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#1
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Erst mal danke für alle Beiträge!
Was meine Müdigkeit betrifft: kann auch eine Erkältung sein, die gerade im Anflug ist. Fühlt sich jedenfalls so an. Hab mir gerade einen Ingwertee aufgebrüht. ![]() Was die psychische Belastung angeht: Ist sicher nicht zu vernachlässigen. Aber die Nebenwirkungen und möglichen Spätfolgen von Chemo sind auch nicht ohne, oder? Ich denke jedenfalls, dass ich W&S schon psychisch irgendwie geregelt bekomme. Schließlich ist ein Rezidiv ja nun nicht gerade ein Todesurteil, sondern man bekommt dann eben eine längere und intensivere Chemo, oder? Was die möglichen Folgen und Behandlungsmethoden (evtl. weitere OP erforderlich?) bei Rezidiven betrifft, bin ich noch nicht ganz im Bilde. Vielen Dank für den Link, @Schwabe66! Werde ich mir morgen mal in Ruhe durchlesen. Es gibt schon noch Kliniken u.ä., die Strahlentherapie als Normalfall ansehen, das Tumorzentrum Bonn z.B. Das Tumorzentrum Berlin stellt es auf seiner Website immer noch als erste Wahl dar, ohne auf die Risiken hinzuweisen. Apropos Berlin …, über einen Mangel an Urologen kann ich nicht klagen. Ich muss nur den richtigen finden. Was mich wirklich interessieren würde: Wie ist bei euch das Gespräch nach der Erstdiagnose abgelaufen? War euer Urologe auch so kurz angebunden? (Hatte ich weiter oben schon kurz beschrieben). So könnte ich besser beurteilen, ob der für mich in Frage kommt. Interessant, dass ihr euch anscheinend bzgl. MRT/CT weitgehend einig seid. Da werde ich auf jeden Fall nachhaken und mich, bevor ich in CT-Untersuchungen einwilligen sollte (wohl eher nicht), sehr gründlich informieren. Geändert von gitti2002 (07.10.2016 um 23:56 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen |
#2
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@Toby
der Singleshot Carboplatin AUC7 ist derzeit noch in den Leitlinen als Theapieoption drin. Man kann auch 2 Zyklen machen mit jeweis 400mg pro qm Körperoberfläche. Die Einzeldosen sind dann i.d.R. niedriger als bei AUC7. In Summe ist die Dosis aber höher. In der Studie steht, dass man evtl. bei größeren Seminomen (>4..5cm) die Therapie anpassen könnnte (evtl. zwei Zyklen). Ich selbst habe einen Zyklus bekommen. Meine Blutwerte waren aber 4 Wochen danach so schlecht (Trombozyten auf 20; Leukozyten 1,5) dass ich nicht weis, ob ein zweiter Zyklus möglich gewesen wäre... Gruss Schwabe |
#3
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Also ich kann nur sagen, dass meine Urologin bei der Erstdiagnose sehr empathisch war. Gleiches gilt für alle Ärzte im behandelnden KH. Man ist sehr auf mich eingegangen. Vielleicht solltest du ggf nach einem anderen Urologen Ausschau halten.
Also mich verunsichert diese neue Studie schon. Mir wurden keine 2 Zyklen angeboten und erhrlich gesagt habe ich jetzt Schiss, mit meinem Monoshot nicht ausreihend therapiert worden zu sein.... ![]() |
#4
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Vielleicht wäre es eh besser, gleich zu einem Spezialisten zu gehen, der sich auch mit Onkologie und speziell Hodenkrebs auskennt?
Habe mich jetzt mal auf einer Website umgesehen, die solche Spezialisten auflistet, inklusive Prozentangabe, wie viele Ärzte die jeweilige Praxis empfehlen. Zwei davon habe ich jetzt in die engere Auswahl genommen. Wisst ihr, ob das o.k. ist, wenn man gleich bei zwei Praxen einen Termin vereinbart? Ich meine für die Krankenkasse. Oder hat jemand vielleicht noch einen Tipp, wie man bei der Arzt-Auswahl (im Voraus) vorgehen sollte? Ich habe jetzt mal, abgesehen vom Leistungsspektrum, geschaut, welchen Eindruck die jeweilige Website auf mich macht, ob die Ärzte sympathisch rüberkommen und ergänzend bei Jameda geguckt. Außerdem meide ich Praxen, in denen ausschließlich blonde Arzthelferinnen unter 25 beschäftigt sind, die wie geklont aussehen - so wie bei Urologe B. ![]() |
#5
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Du hast freie Arztwahl, kannst dir also so viele Ärzte anschauen wie du willst. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, kommst du aus Berlin? Dann würde ich versuchen bei Prof. Dr. S. einen Termin zu bekommen: http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=65760
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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. Johann Wolfgang von Goethe http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/ Geändert von gitti2002 (08.10.2016 um 22:22 Uhr) Grund: Link |
#6
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@EAS:
Kann mich Dusty nur anschließen. Ich war auch da zur Beratung als er noch in Ulm war. @Angsthase: Du hast einen Denkfehler. 400mg pro qm Körperoberfläche sind gemeint. Da kommt i.d.R. bei zwei Zyklen mehr raus als bei einer Dosis AUC7. Siehe http://www.pharmazeutische-zeitung.d...eran11_25_2004 Geändert von gitti2002 (08.10.2016 um 22:24 Uhr) Grund: Link |
#7
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@Schwabe: Du hast recht. 400 mg pro m2 entsprechen 680 mg. Also hätte man bei zwei Zyklen 1360mg erhalten. Ich habe 1542mg auf einmal erhalten und bin nun doch froh, dass die Dosis so hoch war. Mich würde es mal interessieren, inwieweit die Höhe der Dosis des Carboplatins im Nachhinein in Verbindung zur Entstehung eines Rezidivs steht. Diesbezüglich habe ich nur leider noch nix gefunden....
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#8
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![]() Zitat:
Im Rezidivfall hast du beim Seminom drei Behandlungsmöglichkeiten, die alle hoch wirksam sind: - Bestrahlung des sog. dog-leg-field: Werden die meisten von abraten, da das Risiko von Langzeitfolgen (v.a. Zweittumore) höher ist, als bei BEP. - 3 Zyklen BEP: Momentan eigentlich der Standard - SAKK Studie: 1 Zyklus Carboplatin nach AUC7 und Bestrahlung der befallenen Lymphknoten (also ein erheblich kleineres Bestrahlungsfeld als das log-leg-field). Die meisten grossen Zentren (Duesseldorf, Essen, Koeln, Tuebingen, etc.) nehmen an der Studie teil. Bisher sind die Ergebnisse wohl vielversprechend. Geht nur bei W&S, nicht wenn Carbo bereits adjuvant gegeben wurde. https://cccc.charite.de/fileadmin/us...-10_621151.pdf Eine weitere OP ist beim Seminom nur extrem selten erforderlich. Ob man nun bei 15% Rezidivwahrscheinlichkeit psychisch stärker belastet ist als bei 5%? Ich weiß es nicht... Ich selbst mache W&S und komme ganz gut klar damit. Bzgl. der Genauigkeit von MRT Abdomen kann ich mich meinen Vorrrednern nur anschließen. Beim Thorax wurde bei mir initial ein CT gemacht und dann in der Nachsorge nur noch Röntgen. Entspricht beim Seminom ohne Lungenmetastasen meiner Meinung nach so den Leitlinien. Gruß, Lino Geändert von Lino1981 (10.10.2016 um 21:31 Uhr) |
#9
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@Lino1981
Vielen Dank für die Infos und den Link! Das heißt also, entweder zweimal Chemo adjuvant oder (voraussichtlich) dreimal, wenn ein Rezidiv auftritt. Oder eben die neue Methode. Nur ein Chemo-Zyklus scheint ja praktisch nichts zu bringen, wenn man der neuen Studie glaubt. Da die Nachwirkungen einer Chemo-Therapie ja auch nicht immer ganz ohne sind, weiß ich dann wohl, was ich mache. Ich gehe dann mal davon aus, dass man mir keine regelmäßigen CT-Untersuchungen aufs Auge zu drücken versucht. Falls doch, werde ich das jedenfalls abblocken. Nächste Woche habe ich endlich einen Termin, Anfang Nov. dann noch einen bei einer auf urologische Onkologie spezialisierten Praxis. |
#10
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Also ich habe ja die einmalige Gabe bekommen und nachdem diese Studie hier stand, habe ich mich nochmal intensiv eingelesen.
Also der Chefarzt, welcher mich behandelt hat, hat mir gesagt, dass bei einem Befall der Rete testis und einer gleichzeitigen Größe ab 4 cm das Rückfallrisiko bei ca. 32 % liege. Gleiche Informationen finden sich im Netz. Somit ist die Reduktion eines Rückfallrisikos durch einmalige Gabe von Carboplatin recht hoch. Des Weiteren scheint auch das Rückfallrisiko bzgl. der Tumorgröße höher zu sein als bei einem Befall der Rete testis. Das geht ja auch aus der hier angeführten Studie hervor. Es ist gut, dass diese Studien durchgeführt werden und sollten vergleichbare Studien ebenfalls zu dem Ergebniss kommen, dass zweimalige Gaben effektiver sind, dann ist das ein Fortschritt. Nur gegenwärtig kann man nicht sagen, dass 1x Carboplatin wirkungslos sei. Mehrere Studien sagen was anderes. Aber es ist gut, dass du dich so intensiv damit beschäftigst. Schließlich geht es um die Gesundheit und man will schließlich die Behandlungsmethode mit der man sich am besten fühlt. ![]() |
#11
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Es gibt ein hilfreiches Modell aus einer spanischen Studie, das die Rezidivwahrscheinlichkeit beim Seminon in Abhängigkeit von Tumorgröße (kuntinuierliche Variable) und Rete testis invasion (dichotome Variable) betrachtet. Meiner Ansicht nach macht das Sinn, da bei der Tumorgröße eine Unterscheidung >4 cm bzw. <4cm nicht ausreichend sein kann. Wenn die Größe ein Risikofaktor ist, muß das Risiko bei 1.0cm kleiner sein, als bei 3.9cm und bei 6.0cm größer als bei 4.1cm.
Eine Zusammenfassung hier: http://www.andrologen.info/uros/news...?artikel_a.php Im Fall von RT Invasion und 4.0cm kommt hier eine Rezidivwahrscheinlichkeit von ca. 25% raus. In der von Schwabe (danke für den Link!) geposteten Studie heisst es: "Unexpectedly, the risk factors in surveillance patients were not confirmed, but tumor size proved to be a risk indicator in the entire group of seminoma. Importantly, one course Carboplatin involved low efficacy to control the disease in large tumors." Dieser Info folgend, würde ich auch eher zwischen 2 Gaben Carbo oder W&S entscheiden. Die goldene Mitte (1x Carbo) scheint ja eher bei kleinen Tumoren Sinn zu machen, wobei da das Rezidivrisiko auch unter W&S recht klein ist. Letztlich würde ich aus dem Bauch entscheiden... Lino |
#12
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Na ja, so intensiv beschäftige ich mich jetzt auch nicht damit. Wie gesagt, ist eh schwer zu sagen, woran die Unterschiede liegen. Vielleicht die teilweise geringe Zahl der Patienten? Unterschiedliche Länder mit unterschiedlich angewandter Chemo, W&S ...?
Die 32 % halte ich aber, ehrlich gesagt, für Unsinn. Die Studie, die diesen Wert beinhaltet, hatte ich überflogen. Rete testis wird darin als Risikofaktor gewertet und Tumorgröße über 4 cm ebenfalls. O.k., ganz falsch ist die Aussage auch nicht. Nur ist die Tumorgröße eben eine kontinuierliche Variable, wie die Autoren dieser Studie selbst schreiben, unter Bezug auf andere Studien. In ihrer Studie war 4 cm genau der Median, deshalb haben sie diesen Wert gewählt und die Untersuchungsgruppe in zwei Teile (darunter und darüber) aufgeteilt. Es ist aber klar, dass 6 cm gefährlicher sind als 5 und 3 gefährlicher als 2. D.h., wenn Du nur knapp über 4 cm liegst, sind das nie im Leben 32 %. Bei mir war der Tumor laut Histologie genau 4 cm groß. Theoretisch könnte ich daher auch sagen: kein Risiko, denn es heißt ja "größer 4 cm" - in dieser Studie. Anderswo wird sich darauf bezogen und es heißt größer gleich 4 cm. Wie gesagt, damit halte ich mich jetzt nicht auf. Wenn ich nach dieser Studie gehe, würde ich mein Risiko mit vielleicht 20, max. 25 % einschätzen. Ich hatte irgendwo auch eine Studie gefunden, die diese Kontinuität der Variable Tumorgröße darstellt. Kann ich bei Gelegenheit gerne noch mal raussuchen und verlinken. Ich meine mich zu erinnern, dass es danach ungefähr 25 % waren, in meinem Fall. |
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