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#1
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Hallo Zuckerspinne.
Ich bin gerade im Kh und nehme mir eine kurze Kaffeeauszeit an der frischen Luft. Meine Mutter hat gerade ein paar Löffel Wackelpuddinf und ein halbes Wassereis gegessen und dabei auf der Bettkante gesessen. Nun ist sie ganz erschöpft und ich gönne ihr und mir eine Pause. Morgen kommt sie auf die Palliativ. Sie will nicht mehr nach Hause, sie lehnt jede Behandlung ab, wir haben heute Morgen die Patientenverfügung ausgefüllt. Unser Plan ist es, die kommenden warmen Tage im Strandkorb auf der Terrasse der Station zu verbringen, ich habe mir einen Krankenschein genommen. Heute Nacht hatte sie Schüttelfrost und Fieber, ich weiß nicht, was das heißt. Wir warten darauf, dass der Palliativarzt zum Gespräch kommt. Mit der Diätassistentin hat sie besprochen, dass sie pürierten Pfirsich bekommt, darauf hat sie solchen Appetit. In zwei Wochen wollten mein Mann, mein Sohn und ich an die Nordsee fahren. Unser einziger gemeinsamer Urlaub... mal sehen, was wird. |
#2
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Hallo Mym,
es tut weh, zu lesen, wie es deiner Mama geht. Ich weiß leider auch, wie du dich jetzt fühlst. Ich finde es wirklich stark von dir, dass du in den nächsten Tagen bei ihr sein wirst. Das wird sicherlich nicht einfach. Ich wünsche dir von Herzen, dass ihr noch eine intensive Zeit zusammen verbringen könnt. Ihr werdet euch voneinander verabschieden können. Das mag jetzt unvorstellbar klingen, aber das ist ein wichtiger Punkt, auch in der späteren Trauerarbeit. Zu eurem Urlaub kann ich nur aus persönlicher Erfahrung berichten. Entscheidet das spontan, je nach gesundheitlicher Situation deiner Mutter und deiner mentalen Verfassung. Wir sind 8 Tage nach dem Tod meiner Mutter gefahren, nachdem uns alle dazu geraten haben. Für mich war es Ablenkung, aber mehr auch nicht. Es tat mir schon weh, Familien mit Omas und Opas zu sehen. Ich musste sehr viel an sie denken. Für meine Kinder war es aber auch wichtig, mal aus der traurigen Situation rauszukommen. Hauptsächlich aus diesem Grund sind wir gefahren. Alles Liebe man_dala |
#3
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Hallo Mym,
wie gehts Euch heute? Die Entscheidung, ob Urlaub oder nicht, kann Dir keiner abnehmen. Es kann Dir auch niemand sagen, wann Deine Mutti gehen wird. Ihr könnt Euch verabschieden, das wird Euch helfen. Leider haben meine Eltern und ich dieses Thema tot geschwiegen. Mein Vater und ich haben sich nie getraut, das Sterben anzusprechen und meine Mutter hat von sich aus auch nichts gesagt. Ein Arzt hat Ihr nie so klar die Wahrheit gesagt, es gibt ja auch das Recht auf ein Nicht-Wissen. Weißt Du, wie schlimm das jetzt im Nachhinein ist?! Ich frage mich immer wieder, ob sie gewußt hat, daß sie sterben wird....Nehmt Abschied voneinander, es kann so schnell gehen. Einen Urlaub kann man ja auch nachholen...vielleicht machst Du Dir Vorwürfe, wenn Ihr jetzt doch fahrt. Du wirst es merken, wenn Deine Mutti bereit ist zu gehen. Details möchte ich Dir hier ersparen, aber vielleicht kannst Du mal googeln unter " finaler Phase". Genauso war es bei uns und das innerhalb von 3 Tagen. Wenn Dein Kind alt genug ist, sollte es auch die Möglichkeit haben, sich von der Oma zu verabschieden. Ich habe meine Kids ( 13 und 11) gefragt, ob sie es wollen und beide haben es getan, als meine Mutter im künstlichen Koma lag. Beide sagten danach, wie gut ihnen dieser Abschied getan hat. Ich denke an Dich. |
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