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#1
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hallo Wolle,
danke für Eure Antworten. Grins, Frischvermählt klingt so jung, ja wir haben jetzt erst geheiratet, sind aber schon 10 Jahre zusammen und auch nicht mehr ganz jung. Zudem wusste zu diesem Zeitpunkt niemand und jetzt nur ein paar Personen, dass wir geheiratet haben. So langsam sieht mein Mann auch, dass es der ein oder andere erfahren sollte, wir arbeiten uns langsam vorwärts. Die Freude über die Heirat kombiniert mit der Nachricht der Krebserkrankung ist für viele natürlich erstmal schwer verdaulich, da hier Freud und Leid so nah beieinander liegen. Daher überlegen wir ganz genau, wen wir einweihen möchten. Da ich selbständig bin und auch noch arbeiten muss, liegt mein Augenmerk erstmal hierauf, auch, da ich noch Auswärtstermine habe. Das mit dem Eingraben verstehe ich und nehme mir durchaus mal meine Zeit. Und klar, es ist für ihn schwer, denn auch wir wurden von jetzt auf nachher komplett aus unserem sehr aktiven und abwechslungsreichen Leben gerissen und wir mussten einige, lange vereinbarte Termine schweren Herzens absagen. Danke für Eure Anteilnahme, ich werde berichten, wir es weiter geht. Eure Hexe Geändert von gitti2002 (02.01.2017 um 01:07 Uhr) |
#2
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Hallo liebe Hexe2016,
Zitat:
Nur mir Nahestehende ließ ich wissen, daß ich mich in einer Krebs-Therapie befand. Geht ja schließlich nicht jeden etwas an. ![]() Es reicht auch völlig aus, nachträglich den einen oder anderen darüber zu informieren. Wenn überhaupt. ![]() Ich habe ja mehrere Orte, an denen ich mich "tummele". Dort arbeitend, um das eine oder andere noch verwirklichen zu können. An allen Orten "kaschierte" ich die Therapie, indem ich mir Hüte aufsetzte. Nicht, weil ich ein Problem mit dem Haarausfall bei einer Therapie hätte, sondern nur, weil ich mit niemand darüber reden wollte. Da fragte mich dann an so einem Ort jemand: "Dein Bart schaut aber zur Zeit recht mickrig aus". Ich: Naja - man wird halt älter, und alles "bricht allmählich zusammen". Er: "Fehlt Dir irgendwas"? (War sicher gut gemeint.) Ich: "So froagt ma d'Leut aus". In Bayern steht das etwas höflicher ausgedrückt für: Weißt Du was - Du kannst mich mal am A..... Ich will Dir Deine Frage nicht beantworten! Akzeptiert jeder in Bayern. => Keine weiteren Fragen mehr. ![]() Damit will ich nur sagen, daß jeder selbst wissen muß/ermessen kann, wem er nun etwas über seine Krebserkrankung sagen will oder auch nicht. Das ist ausschließlich seine Sache, und alle anderen haben das zu akzeptieren. Liebe Grüße lotol
__________________
Krieger haben Narben. ![]() --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung Geändert von gitti2002 (12.12.2016 um 01:58 Uhr) |
#3
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Hallo Lotol,
danke für deine erneute Nachricht. Ich kann verstehen, dass man als Erkrankter nicht über die Erkrankung reden möchte. Sicherlich auch, weil man es einfach nicht wahr haben möchte, dass es einen getroffen hat. Oder man möchte den fragend-leidenden Blicken ausweichen, ggf den Schein wahren und sich selbst etwas vorspielen? Jedoch ist jeder Mensch anders, und ich als Angehörige brauche den Austausch mit anderen. Ja, ich gebe es zu, ich brauche auch den Zuspruch, das Mutmachen, das Hilfe anbieten von anderen. Ist das jetzt schlimm? Und genau in diesem Moment steht also Meinung gegen Meinung und ich habe es nicht geschafft, alles nur für mich zu behalten. Ich gehe daran zugrunde und das dürfte ebenso wenig hilfreich in der jetzigen Situation sein. Ich bin der Meinung, in einer Krise oder Krankheit zeigen sich die echten Freunde, das durfte ich vor vielen Jahren - auch schmerzhaft - selbst erfahren. Da wir also nicht in Bayern sind, müssen wir uns wohl dann einen anderen Satz einfallen lassen, wenn es wirklich sichtbar wird. Lieben Dank trotzdem für den Einblick, guten Wochenstart Eure Hexe |
#4
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Hallo Hexe.
In Hinsicht der Mitteilsamkeit im Krankheitsfall sind die Menschen verschieden. Ich möchte dabei meine Ruhe und kein Publikum haben. Durch meine Erkrankung bin ich leider rund um die Uhr auf die Anwesenheit fremder Menschen in meiner Wohnung angewiesen. Nicht immer ist für mich eine Selbsthilfe möglich, einige Mal bin ich knapp am Ende vorbeigeschrammt. Die dabei gemachten Erfahrungen, wie zum Beispiel zeitweisen Verlust der Artikulationsfähigkeit und massive Wortfindungsstörungen kann man nicht beschreiben. Hinzu kommt ein Verlust der Sprache. Eine Kommunikation über das Telefon ist damit nicht möglich. Es bleibt also nur eine schriftliche Verständigung. Wenn Du durch den Austausch mit anderen Menschen und deren Zuspruch Hilfe erfährst, dann ist das so in Ordnung. Du läufst allerdings Gefahr, dass du nicht verstanden wirst und Enttäuschungen erlebst. Meine Erkenntnis: "Kleine Sorgen machen viele Worte, große Sorgen machen stumm" Ich wünsche Dir eine schöne Woche. Mit vielen Grüßen. Wolle2 |
#5
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Lieber Wolle,
so wie du dich schriftlich ausdrücken kannst, muss es qualvoll sein, dich mündlich und direkt nicht mehr unterhalten zu können, daher Hut ab vor Deiner Kraft, die du tagtäglich aufwendest. Dein Spruch gefällt mir und ja, da ist viel Wahres dran. Ich werde ihn aufbewahren! Ich weiß, vielen geht es viel schlechter als mir bzw. meinem Mann, aber jede Situation will und muss gemeistert und verarbeitet werden. Daher wirklich lieben Dank, dass ihr mir Einblicke gewährt und mir hilfreich zu Seite steht! Liebe Grüße, Eure Hexe |
#6
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Hallo,
ja, dass muss jeder für sich entscheiden, inwieweit er offen damit umgeht. Meine Erfahrungen im Kollegenkreis waren unterschiedlich. Wenn ich es nicht weitererzählen sollte, habe ich mich natürlich dran gehalten. Nur: Irgendwann ist es ohnehin öffentlich. Sei denn, einer redet, oder Du wirst irgendwo gesehen usw. Ich selber bin von Anfang an zumindest meinen Freunden und Verwandten gegenüber offen gewesen, sie haben die Diagnose erfahren, und wenn ich nicht reden wollte, dann mussten sie das akzeptieren. Und mein Mann hatte doch paar Leute, denen er sein Herz auisschütten konnte. Bestimmten sensationslüsternen Nachbarn gegenüber haben auf meine Bitte hin auch alle dicht gehalten. Ich würde es heute wieder so machen. Alles Gute! Safra |
#7
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Liebe Safra,
ich habe dir noch garnicht geantwortet. Das denke ich mir auch, man überfordert den einen und andere sind nur darauf aus, sensationslüstern alles weiterzugeben. Wir werden sehen, wie es weitergeht, 2/3 der Therapie ist rum, das Ende also absehbar. Dann kommt das neue Jahr und damit hoffentlich neues Glück, wie es so schön heißt. Wir bleiben optimistisch! Liebe Grüße, Eure Hexe |
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