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#1
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Liebe Leute, Ihr habt mir mit Euren Meinungen wahnsinnig geholfen, und wie Ihr das alle so durchsteht - wow! Davon bin ich noch weit entfernt. Ich fühle mich immer noch, als ob mir jemand eine Faust in den Magen gerammt hätte mit dieser Scheißdiagnose. Da mein Tumor durch HER 3mal pos. sehr aggressiv ist, frage ich mich und Euch, warum eine beidseitige Ablatio mit Neuaufbau von Silikon (muss ja nicht so aussehen wie bei Sofia im Dchungel) nicht auch eine Option sein sollte. Ich werde im Februar 63, mein Mann ist genauso alt, wir sind 40 Jahre verheiratet und haben 3 sehr kluge Töchter und bisher 5 Enkelkinder. Es ist mir und auch meinem Mann völlig wurscht, ob da nun die letzten Jahre Gummi oder Fleisch drin ist. Die Frage ist, würde denn die Entfernung der gefährdeten Brüste etwas bringen? Bin gespannt auf Eure Antworten. Und ich werde am Montag natürlich ausführlich mit meinem Gyn. sprechen.
LG von mebari. |
#2
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Liebe Membari,
ich verstehe Dich sehr gut mit Deinen Ängsten. Ich möchte mal versuchen, Dir das etwas näher zu erläutern. Der Tumor in der Brust, ist nicht das größte Problem. Den kann man wegschneiden...aber man kann dadurch nicht den Rest des Körpers heilen! Die evtl. entfleuchten Tumorzellen sind das Problem, nicht die Brust. Ein BK-Tumor streut i.d.R. ab einer Größe von ca. 5mm! So, und diese gestreuten Zellen können (Fern-) Metastasen erzeugen, ein Zustand, der als nicht mehr heilbar gilt. Heilbar ist BK nur in dieser 1. Phase. Dein Tumortyp gilt als sehr aggressiv, aber mit Chemo und Antikörper als gut angreifbar. Deswegen versuchen wir hier Dir auch eine solche Behandlung nahezulegen. Gerade weil Du tolle Töchter und entzückende Enkelchen hast, die Du doch noch lange Zeit begleiten möchtest, solltest Du da nichts unversucht lassen. Ob Du die Brüste entfernen und aufbauen läßt, ist völlig unabhängig von der Option Chemo+Antikörper. Ich vermute mal, dass man Dir zur Brusterhaltenden OP raten wird, denn es gibt keinen wirklichen Grund zur Ablatio- sie ist keine Alternative zur systemischen Behandlung (Chemo) Sorry, wenn ich mich jetzt mehrfach wiederholt habe, ich habe nur den Eindruck, dass Du das Prinzip dieser Erkrankung noch nicht so richtig verstanden hast. Liebe Grüße, Jule
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"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will." Albert Schweitzer |
#3
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![]() Zitat:
lass dich nicht vom gedanken an chemo erschrecken, ich war sogar während der chemo auf urlaub. es ist kein spaziergang, aber eine hilfe, um ganz gesund zu werden. es wäre fahrlässig, wenn deine ärztin hier nicht deutlich zur chemo raten. alles liebe suzie
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seit 2005 bin ich ein angsthase |
#4
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Hallo mebari,
ob Brust erhaltend operiert wird oder eine Ablation in Frage kommt, dabei geht es darum, wie groß der Tumor ist, wo er sitzt, ob ein Gendefekt vorliegt, ob es mehrere betroffene Bereiche (z. B. wenn jemand DCIS hat) gibt usw.. Bei dir würde ich vermuten anhand deines Befundes, dass sie eher Brust erhaltend operieren. Aber das musst du mit deinen Ärzten besprechen. Brust erhaltende Operation und Bestrahlung bieten die gleiche Sicherheit wie eine Ablatio. Diese Sicherheit bezieht sich aber auf lokale Rezidive, also die Wahrscheinlichkeit, dass in der Brust Krebszellen verbleiben, aus denen sich ein Tumorrezidiv in der Brust wieder bilden kann. Ob eine Chemo- und Antikörperbehandlung durchgeführt wird, ist völlig unabhängig davon, ob Brust erhaltend operiert wird oder eine Ablatio durchgeführt wird. Chemotherapie und Antikörperbehandlung sind systemische Behandlungen. Das heißt, sie wirken auf das gesamte System Körper. Brustkrebs ist eine systemische Erkrankung, denn Brustkrebszellen können sich durch Blut- und Lymphbahnen im Körper verteilen. Manche dieser Krebszellen (nicht alle) haben leider die Fähigkeit, dass sich aus ihnen Metastasen entwickeln können. Bei Brustkrebs ist das vor allem in Knochen, Leber, Lungen oder Gehirn möglich. Und genau das gilt es zu verhindern! Und dies ist nur mit einer systemischen Behandlung, welche also nicht nur vor Ort in der Brust, sondern zusätzlich auch überall im Körper auf möglicherweise auch dort vorhandene Krebszellen einwirken kann, möglich. Daher sind Chemotherapie und Antikörpertherapie so wichtig in der Behandlung, wenn ein entsprechendes Risiko für Metastasierung da ist. Mit dieser systemischen Behandlung kann das Risiko gesenkt werden. Und bei den Eigenschaften, die dein Tumor hat, ist eine hohe Wahrscheinlichkeit da, dass die Chemo- und Antikörpertherapie gut wirkt, du also deine Chance damit deutlich verbessern kannst. Liebe Grüße Finja Geändert von Fin-ja (22.01.2016 um 17:08 Uhr) |
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