweise kaum auf den Beinen halten kann. Einen weiteren Muskel - und Energieabbau möchte ich unbedingt vermeiden. Viele Grüße Helmut |
#4
|
||||
|
||||
![]()
Daran tust du gut. Mit eines der größeren probleme bei jeder behandlung von lymphomen ist die auszehrung.
Gruß, thomas Geändert von gitti2002 (20.01.2016 um 23:02 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt |
#5
|
|||
|
|||
![]()
Die Therapie, wie Thomas sie beschrieben hat, ist keine Rituximab Mono Therapie sondern eine Erhaltungstherapie mit Rituximab.
Eine Monotheraphie, die anstelle von Chemo gegeben wird, erfolgt deutlich häufiger. Ich habe Rituximab Mono im Jahr 2008 erhalten, damals 4 Wochen lang, pro Woche eine Infusion in einer ziemlich hohen Konzentration (700mg). Ich kann allerdings nicht mehr sagen ob 700 mg/m2 Körperoberfläche oder ob in einer Infusion insgesamt 700 mg drin waren. Nach den ersten 4 Infusionen war Pause. 6 Wochen nach der letzten Infusion hatte ich ein Kontroll CT. Da bei mir ein Rückgang der Lymphknoten zu sehen war (einige verschwanden, andere wurden kleiner), verzichtete ich auf eine weitere Runde Rituximab. Rituximab ist mehrere Monate im Körper aktiv, bei mir zog sich der weitere Rückgang der Lymphknoten über Monate hinweg, bis sie irgendwann alle wieder auf Normalgröße geschrumpft waren. Allergische Reaktionen werden tatsächlich am meisten gefürchtet, man bekommt allerdings vorher verschiedenen Medikamente, die genau diese verhindern sollen. Ich persönlich zeigte dann auch keine Reaktion auf die Infusionen außer eine starke Müdigleit infolge der Antihistaminika (Medikamente gegen allergische Reaktionen). Außer an den Infusionstagen konnte ich immer arbeiten gehen. Nebenwirkungen hatte ich eher langfristig. Ich stellte irgendwann eine schlechte Wundheilung bei mir fest, die mehrere Wochen/Monate anhielt. Damals wurden aus kleineren Verletzungen immer größere Sachen (z.B. habe ich mich im Garten an Dornen neben den Fingernagel gestochen, was nicht abheilte sondern sich zu einem vereiterten Fingernagel weiterentwickelte...). Irgendwann verschwand das aber wieder. Meine Zähne haben auch ziemlich gelitten, ein Jahr nach der Therapie hatte ich in ziemlich vielen Zähnen Karies. Ansonsten habe ich alles gut verkraftet, ich konnte wie gesagt immer arbeiten gehen. Viele Grüße Mirijam
__________________
![]() ![]() Therapie: April/Mai 08 - Chemo abgelehnt, stattdessen Rituximab Monotherapie ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
#6
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Mirijam!
Vielen Dank für Deinen Beitrag und die Klarstellung. Ich entnehme Deinen Zeilen, dass Du bereits nach e i n e m Therapiezyklus einen durchschlagenden Erfolg hattest. Dies ist sehr erfreulich, aber schwer verständlich!?! Nach meinem bisherigen Verständnis wirkt Rituximab u.a. durch die vorübergehende Ausschaltung des Immunsystems. Kann es sein, dass ein starkes Immunsystem kontraproduktiv ist? Ich bin seit Jahrzehnten leidenschaftlicher Saunagänger (Sauna im Haus) und kann mich nicht entsinnen, wann ich den letzten Infekt hatte. Meine Frau erlebt immer wieder massive Infekte, trotzdem habe ich mich nie angesteckt! Ferner verstehe ich Deine Information dahingehend, dass die Dosis variabel ist. Letzte Frage: Kennst Du aus Deiner im Forum aktiven Zeit andere Betroffene, die mit der Monotherapie ebenfalls Erfolg hatten? Für eine kurze Mitteilung wäre ich Dir sehr dankbar. Nochmals vielen Dank und alles Gute. Helmut |
#7
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Helmut,
Rituximab schaltet das Immunsystem nicht aus. Es wirkt wie folgt: Einige Lymphomarten gehen von entarteten B-Lymphozyten aus, die das Immunsystem nicht mehr erkennt und deshalb nicht eleminieren kann. Auf den B-Lymphozyten befindet sich eine spezielle Oberflächenstruktur, das CD 20. Der Antikörper Rituximab erkennt diese Oberflächenstruktur und dockt an den B-Lymphozyten an. Diese werden so für das Immunsystem wieder erkennbar und dann vernichtet. Es läuft also daraufhin hinaus, dass man während bzw. noch bis zu einem Jahr nach der Therapie nur sehr wenig B-Lympozyten im Körper hat. Ein "Ausschalten" des Immunsystems würde ich das nicht nennen. Ich war zumindest während der Therapiezeit auch nicht sehr viel häufiger krank als zu anderen Zeiten, obwohl ich in einer Schule arbeite und damit entsprechend viel Kontakt zu Menschen habe. Ein starkes Immunsystem ist sicher nicht nachteilig. Ich bin auch sehr selten krank und erwische nicht jeden Infekt. Ansonsten gibt es zu Rituximab Mono hierzulande recht wenig Informationen (wie du selber schon bemerkt hast) und auch wenig Leute, die diese Therapie als Primärtherapie bekommen haben. An einen ähnlichen Fall im Forum kann ich mich auch nicht erinnern. Das liegt daran, dass die gesetzlichen Krankenkassen Rituximab Mono früher nicht bezahlt haben, da es hierzu keine Studien in Dtl. gab. Es wurde nur Chemo mit Rituximab bezahlt, aber keine Monotherapie mit dem Antikörper. Ich hatte damals Glück, weil ich privat versichert bin und meine Kasse es zahlte. Heute hat sich die Situation der Kostenübernahme anscheinend zum Positiven hin geändert. In den USA wird die Rituximab Monotherapie häufiger angewandt und meist werden Therapieprotokolle aus den USA als Grundlage für eine Behandlung in Dtl. genommen. Die Dosis legt der Arzt nach verschiedenen Kriterien fest. Meist ist die Monotherapie höher dosiert als eine Erhaltungstherapie. Es gibt Studien aus den USA, die nahelegen, dass Patienten mit niedrigmalignen NHL, die eine hochdosierte Rituximab Monotherapie als Primärtherapie erhielten, geheilt werden konnten bzw. sehr lange Remissionsphasen haben. Genau kann man das noch nicht sagen, da Rituximab noch nicht wirklich lang auf dem Markt ist. Viele Grüße Mirijam
__________________
![]() ![]() Therapie: April/Mai 08 - Chemo abgelehnt, stattdessen Rituximab Monotherapie ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|